ab wann "außerhalb des Regelfalles"?

  • Hallo!


    Bei mir wurde ein Lymphödem "Stadium II" diagnostiziert. Ich habe in den letzten Monaten insgesamt 5 Rezepte á 6 MLD über 60 min. erhalten. Lt. Aussage des Phlebologen muss ich nun 3 Monate pausieren.


    Leider wirkt sich das natürlich extrem negativ aus. Ich hatte es bisher ganz gut im Griff, da ich neben regelmäßigen Sport eben auch die MLD erhalten habe.


    Ich arbeite ganztags im Büro und entsprechend stauen sich nun die Beine, trotz guter Bestrumpung.


    Ab wann erfolgen Rezepte "außerhalb des Regelfalles"? Welche Kriterien müssen erfüllt sein?


    Viele Grüße,


    Monika

  • an diesem Vorgehen sehen sie , die Lymphödem-Patienten werden oft unzureichend versorgt , ich glaube , Dr.Martin wird davon ein Lied singen können .
    Haben sie denn in den 3 Monaten " Therapie-Karenz "kein Lymphödem ?
    naja , ich versteh das System immer weniger... :(

  • Setze dich doch mit deinem Arzt in Verbindung und schildere ihm deine Situation. Wie deine Beine aussehen und sich anfühlen. Habe selber Lipolymph und kann wohl von Glück reden, dass ich ohne Scherereien gleich an die 5 x 6 MLD ausserhalb des Regelfalls bekommen habe. Dank MLD und Kompressionsstrumpfhose innerhalb 8 Wochen 2 cm Umfang verloren und am Bauch 13 cm. Dank konsequenten tragens und Ernährungsumstellung.


    Drücke dir die Daumen!


    Bea

  • Vielen Dank für Eure Antworten!


    Ich habe erst am 15.12. einen Termin beim Phlebologen. "Vorher brauchen Sie nicht zu kommen, da können wir nichts machen". Allerdings war meine behandelnde Ärztin nicht im Hause und die Aussage stammt von einer Vertretung.


    Ich war so zufrieden, dass sich mit regelmäßigen Sport und MLD alles so prima entwickelt hat. Am Montag werde ich einfach in der Praxis mal antanzen. Mehr wie wegschicken können sie mich nicht, aber sie sollen sich die Beine trotzdem mal ansehen und messen.


    Falls ich keinen Erfolg habe, werde ich auch mindestens 1 x wöchentlich selber zahlen (müssen).


    Danke noch mal :) Ich lasse jetzt nicht locker - vielleicht hilft es wenn ich nerve.


    Nuna

  • Hallo,


    ich bekomme seit Jahren immer 26 x MLD aufgeschrieben, 60 Min, 1-2x wöchentlich,außerhalb des Regelfalls, und hatte glückliherweise noch nie darum kämpfen müssen (ob das nun gut ist oder nicht, lass ich mal dahingestellt ;-)). D.h. ich muss nur ca. 2xjährlich eine Verordnung holen. Bei den Strümpfen/Strumpfhosen/Bauchbandagen etc. bin ich auch gut versorgt, zweimal jährlich mit jeweils einem Paar zum Wechseln. Ich kann mich also nicht beklagen. Den Lymphapress habe ich auch bekommen.


    Was die Versorgung der KT angeht, kann ich also sagen, da habe ich wohl Glück mit meinen Ärztinnen. Das gibt es auch :love: !

  • Hallo,


    das Thema wurde gerade in der Reha wieder behandelt, da ich den genauen Wortlaut nicht mehr wußte und bevor ich hier was falsches oder verwirrendes sage, hab ich mal im Internet nachgeschaut und folgendes gefunden:


    Verordnungen außerhalb des Regelfalles


    Der Arzt kann abweichend von den Vorgaben des Heilmittelkataloges weitere Folgeverordnungen verordnen, wenn das
    Therapieziel mit den Verordnungen im Regelfall nicht zu erreichen ist.


    Für diese Verordnungen außerhalb des Regelfalles muss der Arzt jedoch eine medizinische
    Begründung abgeben, ggf. mit einer prognostischen Einschätzung.


    Diese begründungspflichtigen Verordnungen müssen vor Beginn bzw. Fortsetzung der Therapie
    der zuständigen Krankenkasse zur Genehmigung vorgelegt werden. Die Vorlage kann durch den
    Arzt, den Therapeuten oder den Patienten oder einem Beauftragten vorgenommen werden. (Zitat: phiso.de)


    So hab ich das auch von BB in Erinnerung. Dort bekam ich auch von dem behandelnden Arzt einen Kurzinfo mit, in der stand, das es sich bei mir um ein Lip-Lymphödem - chron. Erkrankung - handelt, die nicht heilbar ist, sondern nur duch konsequente Therapie am fortschreiten gehindert bzw. gelindert werden kann.

  • So ist es genau richtig. Solange Ärzte im Rahmen der Regelfälle des Heilmittelkataloges verordnen ist alles im grünen Bereich. Sollte der Regelfall nicht ausreichen kann natürlich jeder Arzt eine Verordnung außerhalb des Regelfalles ausstellen (nachdem der Regelfall ausgeschöpft wurde) und muss dies medizinisch begründen. Genau das stellt für viele Ärzte einen Hürde dar, die sie aus Angst vor Regressansprüchen nicht übersteigen wollen.
    Sollte es bei den verodnenden Ärzten eine Überprüfung geben müssen alle Regeln für eine Verordnung außerhalb des Regelfalles eingehalten werden. Es muss beispielsweise gewährleistet sein, dass es mindestens alle 12 Wochen eine Vorstellung des Patienten beim Arzt gibt.
    Eine Verpflichtung zum Pausieren gibt es nicht.
    Informationen zu Regelfällen gibt es unter: www.heilmittelkatalog.de


    MfG

  • Frage: bringt die LD bei einem Lipödem mehr oder die Kompression?
    Antwort: die Kompression.
    In Ländern ohne oder nur mit wenig LD werden super Ergebnisse durch die Bandagierung erzielt!

    Mit freundlichen Grüßen


    Dr. med. F.-J. Schingale
    ärztlicher Leiter Lympho Opt Klinik
    Pommelsbrunn
    Tel. 09154-911200
    http://www.lympho-opt.de/

  • Dr.Schingale hat Recht ! Ein Lipödem hat nur wenig echte zusätzliche Flüssigkeitsansammlung , also ist die Lymphdrainage wohl " angenehm" aber wenig effektiv -da ja nix " drin ist "...Kompression hilft , ist angenehm, Druck ist nicht mehr so stark ! Intermittierende Kompression ist genau so wirksam : DRUCKGEFÜHL-MINDERND !


    Und natürlich die Fettabsaugung verschafft ein " angenehmeres Bein " und die Beine werden leichter.