Lipusuktion / Todefälle

  • Hallo,


    da ich mich als Lipödemerkrankte auch für eine Liposuktion interessiere und mich dahingehend informiere, habe ich folgenden Artikel gefunden und es gibt mir doch sehr zu denken, zwingt mich sogar zum Umdenken:


    "Komplikationen und Risiken einer Fettabsaugung


    Nach der OP können großflächige Hämatome (blaue Flecken) entstehen
    Dellenbildung, u. a. wegen ungleichmäßiger Absaugung oder falscher Kanülenwahl
    Taubheitsgefühle, Schmerzen, Schwellungen
    bis zum Tod des Patienten


    Todesrate: Von 5000 stirbt 1 Patient.
    Zum Vergleich: Bei der Operation eines Leistenbruchs stirbt 1 von 100-Tausend. Bei 200-Tausend Fettabsaugungen in Deutschland pro Jahr bedeutet das, dass ungefähr 40 Patienten sterben!"


    und

    "Alles ist machbar

    Natürlich gehört zur vollständigen Beratung auch die Untersuchung. Wenigstens in diesem Punkt waren die meisten Schönheitschirurgen recht sorgfältig. Wobei sie die Figurvorstellungen unserer Tester durchweg für realistisch hielten. Einzige Ausnahme war Professor Olbrisch vom Diakoniekrankenhaus Düsseldorf-Kaiserswerth. Er verweigerte einem unserer Tester schlicht die Operation: „Sie können sich auf den Kopf stellen, ich operiere Sie nicht. Gehen Sie lieber in ein Fitnessstudio. Das bringt mehr und ist viel billiger als meine OP.“ Dieser vernünftige Einwand kam von keinem der modellierenden Kollegen. Einige schlugen vielmehr vor, geplante Operationsgebiete noch auszudehnen. So erhielt eine Testerin die Empfehlung , doch lieber die Brust vergrößern statt an den Hüften absaugen zu lassen. Einem Tester wurde nahe gelegt, nicht nur am Bauch, sondern auch an der Brust absaugen zu lassen. Ein anderer Silhouetten-Künstler schlug ihm vor, die Brust mit Abnähern in Form zu bringen.
    ....


    OP-Risiken und Komplikationen

    Oft „vergessen“ Schönheitschirurgen zu erwähnen, dass es in Einzelfällen zu schweren Komplikationen kommen kann, zum Beispiel zu Fettembolien, Thrombosen, Lungenödemen, Kreislaufzusammenbrüchen, Schockreaktionen, Entzündungen und Beschädigungen von Nerven und Gefäßen. Auch die heutzu tage hauptsächlich angewandte Operationstechnik, die Tumeszenzmethode, hat ihre Risiken: hohe Infusionsmengen, zu große Mengen abgesaugten Fettgewebes, zu viele verschiedene Eingriffe in einer Narkose, gefährliche Nachwirkungen der eingespritzten Lösung und unzureichende Überwachung besonders nach ambulanten Eingriffen, wenn die Frisch-Operierten wieder zu Hause sind. All das hat schon manchen Patienten in lebensbedrohliche Situationen gebracht.


    Todesfälle


    Schlimmstenfalls kann man am Fettabsaugen sterben. Der letzte bekannt gewordene Todesfall in Deutschland ereignete sich im vergangenen Sommer in der – auch von uns getesteten – Chiroclinic in Dortmund. Kurz nach unserem Besuch hatte ein Operateur seiner Patientin beim Fettabsaugen den Dünndarm durchlöchert. Hinzu kam eine Infektion mit Gasbrand-Bakterien. Die Klinik wurde daraufhingeschlossen.
    Eine Umfrage unter amerikanischen ästhetisch-plastischen Chirurgen spricht von einem Todesfall auf 5 000 Liposuktionen. Hinter vorgehaltener Hand meinen Ärzte, die Dunkelziffer könne noch viel höher sein. Auf jeden Fall muss der beratende Arzt auf das Todesfallrisiko hinweisen. Doch oft herrscht nur vornehmes Schweigen: Nicht einmal jeder sechste Chirurg unserer Untersuchung sprach das Thema überhaupt an."


    Mein Fazit:
    Lipusuktion ist für mich das letzte Mittel der Wahl und man sollte wirklich abwägen, ob einem das Risiko wirklich wert ist und ob alle Mittel wirklich ausgeschöpft sind.






  • Für mich ist es das Mittel der WAhl, da alles andere nichts bringt.
    Und bei jeder OP geht man ein Riskiko ein. Tödlich zu verunglücken ist im Strassenverkehr definitiv höher.
    Ich lasse mich dadurch nicht beeinflussen.

    VG
    Darkangel

  • Die Plastische Chirurgie der Uni Bochum hat vor ca. 3 Jahren bei einer Mitteilung über Komplikationen der Liposuktion( in Deutschland) auf damals ca. 10 Todesfälle verwiesen. der letzte prominente Todesfall ( außerhalb D)war eine ehemalige Miss Brasilien die Ende 2009 postoperativ an einer Lungenembolie starb. Sicherlich muss bei jedem Eingrtiff das Op-Risiko bedacht werden -- es ist leider in der Medizin nie Null.

  • Ich stimme dem Unbekannten zu ! Und auch Dr.Martin : man soll sehr genau nachdenken , bevor man sich operieren lässt .


    Es ist ein Risiko-wie jede Operation !


    Wir werden die Liposuktion in ca. 8 Wochen auch mit sehr erfahrenen Operateuren durchführen-


    und ein Zentrum im Ruhrgebiet anbieten- aber ALLE Patienten werden von mir aufgeklärt : erst Kompressionsverbände , dann AIK mit Lymphamat oder Lymphapress- plus Kompressionsstrümpfe... das ist praktisch die " ungefährliche Basistherapie " .


    Jede Operation hat Risiken -auch Fettabsaugung .


    Und seit 20 Jahren sind die meisten Patienten mit der Basistherapie zufrieden . Wenn man den Patientinnen die Angst nimmt " es werde alles immer schlimmer " . Natürlich muss man das Gewicht auch im Auge behalten. :)

  • Quelle u.a. "Stiftung Warentest". Einfach googlen nach "Liposuktion und Todesfälle", es finden sich genügend Artikel darüber.


    darkangel


    Unabhängig davon, für wen was das letzte Mittel der Wahl ist, besteht für mich persönlich schon ein Unterschied, ob ich mich auf die Straße begebe oder in einen Operationssaal:-)


    Ich hoffe wirklich sehr, dass ich mich nur im schlimmsten Fall freiwillig einer OP unterziehen muss. Für "nur" schlanke Oberschenkel - niemals.

  • Vor einer Op wird man grundsätzlich auf Risiken und Nebenwirkungen hingewiesen und man unterschreibt auch dafür.


    Eine Op ist und bleibt immer ein Risiko. so!

  • Stiftung Warentest? Da hab ich schon was ganz unseriöse gehört.
    Das nenne ich nicht gerade glaubenshafte Quelle.


    andres
    Leider begibst du dich öfter auf die Straße als in den OP-Saal. Und im Straßenverkehr ist das Risiko höher

    VG
    Darkangel

    Einmal editiert, zuletzt von darkangel ()

  • Also, ob Stiftung Warentest nun seriös, unseriös oder mittelseriös ist, will ich hier mal dahin gestellt lassen und nichts dazu kommentieren.
    Dass sie ausgewiesene medizinische Experten sind und Spezialisten in den Auswirkungen von medizinischen Spezialverfahren und studienerfahren auch wissenschaftlich, bei der Erstellung und Auswertung von Studien, werden sie wohl sicher nicht mal selbst behaupten wollen.
    Zeitschriftenartikel zu Todes- und anderen Unglücksfällen googleln, in Zeitungen und sonstwie recherchieren, kann jeder, nicht nur die Stiftung Warentest. Das macht sie noch nicht zu Spezialisten, die kompetente Meinungen hierzu abgeben können.


    Zudem scheinen sie wohl nur die Folgen des Markts von "Schönheits-Chirurgen" bei "Fettabsaugungen" gecheckt zu haben, was m.E. das Bild doch sehr verzerrt. Dass DAS gefährlich ist, dürfte klar sein. Mein Hausarzt hatte mir eingangs auch gleich unaufgefordert gesagt, ich bekäme von ihm jede Unterstützung, Strumpfhosenverordnungen insbesondere in rauhen Mengen, was nötig ist, allerdings muß es von anderen ausgemessen werden, jedoch NIEMALS eine Überweisung zu einer Liposuktion. Da zu gefährlich (und in meinem Fall nicht mal notwendig gottseidank), denn es entstünden sehr oft Dellen, Entzündungen, die dann ganz schnell durch den Körper wandern und auch tödlich enden können oder Amputationen hervorrufen des Beins - und dieses Risiko allenfalls dann begrenzbar ist, wenn es von hocherfahrenen Lymphologen mit nachgewiesener Lipsuktions-Erfahrung gemacht würde, wovon es nach seinem Kenntnisstand in Deutschland aber nur 4 oder 5 maximal gibt. Es scheint also ein Problem von dafür Nicht-Zuständigen zu sein mehr, nämlich von "Schönheits-Chrirurgen".



    Das kann sich aber ganz anders darstellen, wenn dies von kompetenten Fachleuten gemacht wird mit Erfahrung im lymphologischen Bereich, nämlich Lymphologen. Einem Herrn Prof. Fernsehstar Manger würde ich persönlich auch nicht meine Hüften, Beine, Bauch, oder sonstwas absaugen lassen. Nicht mal Oberlider. Einem der erfahrenen Lymphologen hier würde ich mich dagegen anvertrauen.


    Vielleicht steckt dahinter auch irgendeine Art von Politik, die wir nicht kennen - vielleicht ne gegenläufige Antiwerbung zu der positiven Berichterstattung neulich in Akte. Wer weiß.


    Aber wenn ich mein Auto zum Fahrradhändler bringen lasse, weils komisch läuft, weil die sich ja auch um "Fahrzeuge" kümmern und Fahrradhändler ja schließlich auch Ketten prüfen und austauschen, wunderts mich ja auch nicht, wenn's hinterher "tot" ist, was nicht passiert, wenn es bei meiner Autowerkstatt gemacht wird.


    Trotzdem würde ich selbst persönlich eine Liposuktion auch immer nur als allerletzte Möglichkeit machen, wenn es gar nicht anders geht, und andernfalls allerschwerste Risiken für mich bestünden, wie ich jede andere OP auch nur im allerriskantesten Risikofall machen lasse.


    Jeder muß allerdings selbst bei jedem Eingriff seine persönliche Leidensgrenze und sein persönliches Risiko abschätzen.

    Einmal editiert, zuletzt von Samira2010 ()

  • Zitat

    Auch die heutzu tage hauptsächlich angewandte Operationstechnik, die Tumeszenzmethode, hat ihre Risiken: hohe Infusionsmengen, zu große Mengen abgesaugten Fettgewebes, zu viele verschiedene Eingriffe in einer Narkose, gefährliche Nachwirkungen der eingespritzten Lösung und unzureichende Überwachung besonders nach ambulanten Eingriffen, wenn die Frisch-Operierten wieder zu Hause sind. All das hat schon manchen Patienten in lebensbedrohliche Situationen gebracht.


    Das sind nun keine typischen Komplikationen, sondern Fehlverhalten der Operateure! Die Mengen stehen fest und trotzdem versuchen einige Operateure immer wieder größere Mengen an Tumeszenz und auch im Bereich der abgesaugten Menge.
    Bei uns bleiben die Patienten aus Sicherheit 1 Woche stationär mit intensiver lymphologischer Behandlung. Muss sicher nicht immer sein, aber das Risiko wird minimiert. Aus diesm Grund auch ein Anästhesist zur Analgosedierung und Kreislaufüberwachung.

    Mit freundlichen Grüßen


    Dr. med. F.-J. Schingale
    ärztlicher Leiter Lympho Opt Klinik
    Pommelsbrunn
    Tel. 09154-911200
    http://www.lympho-opt.de/

  • So ist es auch bei der Liposuktion. Die allermeistenTodesfälle entstanden, wenn Operateure sich NICHT an national und international etablierte Richtlinien gehalten haben. Das ist die Kernaussage.

    Guten Morgen!


    Ich möchte hier nochmal nachfragen: wie bzw. wo kann ich denn diese Richtlinien finden bzw. wonach muss ich den Operateur fragen?


    Danke!

  • Es wird wohl kaum jemand sagen, dass er sich nicht an die Vorschriften im Lehrbuch hält. Sie können den Operateur ja fragen, ob er nach Lehrbuch operiert, oder ob er sich die Liposuktion in einem Wochenendkurs selber beigebracht hat, seit wann er operiertm, wieviele Patienten schon bei ihm gestroben seien, was er an Komplikationen hatte. Ich glaube allerdings, dass ich Sie bei solchen Fragen nicht operieren würde. Entweder ist Vertrauen da, oder Sie sollten sich einen anderen Operateur suchen.

    Mit freundlichen Grüßen


    Dr. med. F.-J. Schingale
    ärztlicher Leiter Lympho Opt Klinik
    Pommelsbrunn
    Tel. 09154-911200
    http://www.lympho-opt.de/

  • Irgendwie muss Vertrauen aber entstehen und das kann es schon dadurch, dass man aufgeklärt wird, darüber wie es denn "vonstatten" geht. Fragen in der Art, wie sie sie formulieren, würde ich natürlich nicht stellen und sicher gibt dies keiner offen zu, dass er sich nicht an bestimmte Richtlinien hält, aber ausweichende Antworten oder gar keine über den OP-Hergang könnten einen ja schon stutzig machen.

  • Hallo,
    habe gerade den Beitrag gelesen und finde ihn sehr aufschlußreich, wenn auch nicht überraschend. Gestern habe ich mich wenig erfolgreich bemüht einen Forenbeitrag bzw. Umfrage zu den "Alternativen zur MDL und Kompression" steige aber noch nicht so durch als Anfängerin.


    Ich fände es gut wenn sich hier eine kleine Info-und Erfahrungs-Sammlung zusammentragen ließe. Vielleicht findet sich ja das ein oder andere risikolosere
    Verfahren, welches nicht zum Tode führt aber hilft. Wie siehst Du das? Von allgemeinem Interesse oder nicht? :huh:


    Danke für Deinen Beitrag!


    Liebe Grüße lippi62