Erwerbsminderung bantragen

  • Ersteinmal ein "Hallo" an Alle
    Ich habe mich jetzt in diesem Forum als neues Mitglied eintragen lassen. Ich finde, hier sind gute Anregungen und informative Antworten. Kurz zu meiner Person, ich bin 47 J. und hatte letztes Jahr eine große Operation gehabt, nach krebserkrankung Unterleib .Dabei wurden sehr viele Lymphknoten entfernt,sodaß ich danach, na logisch, eine Lymphabflußstörung entwickelt habe. Ein Jahr lang haben sich meine Beine gut gehalten.durch 2x wö. MLD. Aber seit July diesen Jahres verschlechtert sich das ganze erheblich.Beide Beine sind stark geschwollen,besonders in den Füßen und Fußgelenken verhärten sich die Einlagerungen.Jetzt bin ich 3x wö. zur MLD a 60 Min. und habe von einer rundgestrickten zur flachgestrickten Kompressionshose gewechselt. Kenne auch die ganzen Unannehmlichkeiten, die damit verbunden sind X( Gehe auch brav zum Schwimmen einmal die Woche ;) Jetzt beabsichtige ich eine Teilerwerbsunfähigkeitsrente zu beantragen. Ich bin seit 30 Jahren immer voll Berufstätig gewesen( Schichtdienst) und seit März diesen Jahres, aus meinem Krankenschwesterberuf in die Verwaltung gewechselt.( geregelte Arbeitszeit) :) Dort bin ich jetzt die Kodierfachkraft in unserem Krankenhaus. Alles soweit gut und es macht mir Spaß. Aber das viele sitzen macht mir zunehmend Probleme. Geht aber nicht anders.Jetzt zu meiner Frage. Wierum ist es besser, erst die Teilerwerbsunfähigkeitsrente zu beantragen oder zunächst eine Kur, um dann von dort aus ein ärztl. Gutachten zu bekommen ,das ich nicht mehr voll belastbar bin? Denn ich glaube wenn ich eineTeil Erwerbsunf. Rente beantrage,dann werden die mich eh zunächst zu einer erneuten Kur schicken.( Die erste war 2009 gleich nach meiner OP) Wer hat bereits Erfahrungen mit dem ganzen Beantragen etc.An welchen Arzt soll ich mich wenden Hausartzt oder meine Frauenärztin?
    Über eine Antwort freue ich mich. Danke schon mal.
    Gruß Hamo

    8) Gruß Hamo

  • Wie Lunatica schreibt,sollte Reha vor Rente stehen und nicht entweder oder. Die Reha solte dazu führen, dass die Arbeitsfähigkeit verbessert wird, wenn das nicht geht, dannVersuch in Teilrente bevor Vollrente gewährt wird.

    Mit freundlichen Grüßen


    Dr. med. F.-J. Schingale
    ärztlicher Leiter Lympho Opt Klinik
    Pommelsbrunn
    Tel. 09154-911200
    http://www.lympho-opt.de/

  • Muß ich mich jetzt mal ranhängeen, weil ich das auch grad überlege. Bin zur Zeit zur REHA. Habe weit fortgeschrittene Hüftarthrose und die Lipödeme St. 3, und div. Wirbelsäulenprobleme.


    Ärzte und Physiotherapeuten meinen die Operation zur neuen Hüfte soll so lang wie möglich rausgeschoben werden. Der Arzt hier sagte aber auch ich könnte nicht mehr Vollzeit arbeiten und auch nur leichte Tätigkeiten mit Wechsel zwischen stehen, sitzen und laufen. Da ich nur einen Minijob habe und zur Zeit auf Arbeitssuche bin überlege ich auch Erwerbsminderungsrente zu beantragen. So finde ich doch eh keine Arbeit. Meint ihr das wäre in meinem Fall möglich und hätte Aussicht auf Erfolg? Ach ja, bin übrigens erst 40J.


    Gruß Krümel

  • Am Ende der Reha ( Wenn Sie über die RV dort sind) erfolgt automatisch( Vorgabe der RV) eine einstufung der beruflichen Leistungsfähigkeit im bisherigen Beruf und auf dem allg. Arbeitsmarkt , sowie Schilderung der Einschränkungen. Besprechen Sie dies mit Ihrem beh. Arzt

  • Ist vollkommen richtig, es kommt immer darauf an, wieviel eingezahlt hat. Wobei in den meisten Fällen dann doch nicht so viel rauskommt. Sollte ma(frau) vorher berechnen lassen

    Mit freundlichen Grüßen


    Dr. med. F.-J. Schingale
    ärztlicher Leiter Lympho Opt Klinik
    Pommelsbrunn
    Tel. 09154-911200
    http://www.lympho-opt.de/

  • das stimmt, hängt von der vorherigen Einzahlung und damit Ansparung ab. Allerdings sind Erwerbsminderungsrenten - sofern man überhaupt noch welche kriegt - immer höher, als später Altersrenten. Allerdings sind sie insgesamt sehr gesenkt worden seit ca. 3 Jahren. Man muß aber auch bedenken, bevor man das beantragt, dass man dann die nächsten Jahre bis zur Altersrente ja nichts mehr an Rentenbeiträgen einzahlt, und folglich die Altersrente später grausig niedrig ist. Selten dann über 300 oder 400,- Euro, wenn man z.B. bis jetzt mindestens 15-20 Jahre eingezahlt hat und zwar hohe Beiträge. Auf mehr als 400,- oder 500,- Altersrente kommt man dann kaum, denn um eine hohe Altersrente von 1000,- oder 1100,- zu erreichen, muß man schon immer hohe Beiträge alle Jahre einzahlen, und insbesondere die letzten 15 Jahre vor der Rente. Würd also überlegen, ob ich dann wirklich Erwerbsminderung beantrage, oder lieber versuche, durchzuarbeiten, vielleich 30 Stunden, oder ob ich neben der Erwerbsminderungsrente noch soviel Vermögen oder sonstige EInnahmen habe, um privat anzusparen mit Rürup, um später auf eine auskömmliche Rente zumindest auf Existenzsicherungsniveau zu kommen.

  • Hallo an Alle,
    vielen Dank für die zahlreichen und guten Antworten auf meine Frage.
    Damit komme ich jetzt weiter.Werde ersteinmal eine Kur beantragen und dann werde ich ja sehen was dort die Ärzte sagen über meine weitere Arbeitsfähigkeit etc.
    Gruß Hamo ( Monika)

    8) Gruß Hamo

    Einmal editiert, zuletzt von hamo ()

  • Hallo,danke für Eure Antworten,


    um alles zu erklären müßte ich zusehr ins Detail gehen, nur soviel, bekomme kein Arbeitslosengeld weger voriger Selbstständikeit und Arbeit ist mtr dem Krankenbild nicht zu finden.


    Umschulungen gibt es nicht, hatte hier schon verschiedene Sozialgespräche.


    Hab momentan eine kleine Beschäftigung auf Honorarbasis. Deswegen denk ich die Rente und der Nebenjob wären ja schon mal mehr als nur der Nebenjob.


    Und es wäre ja auch nicht für immer, denn nach der Operation müßte das Arbeiten ja wieder gehen.


    Wie gesagt ist das bis jetzt alles erst mal Information, weil ich noch nocht weiß was ich mach. Muß ja den Abschlußbericht des Arztes abwarten.


    Danke Euch


    Krümel

  • Wenn Du selbständig warst, wird es mit der Erwerbsminderungsrente wahrscheinlich eh nichts. Man verliert den Anspruch darauf, wenn man als Selbständiger sich nicht von der Rentenversicherungsfreiheit hat (unwidrruflich!) befreien lassen, und die gesetzlichen Pflichtbeiträge eingezahlt hat durchgängig, was kaum ein vernunftbegabter Selbständiger macht. Hab ich auch nicht. Folge: kein Anspruch mehr auf Erwerbsminderungsrente bei der gesetzlichen Rentenversicherung. Es darf nicht mehr als 1 Monat Lücke mit Pflichtbeiträgen sein (freiwillige Monatsbeiträge reichen dafür nicht aus, es müssen Pflichtbeiträge sein, = jeweils 19,9 oder 20 % oder was das derzeit grad ist von deinem zu versteuerndem Einkommen). Hast Du mehr als einen Monat Lücke in den Pflichtbeitragszahlungen jemals gehabt, ist der Anspruch weg. Das passiert oft unbemerkt, bei mir auch damals, war mal 1,5 Monate arbeitslos ohne Arbeitslosengeldanspruch, und der 0,5 Überhang war es dann. Dass man das binnen 9 Monaten mit Zinsen nachzahlen kann, hab ich erst 3 Jahre später erfahren. Somit ists gelaufen. Dann gibts als Alternative nur noch Hartz IV, was anderes gibt es dann nicht mehr.


    Muß man halt mit leben, und sich damit beruhigen: die meisten Anträge werden ja eh abgelehnt, also steht man auch nicht soviel schlechter da.


    Lieber alles auf Reha setzen und die Arbeitsfähigkeit unbedingt erhalten und wieder mehr Aufträge suchen und davon leben.


    Good luck.

  • Es gibt zwar die Möglichkeit ( Je nach Alter) freiwillig in die gesetzl RV ein zu zahlen, aber trotzdem hat man keinen Anspruch auf Erwerbsminderungsrente. Ausnahme/Lücke: Krankheitsfall ist schon früher eingetreten, man wollte es aber nicht wahr haben und hat sich in die Selbstständigkeit begeben, weil man als Angestellter wenig Aussichten auf Arbeitsplatz hatte.


    Dies scheint eine Möglichkeit zu sein. Solange man die 5 Jahres Frist ( 5 Jahre Beitragszahlung GRV) erfüllt. Wird aber wohl nur auf dem Klageweg möglich sein.


    LG Bea

  • Hallo,


    hatte die letzten sieben Jahre nebenbei zu meiner Selbstständigkeit einen Minijob, bei dem ich freiwillig die Rentenbeiträge abgeführt habe.


    Möchte ja auch nur die halbe Erwerbsminderung, weil ich nicht mehr Vollzeit arbeiten darf.


    Werde jetzt erst mal meine REHA beenden und hier noch mal den Sozialdienst aufsuchen und dann weitersehen.


    Muß momentan ja mal alle Möglichkeiten durchspielen. Arbeite zur Zeit etwas freiberuflich auf Honorarbasis und ein Zubrot in Form der Erwerbsminerungsrente wäre schon schön, da wie schon geschrieben, eine Aussicht auf eine Arbeitsstelle bei meiner Gesundheit sehr schwer sein wird.


    Danke Euch für Eure Antworten und bin für jeden Tipp zu haben.


    Gruß Krümel :thumbup:

  • Eine Frage dazu habe ich noch,
    wenn ich jetzt meine Arbeitsstunden von einer ganzen Stelle auf eine 3/4 reduzieren würde und dann zur Kur gehe, die dort mit mir den Antrag auf Teilerwerbsminderung stellen. Würde sich dann der finz. Ausgleich auf die Höhe des Einkommens der 3/4 Stelle richten? Oder wonach wird der finanz. Ausgleich berechnet? Ich habe bis auf 2 Jahre, seit 30 Jahren immer voll gearbeitet.
    Gruß Hamo

    8) Gruß Hamo