Lipödem, Übergewicht, Liposuktion...?

  • Hallo zusammen,


    ich habe lange überlegt ob ich mich auch mal zu Wort melden soll oder nicht. Aber langsam weiss ich nicht mehr weiter. Da ihr alle wesentlich mehr Erfahrungen habt mit der Krankheit habt, dachte ich ich frage euch mal um Rat...


    Ich bin nun 28 Jahre. Ich war noch nie die Schlankste. Vorallem aber meine Beine waren schon immer dicker als der Rest. Nur in den letzten 3 Jahren habe ich immer mehr zugenommen. Vorallem sind nun meine Oberarme echt dick geworden! Ich wiege natürlich viel zu viel für meine größe (84 Kg bei 162 cm) Wenn ich einen Monat mal mein Gewicht halte, ist das für mich ein großer Erfolg! Ich habe schon einige Diäten hinter mir... Leider ohne Erfolg. Selbst mit dieser Almased-Kur hab ich nichts abgenommen. Im gegesatz zu meinen Kolleginnen... Das frustriert schon sehr... Mein Körperfett wurde bei einem Arzt in Mannheim gemessen. Ich habe einen Körperfettanteil von 46,1 % Alle anderen Werte wie Muskeln und Wasser waren top in Ordnung. Ich habe Jahre lang im Faschingsverein getanzt, nur das habe ich nun aufgeben müssen, weil ich nach dem Training tierische Schmerzen habe... Genauso wie mein Badminton... :(


    Ich war jetzt bei sechs verschiedenen Ärzte und alle haben mir die Diagnose: Lipödem gestellt, doch keiner nimmt sich der Krankheit an... Jeder schickt mich zu einem anderen.


    Im Internet hab ich dann erfahren, dass man sich operieren lassen kann. War nun auch in einer Klinik und habe mich dort vorgestellt. Kostenvoranschlag mit allesn Atteste bei der KK eingereicht und sofort zum MDK geschickt worden. Da war ich heute und bin echt richtig wütend! Der hat mich nur angeschaut... Nichts untersucht oder der Gleichen anstalten gemacht. Und hat natürlich gleich die Kosten+übernahme abgelehnt! Meine Krankheit wäre noch nicht ausgeprägt genug um die Operation zu übernehmen! Aber er kann es natürlich verstehen, wenn ich diesen Weg gehen möchte, allerdings muss ich die Kosten selbst tragen! Und außerdem würde die OP ja keine Heilung erzielen. Naja das er dann auch sehr unfreundlich war, muss ich nicht auch noch erwähnen?! Ich soll erst mal abnehmen.


    Ich trage seit einem halben Jahr die Kompressionsstrumpfhose. Wer verschreibt mir eine neue? Kann das mein Hausarzt? Wie ist das mit den MLD?


    Könnt ihr mir Tips geben wie ich abnehmen kann?


    Wer mir helfen kann?


    Könnt ihr mir generelle Tipps geben wie ich meine Schmerzen los werde?


    Vielen Dank schon Mal und wunderschöne Weihnachten euch allen


    Liebe Grüße


    Manu

  • Hallo erstmal


    also ich bin 25 und habe nun auch erfahrung mit dem ganzen !"Mist" ;)


    Wer verschreibt mir eine neue? Kann das mein Hausarzt?
    -> ich lass das von dem Arzt machen der das diagnostiziert hat muss ich dazu sagen.



    Wie ist das mit den MLD?
    -> meine Ärztin, das habe ich gestern erfahren schreibt bei mir auf dem Rezept Lip-Lymphödem damit ich die MLD bekomme, denn wie ich gestern erfahren habe, bekommt man bei einem Reinen Lipödem keine MLD!
    Da war ich selber erstmal baff.


    Könnt ihr mir Tips geben wie ich abnehmen kann?
    ->mit dem Abnehmen das ist immer individuell. Tips kann man geben nur du musst dann für dich den weg finden. Ich wollte es mit Weight Watchers versuchen und bin auf extrem wenig essen gekomm :(


    Könnt ihr mir generelle Tipps geben wie ich meine Schmerzen los werde?


    -> zu den Schmerzen bin allerdings selbst ich ratlos.
    Ich leg meine Beine dann immer hoch... ich weiß hilft ni wirklich .. grad wenn man auf Arbeit ist oder in der Schule... hm... ni einfach..



    Wie weit ist denn dein Stadium vom Lipödem?



    Lg Peggy :)

  • Hallo Manu, du solltest dir einen erfahren Lymphologen suchen, vielleicht findest du hier in der Datenbank einen Arzt in deiner Nähe. Dieser könnte dir dann, abgesehen von der Weiterbehandlung, rasch eine zweite Versorgung der Kompression verordnen. Die brauchst du unbedingt, da die Strümpfe/Strumpfhosen täglich gewaschen werden müssen. In der Tat ist das Lipödem wohl nicht heilbar, aber mit entsprechender Lebensweise und Behandlung wie Kompression und MLD sicher zu lindern bzw. in Schach zu halten. Die Ärzte hier im Forum sind sich wohl darüber einig, dass auch ein operativer Eingriff (Liposuktion) nur im Zusammenhang mit einer Ernähungsumstellung Sinn macht. Hier z.B. die LOGI-Methode oder Metabolic-Balance. Das sind keine Diäten sondern eine Form der Ernährung, die bei diesem Krankheitsbild auch für den Rest des Lebens fortgeführt werden sollte. Es ist verständlich, dass die KK erst mal einen persönlichen Einsatz und die Bereitschaft zur Veränderung sehen wollen, obwohl auch dann die Zusagen für die Kostenübernahme eher die Ausnahme sind. Lieben Gruß und viel Erfolg wünscht dir Barbara

  • Hallo Sonne,


    ich seh das sowas von genauso wie du.... ich war schon beim mdk... leider erfolglos... ;( es sei noch nicht schlimm genug.. aber warum nicht jetzt schon was machen? ich weíß nicht warum sich die kassen soooo quer stellen... ich denke auch, dass eine frühe lipu für die kassen günstiger ist als 50 jahre mld und kompression...

  • also meines Wissens, hilft selbst eine Lipo/u nicht die Krankheit zu heilen, sondern etwas zu stoppen und zu lindern. Aber da ist sie deswegen trotzdem und ni heilbar, das wird mir immer gesagt und hab ich gelesen

  • Hallo,


    das Lipödem ist eine Erkrankung, von der man leider auch heute noch recht wenig weiß. Bekanntermaßen braucht es eine gewisse Veranlagung, die dann häufig nach der Pubertät oder nach Schwangerschaften zu einer unproportionalen Fettgewebszunahme an den Beinen oder Armen führen kann. Typischerweise kommt es neben der Volumen- und Umfangszunahme zu einer vermehrten Schmerzhaftigkeit und Neigung zu blauen Flecken. Während am Anfang der Lymphabfluss erhöht ist, kann er im Verlauf abnehmen und es können so sekundäre Lymphödeme entstehen. Getriggert wird das Fortschreiten des Lipödems leider durch zusätzliches Übergewicht.


    Entsprechend den aktuellen Leitlinien zum Lipödem stehen konservative Maßnahmen wie das Tragen med. Kompressionsstrümpfe/ -Hosen, manuelle Lymphdrainagen, Gewichtsreduktionen und körperliche Betätigung zur Verfügung. Die Liposuktion kann eine Reduktion des Fettgewebes und häufig auch der Schmerzen erreichen, nicht aber eine Heilung der Veranlagung und Erkrankung. Auch nach einer Liposuktion sind die konservativen Maßnahmen fortzusetzen. Vielfach aber in verminderter Intensität.


    Wesentlich für den Erfolg der Antragsstellung bzgl. einer Kostenübernahme ist a) das Stadium der Erkrankung, b) die bisher durchgeführten leitliniengerechten konservativen Behandlungen (unter ärztlicher Kontrolle und Aufsicht mit enstprchender Dokumentation).

    Mit freundlichen Grüßen,


    PD Dr. Stefanie Reich-Schupke
    Hautarztpraxis am Stadtpark, Bochum
    http://www.haut.nrw/

  • Hallo,


    entscheidend ist nicht so sehr die Vielzahl der Anträge, sondern wenn dann ein (idealerweise ärztlich begleiteter) Antrag mit Hand und Fuß - vorausgesetzt, es sind alle wesentlichen Grundbedingungen erfüllt. Das wichtigste ist eigentlich, dass Sie eine ernsthaft erfolgte, konsequente konservative Therapie mit entsprechender ärztlicher Dokumentation (idealerweise Umfangsmessungen, Fotos) über einen längeren Zeitraum vorweisen können. Dazu gehören bei entsprechendem zusätzlichen Übergewicht v.a. auch ärztlich unterstützte/ begleitete Gewichtsreduktionen (z.B. auch in einem Adipositaszentrum), sportliche Aktivitäten (v.a. Walken, Radfahren, Schwimmen), korrekte Kompressionsversorgungen (Maßanfertigung, ggf. Flachstrick) etc. Sollten sich im Verlauf des Lipödems Komplikationen wie Gelenkfehlstellungen (v.a. häufig an den Knien) eingestellt haben, ist es sinnvoll, auch hier eine entsprechende Dokumentation durch den Orthopäden zu haben. Der alleinige Nachweis, dass Sie alle 6 Monate eine neue Kompressionsversorgung bekommen, wird sicher nicht reichen. Letztlich sind die Kassen jedoch nicht zur Kostenübernahme verpflichtet, d.h. eine Garantie für ein Nicht-Ablehnen gibt es nicht.

    Mit freundlichen Grüßen,


    PD Dr. Stefanie Reich-Schupke
    Hautarztpraxis am Stadtpark, Bochum
    http://www.haut.nrw/

  • Hallo


    Das dokumentieren und fotografieren bleibt somit wohl an Dir hängen. Wer selbst genug Engagement zeigt, hat bei den KK meist noch eine kleine Chance. Laß Dich nicht unterkriegen und kämpfe weiter!

    Liebe Grüße
    Lenerl

  • Hallo Sonne81, leider habe ich erst heute gesehen, dass du mich persönlich angesprochen hast. Ich habe kein Lipödem sondern Lymphödeme in beiden Beinen und eine Lipohypertrophie der Beine. Das, was ich über die Krankheiten weiß, habe ich durch einen Besuch bei Dr. Schingale, das Lesen seines Buches und über Beiträge hier im Forum erfahren. Außerdem hatte ich im Sanitätshaus Broschüren über das Krankheitsbild "Lip- und Lymphödeme" erhalten und gründlich studiert. Eine Liposuktion kommt bei mir wegen der Lymphödeme wohl eher nicht in Frage. In deinem Fall scheint es mir so, dass du wohl bei deiner Ärztin nicht in richtig guten Händen bist und nicht die nötige Unterstützung erfährst. Vielleicht solltest du über einen Wechsel nachdenken. Wenn diese OP auch keine endgültige Lösung ist, bzw. die Krankheit nicht heilen kann, so wünsche ich dir trotzdem viel Erfolg in deinem Bemühen um eine Kostenübernahme durch die KK. Lieben Gruß Barbara

    Einmal editiert, zuletzt von rodlav ()

  • Hallo Sonne81, außer, dass ich täglich die Kompression trage, treibe ich regelmäßig Sport. Ich fahre mit dem Rad zur Arbeit, walke, gehe wandern, mache Gymnastik und gehe in´s Fitnessstudio. Ich bekomme auch MLD, allerdings nur mit Abstand von 12 Wochen zwischen zwei Verordnungen. Ich ernähre mich nach der LOGI-Methode und versuche mein Gewicht so zu halten. Die Beinumfänge sind schon so, dass der Hosenkauf und auch der Kauf von Stiefeln problematisch ist. Der Hosenkauf hat sich durch die Kompression nochmals erschwert, weil mache Materialien einfach nicht drüber gleiten. Das Lymphödem der Beine ist rechts Stadium 1 und links 1-2. Leider kann man da ja mit einer OP wohl nichts machen. Wenn es jedoch möglich wäre, so würde ich es machen lassen. Ich wäre auch bereit, soweit mein Geldbeutel es zulässt, Kosten selbst zu tragen. Da ich aber keine Schmerzen habe, komme ich so jetzt im Moment klar. Liebe Grüße und alles Gute, Barbara

  • sonne81

    Zitat

    @ Halle Herr Dr. Martin, 10 % im Jahr? Das ist ja wahnsinn! Und was bringt uns Lipo´s dann eigntlich so eine Liposuktion? Für kurze Zeit schmerzfreie Beine und etwas mehr Selbstbewusstsein und Lebensqualität und ein großes Loch in den Geldbeutel. Das kann doch nicht alles sein. ;(


    Das ist das, was wir klar machen wollen!

    Mit freundlichen Grüßen


    Dr. med. F.-J. Schingale
    ärztlicher Leiter Lympho Opt Klinik
    Pommelsbrunn
    Tel. 09154-911200
    http://www.lympho-opt.de/