Kompression bei Lymphödem Leiste und Schambereich

  • Hallo liebe Ärzte und Forenmitglieder,


    ich habe einen Lymphstau in der Leiste und im Schambereich. Grund OP mit LK Entnahme. Habe die Beschwerden seit 6 Monate. Die Schwellung geht über Nacht zurück. Ich war schon bei diversen Ärzten. Aber so ne wirkliche Diagnose konnte keiner machen. Mit Ultraschall sei Flüssigkeit im Douglasraum zu sehen...wohl noch von der OP. Dringt diese Flüssigkeit ins Gewebe und lässt diese meinen Schambereich anschwillen? Rechts ist die Schwellung viel größer. Links fast gar nicht. Hab seit Donnerstag eine Kompressionsbermuda von medi mit einer eingenähten Tasche und einer weißen Einlage. Die ist sehr kurz....unter diese Bermuda trage ich halterlose Kompressionsstrümpfe. Allerdings ganz normale medi elegance...der Arzt meinte die sehen schöner aus und in den Beinen hätte ich keinen Lymphstau. Das Problem an der Sache ist, mein Schambereich schwillt mir genauso an wie ohne. Dauert es eine Weile? Ich dachte mit dieser Bermuda schwillt es weniger oder gar nicht an? Hab schon mit dem Sanihaus telefoniert. In meinem Fall bekommt man keine gute Kompression hin..ich sei zu dünn...meinr Beckenknochen schauen etwas raus. Gibt es da wirklich keine Möglichkeit? Ich will und kann mich damit nicht zufrieden geben. Zumal meine Hoffnung darin besteht, das mit einer richtigen Kompression und MLD das Problem irgendwann verschwindet. Aber wie soll das gehen ohne ordentliche Kompression? Vielen Dank fürs Lesen und Antworten

  • Hallo Anja,


    vielen Dank für deine Antwort. MLD bekomme ich seit meiner OP vor 10 Monaten. Der Lymphstau war erst im Bauchbereich, aber mehr innen nicht im Gewebe...da ist er weg und seid 6 Monaten im Schambereich nebst Leiste da staut es sich im Gewebe, kann aber keine Dellen eindrücken... Da will er aber nicht verschwinden. Meine Beine sind schlank, da merke ich zum Glück keine Veränderung.

  • Icb bin total verzweifelt. Habe heute wieder die Kompression an. Allerdings bin ich gerade mal seit 2 Stunden auf Arbeit und es ist schon sehr stark angeschwollen. Das kann doch nicht sein, dass es durch diese Komoressionsbermuda schlimmer wird. Welche Möglichkeiten gibt es denn noch?

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Elfe1987,


    Durch eine Bestrumpfung Kompressiondruck im Schambereich zu schaffen ist anatomisch relativ schwierig,derDruck müßte ja nach oben gehen,im Schambereich kaum durch zirkulären Hosendruck zu erreichen.
    Ein ansetzen von Hosenträgern , um nach oben Druck zu geben halte ich auch für schwierig .
    Durch Pelotteneinarbeitung wird versucht den Druck in dem Bereich zu erhöhen.In der Regel sind das relativ dick gehaltene handgefertigte Pelotten in Slipeinlagenform meist mit unruhiger Oberfläche( Noppen oder Rillenstruktur)um den lymphabfluß zusätzlich anzuregen .
    Die Kompressionshose sollte einen kompressiven Zwickel haben und eine wirklich gute Paßform .
    Bei der Kompressionswicklung des Lymphtherapeuten kann evtl noch etwas konkreter Druck aufgebaut werden .

  • Vielen Dank. Das mit dem Druck der Hose merke ich ganz arg...habe das Gefühl durch den Druck drückt mir alles noch stärker in den Bereich. Wie meinst du das mit dem Wickeln? Meine Lymphtherapeutin wickelt mich nicht. In den Beinen habe ich zum Glück keine Probleme. Der Schambereich schwillt halt über den Tag an.

  • Ich melde mich von der Grippefront, nun hat es mich auch erwischt:


    Zur Versorgung kann auch eine Radlerhose verwendet werden (diese hat eine Verstärkung im Schambereich). Eventuell ein/zwei Nummern kleiner kaufen. Dazu können zur Druckverstärkung auch normale Damenbinden noch zusätzlich eingelegt werden.


    Das Problem des Lymphstaues wird aber nicht durch vermehrten Druck gelöst. Die Lymphe muss abdrainiert werden und da kommen wir um einen versierten Therapeuten nicht herum.
    Sinnigerweise werden dann die Anastomosenwege angeregt und es wird zu den Achsellymphknoten hinaufgelympht.
    Damit müßte das Problem zu beheben sein.


    Gute Besserung!
    Biene

  • Hallo Biene...danke das klingt nach Hoffnung. Könnte es mit der richtigen Therapie wieder verschwinden?Ich gehe regelmäßig einmal in der Woche zur MLD leider kann ich dadurch keine Besserung feststellen. Wie sollte es denn richtig gemacht werde?

  • Wie ich schon schrieb: Über Anastomosen in die Achseln hinein.
    Jeder ausgebildete Lymphtherapeut weiß damit was anzufangen. Wenn dein Therapeut nicht selbst darauf gekommen ist, dann erzähl ihm das so. Ansonsten frag mal nach seiner Qualifikation.
    Hat er die 4 Wochen Ausbildung zum Lymphtherapeuten absolviert? Nein? Dann such dir einen Experten.


    Sorry, ich kann hier keine detailierte Beschreibung abgeben, wie man richtig lympht. Das sollte erlernt werden, dazu brauchen Physios und Masseure mit Berufserfahrung zusätzlich noch 4 Wochen.


    Wie ist die MLD denn bis jetzt bei dir abgelaufen?
    Das würde mich wirklich brennend interessieren.


    Lieben Gruß, Biene

  • Hallo Biene...hoffe dir geht es wieder besser?
    Meine Lymphtherapeutin ist glaube ich schon ganz gut. Sie fängt am Hals an...dann geht sie über den Bauch...sie arbeitet das ganze über die Seiten ab....direkt unter die Achseln greift sie aber nicht...sie lympht etwas an den Leisten und über den Slip am Schambein. Die Beine werden nicht gelympht..nur etwas in den Innenschenkeln...zum Schluß lege ich mich auf den Bauch und sie massiert über den Rücken. Ich war vorher bei 2 anderen Therapeuten, die erschienen mir aber nicht gut genug und dann habe ich gewechselt. Ich gehe allerdings nur einmal pro Woche für 45Minuten. Eigentlich erhoffe ich mir, dass das ganze mal seine eigenen Bahnen findet, da ja über Nacht die Schwellungen weg sind. Ist einmal pro Woche zu wenig?


    Weißt du ob die freie Flüssigkeit im Douglasraum was mit den Schwellungen zu tun haben könnte, also dringt die dann tagsüber ins Gewebe?Oder weiß ein Arzt hier im Forum darüber bescheid? Liebe Grüße

  • Hallo Elfe,


    nach Ihrer Schilderung der Lymphdrainage ist der Behandlungsaufbau vielleicht "gut gemeint", aber damit nicht "gut gemacht". Fragen Sie direkt nach der Qualifikation, wie Biene gesagt hat, ob die Therapeutin die Spezialausbildung hat und ob sie schon andere Genitalödeme behandelt hat.


    Das Problem scheint für Sie erheblich zu sein, und ein Beinlymphödem zumindest nicht ausgeschlossen. Bei einer so jungen Patientin wie Ihnen wäre mir wichtig, dass Sie jetzt, zu Beginn, selber "fit gemacht" werden und erkennen, worin eine gute Behandlungsqualität besteht. Neben der Lymphexpertin müssen Sie auch zur Lymphtherapeutin in eigener Sache werden. Stichwort: Eigendrainage - sind Sie unterrrichtet?


    Wenn ambulante Behandlung nicht ausreicht, besteht auch die Möglichkeit zur stationären Behandlung. Denken Sie darüber nach, wenn Sie wollen, melden Sie sich bei uns.

    Sabine Stüting


    Ärztin, Klinik Rheine

  • Ersteinmal vielen Dank für eure Hilfe. Meine Physio hat an der Weiterbildung MLD teilgenommen. Allerdings wird da das LÖ im Schambereich nicht wirklich gelert. Andere Ödeme in der Gegend hat sie noch nicht behandelt. Eigendrainage bin ich nicht unterrichtet.


    Gerne würd ich stationär eine Therapie machen, allerdings wird der Indikator nicht außreichend sein. Ich war schon bei diversen Ärzten auch Lymphologen da wurde das ganze als unproblematisch dargestellt. Es ist ja nicht jeden Tag stark angeschwollen. Es gibt durchaus Tage an denen ist auf den ersten Blick nix zu sehen. Diese Tage habe ich dann meist beim Arzt erwischt. Den meisten Ärzten ist auch nicht bewusst, dass es auch LÖ dort gibt. Sie sind immer der Meinung es gibt nur Ödeme die von unten nach oben gehen...also immer am Fuß beginnen. Es gibt ja auch keine im Oberschenkel...Nur weiß ich das das totaler Quatsch ist...nicht beim sekundärem.

    Einmal editiert, zuletzt von elfe1987 ()

  • Hallo Christiane,


    ja war auch schon mein Gedanke...hab ich auch schon angerufen in der Földi Klinik. Allerdings bekommt man da erst in einem halben Jahr einen Termin. Dann haben die mir geraten ich solle ersteinmal zu einem Lymphologen, dass habe ich dann auch gemacht. Mit dem Ergebnis es sei Flüssigkeit im Douglas, per Ultraschall hat er meine Beine angeschaut und da war keine Flüssigkeit zu sehen. Zu den Schwellungen im Schambereich meinte er, es könne hormonell bedingt sein. Und es würde bei allen Menschen unsymetrisch aussehen. (das war aber defenitiv nicht vor der OP so und abends wird es ja meist schlimmer) Der Körper verändert sich halt.


    Kann man eigentlich per Ultraschall sehen ob ein LÖ besteht? Was hat es mit den Marshallspalten zu tun? :?: :?:

  • Meine Physio hat an der Weiterbildung MLD teilgenommen. Allerdings wird da das LÖ im Schambereich nicht wirklich gelehrt.


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    Ich mußte erstmal tief durchatmen. Was heißt das denn? Frage war nicht eine X-beliebige Weiterbildung sondern die Ausbildung zur Lymphtherapeutin. Und da wüßte ich gern die Organisation/Institut/Weiterbildungsstätte, die in 4 Wochen Intensivausbildung nicht lehrt, wie nach Entfernung von Lymphknoten abdrainiert wird.
    Das ist der weitverbreitete Irrtum vieler Physiotherapeuten, dass sie nach Examen eigentlich genug über die Lymphdrainage wissen und sie nur noch eine Weiterbildung brauchen. Dem ist aber nicht so. Wie man erleben kann. Da brauchts die 4 wöchige Intensiv Ausbildung. Weil dort eben solche Fälle gelehrt werden wie u. a. MLD nach Entfernung der Lymphknoten.
    Hier zur Info deiner Lymphtherapeutin: Wenn Leisten/Bauch etc Lymphknoten entfernt wurden, MÜSSEN die Achsellymphknoten eben helfen, d. h. die Achsellymphknoten werden angeregt und dann wird über die Anastomosenwege von der Leiste zur Achsel gelympht.


    Wenn also deine Therapeutin zwar Richtung Achseln lympht, aber den Achsellymphknoten nicht Bescheid sagt, dass sie gemeint sind, dass sie was tun müssen, (sie nicht anregt), woher sollen die denn wissen, dass sie nicht nur die Arme und den oberen Rumpf zu entstauen haben, sondern die Lymphlast der unteren Rumpfquadranten mit entsorgen sollen?
    Wenn die Therapeutin auch noch empfindlich reagiert, wenn man sie auf ihr Wissensdefizit hinweist, dann deutet das zwar auf sehr viel Selbstbewußtsein deiner Therapeutin, aber nicht von ausreichendem Wissen über den Verlauf der Lymphe.


    Sorry, nicht böse sein, aber es ist zum aus der Haut fahren, dass die Patienten sich über den Ablauf der Lymphe informieren müssen, weil die Therapeuten nicht fit auf diesem Gebiet sind.

  • Hallo Elfe,
    such dir einen neuen Therapeuten. Jeder Therapeut, der die Fortbildung in Ml/ KPE durchlaufen und erfolgreich abgeschlossen hat, sollte fit genug sein einen adäquaten Behandlungsaufbau entwickeln zu können.
    Es sollte dir der Behandlungsaufbau erklärt werden und intensive atemtherapeutische Anleitung zuteil werden. Ausserdem solltest du fit gemacht werden in der Eigenbehandlung, denn die "schönsten" Dinge passieren im Urlaub, am Wochenende oder wenn der Therapeut nicht da ist :)
    Telefonier die Praxen ab und lass dir vorher den Behandlungsaufbau sagen.. und wenn eine zentrale Vorbehandlung und die axilläre Behandlung nicht auftauchen, suche weiter ;)
    Ist doof, ich weiss, aber zwischen Lymphtherapeuten und Lymphtherapeuten liegen manchmal Welten... aber Kopf hoch, es gibt noch gute ;)
    Schönen Sonntag noch ;)


    P.S.: ich stimme Biene in ihrer Entrüstung zu - wie immer :D

    A smile is the prettiest thing you can wear :)

  • Sorry aber ich weiß nicht genau welche Weiterbildung sie besucht hat, aber ich denke schon die 4 wöchige. Eigentlich möchte ich ungern wechseln, da ich sie schon kompetent einschätze und ihr da vertraue. Nur möchte ich halt das Optimum rausholen. Ich will ja nicht behaupten das sie das nicht gut genug macht....auf jeden Fall besser wie die anderen Therapeuten bei denen ich war. Allerdings glaub ich ist es ein generelles Problem das sich keiner wirklich mit LÖ im Schambereich auskennt....nur mit Beinen und Armen....wie lange und wie oft werden denn die Axellymphknoten behandelt?

  • Wie auch schon von Dr. Schingale geschrieben umfasst die Therapie eines gesicherten Genitallymphödems auch Kompression z.B. durch individuellangefertigte kompressionsteile ( Durch Therapeut/in) oder konfektionierte kompressionsteile (z.B. http://www.softcompress.de/?cat=12)

  • Allerdings glaub ich ist es ein generelles Problem das sich keiner wirklich mit LÖ im Schambereich auskennt....nur mit Beinen und Armen....wie lange und wie oft werden denn die Axellymphknoten behandelt?


    Jeder Lymphtherapeut, der die 4-wöchige Intensivausbildung absolviert hat, muss wissen, wie man ein Lymphödem im Genitalbereich abdrainiert.
    So wie du deinen Therapieablauf schilderst, auf jeden Fall nicht.


    Wenn jemand sagt, er kann kochen und nur Fertiggerichte in die Microwelle schieben kann, aber mit Zwiebeln, Speck und Kartoffeln nichts anzufangen weiß, ganz zu schweigen davon, ob er überhaupt Kartoffeln kochen kann, den läßt man auch keine Bratkartoffeln machen.


    Also: Hals, Achsellymphknoten, dann über die Anastomosen hochräumen. Dazu Lymphtape. Das ist die Therapie.
    Wenn das nicht gemacht wird, Therapeuten wechseln.
    Mehr kann ich dir nicht raten.

  • Herr Dr. Martin woher bekomme ich denn die konfektionierte Kompressionsunterhose? Habe vorhin im Sanihaus nachgefragt und die haben so etwas nicht.
    Liebe Biene vielen Dank für deine hilfreichen Beiträge....es ist dennoch schwer eine richtige Therapeutin zu finden. Ich muss mal schauen wie ich weiter vorgehe...so einen richtigen Plan habe ich noch nicht. Hab keine Lust vor Enttäuschungen bei einer neuen Therapeutin. Der Tipp von Radamant mit dem Praxen abtelefonieren ist echt gut. Ist mir aber nen bissel unangenehm. ;(