Guten Morgen,
meine 1.Liposuktion liegt 14 Tage zurück (Diagnose Lipödem ohne Lymphödem 2.Grades an Beinen/Armen). Es wurden die Innenseiten der Beine bis "Mitte" abgesaugt, von den Fesseln bis zum Schritt.
Im OP bekam ich die übliche Kompressionshose der Marke "Eto" (Hüfte bis über Mittelfuß). Schon im OP ließ sich die Hose nicht ganz schließen, obwohl man zu Dritt (!) an mir zerrte. Die obersten 3 Haken blieben offen. An den Beinen saß es so eng, dass ich dachte, mir bleibt die Luft weg. Da ich keim Lymphödem habe, hatte ich auch noch nie Kompressionsstrümpfe, habe somit keinerlei Erfahrung mit Kompression.
Da nach der OP am nächsten Tag die Schwellungen begangen, und zwar enorm, quoll nun auch noch aus der Schrittöffnung beidseitig der Oberschenkel raus. Die Schrittöffnung schnitt ins Fleisch. Mit Damenbinden verschaffte ich mir weniger einschneiden, nur dadurch wurde es ja noch enger. Leider quoll 10 Tage alles raus, notdürftig stopfte ich mir ein zusammengerolltes Handtuch in den Schritt und presste die Schenkel zusammen (geht ja auch nicht ständig).
Da der Chirurg 3 Stunden (Hin/Rückfahrt) entfernt praktiziert, konnte ich bisher nicht zur Nachschau fahren. Mein Kreislauf war 10 Tage absolut im Keller, erst danach konnte ich mich wieder normal bewegen, sonst nur im Haus kurze Wege laufen, stündlich zur Toilette.
Das Mieder konnte ich, je mehr Tage vergingen, noch weniger schließen, mein Bauch schwoll noch mehr an. Laienhaft gesagt, hatte ich das Gefühl, irgendwohin muss ja die Flüssigkeit aus den Beinen, und sie schien sich durch diese irre starke Kompression ihren Weg nach "oben" zu suchen. Ich hatte auch plötzlich vollere Lippen (kein Witz).
Sämtliche Haken (Mitte Hose) platzten. In meiner Not nähte ich die ersten 4 Haken von der Schrittöffnung nach oben weisend zu. So bestand zumindest Kompression der Beine bis über Schamhügel. Die Hose saß angezogen so eng, dass ich nicht einen Millimeter den Stoff aufgreifen konnte.Meines Erachtens war das von Anfang an die falsche Größe, zumindest im Hüftbereich.
In der Folge hatte ich die ganze Zeit heiße Beine an den abgesaugten Arealen. Kein Fieber (konstant 36,6), die Hämatome gingen schnell von violett in gelb über, aber dauernd heiße Beine im abgesaugten Areal. Der Rest der Beinfläche kühl. Aber ständiges leichtes brennen in den abgesaugten Arealen. Den sogenannten "Muskelkater" hatte ich bisher gar nicht (heute 14.Tag).
Mir wurde vom Chirurg phrophylaktisch ein Antibiotikum empfohlen, als ich ihm am Telefon die heißen Stellen beschrieb. Ich bin nur leider fast gegen alle allergisch, und nur zur Vorsicht (phrophylaktisch) nehme ich nichts ein, da Nesselfieber Gefahr besteht. Da ich kein Fieber hatte und kein Eiter aus den Wunden lief (alle schon zugewachsen, gab kein nähen/kleben der Wunden), sah ich die Hitze es eher als Reaktion auf zu starke Kompression an.
In meiner Not (konnte ja nicht persönlich zum Chirurg wegen der Kreislaufprobleme), bestellte ich im Internet von der Firma "Marena" eine Kompressionshose nach meinen Maßen. Schon 24 Stunden später, nach Tragen dieser neuen Hose, wurden die heißen Stellen deutlich kühler (bestätigte auch meine Therapeutin, bei der ich Lymphdrainage bekomme).
Wie "eng" muss denn so ein OP-Mieder sein?
Was mich auch interessiert, ob jemand ebenfalls die ganze Zeit im abgesaugten Areal alles heiß hatte, ohne eine bakterielle Infektion zu haben. Was ist die Ursache? Zu starke Kompression? Allergie gegen die Tumeszenzlösung? Andere Ursachen?
Meine Lymphdrainage fand das erste Mal an Tag 5 nach OP statt. Danach wurden die abgesaugten Stellen noch heißer, nach jeder Lymphdrainage ist das so. Ich kühle dann die Stellen. Ich bekomme 2 Lymphdrainagen pro Woche, wie gesagt, dient jetzt nur postoperativ, habe keine Ödeme.
Vielen Dank, dass ihr das gelesen habt, ich bin schon gespannt auf eure Antworten.
Viele Grüße von tratschy