Begriff: Fettgewebsproliferation

  • Hallo,


    ich habe meiner MLD-Therapeutin von Fettgewebsproliferation erzählt. Ich hatte das so verstanden, dass beim Lymphödem Eiweiße in den Lymphorganen nicht mehr abtransportiert werden und sich dann zu Fettgewebe umwandeln. Die Therapeutin kannte so etwas überhaupt nicht; ihrer Meinung nach lagern sich die Eiweiße zwar ein, werden aber nicht umgewandelt. Wer hat nun Recht?


    Grüße
    Kapunda

  • Kann man, wenn es zu einer Binde-/Fettgewebsvermehrung gekommen ist - bei mir ist das trotz ständigen Tragens einer Kompressionshose KKL 3 v. a. am Oberschenken sichtbar der Fall, daneben auch zwischen Knie und Wade bzw. am oberen Teil der Wade - etwas dagegen tun bzw. den Umfang der Binde-/Fettgewebsvermehrung wieder reduzieren?
    Ich bemühe mich, die Kompression der Hose zu verstärken, indem ich "Einbeiner" (Jobst Medical Legware Classic, KKL 3) unter die Kompressionshose ziehe; Bewegung tut auch gut. Aber eine echte Rückbildung habe ich dadurch bisher nicht erreichen können.
    Sollte ich die Kompression weiter verstärken? Ich habe bisher immer schon nach wenigen Wochen das Gefühl, dass die Kompressionshosen - trotz Maßanfertigung - nicht eng genug sitzen, daher die Zusatzkompression darunter, s.o. Sollte ich eher die Kompressionsklasse weiter verstärken oder auf engeren Maßen bestehen oder beides unternehmen?

  • Hamburger:
    um ein Ödem zu reduzieren, ist erstmal unbedingt ein lymphatischer Kompressionsverband notwendig. Unter der Wickelung erreichen wir einen Rückgang der Schwellung.
    Mit Strümpfen können wir "nur" den Zustand/Umfang des Beines erhalten.
    Das erklärt auch, warum trotz Erhöhung der Kompressionsklasse oder noch engeren Maßen oder anderen Drohgebärden dem Ödem gegenüber <X der Erfolg ausbleibt.
    Also erst wickeln - dann Bein dünn - dann Strumpf anmessen, in einer Kompressionsklasse, die dem Ödem entspricht. Viel hilft eben nicht immer viel.
    Lieben Gruß und viel Erfolg!

  • Und noch was:
    um eine Bindegewebsproliferation aufzulockern, legt man eine "unruhige" Wickelung an.
    Es gibt z. b. von MEDI sogenannte Lymphpads mit Noppen oder Längsrillen oder Waffelmuster, die mit der unruhigen Oberfläche auf die Verhärtungen gelegt bzw. in die Kompression eingelegt werden. Sie bewirken eine Mikromassage und helfen diese Verhärtungen aufzulockern.
    Alternativ kann man in die Bastelkiste greifen und Schaumgummischnipsel o. ä. in Säckchen einnähen/-kleben. Da sind der Phantasie keine Grenzen gesetzt.
    Drüber wird ein ganz normaler lymphatischer Kompressionsverband fachkundig angelegt. Fertig.

  • Ganz herzlichen Dank für die sehr hilfreichen Antworten, insbesondere an Biene0756.
    Eine neue engere und stärkere Kompressionshose ist bei mir gerade da (die alte musste ohnehin ersetzt werden), ich hoffe, sie wird zumindest nicht schaden; soweit das Gewebe eindruckbar ist, wird es vielleicht trotzdem etwas helfen. Jetzt nach dem zweiten Erysipel habe ich allerdings leider auch eine starke Schwellung (Ödem) in der Leiste, wogegen die Kompressionshose praktisch nicht hilft.
    Ich muss mich also jetzt um einen Kompressionsverband bemühen. Bisher habe ich leider Schwierigkeiten bzw. weiß gar nicht, wie ich einen solchen erhalten soll. Zumindest eine Angestellte der Praxis, bei der ich derzeit Lymphdrainage bekomme, hat mehr oder weniger direkt zum Ausdruck gebracht, dass sie solche Kompressionsverbände nur in einer Klinik für machbar bzw. leistbar hält, zum einen wegen eines hohen Zeitaufwands für das Anlegen des Verbandes, zum anderen wegen offenbar stark eingeschränkter Mobilität mit einem solchen Verband seitens des Patienten.
    Derzeit ist mir auch kein Kompressionsverband verschrieben worden - weder nach dem zweiten Erysipel mit Krankenhausaufenthalt für 8 Tage Anfang August, noch irgendwann davor.
    Ich werde beim Arzt bei nächster Gelegenheit nachhaken und die Lymphdrainagepraxis kann ich natürlich wechseln. Sehr dankbar wäre ich aber für Hinweise, wie "alltagskompatibel" ein Kompressionsverband denn nun ist. Insbesondere:
    - Kann ich damit weiter arbeiten (Schreibtischjob)? Wenn nein: Wie regel ich das dann? Ich bin dann ja nicht mehr akut krank. Notfalls hätte ich noch ausreichend Urlaub. Damit eng zusammen hängt der Aspekt, wie lange eine Bandagierung erfolgen müsste. Das wird natürlich vom konkreten Befund abhängen. Aber vielleicht gibt es Faustregeln / grobe Anhaltspunkte?
    - Wie mobil ist man mit einem solchen Verband? Ein Auto habe ich nicht und mache normalerweise alles mit dem Rad, was dann wohl ausscheiden dürfte. Bleibt der ÖPNV.
    - Hält ein Verband, wenn man damit einen Tag lang bzw. bis er getauscht wird, damit zu Fuß unterwegs ist?


    Schon mal ganz herzlichen Dank für Ihre Hilfe!

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Hamburger,


    mit Kompressionsverband geht es eigentlich ganz gut mit dem Radfahren. Ich hatte etwa ein 3/4 Jahr lang nur Kompressionsverband vom Unterschenkel bis einschließlich Oberschenkel. Die Büroarbeit ging auch sehr gut, man muß nur die Therapie annehmen, dann geht es


    Viele Grüße
    Dieter