Kein Schwimmen in warmem Wasser bei Lipödem?

  • Hallo,
    bei mir wurde vor ca. 2 Wochen ein Lipödem (Stadium 1) diagnostiziert. Dazu habe ich laut Aussage der Phlebologin eine (noch) leichte Venenschwäche. Abends sind meine Beine häufig im Bereich der Waden leicht geschwollen und schmerzhaft.
    Die Ärztin verordnete mir eine rundgestrickte Strumpfhose in Kompressionsklasse II, die ich ab jetzt täglich tragen soll (sie sagte, eine flachgestrickte würde ich noch nicht benötigen). Zudem soll ich täglich eine Stunde spazieren gehen und eher nicht joggen (schädlich für die Venenklappen). Ich bin insgesamt eigentlich schlank (bis eben auf die Beine): 1,68m und ca. 56kg.
    MLD würde bei mir nichts nützen, sagte die Ärztin, da ich bisher kein Lymphödem habe.


    Was mich sehr verunsichert hat ist, dass sie mir gesagt hat, ich dürfe auf gar keinen Fall in warmem Wasser schwimmen gehen (nur in Wasser, das von der Temperatur her unter 18°C liegt). Aus beruflichen Gründen muss ich jede Woche 45 Minuten in ein Lehrschwimmbecken, das bei einer Temperatur von 32°C liegt. Die Ärztin sagte mir, dass ich dies auf gar keinen Fall mehr machen darf, da ich sonst über die Jahre hinweg vermutlich ein Lymphödem bekommen werde. Zudem sei es auch für die Venenerkrankung sehr schädlich.


    Im Internet finde ich leider nichts zu diesem Thema (außer, dass überall steht, dass schwimmen an sich eher gut sein soll). Bei einem anderen Phlebologen muss ich leider noch ca. 4 Monate auf einen Termin warten.

    Kann mir hier vielleicht jemand weiterhelfen? Über eine Antwort wäre ich sehr dankbar, da ich jetzt etwas ratlos bin und nicht wirklich weiß, wie ich das warme Wasser im Schwimmbad dauerhaft vermeiden soll.
    viele Grüße
    Peppolinchen

  • Hallo Peppolinchen,


    klingt, als hättest du einen ähnlichen Körperbau wie ich, bei mir wurde auch dieses Jahr ein Lipödem diagnostiziert, alles an mir ist schlank außer den Beinen. Ich muss allerdings Flachstrick tragen, dafür sind meine Venen bislang okay. Ich gehe zwei Mal/Woche schwimmen, ein Mal zudem zur Aquafitness. Und ursprünglich hatte ich Letzteres bei einem privaten Anbieter gemacht, und da dieser auch Babyschwimmen anbietet, was dort das Wasser ca. 32 Grad warm. Meine Angiologin meinte, notfalls könnte ich das weitermachen, wenn ich aber eine andere Möglichkeit fände, wäre das besser, und so mache ich nun in dem hallenbad, wo ich auch schwimme, einen Aquafitnesskurs, dort liegt die Wassertemperatur bei etwa 28 Grad. Meinte deine Ärztin nicht vielleicht eher 28 statt 18 Grad? Das scheint mit doch sehr kalt ...
    Ob du weiterhin in 32 Grad warmes Wasser gehen darfst, kann ich dir nicht beantworten, aber vielleicht hilft dir ja trotzdem, dass meine Ärztin es mir generell nicht verboten hatte. Meines Wissens geht es vor allem darum, dass die temperatur ein paar Grad unter der Körpertemperatur liegt. Dursuch auch nochmal das Forum, ich hatte zu genau der Frage hier vor einigen Monaten ach gepostet ...


    Alles Gute, viele Grüße,
    Wysteria

  • Hallo Peppolinchen,


    meine Diagnosen: Lipödem, Stadium II, Venen ok, dafür Fibromyalgie (unter anderem).
    Ich hatte auch Bedenken, ob ich Warmwassergymnastik (immerhin 32°C und mehr) machen dürfte (für die Fibro). Mein Phlebologe hatte keine Einwände.

    Viele Grüße
    Sprotte

  • Hallo Peppolinchen,


    klingt, als hättest du einen ähnlichen Körperbau wie ich, bei mir wurde auch dieses Jahr ein Lipödem diagnostiziert, alles an mir ist schlank außer den Beinen. Ich muss allerdings Flachstrick tragen, dafür sind meine Venen bislang okay. Ich gehe zwei Mal/Woche schwimmen, ein Mal zudem zur Aquafitness. Und ursprünglich hatte ich Letzteres bei einem privaten Anbieter gemacht, und da dieser auch Babyschwimmen anbietet, was dort das Wasser ca. 32 Grad warm. Meine Angiologin meinte, notfalls könnte ich das weitermachen, wenn ich aber eine andere Möglichkeit fände, wäre das besser, und so mache ich nun in dem hallenbad, wo ich auch schwimme, einen Aquafitnesskurs, dort liegt die Wassertemperatur bei etwa 28 Grad. Meinte deine Ärztin nicht vielleicht eher 28 statt 18 Grad? Das scheint mit doch sehr kalt ...
    Ob du weiterhin in 32 Grad warmes Wasser gehen darfst, kann ich dir nicht beantworten, aber vielleicht hilft dir ja trotzdem, dass meine Ärztin es mir generell nicht verboten hatte. Meines Wissens geht es vor allem darum, dass die temperatur ein paar Grad unter der Körpertemperatur liegt. Dursuch auch nochmal das Forum, ich hatte zu genau der Frage hier vor einigen Monaten ach gepostet ...


    Alles Gute, viele Grüße,
    Wysteria


    Dem kann ich mich nur anschließen, so wurde es mir auch gesagt. Es soll zwar nicht das Förderlichste sein, aber ein Verbot habe ich auch nicht bekommen. Hast du denn nochmal nachgefragt? Vielleicht meinte sie wirklich 28 und nicht 18 Grad.. Vor allem das ¨auf gar keinen Fall¨ kommt mir so komisch vor..

  • ich auch noch ::: klar Schwimmen ist gut, Angst ist schlecht...und nicht nötig. Lassen Sie sich mit einem Lipödem nicht verrückt machen..." Buckel ist schlimmer..."


    Herzliche Grüsse
    Ihr
    Ullrich Katz

  • Oh, danke für die Antwort. Dachte, ich hätte schon oft gelesen, dass man bei Lipödemen Vollbäder, Wärmflaschen etc. meiden soll (?). Würde dazu passen, dass die Beine im Sommer stärker spannen, Hitze also nicht guttut ... Mögen Sie Ärzte aus dem Forum nicht mal einen richtig guten, neuen Ratgeber zum Lipödem schreiben, mit sämtlichen "Dos und Don'ts" und allem Drum und Dran und den genauen Abläufen im Körper? Scheint mir sehr notwendig, man kann sich sonst nur im Internet orientieren, und da findest man so viel Halbwissen (und kriegt mehr Angst als Hilfe bei all den üblen Fotos, ich sag nur "Stadien") ... und die Tatsache, dass so vieles in Sachen Lipödem unerforscht ist, finde ich fast schlimmer als die Sache an sich. Man will doch wissen, was genau in sich vorgeht ...
    Also ich würd Ihr Buch sofort kaufen :)


    Liebe Grüße,
    Wysteria

  • Lassen Sie Ihren " gesunden Menschenverstand" spriessen: wenn Sie keine Beschwerde3n haben , bei warmen Bädern. dann rein...
    muss ja nicht so lange sein.
    Und immer dran denken , das Lipödem ist eine Fettverteilungsstörung-und KEINE Flüssigkeitsansammlung ausserhalb der Zellen.

  • Lieber Dr. Katz,


    besten Dank für Ihre Antwort, und entschuldigen Sie, dass ich nun nochmal grundsätzlich nachfragen muss. Nach allem, was ich nun über das Lipödem weiß (von Ärzten und Infos aus dem Netz, z.B. hier: http://www.lymphnetzwerk.de/oedeme/lipoedem/lipoedem.html ) wäre die "reine" Fettverteilungsschmerzen eine Lipohypertrophie, wohingegen das (oft daraus entstehende) Lipödem dann mit Flüssigkeitseinlagerungen verbunden ist (ob das nun Wasser oder Lymphe aus den Venen oder Kapillaren ist -- das wiederum ist mir nach wie vor schleierhaft), und daraus resultieren dann auch die Druckschmerzen und die Notwendigkeit, Kompression zu tragen. Wenn, wie Sie schreiben, keine Flüssigkeitsansammlung besteht, frage ich mich, warum ich Flachstrick II tragen muss, bei "reinem Fett" wäre das ja kaum nötig? ... das jedenfalls sagt mir mein gesunder Menschenverstand ;) -- und das sagen auch die Beine, die ohne Strümpfe abends 1 cm mehr an Umfang haben ...
    Danke für Ihre Mühe!


    Viele Grüße,
    Wysteria

  • Hallo Wysteria,


    sowie ich das verstanden habe ist es wenn auch Wassereinlagerungen bestehen.
    dann eine Lipo-lymph-ödem und kein reines Lipödem.


    bei einem Reinen Lipödem, gibt eigentlich keine Wassereinlagerung und bräuchte dann auch keine MLD und auch keine Kompression in Flachstrick KL II


    Allerdings weis ich nicht in wie weit zwei unterschiedliche Probleme (also Lip und zusätzliches Lymphödem- durch andere Ursachen-) Extra zählt oder ob man das dann auch Lipo-Lymph-ödem heist.


    Grüße Michaela

  • Ist so nicht richtig:
    Im Laufe des Tages wird Wasser im Bereich der Haargefäße ins Gewebe gepresst. Das benötigen wir zum Leben. Dieses Wasser fließt dann mit Eiweiß, Stoffwechselschlacken, Entzüngsprodukten usw. zu den Lymphgefäßen und wird von denen zu den Filterstationen(Lymphknoten) gebracht und von dort dann zum Herzen. Das geschieht bei jedem.
    Bei einer Lipödempatientin ist die Anzahl fer Fettzellen vermehrt. Dadurch kann das Wasser nicht vollständig zu den Lymphgefäßen fliessen. Es bleibt liegen und so haben die Frauen dann am Abend geschwollenen Beine. Es ist kein Lymphödem. Um das zu verhindern benötigen Sie einen Druck von außen(Kompressionsbestrumpfung) der verhindert, dass viel Wasser ins Gewebe gepresst wird und dann liegenbleibt. Deshalb bei Lipödem hilft am Besten die Kompression.

    Mit freundlichen Grüßen


    Dr. med. F.-J. Schingale
    ärztlicher Leiter Lympho Opt Klinik
    Pommelsbrunn
    Tel. 09154-911200
    http://www.lympho-opt.de/

  • Herzlichen Dank für Ihre Erklärung, lieber Herr Dr. Schingale, sehr nett, dass Sie es noch einmal klar auseinandergesetzt haben, was es mit dem Lipödem auf sich hat. Mir will sich nur eine Frage einfach nicht klären: Meine Beine sind seit der Pubertät gleich geblieben, etwas dicker halt als der Rest des Körpers, von der Form her gleicht das den Lipödem-Stad-1-Bildern durchaus -- aber: Erst seit einigen Monaten habe ich abendlich geschwollene, spannende Beine. Bin jetzt 34, normalgewichtig, Venen wurden gecheckt, sind okay. Wie kann es sein, dass ich jahrelang keine Probleme hatte, sondern erst jetzt? Da muss doch etwas im Körper geschehen sein? Haben Sie eine Idee, wie sich das erklären lässt? Ich tippe ja auf Pillenwechsel und schließlich ganz absetzen, vor einem guten halben Jahr. Meine Angiologin meint aber, mit Hormonen hätte das Lipödem nichts zu tun.


    Beste Grüße und besten Dank,
    Wysteria

  • Danke Ihnen für den Tipp! Übernächste Woche habe ich einen Termin bei der Endokrinologin, an Hashimoto hatte ich auch schon gedacht, obgleich ich sonst kaum Symptome habe.We'll see. Einstweilen besten Dank!