Venenverklebung

  • Die Verklebung von Venen ist ein seit 2011 in Europa und seit 2015 in den USA zugelassenes Verfahren. Wir führen diese Twechnik seit 2012 duch und haben jetzt 1128 Patienten behandelt. Auch habe ich mich selbst dieser Therapietechnik unterzogen. Die Kostenübernahme durch Beihilfestellen klappt in den neuen Bundesländern, in Berlin und Niedersachsen / SH sehr gut, hier haben wir auch schriftliche Bestätigungen zur Kostenübernahme, auch die Beihilfe Bund ist im Boot. Probleme berichten Kollegen aus B/W und NRW.

    freundliche Grüsse

  • Hallo Ulli..


    Ich denke, Sie sind da ein wenig tendenziös informiert worden - bisher bereits in zahlreichen Tierversuchen bestätigt und nun auch bei 2 Patienten bewiesen - wird der Kleber - Cyanoacrylat - biosynthetisiert und abgebaut. Im Tierversuch wurden Zeiträume zwischen 6 - 9 Monaten bestimmt. Wir haben bei zwei Patienten nach 11 und 12 Monaten sowohl pathologisch, als auch histologisch keine Kleberbestandteile noch - reste mehr feststellen können. es wäre auch eigenartig, wenn Neuroradiologen kritiklos einen Kleber im Gehirn einsetzen würden, der dort dann verbleibt.

    Gegenfrage: Was passiert mit dem Kohlenmonoxid, welches bei der Verkohlung von Krampfadern durch Laser entsteht?

    Nächste Frage: Was passiert mit Lymphknoten und Lymphgefäßen, wenn radikalchirurgisch operiert wird - dazu brauchen wir nur ein wenig in die Historie schauen…


    http://www.saphenion.de/news/t…a-glimpses-into-the-past/

  • liebe Ulli….woher nehmen Sie Ihr Wissen von erheblichen Mengen Kleber? Es werden für eine komplette Stammkrampfadertherapie eines Beines lediglich 1,4-1,8 ml (!) kleber benötigt. Sollen wir eigentlich Menschenversuche machen? Wie stellen Sie sich dies vor?

    Ihre Aussagen kommen mir irgendwie sehr bekannt vor - ich darf diese regelmäßig auf der Seite eines Berliner Kollegen lesen, der leider nicht mit dem Kleber arbeiten darf. Bitte lesen Sie auch die Veröffentlichungen der amerikanischen Gesundheitsbehörde FDA im Rahmen der Zulassung des Klebers VenaSeal - die FDA hat diesen 2/2015 zugelassen und zuvor sehr viele Tests durchgeführt - inzwischen is in den USA der Kleber Pflichtleistung für alle Krankenversicherer. Sie können dazu auch auf dem Saphenion youtube channell einmal schauen, dort ist diese Menge Kleber mal dargestellt worden in einem Film.Im Übrigen würde mich wirklich interessieren, was Sie dann zu Kinderchirurgen sagen oder internistischen Kollegen, alle diese Kollegen arbeiten seit Mitte der 70er Jahre mit dem Cyanoacrylatkleber um Speiseröhren - und Magenkrampfadern zu verschließen. Also bitte einmal ein wenig Sachlichkeit in die Diskussion bringen. Und Sie wissen genauso gut wie ich, ein alleinigens Lymphödem ist sehr selten - meistens sind venöse Komponenten ebenso betroffen.

    Wir haben gerade bei Ödempatienten und Adipösen Patienten sehr gute Erfahrungen mit dem endovenösen Kleber gemacht, in Hinblick auf Mobilisierung und post operatives Befinden.

    Die DGP wird in ihren jetzt in Überarbeitung befindlichen Leitlinien auch den Venenkleber berücksichtigen.

    Gruss Dr. Zierau

    • Offizieller Beitrag

    ein alleinigens Lymphödem ist sehr selten - meistens sind venöse Komponenten ebenso betroffen.

    Ein primäres Lymphödem muß keineswegs eine venöse Komponente haben - ist bei mir auch nicht der Fall.

    Mich würde mal interessieren, wie eine OP-Indikation bei Varikosis am Ödembein begründet wird - das Bein wird doch ohnehin mit einem Kompressionsstrumpf versorgt?

    Das Risiko, das sich das Ödem durch operative Maßnahmen verschlechtert, besteht doch bei jedem Verfahren.

  • Liebe Griselda - Sie haben insofern recht als, dass sich bei den klassischen Verfahren des radikalen Strippings, Lymphödeme deutlich verschlechtern können. Dies liegt an den Zerstörungen der bereits reduzierten Lymphgefäße - dies hat mein Kollegen Dr. Lahl berets in den 60er Jahren durch lymphografische Nachuntersuchungen nach Stripping-op eindrucksvoll bewiesen. Bei den endovenösen Verfahren sieht es dann schon anders aus. Die thermischen verfahren sind bis zum Kniegelenk recht sicher in der ANwendung und zeigen hier kaum nervale und lymphovasale Verletzungen - am Unterschenkel sieht es dann schon etwas anders aus. Deshalb sind thermische endovenöse Verfahren auch nicht mehr Mittel der 1. Wahl bei der Therapie von Krampfadern am Unterschenkel. Hier spiele jetzt die non thermalen nontumeszenten Verfahren die bessere Rolle. Dazu gehören Mikroschaumtherapie, Sealing Foam und eben auch der Venenkleber. Alle diese Verfahren haben weder ein neurologisches noch ein lymphovasales Risikoprofil.

    Eine nachgewiesene Varicosis sollte auch beim Lymphödem interventionell therapiert werden - eine alleinige Kompressionstherapie stellt lediglich eine symptomatische Therapie dar, keine kausale Therapie, d.h. die pathologische venöse Rezirkulation im Bein, insbesondere im Unterschenkel wird nicht verbessert und dies hat verschiedene Kompikationen zur Folge. Ein Krampfadernleiden ist immer als chronische Erkrankung zu sehen, die unbehandelt zu verschiedenene Komplikationen führen kann. Siehe dazu auch http://www.saphenion.de/news/l…he-therapie-ist-relevant/


    gruss dr. zierau

  • Guten Abend Dr. Zierau,

    ich freue mich, dass jemand, der das Verfahren selbst anwendet und damit behandelt wurde, hier informiert.

    Nachdem mein Facharzt mir die Methode nahegelegt hatte, habe ich eine Phase der totalen Verunsicherung durchlebt. Mein Hausarzt, der nie von der Methode gehört hatte, hat mich wörtlich für verrückt erklärt, nachdem ich ihm von dem Verfahren berichtet habe und ihm sagte, dass ich es machen lassen werde. Es kamen Bemerkungen wie "das ist ja wie Baumarktkleber" etc. Wohlbemerkt ohne jegliche Information darüber zu haben. Ich habe deshalb bis zum Termin Zweifel gehabt, was mir das Leben nicht gerade erleichtert hat. Die Vorstellung, ein Acrylat im Körper zu haben fand ich auch nicht toll, aber da es für mich keine Alternative gab und ich wegen der Varikose permanente Schmerzen hatte, habe ich die OP durchführen lassen und bin heute sehr froh, dass ich mich "getraut" habe, diesen neuen Weg zu gehen.

  • Ein primäres Lymphödem muß keineswegs eine venöse Komponente haben - ist bei mir auch nicht der Fall.

    Mich würde mal interessieren, wie eine OP-Indikation bei Varikosis am Ödembein begründet wird - das Bein wird doch ohnehin mit einem Kompressionsstrumpf versorgt?

    Das Risiko, das sich das Ödem durch operative Maßnahmen verschlechtert, besteht doch bei jedem Verfahren.

    Krampfadern können Schmerzen verursachen, trotz Bestrumpfung.

  • Liebe Griselda

    schauen Sie doch bitte einfach mal nach auf google, wann es die letzte Aktualisierung der Leitlinien zur Therapie von Krampfadern gab in Deutschland - DGP-Leitlinien - und dann schauen Sie bitte einmal nach den Leitlinie der ESVS (Europäische Gesellschaft für Gefäßchirurgie) und dann….schauen Sie sich bitte die FDA-Leitlinien an von 2015-2018 und nehmen Sie bitte die Deutsche Brille ab…auch im befreundeten Ausland wird gute Medizin gemacht und auch im Ausland mit Sanktionen ist man sehr interessiert….

    letztendlich werden leider auch in Deutschland oft Empfehlungen gegeben die nichts mit Medizin und Ethik, aber viel mit Profit, Fallpauschalen und Kostenerstattung oder Einzelverträgen zu tun haben.


    Wir bei Saphenion fühlen uns den Europäischen Leitlinien verpflichtet und bieten unseren Patienten mehrere Therapieverfahren an…jedoch sollte jeder Arzt bei seinen Aufklärungsgesprächen auch so ehrlich sein, das Verfahren, dass er selbst an sich ausführen lassen würde oder bei seinen Angehörigen - auch zu preferieren.


    Dazu gerne im persönlichen Gespräch mehr


    gruss dr.zierau

  • Ich möchte nach gut einem Jahr ein Update geben zu meiner Venenbehandlung.


    Gerade war ich zur Nachuntersuchung. Nach der Behandlung der Stammvenen mit Venaseal letztes Jahr waren noch mehrere Schaumverödungen notwendig, um Seitenäste und Perforansvenen im Unterschenkel zu verschließen. Insgesamt ist die Situation in meinen Beinen aktuell so, dass die venöse Insuffizienz komplett behoben ist und alle Messwerte im normalen, gesunden Bereich liegen. Die Stammvenen sind weiterhin verschlossen und das Ultraschallgerät zeigt, dass die Venen bereits vom Körper abgebaut werden. Die kleineren Venen sind phlebitisch durch den Schaum verschlossen. Praktisch heißt das, dass die Schmerzen, die ich über Jahre in den Beinen hatte quasi nicht mehr vorhanden sind. Im linken Unterschenkel habe ich eine Lipodermatosklerose, die mit braunroten Verfärbungen, Verhärtungen, Knoten und starken Schmerzen einhergeht. Diese ist bereits deutlich besser geworden. Die verfärbten Flächen haben sich verkleinert, die Knoten ebenfalls, das verhärtete Gewebe fängt an, wieder weicher zu werden. Nach der letzten Schaumsklerosierung vor zwei Wochen waren die Schmerzen (auf Druck) dann von einem Tag auf den anderen zu 90% weg. Es besteht die Hoffnung, dass sich die Sklerose in den nächsten Monaten weitestgehend zurückbildet.


    Momentan trage ich noch Kompressionsstrümpfe, benutze mehrmals wöchentlich mein Lymphapress und mache regelmäßig Aquafitness um den Prozess zu unterstützen.

  • Venenverklebung

    Ja , dein Bericht , Dana ( vielen Dank dafür!) ist schon ein Weilchen her . Grade deshalb wäre es sehr interessant zu hören , wie es langfristig weitergegangen ist mit den beiden Beinen .

    Vielleicht magst du ja berichten , deine Erfahrungen interessieren bestimmt viele hier im Forum !

    Freundlichen Gruß!