Führten eine Diarrhö und ein Arbeitsprojekt zu meiner Thrombose?

  • Liebe Damen und Herren,



    ich habe eine Thrombose (tief, Beinvenen).


    Ich wurde gefragt, ob ich Risiken hatte, eine solche zu kriegen, usw...


    Ich verneinte, weil ich mich nicht auskannte.


    Nun aber meine Idee: ich hatte vom 11.12. - 19.12.2018 starke Diarrhö und dabei wirklich viel Wasser verloren, weil ich nicht mal viel trinken konnte, weil ich gleich wieder auf den Topf musste. Es war mühsam.


    Zur gleichen Zeit arbeitete ich an einem Projekt und war täglich 12-14(!) Stunden(!!!) vor dem Laptop.


    Am 19.12. konnte ich den Durchfall tatsächlich mit Lebkuchen (Ingwer) stoppen, ich aß eine halbe Dose davon (ca. 200 Gramm) und es stoppte sofort der Durchfall - am 20.12. hatte ich auf einmal arge Schmerzen im rechten Oberschenkel (wie starker Muskelkater), ich konnte nur unter Schmerzen gehen.


    Am 24.12. war mein Bein leicht angeschwollen, am 26.12. mehr und ich ging ins Krankenhaus, dort machte man eine Doppler-Sono und begann nach der Diagnose SOFORT mit der Therapie (1x Heparin, ab nächsten Morgen Apixaban/Eliquis).


    Meine Frage nun: kann es sein, dass die Vorgeschichte (Durchfall über 1 Woche, jeden Tag 12-14 Stunden sitzend vor dem Laptop) die Thrombose ausgelöst hat?


    Denn dann hätte es einen Grund gegeben - und sie käme nicht "zufällig".


    Danke und liebe Grüße, Markus

  • Moins


    schwer zu sagen ob es der Durchfall war…und der Flüssigkeitsverlust …aber das lange Sitzen auf einem Bürostuhl über 12 Stunden und eine völlig aus dem Rhythmus kommende Tageszeit kann in jedem Fall auch Auslöser sein - auf jeden Fall muss aber ein Duplex gemacht werden von tiefen und oberflächlichen Bein - und auch Beckenvenen und eine spezielle Bestimmung von Gerinnungsfaktoren ist dringend erforderlich - gab es in der Familie schon einmal eine Thrombose? Ich hatte in 2008 ebenfalls eine Knievenenthrombose mit Lungenembolie - damals ar ein heisser Sommer, viel Sport (Fahrrad) und sehr wenig adäquate Flüssigkeitszufuhr sicher ein Grund - ein anderer waren bereits bestehende Krampfadern, die auch schon mehrfach entzündet gewesen sind am li. Us - es sollte also auch eine Krampfaderdiagnostik erfolgen….Eliquis aber bitte maximal 3 Monate nehmen, sofern nicht genetische Faktoren vorliegen….und belastungsadaptiert Thromboseprophylaxe auf Langstreckenflügen > 4h und langen Bus / Autofahrten (Wintersport!)


    gruss


    dr. zierau

  • Guten Tag und DANKE für die Antwort!


    Nun, es ging alles sehr schnell, denn ich hatte Beinschmerzen (3 Tage), drei weitere Tage war mein Bein angeschwollen, dann wollten wir ins Museum gehen und nur weil es geschlossen hatte (und es schweinekalt war) sind wir nach Hause gegangen.


    Dort hatte ich meine Beschwerden in einem Forum veröffentlicht und sofort kamen Antworten wie "das kann eine Thrombose sein".


    Dann suchte ich im Web, kam auch selbst zu diesem Verdacht und fuhr sofort ins Krankenhaus.


    Im Krankenhaus haben die sofort eine Doppler-Sonographie gemacht und auch gleich die Diagnose gestellt.


    Innerhalb weniger Minuten bekam ich Heparin, es wurde Blut genommen.


    Dann durfte ich nicht nach Hause gehen (laut Arzt "lebensgefährlich").


    Am nächsten Morgen wurde nochmals Blut genommen, Heparin gespritzt, dann begannen Ultraschalluntersuchungen des Abdomens und der Lunge (die sehr lange dauerten und vom Chefarzt bestätigt wurden) und man fand nur Kleinigkeiten in der Leber...


    Am Abend bekam ich erstmals Eliquis - am nächsten Tag durfte ich nach Hause gehen.


    Lungenembolie hatte ich anscheinend keine, wobei ich mir nicht sicher bin, denn ich hatte 3 extreme Hustenanfälle (wie noch nie), wo ich auch kaum Luft bekam, aber nach 2-3 Minuten war das vorbei.


    Im Krankenhaus fragte man mich all die Fragen (Risiken, etc....) und zu diesem Zeitpunkt (das ist 3 Wochen her) verneinte ich noch alles, weil ich nicht wusste, dass es wichtig wäre.


    Zu Hause hatte ich dann nachgelesen und herausgefunden, dass man mit 9 Tagen Diarrhoe und wenig Trinken "innerlich austrocknen" kann - was eine Thrombose fördert.


    Dass ich zur gleichen Zeit auch noch 12-14 Stunden vor dem Laptop arbeiten musste, ist das i-Tüpfelchen.


    Aus meiner Sicht (ich bin aber kein Arzt) wäre dies die Ursache für meine Thrombose, denn bis November machte ich viel Bewegung (ich laufe fast alle Wege zu Fuß, etc...) und ich fühlte mich auch nicht sonderlich krank.


    Eliquis soll ich 6 Monate nehmen (weil ich dem Arzt nicht sagte, dass ich 9 Tage auf dem Topf saß und so viel vor dem Laptop war) und dann zu einem Spezialisten gehen.


    Ich lebe derzeit im ost-europäischen Ausland, deshalb versuche ich Kontakt in die Heimat zu suchen, damit ich auch Ergebnisse in meiner Sprache (oder Englisch) kriegen kann. Hier verstehe ich nichts. Viele Ärzte sprechen aber Englisch.


    Ich nehme die Eliquis gewissenhaft (Smartphone-Alarm) immer um 10/22 Uhr und trage diese Strümpfe Klasse 2.


    Ein Bluttest (den ich selbst bezahlte) hat überhaupt keine wirklich auffälligen Werte gezeigt, nur die Werte der Bauchspeicheldrüse sind seit 10 Jahren stark erhöht - das wurde aber schon mal mit einer CT abgeklärt und nächste Woche habe ich ein MRT.


    Ich denke, dass ich alles richtig mache...?

    • Offizieller Beitrag

    So weit man das "aus der Ferne" beurteilen kann, entsprechen Diagnostik und Therapie dem Standard.

    Vielleicht kannst Du Deine Befunde per Mail an Deinen Hausarzt schicken, dann kann er die bisherigen Maßnahmen überprüfen.

    Es könnte sinnvoll sein, eine genetisch bedingte Gerinnungsstörung auszuschließen ( wenn möglich, vor Ort, ansonsten nach Deiner Rückkehr nach Deutschland).

    • Offizieller Beitrag

    Ich glaube, wir hatten zu Deinem Problem vor ca. 10 Tagen kurz kommuniziert und ich hatte schon da meine Meinung kundgetan.

    .

    Wenn ich in einem Land leben würde, in welchem der medizinische Standard nicht an den hiesigen heranreicht und wenn ich eine Thrombose hätte, deren Behandlung ja unter Umständen mein weiteres Leben bestimmt (Faktor V -Leiden-Mutation; fulminante Lungenembolie) dann würde ich zügigst eine Reise nach Deutschland machen und mich hier auf dem aktuellsten Stand behandeln lassen.


    Das "Beraten" in Foren mag ja in vielen Dingen hilfreich sein, aber wir hier kennen nicht Deine genauen Risikofaktoren und Du wiegst Dich möglicherweise in falscher Sicherheit.


    Wenn die fulminante Lungenembolie erst mal passiert ist oder eine genetisch verursachte Gerinnungsstörung übersehen wird, dann hast Du ein dauerhaftes Problem.