Mein Erysipel

  • Hallo,


    ich habe gerade das Forum hier gefunden und fände es toll, wenn hier jemand helfen könnte.


    Ich habe vor 2,5 Jahren einen Tumor entfernt bekommen, dabei wurden auch die Wächterlymphknoten in der Leiste rechts und links entfernt. Leider bedankt sich mein Körper nun, indem ich immer wieder ein Erysipel (mittlerweile im 20er Bereich) bekomme. Die meisten sind nur stationär zu behandeln. Das Erysipel kommt immer wieder am rechten Bein und reicht bis zum Po und in die Hüfte.


    Mein Arzt hatte mit mir einmal eine Therapie versucht indem ich eine Langzeitgabe von Doxyciclin bekommen habe. Das hat mein Körper aber nicht vertragen. Nun habe ich erneut von der Prophylaxe per Spritze gelesen. Leider stoße ich bei den Ärzten hier auf große Augen, aber weniger über jemanden der diese Antibiotika-Prophylaxe durchführt.


    Ich wohne am Niederrhein und bin auch gerne gewillt ein paar km zu fahren, wenn ich nur endlich jemanden finden würde, der mir helfen kann wieder ein relativ normales Leben führen zu können.


    Liebe Grüße


    Beate :)

    • Offizieller Beitrag

    Du schreibst nichts über die Behandlung deines sec. Lymphoedems. Traegst du Flachstrickkompri? Wirst du gelympht und bandagiert in Phase 2 der KPE? Wurdest du schon stationär entstaut?


    Ich bin überzeugt davon, dass die beste Prophylaxe eines Erysipel eine optimale Entstauung ist!


    Und ja, es gibt verschiedene Schemata der medikamentösen Prophylaxe, gib bitte die SF ein!

  • Ohne genauere Kenntnis Ihres Wohnortes :

    Vorstellung im Lymphzentrum Piushospital Rheine/Ochtrup Frau OA Dr.Stüting :

    Sekretariat Lymphologie
    Gerhild Wichmann

    05971 42-1338

    Natürlich , bei allerdings viel weiteren Anweg, auch bei mir im Schwarzwald möglich ( dann bitte mich direkt 07652 1240 ) verlangen

  • Hallo,


    vielen Dank für die Antworten. Ich habe ja kein Lymphödem, von Zeit zu Zeit schwillt das rechte Bein an und dann kommt es zum Erysipel.


    Rheine wäre von hier aus in einer Stunde erreichbar. Ich wohne zwischen Wesel und Bocholt. Das wäre schon ganz gut, aber würde ich dort auch ohne Lymphödem behandelt werden?


    Vielen Dank und liebe Grüße

    Beate :)

    • Offizieller Beitrag

    Welche genaue Diagnose hast du denn?

    Am besten rufst du Frau Wichmann mal an. Möglicherweise möchte sie vorab Fotos bzw Arztbriefe.


    Hab gerade noch mal deinen Beitrag oben gelesen. Zn Entfernung eines Tumors sowie der Waechterlymphknoten bds. Du hast möglicherweise noch ein Latenstadium eines sec. Lymphoedems. Durch rez. Erysipele kann sich das schnell verschlechtern. Damit gehörst du ganz klar in eine lymphologische Ambulanz.

  • Liebe Beate,

    nach Lymphknotenektomie, also Entfernung, haben wir IMMER ein Lymphödem!!! Im besten Fall Stadium 0, also ohne Symptome.


    Aber das ist bei dir schon nicht mehr der Fall und, wie schon geschrieben, kann es sich mit jedem Erysipel verschlechtern. Auch ich musste vor 4 Jahren mein Lymphödem selbst diagnostizieren und mich um alles kümmern, weil es leider nicht so recht auf dem Schirm von Gynäkologen/ Onkologen steht.


    Du solltest den Rat von Dr. Martin, Uli und isarkiesel bald befolgen und dich in fachliche Hände begeben.

    Nach einer Entstauung - oder vielleicht reicht bei dir auch regelmäßige Lymphdrainage mit anschließender Bandagierung - dich mit Kompressionsstrumpfhosen versorgen lassen.

    Jeder Therapeut hat auch diese Merkblätter für Beinlymphödeme. Die darauf aufgeführten Punkten sind wichtig damit wir uns ein wenig den Umständen anpassen und das Frühstadium halten können.


    Wir haben nach einer Krebserkrankung sicher viel um die Ohren und es ist nicht immer leicht, aber man kann sich irgendwie (gezwungenermaßen) auch mit dem Lymphödem arrangieren und damit leben.


    Ich wünsch dir viel Kraft und alles Gute!!!

  • Hallo,


    erst einmal vielen lieben Dank, für die hervorragenden Rückmeldungen. Nun weiß ich was zu tun ist. Morgen muss ich zu meinem Hausarzt und dort werde ich das ansprechen. Entweder hat er noch einen Facharzt hier in der Umgebung, ansonsten werde ich natürlich den Ratschlag befolgen und mich an die Klinik in Ochtrup wenden. So wie jetzt kann es nicht weiter gehen.


    Bei mir wurde keine Diagnose gestellt. Ich habe immer nur die Informationen bekommen, dass Keime in die Haut vorgedrungen sind.


    Ich habe in einem anderen Thread ebenfalls von Desinfektionen gelesen. Ich würde mir dann auch gerne das Ocentisept (bisher als Seife) auch als Spray anschaffen wollen. Meine Frage ist, zerstört es nicht auf Dauer die Haut?


    Liebe Grüße,


    Beate

    • Offizieller Beitrag

    Ich würde mir dann auch gerne das Ocentisept (bisher als Seife) auch als Spray anschaffen wollen. Meine Frage ist, zerstört es nicht auf Dauer die Haut?

    Hallo,Beate,

    Octenisept ist ein Haut-Desinfektionsmittel. Die Mindest-Einwirkzeit beträgt 1 - 2 Minuten. In dieser Zeit werden pathogene Keime, Pilze und Viren abgetötet.

    Nebenwirkungen sind Brennen, Rötung, Juckreiz, Wärmegefühl (selten, d.h. 1-10 Behandelte pro 10.000),

    allergische Reaktionen (sehr selten, d.h. weniger als 1 Behandelter pro 10.000).

    Quelle: Beipackzettel


    Alle Desinfektionsmittel trocknen bei häufigem Gebrauch die Haut aus (kann ich als OP-Schwester ein Lied von singen!), aber wenn es nur gelegentlich bei kleinen Verletzungen eingesetzt wird, mußt Du Dir da keine Sorgen machen.

  • Hallo - wir behandeln Erysipel in der Praxis mit einer Kurzzeitinfusion eines Antibiotikums - kostet ca. 60 min. und dann ist die Behandlung beendet - es ist sicher notwendig, eine Blutkultur anfertige zu lassen und sich die Haut des betroffenen beines anzuschauen - eventuell sind ja doch Risse oder kleine Wunden vorhanden…

    • Offizieller Beitrag

    Das kenne ich auch so beim Erysipel, alle 8 Stunden 3 gramm Unacid intravenoes über 7 Tage als Kurzinfusion, danach dann lange Zeit per os. Aber im UKE wird das stationär gemacht bei schweren Erkrankungen.


    Wie handhaben Sie das in der Praxis weiter nach der einen Kurzinfusion?