Heparin absetzen nach Thrombose in der SS

  • Hallo!

    2017 hatte ich im Mai eine Thrombose in der Schwangerschaft (32 Ssw).

    Seither spritze ich Arixtra.

    Nach der Entbindung per Kaiserschnitt wurde mir empfohlen, im Wochenbett und während der Stillzeit Arixtra 5.0mg zu spritzen.

    Wir stillen immernoch gelegentlich und ich spritze täglich.

    Meine Gerinnungsambulanz hat vorgeschlagen Arixtra versuchsweise für 4 Wochen abzusetzen, dann Kontrolle der Aktivierungsparameter und Inhibitoren.

    Ich habe zwar ein deutlich erhöhtes Thromboserisiko durch heteroz. FaktorV Leiden Mutation, erh. dRVVT und heteroz. Prothrombim G20210A Mutation. Aber nach einer erstmaligen venösen Thrombose würde keine Indikation für eine dauerhafte gerinnungshemmende Therapie bestehen.


    Am 7. Mai soll ich mich das letzte Mal spritzen und bin verunsichert, dass die nächste Blutkontrolle erst 4 Wochen später sein soll.

    Gibt es hier Erfahrungen zu diesem Thema?


    Liebe Grüße

    Laura

    • Offizieller Beitrag

    Hallo,Laura,

    wenn Du zu der Gerinnungsambulanz kein Vertrauen hast, kannst Du woanders eine zweite Meinung einholen.

    Hier im Forum "aus der Ferne" kann man eine so spezielle internistische Frage kaum klären.

    bin verunsichert, dass die nächste Blutkontrolle erst 4 Wochen später sein soll.

    Möglicherweise hat das Medikament eine längere Halbwertzeit, so daß eine frühere Kontrolle keinen Sinn machen würde.


    Warum stillst Du denn immer noch?

  • Hallo Griselda,

    die Halbwertszeit bei Arixtra beträgt 17-21Std.

    Warum stille ich noch? Mein Sohn wollte keinen Schnuller und war vielleicht wegen der turbulenten Schwangerschaft und Geburt ein sehr unzufriedens und extrem mamabezogens Kind. Und so hat sich das Stillen als Beruhigungs/Entspannungsmittel ergeben.

    Aber eine 2. Meinung ist auf jeden Fall eine gute Idee.


    Gibt es bei einem normalen Blutbild die Möglichkeit eine Thrombose zu erkennen?

    • Offizieller Beitrag

    Meiner Erinnerung muss man die Noaks 4 Wochen absetzen vor genauer Diagnostik. Damit meine ich jetzt nicht die Faktor V Leiden Diagnose, sondern die Wahrscheinlichkeit einer neuen Thrombose oder gar Lungenembolie zu eruieren. Problem ist, das diese Pause schon ein Risiko sein kann.


    Es gibt für diese Problematik eine Handvoll Spezialisten, am ehesten in den Gesinnungsambulanzen der Unikliniken . Im UKE ist zum Beispiel so jemand.

    • Offizieller Beitrag

    Gibt es bei einem normalen Blutbild die Möglichkeit eine Thrombose zu erkennen?

    In der Regel nicht, höchstens bei einer Thrombozytose (krankhafte Vermehrung der Blutplättchen).

    Ursachen sind z.B. rheumatische Arthritis, entzündliche Darmerkrankungen oder bestimmte Tumoren (Lunge). Auch nach Splenektomie (Entfernung der Milz) kann es zu einem vorübergehenden Anstieg der Thrombozyten kommen.

    Eine Thrombozytose erhöht das Risiko einer Thrombose. Ob diese besteht, muß aber klinisch bzw. durch Venen-Diagnostik abgeklärt werden.

  • Ich war heute bei meinem Hausarzt und habe mit ihm das Absetzen von Arixtra besprochen.

    Er hat mir bestätigt, dass eine genaue Beurteilung nur nach 4 spritzenfreien Wochen möglich ist.

    Das Risiko sieht er natürlich auch und hat mir durch die Blume zu verstehen gegeben, dass es meine Entscheidung ist.

    Mich auf der anderen Seite auch bestärkt, weil ich schlank und sportlich bin, nicht rauche, keine Pille usw.

    Auf mein Anfragen hat er angeboten mir jederzeit einen Ultraschall und Bluttest bei unsicherheit zu machen.

    • Offizieller Beitrag

    Zitat: "Das Risiko sieht er natürlich auch und hat mir durch die Blume zu verstehen gegeben, dass es meine Entscheidung ist."


    Klar, du hast dann ja - schlimmstenfalls- die Lungenembolie oder bist tot.


    Dieses Risiko sollte deshalb ein Spezialist einschätzen, denn wenn das Risiko zu hoch ist, kannst Du Dir den "Auslassversuch" besser sparen.

  • Danke für den ehrlichen Kommentar!


    Das Risiko wurde von der Gerinnungsambulanz eingeschätzt von Spezialisten. Aber trotzdem steht im Bericht Versuch.


    Ich denke bei mir ist das Problem, dass man meine Gerinnungsaktivität nur aus der Schwangerschaft kennt. Vorher wurde ja nichts untersucht, ich war ja gesund.

    Und dannach nur mit Heparin.


    So wie ich das jetzt verstehe muss ich entweder mein leben lang auf Verdacht Gerinnungshemmende Medikamente einnehmen, oder das Risiko eingehen 4 Wochen zu pausieren mein Blut untersuchen zu lassen und schauen ob ich es wirklich brauche.


    Deshalb wollte ich hier im Forum Erfahrungsberichte zum Thema absetzen von Heparin.

  • Soweit von Ferne zu beurteilen kann die Pause sein um bestimmte Gerinnungswerte zu kontrollieren , ob sie noch pathologisch sind . Diese können z.T. unter Antikoagulation nicht verwertbar sein