Tattoos bei Lymphödem

  • Hallo ihr Lieben,


    ich wollte mal fragen, wie es sich mit Tattoos bei Lymphödemen verhält. Mein Ödem ist kaum sichtbar im linken Forderfuß und ich bemerke es auch im Alltag kaum.

    In letzter Zeit habe ich nun öfter darüber nachgedacht, mich tattowieren zu lassen. NICHT am Lymphödembein, aber vielleicht am Knöchel des anderen oder man Handgelenk. Denkt ihr, dass ein Tattoo sich irgendwie negativ auf das bestehende Ödem auswirken könnte, oder dass ich eventuell ein neues bekommen könnte an einer der Stellen die ich mir überlegt habe?

  • Ein Tattoo besteht aus sehr vielen Nadelstichen in die Haut - also sehr vielen kleinen Verletzungen. Zusätzlich wird mit jedem Nadelstich Farbe in die Haut eingetragen.

    Egal wie sauber gearbeitet wird, besteht bei jedem einzelnen Stich das Risiko einer Entzündung UND einer Unverträglichkeit gegenüber der Farbe.

    Du hast bereits ein Lymphödem, was bedeutet, dein Körper hat Schwierigkeiten, deine Lymphflüssigkeit korrekt zu verarbeiten und zu transportieren - auch wenn ein Tattoo keine augenscheinlichen Schwierigkeiten macht, wirst du deinem Körper die Arbeit dadurch nicht erleichtern.

    Letztendlich kannst du das natürlich nur selbst entscheiden.


    Darf ich fragen, wieso du ein Tattoo möchtest und was für eins?

    • Offizieller Beitrag

    Die Tätowierfarbe verteilt sich über das Lymphsystem, lagert sich in den Lymphknoten ab. Bei Operationen findet man dann rote, grüne, schwarze ..... Lymphknoten. Das kann z.B. die Unterscheidung zu einem tumorös befallenen Lymphknoten sehr erschweren (insbesondere bei schwarzer Farbe).

    Außerdem besteht die Gefahr, daß Du allergisch auf die Farbe reagierst - dann ist sie aber drin in der Haut und kann nicht so einfach wieder entfernt werden.

    Es kann zu Entzündungen kommen, wenn der Tätowierer nicht sauber arbeitet.

    Das sollte doch eigentlich schon reichen, um dieses Vorhaben ganz schnell zu vergessen!

  • Der Lymphologe rät:

    Nicht am " Ödembein " und auf Grund der Möglichkeit ,dass das andere latent betroffen sein könnte dort m.E. auch nicht.

    Insgesamt ist noch die z.T. unerforschte Schädlichkeit der Pigmente zu bedenken( Wurden in Lymphknoten und im Tierversuch auch in Leber und Lunge nachgewiesen)

    • Offizieller Beitrag

    "Aus Tätowiernadeln können sich Mikro- und Nanoteilchen aus Metall in der Haut und in den Lymphknoten ablagern. Zu diesem Ergebnis kommen Forscher des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR) zusammen mit einem internationalen Kooperationsteam.

    Tätowiernadeln enthalten Nickel und Chrom. Das Forscherteam hat nun nachgewiesen, daß Metallteilchen von der Nadel unter Gebrauch abgeschliffen werden und in die Haut übergehen können, wenn das Tätowiermittel das Weißpigment Titandioxid enthält. Forscher vermuten, daß die Aufnahme dieser Metalle die Wahrscheinlichkeit erhöht, Allergien auszulösen."

    Quelle: dpa

    Beitrag heute in unserer Regionalzeitung