Flachstrick vs. Rundstrick

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Rivigo,

    ich denke es gilt wie so oft, so wenig wie möglich, so viel wie nötig. Das heißt so wenig Material, Kompressionsklasse und Bestrumpfung wie möglich und so daß das Therapieziel erreicht wird.

    Es ist dabei sehr entscheidend nicht nur Flachststrick und Rundstrick zu unterscheiden, sondern auch die vielen Unterschiede der Materialien Die Dicke des Materials mit der Wandstabilitat ist da ein genauso entscheidender Faktor, wie die zu bestrumpfende Körperform und das Gewebe . Die Diagnose und damit die ärztliche Entscheidung ist wichtig und maßgeblich welche erste Wahl Rund -oder Flachstrick getroffen wird. Gibt es Gründe für eine abweichende Versorgung muss dieses auf dem Rezept gut begründet und dokumentiert werden,um eine Kostenübernahme bei der Kasse zu erreichen. Auch dokumentierte fehlgeschlagene Versorgungen gehören dazu.

    Jede Versorgung steht in Bezug zur Diagnose,Schweregrad, Körperform, Gewebe, Nebenerkrankungen, persönlichen Bedürfnissen und sicher auch der Kostenfrage, also sehr individuell ...

    • Offizieller Beitrag

    Ich denke, Venenleiden ist nicht gleich Venenleiden. Zwischen postthrombotischem Syndrom und Varikosis besteht ein großer Unterschied. Schau, dass du Arztbriefe, Krankenhausentlassungsberichte , Fotos von deinen Beinen , erhobene Messwerte und so weiter sorgfältig abheftest. Das hilft dir nicht nur bei einer eventuellen späteren Auseinandersetzung mit der KK wegen der Frage Rund-/Flachstrick, sondern auch evtl noch später bei einem eventuellen Antrag auf Schwerbehinderung.

    • Offizieller Beitrag

    Inzwischen ist daraus ein PTS mit Ödembildung li.+re. geworden

    Die Flachstrickverordnung ist durch die Ödembildung gerechtfertigt.

    Da ich noch nicht viel Erfahrung mit Flachstrick habe, ist eine gewisse Unsicherheit vorhanden, ob mir die Krankenkasse eine entsprechende Verordnung in Zukunft mal ablehnen könnte.


    Sobald die Erstversorgung in Flachstrick erfolgt ist, sollten die Folgeversorgungen kein Problem darstellen. Schwierig wird es nur bei Patienten, die aus verschiedensten Gründen mehrmals zwischen Flach- und Rud´ndstrick wechseln. Auch gab es einmal Schwierigkeiten bei einer Patientin die jeweils an einem Bein Flach-, bzw Rundsrick trug.

    Die Versorgung mit Flachstrick ist nicht nur um ein Vielfaches teurer, sondern auch sehr viel Zeitaufwendiger. Auch ist die Therapietreue bei vielen (nicht allen) Patienten, und insbesondere Patientinnen bei Rundstrick sehr viel größer. Auch gäbe es gar nicht genug Fachpersonal, um pauschal alle Patienten mit Flachstrick zu versorgen.

    kasimir hat es ganz gut auf den Punkt gebracht.

    ch denke es gilt wie so oft, so wenig wie möglich, so viel wie nötig

    Die Zuordnungen von Diagnosen und spezifischer Strumpfversorgung sind m.E. konkret festgelegt z.B. anhand Ödemstadium, Verhältnis der Umfangsmaße, etc.


    Es freut mich, daß Sie mit Ihrer Flachstrickversorgung zufrieden sind.

    • Offizieller Beitrag

    Viele modebewußte Venenpatienten , die nur oberflächliche Venenprobleme und kein Ödem haben, bestehen schon bei Rundstrick auf die dünnste Vatriante, manche Flugbegleiterin hat sogar eine Liste dabei, welche Varianten von ihrer Fluggesellschaft "empfohlen" werden (Praxiserfahrung).

    nwiefern zeitaufwendiger? Man muss halt eine gute Woche auf die Herstellung warten, das ist auch bei Rundstrick kaum kürzer.

    Erst mal sind die Personal-Schulungen aufwendiger, auch sollte jemand in Flachstrick-Messung einsteigt, 2-3 Jahre Praxiserfahrung mit Rundstrickmessungen haben. Es gibt u.U. mehr Meßpunkte. Die Fehlerquote beim Flachstrick ist etwas höher, da das Material weniger elastisch ist, und deswegen Meßungenauigkeiten eher zum Tragen kommen. Außerdem sind -zumindest in Bayern bei der Erstversorgung- Befunderhebungsbögen auszufüllen . Das Genehmigungsverfahren der KK kann sich auch in die Länge ziehen...