Lymphvenöse Anastomose

  • Guten Abend,


    ich habe folgende Frage:


    Bei mir wurde in 2009 nach einer Krebserkrankung ein sekundäres Lymphödem im rechten Bein diagnostiziert. Sofern es möglich ist, würde ich es gerne operieren lassen. Ich habe in Kürze einen Termin zur Lymphsprechstunde bei einem Facharzt.


    Gibt es hier im Forum schon jemanden, der eine lymphvenöse Anastomose erhalten hat? Gibt es hinsichtlich der lymphatischen Last Probleme mit dem Herzen bzw. bestünde hier eine Gefahr für das Herz da dies doch mehr "Flüssigkeit" durch den Körper pumpen müsste?


    Vielen Dank im Voraus und liebe Grüße

    • Offizieller Beitrag

    Zum Thema "operative Therapie bei Lymphödem" ist hier im Forum schon viel geschrieben worden - nutz mal die Suchfunktion.

    Generell gilt, daß eine OP die ultima ratio darstellt und erst dann in Erwägung gezogen werden sollte, wenn alle anderen konservativen Maßnahmen ausgeschöpft sind.

    Die lymphatische Last stellt normalerweise kein Problem für das Herz dar.

    Was ist das für ein Facharzt, bei dem Du einen Termin hast? U.U. wäre es besser, Dich ambulant in einer lymphologischen Fachklinik vorzustellen.

  • Última ratio... Ich habe mir eine lymphovenöse Anastomose am Knie setzen lassen - mit wirklich gutem Erfolg! - und nächste Woche gibt es eine weitere OP mit einer Anastomose am Knöchel. In Regensburg sagte mir Dr. Taeger, dass zwar einerseits die konservative Therapie vorangegangenen sein muss, man auf der anderen Seite nicht zu lange warten sollte. Das leuchtet mir ein, denn je mehr Fibrosen und zerstörte Lymphgefäße, desto schwieriger ist es wahrscheinlich, zu einem guten Ergebnis zu kommen.

  • Das wollte ich ja auch deutlich ausdrücken, aber man muss nun nicht jahrelang warten, da die moderne Lymphchirurgie mittlerweile durchaus zu den Standartbehandlungen zählt.

    • Offizieller Beitrag

    Ja, bei dir ist das sicher optimal in der Reihenfolge gelaufen. Ich drücke dir für deine zweite OP ganz dolle die Daumen!


    Nicht ganz selten wird die lympho-venöse Anastomose aber als Alternative zur herkömmlichen KPE betrachtet. Diese KPE endet aber nicht mit der Anastomose, sondern ergänzt sie, ein Leben lang.

  • Hallo Phönix, hallo Hibiskus,


    Ich kann Euch sehr gut verstehen, dass ihr eine LVA in Betracht gezogen bzw machen lassen habt!

    Ich war selber vor 4 Wochen in Regensburg in der Uniklinik bzw im St. Josefs Krankenhaus zu einem Beratungstermin.

    Mir wurde durch Dr. Heine eine LVA oberhalb des Sprunggelenks und eine oberhalb des Knies empfohlen.

    Auch mir ist bewusst, dass mein sekundäres Lymphödem dadurch nicht weggezaubert bzw geheilt wird und dass ich trotzdem weiter meine Strumpfhose tragen und zur MLD gehen muss.

    Aber wenn durch diesen "kleinen" Eingriff die Verschlechterung aufgehalten werden kann wäre ich wahnsinnig froh!!

    Und mit "klein" meine ich nur verhältnismäßig zu anderen lymphchirurgischen Eingriffen wie Lymphknoten- oder Lymphgefäß-Transplantationen! Dass es eine Operation unter Vollnarkose ist, die gewisse Risiken mit sich bringt ist mir klar. Aber mein Lymphödem ist noch relativ frisch und die Lymphbahnen noch gut intakt. Deswegen wäre nun wahrscheinlich ein guter Zeitpunkt für diesen Typ von Eingriff.

    Leider finde ich im Forum nicht so wirklich Erfahrungsberichte über LVAs und wie es den Leuten danach so ging bzw mittel- u langfristig geht.

    Ich verspreche aber über meinen Eingriff etc zu berichten wenn ich mich dafür entscheide.

    In zwei Wochen habe ich nochmal einen Gesprächstermin da ich noch ein paar weitere Fragen zur OP und zur Nachsorge habe.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo StarGirl!

    Auch ich war vor vier Wochen in Regensburg, so ein Zufall! Wie hat man bei Dir die vorhandenen Lymphgefäße dargestellt?

    Mit diesem grünen fluoreszierenden Farbstoff oder mit dem KM-MRT in Bonn?


    Hattest du schon eine stationäre Entstauung in einer lymphologischen Fachklinik KPE Phase 1?

  • Hallo Uli,


    Das ist ja echt ein Zufall! :D

    Musstest Du weit anreisen?

    Ich bin aus Regensburg. Kurzer Weg. Sehr praktisch in dem Fall :)


    Der Zustand meiner Lymphgefäße wurde nicht direkt untersucht.

    Der Doc hat ausgiebige Drucktests (Dellbarkeit) an meinem Bein gemacht, an beiden Beinen Wadel und Oberschenkel den Umfang vermessen und es wurden Fotos gemacht.

    Da sich das Lymphödem (sekundär) erst letzten Sommer gebildet hat (von Stadium 0 auf Stadium 1), geht man davon aus, dass die Lymphgefäße noch recht gut sind.

    Die Darstellung mit dem Indocyangrün-Farbstoff soll dann bei der OP erfolgen (Einspritzen am Vorabend des Eingriffs).


    Wie war es bei Dir? Welcher Arzt hat Dich untersucht und beraten?

    Wurden die Lymphgefäße genauer untersucht?


    Auf einer lymphologischen Reha war ich noch nicht.

    Aktuell trage ich Flachstrick CCL2 (täglich und sehr konsequent vom Aufstehen bis zum Schlafengehen) und 2x pro Woche 45 min MLD.

    Dennoch hat sich das Ödem im Laufe des letzten Jahres verschlechtert...

    Klar, ich könnte öfter zur MLD gehen und nachts wickeln und auf Reha gehen und mir einen Lymphomaten zulegen. Oder den Lymphabfluss durch eine LVA unterstützen und evtl auf diese weiteren Maßnahmen die die Lebensqualität einschränken (vorerst) verzichten.

    Wie gesagt - wenn eine LVA meinen jetzigen Zustand stabilisieren könnte wäre das der Wahnsinn!!

    Einmal editiert, zuletzt von StarGirl ()