Lymphchirurgie um und bei Hamburg

  • Moin,


    seit meiner Brustkrebserkrankung habe ich nicht etwa Probleme im rechten Arm, wo einige Lymphknoten in der Achsel entnommen wurde, nein, durch die hohen Cortisongaben unter der Chemo sind beide Beine ab den Schienenbeinen voll Schrott und auch die Füße und Knöchel. 1 Minute in der Sonne an einer Ampel stehen und die Haut ist knallerot. Das hält dann Wochen an, keine Creme etc. hilft. Alles spannt, ich habe harte Hautstellen und Ausschläge. Dieses "tragen Sie Ihre Kompressionsstrümpfe!!!" (Flachstrick) kann ich nicht mehr hören. Ich ziehe sie sehr gerne freiwillig an - bis die Temperaturen draußen steigen. Dann schwellen die Beine soooo an unter (!!!) der Kompression, dass die Strümpfe schmerzhaft einschneiden und ich sie nur mit Mühen und mit Gewalt wieder runterbekomme. Auch die Lymphdrainage bringt dann nicht mehr wirklich was. Das linke Bein ist wesentlich schlimmer als das rechte. Das einzige was hilft, sind ein veränderter Luftdruck und ein paar kühlere Tage.


    Obwohl ich zur Allgemeinärztin mit Zusatzausbildung gehe habe ich bis letzte Woche nicht gewusst, dass es Kliniken (Reha) für eine intensive tägliche Entstauung gibt, was bei mir wohl mal angesagt wäre nach 5 Jahren Leid. Auch über chirurgische Möglichkeiten wurde mir nix gesagt. Nun möchte ich mich da gerne mal beraten lassen, weil so wie es jetzt ist geht das in keine gute Richtung und OP versuchen ist besser als es einfach geschehen zu lassen.


    Gibt es im Umkreis von Hamburg eine Klinik für Lymphchirurgie? Oder ist es besser den Weg von Hamburg nach München auf mich zu nehmen????

    Und was für Erfahrungen habt ihr mit einer Lymph Aktut Klinik oder Reha?


    Hiiieelfe, ich habe vor dem Krebs den Sommer immer so genossen, jetzt fahre ich von der Arbeit meist direkt nach Hause, Beine hoch und kühlen. Und am Wochenende geht es auch nicht mehr an den Elbstrand. Wenn ich es wage, bei Sonne spazieren zu gehen, wird das ein Zickzacklauf immer zur Straßenseite wo mehr Schatten ist. Das ist doch kein Leben.


    Liebe Grüße und Danke im voraus für Tipps und Empfehlungen!!! <3


    Anne

    2 Mal editiert, zuletzt von Annekanne ()

  • Auch die Lymphdrainage bringt dann nicht mehr wirklich was.


    Hallo,


    darf ich fragen, wie viele MLD manuelle Lymphdrainagen du schon in Anspruch genommen hast? Und über welchen Zeitraum?


    Ich kann dich gut verstehen, dass deine Lebensqualität eingeschränkt ist und dass du daher natürlich nach langfristiger effizienter Hilfe und Lösung suchst.


    Liebe Grüße!


    catwoman

    • Offizieller Beitrag

    Welche genaue Diagnose liegt denn für die Ödeme der Beine vor?


    Die Strümpfe müssen unbedingt auch an heißen Tagen getragen werden. Dann gibt es auch keinen Sonnenbrand!


    Kennst du die Homepage vom Lymphnetz Hamburg?


    Es gibt hier einige sehr gute lymphologisch orientierte Physiopraxen, die sehr gut bandagieren können.


    Die nächstgelegene lymphologische Fachklinik zur stationären Entstauung ist Zechlin.


    Lymphchirurgie: Regensburg!

  • Das ist bei mir eben KEIN Sonnenbrand!!!!!! "Die Strümpfe müssen" - klar, bis sie so einschneiden, dass meine Unterschenkel amputiert werden müssen. Hauptsache, Strümpfe getragen!

  • Seit 2016 1x die Woche 1 Std


    Hallo Annekanne,


    ich kann dein Leiden wirklich verstehen! Wenn ich mich bitte als Laie einmischen darf... Du hast seit 2016 MLD manuelle Lymphdrainagen, das ist ja wirklich sehr lange. Und das sind ja mehrere 100te von Stunden MLD. Trotz alledem ist bei dir keine Verbesserung?


    Ich würde an deiner Stelle vielleicht nicht auch noch zu einer lymphologischen Fachklinik zur stationären Entstauung.

    Sondern vielleicht eventuell gleich wie von den Ärzten oben beschrieben in die


    Plastischen Chirurgie der Uniklinik Göttingen

    Lymphchirurgie: Regensburg


    und mal einen Termin vereinbaren. Dort kann vielleicht auch die Diagnose erstellt werden.


    Ich hatte auch leider die Erfahrung bei Diagnose Lipödem Grad II Typ 4, dass der Aufenthalt in einer Lymphologischen Fachklinik zur stationären Entstauung nicht viel bei mir gebracht hat. Lange 6 Wochen war ich da. Tatsache und Fakt: Aber es erfolgte KEINE Gewichtsreduktion und auch die Umfänge an Armen und Beinen wurden NICHT weniger.


    Ich hoffe, dass dir schnell und langfristig effektiv geholfen wird.


    liebe Grüße


    catwoman

  • Liebe Uli29, ich laufe mit Cortison- und Chemoinduzierten Lymphödemen an beiden Beinen rum, linkes Bein ist wesentlich schlimmer. Es betrifft vor allen Dingen die Fußrücken, die Knöchel und die Unterschenkelinnenseiten und Schienenbeine. Die Zehen sind auch dick. Vor den Knien beruhigt sich das ganze. Die Stellen sind in der Sommerzeit meist überwärmt bis hin zu knallerot und reagieren auf: NICHTS. Kalt-heiß duschen, kalt abbrausen, kühlen kühlen kühlen.... ist denen egal. Am Besten funktionieren ein veränderter Luftdruck (!!!!) und -feuchtigkeit, aber das liegt ja leider weder in meiner, noch ärztlicher, noch lymphtherapeutischer Hand..... Ich wander aus nach Iceland. Drückende Luft = drückende Beine, und das in Hamburg :wacko:. Meine Lymphfrau hat mir gestern gesagt, dass bei den allermeisten Patientinnen das einfach dicker wird und die Haut nachgibt. Meine Haut gibt NICHT nach und das tut soooooooooooooo weh.


    Falls eine Leserin Schuhgröße 41 hat und einge Paar sehr schöne, kaum getragene Schuhe brauchen kann die jetzt schon Jahre im Regal sehnsüchtig angeschaut werden: gerne melden ;( Es gehen nur noch Zehentreter und Laufschuhe mit Luftlöchern. Geschlossene Schuhe, auch schön weit: vergiß es. Band um Knöchel: das mögen die gaaaaar nicht.

  • Ja, das Gefässzentrum in HH-Bahrenfeld kann ich sehr empfehlen, ich bin seit 8 Jahren dort zur Kontrolle. Nach einer schlimmen Odyssee habe ich dort zum 1. Mal eine handfeste Diagnose bekommen: chronisches Lymphödem nach Ca-Op Gebärmutter und Entfernung von 30 Lymphknoten. Du brauchst wirklich als erstes eine Diagnose, wie Uli29 Dir dringrend rät. Danach geht es weiter. Persönliche Befindlichkeiten, Genervtsein sind zurückzustellen (keiner sagt, dass das leicht ist!)

    Mach einen Termin, sprich mit denen, danach siehst Du weiter. Viel Glück und alles Gute! Maggy

  • Aber ist das jetzt wirklich ein Lymphödem?

    Es gibt ja auch andere Arten von Ödemen!


    Warst du mal bei Frau Dr Schreiber, im Gefäßsszentrum Bahrenfeld? Das wäre jetzt mein Tipp für schwierige lymphologische Diagnostik in Hamburg!

    Jaaajhaaaa :thumbup: da war ich auch schon. Und bin dort weg, weil ich das Gefühl hatte, es geht nur ums Geld. Habe oben im Privatbereich als Kassenpatientin einige hundert Euro gelassen, bis es mir gereicht hat. Nach 5 Jahren und verschiedenen Ärztin kann frau wohl sicher sein, dass es ein Lymphproblem ist. Ich habe tatsächlich schon im September einen Termin in der Münchner Klinik bekommen :):):) und bin gespannt, was mir der Prof. dort sagt. Juhuuu, ich hab gedacht, ich muss Moooonaaaate auf einen Vorstellgespräch dort warten, wie cool ist das denn?

  • Leute: ich HABE eine DIAGNOSE!!!! Sonst würde ich wohl kaum seit 5 Jahren durchgängig Rezepte für Lymphdrainage bekommen. Darum geht es auch gar nicht. Es geht um Möglichkeiten AUßERHALB von Lymphdrainage UND Strümpfen tragen, Flachstrickstrümpfen. Ich will EINFACH NICHT akzeptieren, dass das die Ultima Ratio ist. Meine Haut verhärtet sich zusehends und die Sommer sind leider leider immer mehr eine Qual für mich. Es ist doch so: wenn Frau/Mann Glück hat, läßt sich der Scheiß auf einem Niveau halten. Wenn Du Pech hast, geht es trotzdem weiter, wie bei mir. Und das trotz aktivem Mitwirkens meinerseits. Jetzt bin ich einfach sooo gespannt, was beim Prof. rauskommt! Und habe Hoffnung, so was schönes. Mir würde schon 30% Besserung reichen!

    • Offizieller Beitrag

    Ich will Dir keinswegs die Hoffnung nehmen, aber das Lymphödem ist nunmal eine Erkrankung, die in erster Linie konservativ behandelt wird. Außerdem ist es eine progrediente Erkrankung, d.h., die Krankheit schreitet fort. Beim einen schneller, beim anderen langsamer, das hast Du ja ganz richtig erkannt. Je eher man das akzeptiert und sich damit abfindet, um so besser. Es bringt nichts, gegen Tatsachen anzukämpfen.

    Und eine Operation mußt Du Dir auch nicht so vorstellen, als ob Du Dein Auto in die Werkstatt bringst: da wird ein Teil repariert oder ausgetauscht, und schon läuft alles wieder. Der menschliche Körper ist leider etwas komplizierter, es kann durchaus sein, daß eine solche Operation keine Verbesserung oder im schlimmsten Fall sogar eine Verschlechterung bringt.

    Daher muß man den möglichen Nutzen gegen das (ebenfalls mögliche) Risiko individuell sehr genau abwägen.

    Deswegen solltest Dich nicht zu sehr auf eine "rettende" Operation versteifen. Möglicherweise wäre es besser, vorher eine stationäre Entstauung in einer lymphologischen Fachklinik zu machen (du hattest geschrieben, daß Dir diese Möglichkeit bisher nicht bekannt war).


    Ich drücke Dir die Daumen, daß Du in München gut beraten wirst.