Rückgang Lymphödem nach Ovarialtumor-Entfernung?

  • Hallo in die Runde,

    ich beobachte gerade an mir ein Phänomen, das mich zwar erfreut, aber auch irritiert. Vielleicht hat ja jemand hier ähnliche Erfahrungen gemacht.

    Also. Lip-Lymphödem in beiden Beinen besteht bei mir seit über 10 Jahren (diagnostiziert im MVZ Hohenstadt / Praxis bei Lympho Opt Klinik).

    Seit Anfang des Jahres hatte ich mehr und mehr das Gefühl, dass sich nun auch im Unterbauch Lymphödem gebildet hat.
    Bestätigung kam, nachdem ich binnen drei Monaten bzw. vor allem letzlich binnen einer Woche extrem an Bauchumfang zugenommen hatte und zur Hausärztin ging.
    Schickte mich nach Sonographie gleich weiter wegen vermuteter Aszites.
    Die ganzen Zwischenschritte der Diagnostik erspare ich euch jetzt.
    Letztlich wurde ich operiert (mediane Ober-+Unterbauchlaparotomie) und zwei große Gewächse nebst Eierstöcken, entzündeter Gallenblase, diverse Gewebeproben, 1l Aszites entfernt und eben auch ödematöses Gewebe im Unterbauch bestätigt (teilweise kam es bei dem ganzen Prozedere mit raus).

    Intraoperativ präsentierten sich die Gebilde erstmal als Kystome (20 und 6 kg), Histo-Pathologie bestätigte jetzt auch Borderline-Tumor und noch paar auffälligere Zellen, die gerade noch paar Runden der Begutachtung drehen.

    Soviel dazu.
    Ding ist:
    Dass mein Bauch jetzt lymphmäßig wieder entspannt ist und an die Lymphansammlung nur noch bisschen typische Hautveränderung an der Stelle hindeutet - joar. Bleibt hoffentlich so, jetzt wo der vermutliche Grund der Blockade weg ist. Das war ja recht neu hinzugekommen und steht in direkten Zusammenhang.

    Aber: Seit knapp 6 Wochen/seit OP sind auch meine Beine entspannt wie....kann mich schon gar nicht mehr dran erinnern wie lange nicht. Klar, ich hab zwischenzeitlich viel gelegen, aber das alleine war nie so effektiv bzw. bin ja nun schon doch eine Weile wieder auf den Beinen und auch zurück zur Schreibtischtätigkeit und es ist Sommer.
    Beine nach wie vor gefühlt quasi gar kein Lymphstau, alles überwiegend sehr weich und entspannt, seit Jahren bestehende Hauterscheinungen sind stark zurück gegangen (das war teilweise auch als Nebeneffekt der intensiven intravenösen Antibiotika-Behandlung zu beobachten).

    Theoretisch bräuchte ich deswegen neue Kompressionsversorgung, aber ich glaube ich warte damit nochmal einen Moment, weil sich gerade generell einiges im Körper tut. Momentan fällt auch das Gewicht generell stark weiter.

    In entsprechenden Gruppen rund um Borderline-Tumore berichten Leute sonst eher davon, dass sich bei ihnen durch OP (vor allem wenn Lymphknoten mit entfernt wurden), eher Lymphödem entwickelt hat. Ich habe da aktuell mehr so ein willkommenes Gegenteils-Erlebnis.

    Frage ist nun: Besteht Hoffnung, dass sich da längerfristig was auch in Bezug auf Beinlymphödem gebessert haben könnte? Warte momentan quasi täglich auf den erneuten Rückstau, genieße derweil aber die Leichtigkeit zumindest was den Part angeht....

    • Offizieller Beitrag

    Ich könnte mir schon vorstellen, daß die Gewebsvermehrungen für den Lymphstau verantwortlich waren, in dem sie den Abfluß behindert haben.

    Mit 20 bzw. 6 kg waren das ja schon richtige "Klötze".

    Vielleicht kannst Du Deine Beine erstmal wickeln, bis eine neue Kompressionsversorgung ausgemessen werden kann? Bekommst Du MLD?

  • Ja, also bezüglich des ödematösen Gewebes im Unterbauch bestimmt.


    Wundere mich eher, dass es eben auch (zumindest noch) positive Auswirkung auf Beine hat. Dort bestand Lymphödem schon deutlich länger und unabhängig von Tumor-Wachstum.


    Aktuell mache ich + gelegentlich eine Freundin (vom Fach) Schmalspur-MLD in Eigenregie. Schmalspur weil jegliche Berührung des Bauches über Handauflegen noch Nogo ist 🙃

    Ist aber freilich schon vorgesehen das langfristig wieder geordnet anzugehen.


    Als ich neulich wusste, dass ich den ganzen Tag auf Beinen und/oder sitzend verbringen werde, habe ich mich vorsichtshalber bandagiert. Ansonsten scheint es aktuell irgendwie gar nicht nötig zu sein. Unterschied morgens/abends ist nur geringfügig.


    Das kenne ich so einfach nicht. Wie gesagt seit über einem Jahrzehnt sonst eher damit zu tun gehabt Lymphödem einigermaßen im Zaum zu halten.

    Jetzt seit knapp 6 Wochen mit nackten und dennoch 'leichten' Beinen zu sein ist so merkwürdig.

    Den Status tät ich ja gerne halten...

  • Das...weiß ich nicht. Spätesten im Oktober habe ich Kontrolltermin in der onkologischen Gynäkologie und setz es mal auf meine Fragenliste.


    Bezüglich Hormone weiß ich vor allem, dass ich durch OP halt jetzt spontan in den vorzeitigen Wechseljahren bin.

  • Die großen " Tumoren" können / werden auf Venen und Lymphgefäße im Becken gedrückt haben und können damit ein Phlebolymphödem bewirkt haben , welches sich nach Entfernung , so kein Lymphödem wegen Lymphknotenentfernung / (?) entsteht , zurückbildet