Lymphchirurgie international

  • Ich hätte eine Frage zur Lymphchirurgie speziell an die Ärzte. In den sozialen Medien werden zum Teil beeindruckende Ergebnisse gezeigt. Sicherlich haben auch die Lymphologen/Chirurgen hier bei uns in Deutschland von den Studien der amerikanischen Chirurgen gelesen wie z. B. von Dr. Wei F Chen oder Dr. Granzow. Diese Ärzte behaupten, dass eine Lymphknotentransplantation oder eine Lymphvenöse Anastomose nur wenig Erfolg hat, wenn nicht zuvor das verhärtete Gewebe( ab Lymphödem Stadium II) mittels spezieller schonender Liposuktion entfernt wird. Erst ein Jahr nach dem ersten Schritt (der Liposuktion) empfeheln sie die Lymphvenöse Anastomose durchzuführen . Es ist natürlich erforderlich, dass sich der Petient verpflichtet nach der Liposuktion 23 Stunden/Tag eine starke Kompression zu tragen. Nach Durchführung einer LVA oder Lymphknotentransplatation ein Jahr später kann das tragen der Kompression angeblich aber reduziert werden.

    In den deutschen Foren lese ich oft, dass die Liposuktion bei einem Lymphödem auf keinen Fall durchgeführt werden darf aufgrund des hohen Verletzungsrisikos. Die Studien dieser Ärzte behaupten aber das Gegenteil. Nach Entfernung des überschüssigen Gewebes sprechen die Patienten viel besser auf Konservative Behandlungen an und die später gesetzten Anastomosen funktionieren besser da weniger Lymphlast und Verhärtungen vorhanden sind. Das Risiko, dass die LVA wieder verstopft ist auch geringer.


    Ich frage mich, ob auf Dauer gesehen, das verhärte Gewebe welches nicht entfernt wird, nicht mehr Schaden an den Lymphgefäßen anrichten kann als die Liposuktion. Ich meine damit Patienten die Regelmäßig Erysipel entwickeln. Mit jeder Infektion werden mehr Lymphgefäße zerstört. Die Liposuktion soll sogar die Entstehung von Entzündungen verringern.


    Die meisten Patienten erlangen nicht mehr Lebensqualität wenn sie sich einer Operation unterziehen und das Bein anschließend 20-30% an Umfang verliert. Für die meisten ist es doch Ziel wieder normale Hosen und Schuhe tragen zu können und das die Gliedmaßen einigermaßen wieder normal aussehen. Das erreicht man glaube ich in den meisten Fällen nur mit Liposuktion außer im Frühstadium der Erkrankung, auch wenn man wahrscheinlich in den meisten Fällen nicht auf Kompression und MLD verzichten werden kann.

    Was meinen denn unsere Ärzte zu diesen Studien bzw. zu diesem 2-Stufenablauf der Lymphchirurgie?

    • Offizieller Beitrag

    Schau mal hier vielleicht hilft dir das weiter.

    • Offizieller Beitrag

    Wenn ich das richtig sehe, ist Amerika ein Land, in dem die konservative Therapie des primären oder sekundären Lymphödem keine KPE Phase 1 oder 2 vorsieht.


    Gezwungenermaßen sieht dort die Versorgung der Lymphies ganz anders aus und ich mag mir gar nicht vorstellen, was das konkret für Menschen wie uns bedeutet und wie die betroffenen Extremitäten aussehen.


    Unter diesem Gesichtspunkt würde ich "Erfolgsgeschichten" amerikanischer "Lymphchirurgen" nur mit großer Vorsicht zur Kenntnis nehmen.

  • Liposuktion bei Lymphödem ist nach Prof. Brorson ( größte Erfahrung !) in Einzelfällen ,bei stark verfettetem Lymphödem ( Nachweis durch quantitatives CT) möglich. aber anschliessend wie schon geschrieben 23 Std. Kompression und in Schweden werden dafür bis zu 6 Kompressionsversorgungen pro Jahr genehmigt ( !!) --- was hier KK kaum mitmachen werden