Lipödem Stadium2 nur Kompressionsstrümpfe ausreichend?

  • Hallo!


    Mein Arzt(Gefäßchirurg) hat bei mir ein Lipödem Stadium 2 für beide Beine diagnostiziert und mir Kompressionsstrümpfe verordnet. Manuelle Lymphdrainage wäre wohl nicht erforderlich.

    Ist das so korrekt?


    Liebe Grüße

    Lieselotte

  • Ich persönlich habe nun MLD regelmäßig seit 7/22 und würde darauf nicht mehr verzichten (LipÖ Stadium 2, Flachstrick KKL 2). Seitdem habe ich fast keine Schmerzen mehr (in Kompression natürlich), ohne davor ständig bzw bei MLD-Pausen wegen Urlaubs der Therapeutin oder Erkrankung ihrer kleinen Kinder, kommen die Schmerzen wieder. Muss man halt austesten für sich, ob es hilft. Der Zeitaufwand ist praktisch extrem (1x die Woche: hinfahren 30 Minuten, 1 Std Therapie, Strumpfhosen anziehen, zurückfahren u praktisch sofort direkt in den Wald mit NW-Stöckern oder aufs Rad 30 Minuten, da ich sonst den Rest des Tages einschlafe) = 3 Stunden weg. Daher habe ich mir den Tag schlicht als freien Tag im Kalender eingetragen. Es nützt aber, da ich damit ergänzend zu den Strumpfhosen praktisch fast schmerzfrei bin die gesamte Woche.

  • Wenn dein Hausarzt die Diagnose vom Facharzt vorliegen hat, kann er dir Kompression und Mld verschreiben, gut wäre es erst Mld engmaschig zu bekommen, um dann gut entstaut die Kompri ausmessen zu lassen, bei der Mld Umfänge messen, damit man weiß, ob eine Reduzierung erzielt wird,

    durch die Mld können auch die Schmerzen reduziert werden und ist bis Ende 2025 auch bei reinem Lip verordnungsfähig,

    eine lymphologischen Reha

    (Antrag kannst du auch mit deinem Hausarzt stellen) wäre gerade am Anfang gut, um viel über die Erkrankung zu lernen

    • Offizieller Beitrag

    Nach den Leitlinien ist das bestimmt korrekt. Wenn man die Patienten selbst fragt, ob Lymphdrainage ihnen auch beim Lipödem hilft, haben wir ganz andere Erfahrungen gemacht (ja, es ist maximal eine temporäre Linderung möglich, aber wer sagt, dass es nicht auch darum geht).

    Selbst bei 1xWo Rhythmus (was oft als Unsinn angesehen wird) und dann mal zwei Wochen Urlaub zwischen dieses Terminen, merken viele Patienten, dass sie in der Zeit nicht zur Behandlung waren.


    Also, Rezept besorgen und ausprobieren ;)

    • Offizieller Beitrag

    übergewichtigen Menschen mit einer Lipoedem -Diagnose

    Es ist wichtig zu betonen, dass ein Lipödem nicht mit Übergewicht gleichgesetzt werden sollte.

    Menschen mit einem Lipödem können unterschiedliche Körpergrößen und Gewichtsklassen haben. Viele Lipödem-Patientinnen berichten jedoch, dass sie trotz normalen Gewichts und gesunder Ernährung vermehrte Fettansammlungen in den betroffenen Regionen aufweisen.

  • Nach den Leitlinien ist das bestimmt korrekt. Wenn man die Patienten selbst fragt, ob Lymphdrainage ihnen auch beim Lipödem hilft, haben wir ganz andere Erfahrungen gemacht (ja, es ist maximal eine temporäre Linderung möglich, aber wer sagt, dass es nicht auch darum geht).

    Selbst bei 1xWo Rhythmus (was oft als Unsinn angesehen wird) und dann mal zwei Wochen Urlaub zwischen dieses Terminen, merken viele Patienten, dass sie in der Zeit nicht zur Behandlung waren.


    Also, Rezept besorgen und ausprobieren ;)

    Das ist exakt richtig: mit MLD regelmäßig (zu der Kompression selbstredend): praktisch keine Schmerzen mehr seitdem, und das Gewebe ist massiv besser: glatter, diese Fibrosenknoten sind fast weg bzw. sehr gering, festeres Gewebe. Man muss sich nicht nur danach bewegen- man kann das auch nur dann - ohne MLD regelmäßig schlecht möglich, wegen der Schmerzen.

    Dementsprechend war der dringende Rat vor gut 1 Jahr sowohl meiner Krankenkasse telefonisch, die anriefen, und fragten, ob bzw wieso nicht MLD regelmäßig gemacht wird, wie einer Lympholog. Fachärztin, zwingend dauerhaft MLD durchzuziehen trotz des enormen Zeitaufwandes, richtig.

    Kontrollrates sieht man immer dann, wenn die Therapeutin 2 Wochen fehlt wg ihres Urlaubs, oder Krankheit der Kleinkinder: sofort wieder mehr Schmerzen und beginnt das Gewebe sich zu verändern wieder.

    Ohne: geht gar nicht. Indiskutabel. (Hätte ich vorher bis 6/22 ja auch nie gedacht …)

    Einmal editiert, zuletzt von Kerstin2 ()

  • Man sollte nur bedenken, dass zweimal wöchentlich MLD und den Rest der Tage Lymphomat die doch in der Regel übergewichtigen Menschen mit einer Lipoedem -Diagnose von regelmäßiger Bewegung und Sport letztendlich abhält. Und teuer ist.

    Sie müssen nicht von einigen auf alle schließen!!!!

    Wenn Einzelne sich zu wenig bewegen - dann werden die das ohne MLD auch nicht machen.

    Es sollte jeder mal ein Vierteljahr für sich ausprobieren


    Es sind auch nicht alle mit Lipödem adipös, und „teuer“ ist relativ, wenn man bedenkt, dass die KK inkl Pflegepflicht über 900€ bzw nun 1.000€ Beitrag kassiert bei Selbständigen (nicht nur die Hälfte wie bei Angestellten). Man zahlt für zig andere Familien hunderte Euronen Krankenbeitrag mit im Monat, die man selbst nie verbraucht. Das kriegt man eh nie wieder raus, da ERWARTE und verlange ich auch einfach, dass ich für meine schmerzhafte Erkrankung Strumpfhosen und MLD bekomme, um es nicht permanent sonst zu verschlechtern.

  • Es ist wichtig zu betonen, dass ein Lipödem nicht mit Übergewicht gleichgesetzt werden sollte.

    Menschen mit einem Lipödem können unterschiedliche Körpergrößen und Gewichtsklassen haben. Viele Lipödem-Patientinnen berichten jedoch, dass sie trotz normalen Gewichts und gesunder Ernährung vermehrte Fettansammlungen in den betroffenen Regionen aufweisen.

    Richtig! Es ist eine FettVERTEILUNGSstörung und nicht Adipositas!

    Ständiger Denkfehler von Personen, die Lymphödem haben und nicht Lipödem und das selbst nicht kennen.

    • Offizieller Beitrag

    Man sollte nur bedenken, dass zweimal wöchentlich MLD und den Rest der Tage Lymphomat die doch in der Regel übergewichtigen Menschen mit einer Lipoedem -Diagnose von regelmäßiger Bewegung und Sport letztendlich abhält. Und teuer ist.

    Das ist absolut richtig, mein Beitrag sollte in die Richtung zeigen, dass es diesen Menschen aber helfen kann, die Situation erstmal zu verbessern und daraufhin weitere Maßnahmen zu ergreifen und motiviert zu werden. Sie also aus dem "es kann eh nix helfen" heraus zu bekommen. Es wäre falsch, Eigeninitiative dadurch zu unterbinden, da gebe ich dir Recht. Ich weiß aber leider wie sich denen gegenüber oft verhalten wird.


    Deshalb mein Rat: ausprobieren ;)