Anfrage zum Thema Alkohol

  • Meine Frage an Ärzte und Betroffene:

    Wie wirkt sich Alkohol auf das Lymphödem aus? Ich habe ein sek. Lymphödem am rechten Bein, seit 11 Jahren diagnostiziert, bekomme regelmässig Lymphdrainage und trage flachgestrickten Kompressionsstrumpf. Der Zustand ist zufriedenstellend. Kann es sein, dass das Bein nach dem Genuss von Alkohol dicker wird? Ich trinke sehr selten, wenn, dann Wein und durchaus mit Freude. Sollte ich das eventuell lieber ganz aufgeben?

    Für Erfahrungen oder Empfehlungen wäre ich sehr dankbar!

  • Ja, so sehe ich es auch. Ab und zu einen richtig guten Wein kann ich sehr geniessen. Wäre es aber wirklich schädlich für die Entwicklung des Lymphödems, könnte ich es auch lassen. Gibt es dazu Studien?

    • Offizieller Beitrag

    aber das ist meine Theorie.

    Die Theorie ist richtig. Alkohol stellt die Gefäße weit und verstärkt dadurch die Durchblutung.

    In der Folge wird dann auch mehr Lymphflüssigkeit produziert, die bei gestörtem Abfluss das Ödem verstärken kann.

    Aber ich denke, wenn Du Dir z.B. Sonntags ein Glas Rotwein gönnst, wird das keinen großen Schaden anrichten, sich aber positiv auf Dein Wohlbefinden auswirken. ;)

    Liebe Grüße


    Griselda

  • Alkohol wirkt schon in kleinsten Dosen (ab dem ersten Schluck) als starkes Zellgift. V.a. die Herzmuskulatur und die Leber können darunter Schaden nehmen. Auch sind einige Krebsarten bekannt, welche durch den Konsum von Alkohol begünstigt/Mitverursacht werden (Bauchspeicheldrüse, Dickdarm, Prostata, Harnblase, etc.).

    Potenzieren kann man diese Wirkung (v.a. lokal im Mund, Hals, Magenbereich) wenn man Alkohol mit anderen Zellgiften wie zum Beispiel Nikotin kombiniert.


    Die empfohlenen maximalen Tagesdosen reinen Alkohols für eine gesunde Frau (10g/Tag) und für einen gesunden Mann (20g/Tag) sind eher als grober/oberster Richtwert zu verstehen, in den letzten Jahren hat sich (leider) herausgestellt, dass es kein "gesundes Achterl Wein" oder ein "unbedenkliches kleines Bier" gibt.


    Also sich bewusst sein, dass Alkohol den Körper schädigt, ohne wenn und aber. In Maßen (und nicht in Massen!) genießen, mit gesundem Essen oder Sport sowie Verzicht auf Nikotin kombinieren. Alkoholfreie Tage dringend in den Alltag einbauen.

    Immer wieder für sich überlegen und hinterfragen, ob noch "Genuss" oder schon "Gewohnheit" oder sogar schon "Sucht" besteht.

  • Vielen herzlichen Dank, Herr Dr. Killinger!


    Ich bin mir dessen bewusst und lebe danach. Ich bin daran gewöhnt, im normalen Alltag, auch mal mehrere Wochen, überhaupt nicht zu trinken. Bei besonderen Anlässen geniesse ich aber gerne einen guten Wein.

    Also denke ich, dass die Warnhinweise allgemein gelten, und nicht speziell für Menschen mit Lymphödem?

    Viele Grüsse

  • Vielen herzlichen Dank, Herr Dr. Killinger!


    Ich bin mir dessen bewusst und lebe danach. Ich bin daran gewöhnt, im normalen Alltag, auch mal mehrere Wochen, überhaupt nicht zu trinken. Bei besonderen Anlässen geniesse ich aber gerne einen guten Wein.

    Also denke ich, dass die Warnhinweise allgemein gelten, und nicht speziell für Menschen mit Lymphödem?

    Viele Grüsse

    Sehr richtig! Allgemeine Hinweise für alle. Liegt mir als Hausarzt sehr am Herzen dieses Thema, weil ich damit jede Woche mehrfach konfrontiert bin.


    Ich wüsste von keiner Studie, die speziell LymphödempatientInnen in Bezug auf Alkoholauswirkungen untersucht hat.

  • Vielen Dank, Herr Dr. Killinger, auch für diese Ergänzung. Ich bin irgendwie erleichtert. So werde ich mich dann auch weiterhin verhalten mit dem Weintrinken: selten und massvoll.

    Viele Grüsse und einen schönen Tag!