Depressionen

  • Hallo zusammen,


    ich weis nicht so recht wie ich anfangen soll. Also, ich konnte mir in den 3 Tagen, wo ich hier im Forum bin, mir ein Bild von den verschiedenen Themen machen. Habe mir sämtliche Beiträge durchgelesen und habe dabei interessante Dinge in Erfahrung bringen können. :rolleyes:


    Aber ein Thema wurde, meines Erachtens nach, nie angesprochen. Das Thema "Depressionen"! :S


    Also mir ging es nach der Krebs OP nicht gerade gut. Hinzu kommt, daß ich alleinerziehend bin... das macht es nicht gerade leichter. Außerdem kamen für mich noch andere private Probleme hinzu, die mir den Boden unter den Füßen wegriss.


    Jetzt noch ständig die Therapien, wegen den Lymphödemen usw..... puuuhh


    Wer von euch hat auch damit zu kämpfen und mag darüber reden??


    Irgendwie fühle ich mich mit diesem Thema hier so alleine ;(

  • Hallo Mama71,


    es ist nicht einfach, wenn man nach Krebs auch noch ein Lymphödem entwickelt. Die Zeitspannen zwischen beiden einschneidenden Erlebnissen ist ja oft nur sehr kurz. Ich (44 J.) bin 2006 an einem Cervix-Carzinom erkrankt. Kurz nach der OP trat ein Genitallymphödem auf das ich nach Strahlung und Chemo auch auf dei Beine ausbreitete. Seit ca. 6 Wochen habe ich nun eine 2-teilige Versorgung (Bermuda + Leistenstrümpfe) und das macht mir ziemlich zu schaffen. Ich ziehe es auch immer öfters vor meine Beine hoch zu lagern, als mit Freunden etwas zu unternehmen, nur, damit ich die Strümpfe auslassen kann. ;(


    Hast Du in Deiner Nähe keine Selbsthilfegruppe? Oder frag mal Deinen Lymphtherapeuten, ob er mal Patientinnen anspricht, die vielleicht einen Stammtisch gründen möchten? Wenn du magst können wir auch mal telefonieren. Dann müsstest du mir allerdings privat Deine Tel. mailen.


    Also, ich wünsche dir alles Gute!!! :P


    Liebe Grüße Daniela

  • Hallo Daniela,


    danke erstmal für deine Antwort. Aber hier in der Nähe gibt es keine Selbsthilfegruppe. Thema Therapeut; da bin ich sowieso am überlegen, ob ich den nicht wechseln soll. Fühle mich da nicht wirklich gut aufgehoben. Jetzt sitze ich hier schon seit einer Woche ohne ML und meine Kompressionsstrümpfe mußte ich, weil diese ständig rutschten, einschicken lassen. X( (Habe dieses Thema schon im Lymphforum genau beschrieben)


    Ich habe echt die Nase langsam voll. Aber eines kann ich dir sagen, ich habe, genau wie du, Probleme die Strümpfe anzuziehen, wenn ich bei meinem Freund bin. Du mußt wissen, ich bin erst seit ca. 7 Monaten mit ihm zusammen. Er kennt zwar meine Vorgeschichte, und so ganz kann ich mein Lymphödem und Lipödem sowieso nicht verbergen, aber ich schäme mich jedesmal diese "blöden" Dinger anzuziehen. Obwohl er total viel Verständnis hat, verberge ich die Strümpfe unter langen Hosen und Socken. Natürlich hat er dieses schon bemerkt und meinte nur:"... aber du weist doch das es für dich besser ist die Strümpfe zu tragen. Ich habe damit keine Probleme und du solltest das akzeptieren, daß es eben halt so ist." ;(

  • Hallo Mama71,


    ja das Thema Depri wird hier wie überall nicht groß angesprochen.Mir ging es nach der ersten Krebserkrankung vor 2 1/2 jahren hmmm naja,schon schlecht.Ich hatte mich nach 20 jahren Ehe getrennt, hatte jemanden kennengelernt und werde krank.Der Typ hat sich ganz schnell verflüchtigt.Im Mai vor 2Jharen hab ich wieder jemanden kennengelernt, ich dacht mit dem kannste alt werden,als dann im vergangenem Jahr erst meine Mutti und dann ich wieder erkrankte, zog sich der Mann zurück.Für mich brach eine Welt zusammnen.Ich dachte,also die 2.Krebsgeschichte auch wieder allein durchstehen.Aber manchmal hat man ja doch Glück,als ich im Krankenhaus lag,kam er mich besuchen,ich war kein schöner Anblick,am Hals überall Schläuche,eine Kanüle in der Luftröhre,ich wurde an der Zunge operiert.Naja, wir haben uns wieder zusammengerauft.Meinen dicken Hals kann ich schlecht verbergen, er sieht ihn immer,aber weißte, er hat damit weniger probleme als ich.Und wenn wir zusammen sind, gehts mir richtig gut.Liebe kann doch heilen.Glaub dem Mann, wenn er sagt, ihn stören die Strümpfe nicht.Und wenn mich jetzt das große Heulen überkommt, ruf ich meißtens meinen Schatz an, schwatz mit ihm über alles mögliche,und dann gehts mir meißtens besser.Ansonsten trink ich viel Heiltees,zum Nervenberuhigen und so.Mir hilft es.Aber wie bei allem, man muß dran glauben :) .Ich war früher ein sehr aktiver Mensch, aber jetzt sitze ich auch lieber auf meiner Couch und erhol mich.Ist für meine Umgebung nicht einfach zu aktzeptieren.und das setzt mir dann wieder zu.


    Wenn Du magst,können wir ja auch telefonieren, :) .


    Bis dahin ,Laß den Kopf nicht hängen, damit die Luft an den Hals kann und der Dreck besser runterfällt :D


    Lydia42

  • Hallo Lydia 42,


    ich weis gar nicht was ich sagen soll. Man, ich hatte echt die Tränen in den Augen, als ich deine Geschichte las. Das kam mir irgendwie ein wenig bekannt vor. Ich habe am 01. September meinen Freund übers Internet kennengelernt. Damals wollte ich eigentlich gar keine feste Beziehung mehr haben, da ich kurz vorher meinen Ex-Freund, aus unserer Wohnung rausgeschmissen habe, weil dieser handgreiflich wurde. 2004 erst hat sich, mein jetztiger Ex-Mann, von mir getrennt. Da hatte ich von Männern echt die Schn... voll. :S


    Doch aus Freundschaft entwickelte sich doch viel mehr. :rolleyes: Das baut mich auch immer wieder auf. Heute bin ich ja doch froh, diesen Mann kennengelernt zu haben. Aber das er damals zu mir stand, als ich mit einem Erysipel im Krankenhaus lag... oh mein Gott. Ich sah echt zum gruseln aus. Durch das Cortison war ich total aufgebläht. ;( Ich dachte, dieser Mann kommt mich nie wieder besuchen. In diesem Zustand haben wir uns das erste mal gesehen, muß ich dazu sagen. Unglaublich!!! Ich dachte nur, daß kann nicht sein... wo ist der Haken? So ein netter Kerl kommt trotzdem noch zu dir?? ?(


    Und er kam... immer und immer wieder. :) Jeden Tag rief er mich im Krankenhaus an. Das war wirklich unglaublich. Ich dachte nur, sollte ich diesmal wirklich Glück haben?? Bis jetzt hatte ich Glück. :rolleyes:


    Und mein Sohn hat einen echten Narren an ihn gefressen. Auch ich komme mit seinen Kindern echt gut klar. Nur meine Angst, diesen Mann wieder verlieren zu können, das macht mir echt Angst. Dafür habe ich viel zu viel schlechte Erfahrungen gemacht. Nun, ganz ehrlich, er hat auch verdammt viel Pech mit seinen 2 Frauen gehabt. Er ist so ein Typ, wie soll ich sagen, also, er sagt nicht jeden Tag das er mich lieb hat. Ich bin genau das Gegenteil. :S
    Dann überkommt mich manchmal das Gefühl, als würde er mich nicht so lieben wie ich ihn. Hört sich doof an, nicht wahr??? Ich möchte ihn aber auch nicht erdrücken. Boa, was für ein Durcheinander mit meinen Gefühlen!!! Er ist so ein typischer Steinbock ;) Ich glaube eigentlich nicht an Horoskope, aber dieser Charakter paßt absolut zu ihm. Darum rufe ich auch schon nicht mehr jeden Tag bei ihm an, weil ich angst habe, daß es ihn nerven könnte.


    Aber ganz tief im Inneren weis ich, daß er mich mag. :rolleyes: Sonst hätte er unsere Beziehung wohl auch schon längst aufgegeben.

  • Hallo zusammen,


    das Thema Depression triff uns denke ich alle einmal, den einen mehr den anderen weniger. Es ist eben auch nicht leicht. Ich bin auch sehr oft am Bodenzerstört weil es einfach nicht Bergauf gehen will, weil es mir schlecht geht, ich schmerzen habe. Der Wiederspruch beim DRV jetzt schon so lange dauert, ich zum Gutachter soll und denke den Termin kann ich mir sparen. Zum einen wegen der Erniedrigung die ich oft von Ärzten erfahren habe und zum anderen weil der DRV Kosten einsparen will und ich aufgrund das ich vor 3,5 Jahren in Reha war nicht schon wieder gehen darf.
    Es ein Kampf war Kompressionstrümpfe zu bekommen weil die KH die Kosten nicht übernehmen wollte. Ich das Lymph Press Gerät nicht bekommen soll auch wieder aus Kostengründen auch wenn es mir gut tut, mal abgesehen von den notwendigen MDL… es ist ein täglicher Kampf… dabei will ich doch nur wieder einigermaßen fit sein!


    Es stürzen Welten auf einen ein, nicht nur das man mit seiner Erkrankung zu kämpfen hat nein der Alltag hält genug neue Problemchen für einen bereit die einem den Boden mal unter den Füßen weg ziehen kann egal ob privat oder o.g. Kostengründe.
    Für mich ist klar, dass mein Mann und meine Familie mindestens genauso unter meinen Erkrankungen leiden… oft kann ich das was ich möchte Haushalt, Unternehmungen etc. nicht so machen wie ich das früher konnte und das macht mich wütend. Wenn ich beim Arzt sitze bekomme ich zuhören das eine innerliche Traurichkeit bei mir zu spüren sie und das meine Gesundheitlichenprobleme mit dem Übergewicht sein…
    Ich meine soll ich darüber beim Arzt lachen das ich krank bin und für mein Recht, meine Gesundheit und alles was mir dabei helfen kann so kämpfen muss?!
    Ich würde sagen dann habe ich ein wirkliches Problem und wäre am abdrehen!


    Kopf hoch, wir müssen da irgendwie durch… hilf Dir selbst sonst bist Du verloren!


    Viele Grüße
    Kimba

  • Hallo,


    von Depressionen kann ich auch ein Lied singen. Und dieses Jahr fing schon nicht sehr gut an. Meine Vorgeschichte könnt ihr in den Beiträgen " Ich bin neu hier (von Nordlicht)" und "Endlich zur Kur, aber..." lesen.


    Am 04. Februar bin ich mit einer Thrombose an der linken Wade und einer beidseitigen Lungenembolie ins Krankenhaus gekommen. Mein Leben hing nur noch am seidenen Faden. Ich hatte sehr großes Glück. Einen Tag nach der Entlassung bekam ich meine Zusage für die hart erkämpfte Kur, die ich nun nicht sofort antreten konnte. Also bat ich um Verschiebung wegen Gesundheitsrisiko. Anfang April bekam ich einen Antrittstermin für den 23.04.08, den ich zum zweiten mal verschieben musste, weil da zu diesem Zeitpunkt meine mehrfach behinderte Tochter ( unter anderem geistig) eine Kiefer-OP hatte, zu der ich sie begleiten musste. Sie kann nicht allein im Krankenhaus bleiben. Sie ist zwar schon 15 Jahre, aber geistig auf einem Stand von etwa 4 J. - 7 J., je nach Bereich. Ich bekam einen neuen Termin für den 15.05.08. Und gestern, einen Tag vor der Anreise, stirbt plötzlich meine Mutter. Es war zwar schon abzusehen, dass sie es nicht mehr lange macht, aber dass es so schnell sein würde, damit hat keiner gerechnet. Sie hat noch etwas zu Mittag gegessen und ist 10 Minuten später einfach friedlich eingeschlafen. Zu dem Zeitpunkt war leider keiner bei ihr. Weder mein Vater noch ich konnten sie in ihrer letzten Minute begleiten. Das macht mich sehr traurig. Da ich natürlich zur Beerdigung dabei sein will, habe ich den Kurtermin ein drittes mal verschoben. Ich hoffe, dass es dann am 27.05. klappt. Langsam hab ich nämlich genug von Schreckensereignissen. Am schwersten ist es, meiner Tochter klar zu machen, dass sie ihre Großmama nie wieder sieht. Dass die Psyche sich auch auf die Lymphödeme auswirkt, merke ich schon sehr. Meine Elephantiasis sieht im Moment wieder so aus wie vor 2 Jahren, als ich das erste mal in Bad Berleburg zur Kur war. Und dort hatte ich am linken Bein ca. 13,5 cm und am rechten Bein ca.15 cm verloren und ausserdem 10 kg abgenommen. Im Moment stehe ich wieder am Anfang. Irgendwie ist im Moment alles ein bisschen zu viel für mich. Da ich Frustesser bin, hoffe ich, dass die Kurmaßnahme mich davon abhält, alles in mich hineinzuschaufeln, was mir vor die Flinte kommt.

    Liebe Grüße


    Susanne




    !!! Mein Körper ist der Tempel meiner Seele !!!

  • :) Hallo mama71,


    das auf undab der gefühle kenne ich auch sehr gut.und mit dem Anrufen, das könnte ich glatt sein. :) Naja, wir haben uns darauf geeinigt, ich ruf an, wenn mir so ist und er sagt mir wenns mal wirklich unpassend ist,das dann keiner beleidigt ist.Das klappt ganz gut.Nach den vielen schlechte Erfahrungen( mein exmann ging während der Trennung mit dem messer auf mich los),habe ich auch oft angst, ihn zu verlieren.


    Ich red mir dann immer ein.genieß einfach die schönen Stunden,Momente, egal was morgen ist.So wie ich mir während der Bestrahlung undChemo eingeredt hab, Essen schmeckt und ich hab Appetit, so red ich mir jetzt ein, genieß einfach die schönen Stunden......Gesagt , das er mich mag,oder gar liebt , hat er noch nie,


    aber weißte, wichtiger ist mir mittlerweile, das er bei mir ist, wenns mir schlecht geht,Neulich hat er mich vom Zahnarzt abgeholt, ich hatte ne größere sache,sowas ist mir viel wichtiger,das zeigt doch, das er mich mag


    Also kopf hoch, was uns nicht umhaut, macht uns stark


    ich sag immer,nur die harten komm in den garten,die weichen kommen zu den leichen


    da bin ich doch lieber hart :)


    Liebe Grüße Lydia42

  • Hallo Mauerblümchen


    Kopf hoch, dein päckchen ist ja noch schwerer als meins,meine Kinder sind gesund,meine Mutti hat ihren Krebs besiegt ( Klopf auf holz) also eigentlich kann ich nicht klagen


    bert brecht hat gesagt, wer kämpft kann verlieren, wer nicht kämmpft hat schon verloren.


    Viel Glück bei deiner Kur und melde dich dann wieder hier :)


    Lydia42

  • Hallo Lydia 42,


    danke für deinen Beitrag. Ehrlich, irgendwie hat mich das, was du geschrieben hast, ein wenig beruhigt. Es tut schon gut, wenn man hört, daß es auch anderen so ergehen kann. Und auch die Einstellung von dir finde ich klasse. :thumbup:


    Aber heute geht es mir besonders gut. Zum ersten Mal, ich war am WE bei meinem Freund, hat er mir ganz deutlich gezeigt, wie lieb er mich doch hat. :)
    Habe mit ihm letzte Woche über meine Gefühle gesprochen und ihm klar gemacht, daß ich mit seiner "kühlen" Art, nicht so ganz klar komme. Das ich teilweise verunsichert bin. Er nannte mich plötzlich "Schatz", nahm mich ganz spontan in den Arm und hielt mich ganz doll fest (bestimmt für 2 Minuten).
    Hmmmm, bin jetzt noch hin und weg. :rolleyes: Diesmal hat er es mir auch mal sagen können, daß er mich lieb hat. :D Unglaublich, aber wahr!!!
    Liebe kann so schööööön sein, lach.



    Jetzt zu dir Mauerblümchen,


    ich wünsche dir alles Glück der Welt, daß es dir bald besser geht. Weist du, es sind die Momente, die ich eben oben beschrieben habe, die mich immer wieder aufbauen, die mir Kraft geben, wenn es mir nicht gut geht. Ich habe auch ne Menge zu verarbeiten. Hatte in den letzten 4 Jahren ausschließlich nur Probleme. Bis heute. Ich war schon so oft verzweifelt, daß ich nur noch sterben wollte. Aber ich sehe auch, daß ich hier unten auf Erden noch gebraucht werde. Alleine schon wegen meinem Sohn. Dieses WE hat mir wieder die Augen geöffnet, daß es sich lohnt zu kämpfen. Es gibt doch tatsächlich noch schöne Momente im Leben. Ich dachte wirklich, daß ich nie wieder mit einem Mann so glücklich werden könnte. ;( Der mich wirklich liebt. So wie ich bin. Ich würde dich jetzt am liebsten einmal ganz fest drücken. Ich wünsche dir alles Gute. Kopf hoch. Irgendwann wirds besser.