Plötzlich bleibende Fußschwellung

  • Guten Tag ! Ich hätte gerne einen Rat. Ich leide seit knapp 9 Jahren unter sekundärem Lymphödem (nach Gyn-OP) im rechten Bein (Oberschenkel) und rechten Fuß. Die Schwellung im Fuß (meist nach langem Sitzen, Stehen und sommerlichen Temperaturen) hat sich über Nacht bei Hochlagerung immer weitgehend zurückgebildet. Seit vier Wochen allerdings klingt sie über Nacht und bei kühlerer Jahreszeit kaum ab, d.h. ich habe den ganzen Tag eine schmerzhafte Schwellung auf dem Fußrücken und im Bereich des Vorderfußes (kastenförmige Zehen). Habe große Probleme beim Schuhetragen. Mein Kompressionsstrumpfhose hilft kaum. Warum hält die Schwellung trotz Hochlagerung und kühler Jahreszeit plötzlich an und was kann ich tun ? Hatte die Sache viele Jahre gut im Griff.
    Herzlich Dank für einen Rat ! Distel

  • Hallo Distel,
    nach der Lage Ihres Lymphödems könnte ein Leistenstrumpf ohne Spitze in KKl. 2 und dazu eine Fußkappe mit Zehen in KKl.2 günstiger als eine Hose sein.
    Gruß

    Dr. Herpertz

  • Sehr geehrter Herr Dr. Herpertz,


    vielen Dank für Ihre Antwort. Ein Leistenstrumpf wurde bei mir noch nie als günstiger verordnet. Auch kenne ich keine Fußkappe. Sicherlich leide ich unter einer leichten Form des Lymphödems, doch ich habe große Angst vor einer Eiweißfibrose. Sollte ich mich einmal in einer ambulanten Sprechstunde in einer Spezialklinik vorstellen ? Ich wohne in 78073 Bad Dürrheim.
    Nochmals besten Dank für eine Antwort.
    Distel, 59 Jahre

  • Hallo Distel,


    ich bin kein Arzt ,würde Dir aber unbedingt zur Abklärung empfehlen Dich von einem ,( sich mit Lymphödemen auskennenden) Arzt untersuchen zu lassen.Man sollte schon herausfinden , warum es sich verschlechtert. Hat sich denn das Ödem schnell verschlechtert oder sich so nach und nach vermehrt ? Bekommst Du Lymphdrainage ? Was war das für eine OP vor 9 Jahren ?


    Dein Lymphgefäßsystem hat schon über viele Jahre mehr als normal arbeiten müssen und wahscheinlich ist es jetzt einfach zu viel geworden.Die vermehrte Lymphflüssigkeit kann nicht mehr abtranportiert werden und das Ödem nimmt zu,bzw. bildet sich nicht mehr selbstständig zurück.Es gibt aber noch andere Faktoren die diesen Effekt auslösen können, deshalb unbedingt zum Arzt gehen! Diese kastenförmigen Zehen nennt man übrigens Stemmer´sches Zeichen und beschreibt eine Veränderung der Haut. Das ist eigentlich schon eine Eiweißfibrose und ein sicheres Zeichen,dass Du an einem Lymphödem leidest. Wenn Du alles mit Deinem Arzt abgeklärt hast, sollte Dir eigentlich Manuelle Lymphdrainage ( auch mit evtl. Fibrosen :) ) und eine passende Bestrumpfung helfen.


    Viele Grüße und Alles Gute,


    Ciao,zucchero

  • Liebe Zucchero,


    lieben Dank für Deine Zeilen. Ich hatte eine sehr ausgedehnte Gyn-OP im November 98. Danach ein Jahr lang keine Beschwerden hinsichtlich Lymphödem. Dann fing's aber an. Mit entsprechendem Verhalten und Kompressionsstrumpfhose sowie anfänglichen Lymphdrainagen hatte ich die Sache im Griff. Die Lymphdrainagen haben aber nicht wirklich was gebracht - und waren mir, ehrlicherweise, mit der Zeit lästig. Warum ich jetzt die bleibende Fußschwellung habe, kann ich mir nicht erklären, zumal wir keinen Sommer mehr haben. Möglicherweise liegt es am Alter ! Ich bin gerade 59 geworden und merke erheblich, dass das Gewebe allgemein schlaffer wird und sich diverse Zipperlein einstellen. Übermorgen habe ich einen Termin beim Hausarzt und hoffe, eine Überweisung für eine ambulante Sprechstunde in einer Lymphklinik zu bekommen. Ich wohne im Schwarzwald, nicht weit weg von Hinterzarten und dem Feldberg !
    Nochmals herzlichen Dank und viele Grüsse nach NRW (bin in Siegen geboren !)
    sendet (Silber-)Distel

  • Jetzt muss ich doch noch mal schreiben. Mein Hausarzt (Internist) hält meine Fußschwellung nicht unbedingt für ein sich verschlechtert habendes Lymphödem. Er meint, ein Lymphödem würde nicht schmerzen ! Der Vorderfuß schmerzt beim Strecken und natürlich beim Draufdrücken. Ist doch normal für eine Schwellung, oder ? Ich bin nun überwiesen zu einem Phlebologen zwecks Ausschluß einer CVI. Desweiteren soll ich wahrscheinlich noch zum Orthopäden (entzündlicher Vorgang im Vorderfuß ??). Ich halte die Schwellung nach wie vor für ein Lymphödem infolge meiner ausgedehnten Gyn-OP. Trotzdem hab ich jetzt ein bißchen Angst, ob womöglich eine Thrombose dahinter stecken könnte. Hat man da eine Fußschwellung ? Mein Termin beim Phlebologen ist erst am 31.10. Lieben Dank für eine Antwort.
    Sehr in Sorge,
    Distel

  • Hallo Distel,


    eine schmerzhafte Vorfußschwellung ist nicht ein typischer Befund einer Thrombose. Wenn dies der Hausarzt geglaubt hätte, hätte er sofort einen Termin zur Venendiagnostik ausgemacht.


    Sofern man das nach Ihrer Beschreibung sagen kann, ist es vielleicht wirklich ein orthopädisches Problem (Überlastungsreaktion bei ausgetretenem Spreizfuß z. B. ).


    Ist Ihr Unterschenkel denn völlig ödemfrei?

  • Hallo Distel,


    die Vermutung von Frau Dr. Netopil, es könne sich um ein orthopädisches Problem handeln, halte ich für sehr interessant.


    Aus eigener Erfahrung kann ich das bestätigen. Meine Schmerzen im Vorfuß- und Zehenbereich (bei bestehendem primärem Lymphödem seit der Pubertät) wurden mit Lymphdrainage und Bandagierung/Bestrumpfung incl. Zehenkappen nicht besser. Erst als der Orthopäde mir Einlagen wegen Spreizfuß verordnete und ich die auch wirklich in allen Schuhen (auch Hausschuhen) konsequent trage, wurde es besser. Das ist dann leider - wie auch die KPE - eine Therapie auf Lebenszeit. Der Schuhkauf wird dadurch zusätzlich erschwert, aber was tut man nicht alles, um möglichst schmerzfrei zu sein...


    Ein Gang zum Orthopäden wäre zumindest einen Versuch wert.


    Ich wünsche dir jedenfalls GUTE BESSERUNG!


    Gruß BCS