Weniger Kraft durch ein Lipödem?

  • Kann ein Lipödem in den Armen (Beinen auch) Auswirkung auf die Kraft im entsprechenden Körperteil haben?


    Also, dass man weniger Kraft hat oder nur einen Teil nutzen kann weil der Druck im Gewebe, zB die Blutversorgung beeinflußt?
    Ich stelle mir diese Frage manchmal einfach und komme zu keiner Antwort...

  • Hallo Karo !
    ein direkter Einfluss eines Lipödems auf Muskelkraft oder nervale Muskelsteuerung besteht nicht. Allein eine Schonung wegen des Gewebedruckschmerzes wirkt sich für die Kraftentfaltung negativ aus

  • Hallo Karo :)


    irgendwas ist schon beeinträchtigt, denke ich.
    Bei uns Lipödemern sind ja (habe ich gelesen) die kleinen Kapillaren nicht richtig ausgebildet, und dadurch ist die Sauerstoffversorgung der bewegten Muskeln wahrscheinlich etwas schlechter als bei "normalen" Armen und Beinen.
    Wenn ich bergauf radele merke ich schon, daß dann irgendwann "nichts mehr kommt" an Kraft oder Energie ..., oder ist es die Kraftausdauer?
    Jedenfalls scheint es mir, als würde ich mehr schnaufen als andere, und käme trotzdem langsamer den Hügel hinauf.
    *seufz* .... also, weiter trainieren... , weiter abnehmen....
    ;)
    Gruß!
    Olga

  • Klar dass "Schonen" kontrainduziert ist, es führt schließlich zu Muskelabbau.


    Mir gehts eher eben auch um dieses "Da kommt nix mehr" Gefühl. Wobei ich eher das Gefühl habe, dass bei mir die Muskeln, eben in den Armen eher ermüden und ich meine Maximalkraft nicht so nutzen kann wie es sein sollte.


    In den Beinen hab ich das Gefühl nicht, vor allem seit ich die Kompression trage funktioniert das wieder recht gut.

  • Die Kapillarversorgung der Muskeln ist bei Lipödem nicht verändert


    oh , das wäre prima...
    na, ich trainiere sowieso weiter... wär' doch gelacht ;) wenn ich den nächsten Hügel nicht schaffen würde...!


    übrigens auch richtig oft mit Kompressionsstrümpfen ;)


    Gruß!
    Olga

  • Hallo zusammen,


    ich habe auch oft das Gefühl von "Kraftlosigkeit" in den Armen und Beinen.
    Erklären würde ich mir das so, dass die Arme und Beine durch den Umfang schon schwerer sind und schneller ermüden. Je mehr gehoben/getragen werden muss desto schneller ermüdet man bzw. die Arme und Beine. Ich merke das z.B. beim Haare fönen, lange den Arm über den Kopf halten geht gar nicht, ist einfach zu schwer!


    Viele Grüße
    Kimba

  • Mal Prinzipiell nochmal nachgefragt:


    Ist es beim Lipödem nicht auch so, dass durch die ganzen "Fettmassen" und deren entartete Zusammensetzung die Durchblutung beeinflußt wird? Sprich die Gefäße eh schon etwas verringerten Durchmesser haben, quasi Zusammengedrückt werden?
    Wäre die Folge dann nicht, dass man durch stärkeren gebrauch der Muskulatur, sprich Training, die Durchblutung zusätzlich einschränkt? Zwar fördert man durch Bewegung die Durchblutung im entsprechenden Bereich, durch das Arbeiten der Muskulatur wird der Platz für die Adern ja wiederum eingeschränkt? Könnte das eventuell die Ursache sein?


    Mein Ansatz ist, durch Kontinuität dieses Problem in den Griff zu bekommen.


    Wäre eine Armbestrumpfung gerade beim Sport nicht eventuell genau sinnvoll? Vor allem nach den neuesten Sportmedizinischen erkenntnissen? Gibt es den auch Kompressionsstrümpfe für die Arme für Sportler? Bekommt man sowas? Oder muß man den "normalen Weg" einschlagen?

  • Hallo !
    Das Fettgewebe ist zu " locker " um Gefäße zu komprimieren. Bei Lipödem ist die Kapillardurchlässigkeit ( - permeabilität ) erhöht, es tritt mehr Flüssigkeit ins Zwischenzellgewebe aus

  • Das würde dann bedeuten, dass die lymphatische Last mehr ins Gewebe abgegeben wird. Könnte dies in folge dessen die Ursache dafür sein, dass man sich "schwächer" fühlt?
    Wäre ja dann doch eine Art des erhöhten Drucks.

  • Hallo !
    Die Kapillarversorgung der Muskeln ist bei Lipödem nicht verändert


    Muskeln und Fettgewebe und Lymphbahnen liegen doch in meinen Armen und Beinen direkt nebeneinander.
    Und nur die Kapilaren, die mit Fett und Lymphe zu tun haben sind nicht korrekt ausgebildet, aber die Nachbarkappilaren für die Muskeln sind völlig OK?
    Irgendwie kommt mir das unwahrscheinlich vor.
    Wenn meine Arme und Beine durch die genetisch verursachte Veränderung (Lipödem) beeinträchtigt sind, muss sich das doch gegenseitig beeinflussen....


    alles gar nicht so einfach zu verstehen.... ?(


    Gruß
    Olga

  • Nichts für ungut aber wenn ich da mal ein bischen Physik bemühe dann komme ich zu folgendem Schluß:


    1. Die Kapillargefäße sind durchlässiger als normal -> Mehr Flüssigkeit im Interzellularraum
    2. Mehr Druck im gesamten Gewebe da Flüssigkeit bekanntlich nicht kompressibel ist.


    Mir wurde zudem im Krankenhaus erklärt, dass der druck unter anderen dadurch erhöt ist, dass sich durch das Fett von haus aus mehr Flüssigkeit im Gewebe ist, da das Fett das Wasser vermehrt speichert. Hieraus entsteht wiederum ein erhöhter Druck, der langfristig ja auch zu Varizen und Lymphödem führt. Diese Aussage stammt von den Therapeuten und Ärzten in Freising.


    Rein Prinzipiell müßte an der Theorie mit dem erhöhten Druck was dran sein, aus rein naturwissenschaftlicher Sicht.

  • Hallo !
    Mehr Flüssigkeit im Gewebe erhöht den Druck ,insbesondere bei Ausbildung manifeste Ödeme ( Bis 4 L im ganzen Körper sind klinisch nicht nachweisbar)
    Die bei Lipödem gesunden Lymphgefäße werden chron. überlastet.Nur der Druck im Gewebe führt nicht zu Varizen , die oft mit dem Lipödem verbundene bindegewebsschwäche schon. Beim Lymphödem ist der Druck in den Lymphgefäßen pathologisch erhöht und wird durch die KPE gesenkt ( Prof.Bollinger ,Zürich)