Rezept für MLD

  • Hallo zusammen !


    Seit 3 Jahren hab ich ein sekudäres Lymphödem am Bein. Bis jetzt hatte ich mit der Abrechnung der MLD keine Probleme; meine private KKV hatte die Kosten für 4x/Woche (wie empfohlen von einer Spezialklinik) übernommen. Seit 2 Monaten bin ich gesetzl. versichert. Mein Hausarzt hat mir dieses Quartal 12 MLD a 45 min incl. Bandage verschrieben und angekündigt, daß er mir keine weiteren Massagen dieses Quartal verschreiben kann. Könnte er mir mehr MLD verschreiben, wenn er "wollte", oder gibt es seitens der Krankenkasse (TKK) eine Obergrenze? Weil es besteht doch ein höllenweiter Unterschied zwischen einer behandlung von 1x MLD/Woche und 4x MLD/Woche und dem dazugehörigen Resultat.


    Es wäre sehr hilfreich , wenn mir jemand weiterhelfen könnte.


    1000 Dank!

  • Hallo !
    Auch bei der ges. KK . kann nach Heilmittelrichtlinien als LY III manuelle Lymphdrainage nach Notwendigkeit auch ausserhalb des Regelfalles ( ohne Pause ) verordnet werden.

  • Hallo !
    Grundsätzlich richtet sich Frequenz und Indikation der Manuellen Lymphdrainage nach den individuellen Befund. Die Indikation sollte auch regelmäßig überprüft werden.

  • LY II heißt nicht automatisch regelmäßige LD den Rerst des Lebens. LYII heißt, dass der Arzt 5 maximal 5 Rezepte mit höchstens 6 Lymphdrainagen verordnen darf. Er muss vor jeder neuen Verordnung überprüfen, ob eine weitere Verordnung erforderlich ist. Die Einteilung besagt nichts darüber, dass man immer weiter beehandeln muss. Ich hatte LY III und benötige seit 3 Jahren überhaupt nichts mehr. Nach der Regelsberordnung muss eine Pause von 12 Wochen eingehalten werden. Wenn sich das Ödem in dieser Zeit verschlechtert, kann der Arzt dann vorzeitig erneut Lymphdrainagen verordnen, die sind dann außerhalb des Regelfalles, denn die Regel sind 12 Wochen Pause.Er hat in jedem Fall die Verpflichtung zu überprüfen, ob immer weitere LD erforderlich sind. Wir sind in einer Solidargemeinschaft und wir zahlen für alle mit, auch für die, die eigentlich keine Lymphdrainagen benötigen und sie trotzdem verordnet bekommen, weil es so angenehm ist, aber für Wohlfühlen ist die Kasse nicht zuständig. Und so kommt es immer wieder, dass Ärzte in Regress genommen werden und dafür Patienten, die eigentlich die Lymphdrainagen benötigen, sie dann nicht verordnet bekommen. Deshalb prüfe sich jeder selbst, ob es wirklich schlechter wird, oder ob das Ergebnis nicht für 12 Wochen mit der Kompression gehalten werdn könnte. Untersuchungen zeigen, dass ein Großteil der Patienten zwar die Lymphdrainagen erhalten, aber keine Kompression tragen und dass das Tragen der Kompression nicht unbedingt ein Vergnügen ist sehen wir ja auch an etlichen Beiträgen hier im Forum.

    Mit freundlichen Grüßen


    Dr. med. F.-J. Schingale
    ärztlicher Leiter Lympho Opt Klinik
    Pommelsbrunn
    Tel. 09154-911200
    http://www.lympho-opt.de/

  • Hallo !
    Eine Verschlechterung des Lymphödemsin der primär im Heilmittelkatalog vorgesehenen "Therapiepause" nach 30x ML bei LY II und 50xML bei LY III sollte auch durch Volumenmessung und ärztliche Beurteilung untermauert werden.

  • Hallo Meisterdieb,


    den bewussten Mißbrauch der LD als Wellness würde ich in den seltensten Fällen unterstellen. Viele Patienten haben Beschwerden anderer Genese und bekommen dann als Ultima ratio Lymphdrainage, die gut tut, entspannt und Zuwendung bedeutet.


    Natürlich ist das nicht korrekt und es kostet sehr viel Zeit und Mühe einen Patienten davon zu überzeugen, dass er oder sie die Lymphdrainage eigentlich gar nicht braucht. Das erlebe ich in der Klinik nicht selten.


    Wir müssen aber wirklich dafür sorgen, dass LD je nach Diagnose und Schweregrad des Ödems angemessen verordnet wird, sonst werden die Kassen restriktiver vorgehen. Da müssen sich viele an die eigene Nase fassen, die Ihre Bestrumpfung nicht konsequent tragen und damit eine Ödemverschlechterung in Kauf nehmen.

  • Guten Abend !
    Dank der Infos aus dem Forum konnte ich ein bessere Versorgung mit MLD für mich einfordern.
    Erst wollte mir mein Arzt ein 12 X MLD Rezept geben (pro Quartal), mit dem Kommentar, dass ich, wenn ich weitere MLD in diesem Zeitraum benötigen würde, doch bitte meinen Frauenarzt um Ausstellung eines weiteren Rezeptes bitten solle. Erst nachdem wir ihm unsere Informationen aus dem Forum kund taten (eben das, dass einige Betroffene mehr MLDs auf ein Rezept bzw. im Quartal bekommen), bestätigte er uns, dass die Möglichkeit besteht weitere Rezepte für MLD im Quartal zu erhalten. Warum halten sich manche Ärzte mit diesen Informationen so zurück?!
    Schliesslich ging ich mit einem MLD 10er Rezept aus der Praxis. Ein neues Rezept werde ich nach den 10 Behandlungen erhalten. Bei 3 Anwendungen in der Woche kann ich also alle 3 Wochen zum Arzt rennen, also 4x im Quartal, und natürlich dann auch 4x im Quartal die Rezeptgebühr von € 29,44 bezahlen.
    Trotzdem das ich jeden Tag die Kompressionstrümpfe trage und mich 2x die Woche bandagiere (bei starker Schwellung) brauche ich die MLD regelmässig, da selbst eine Behandlungspause von 15 Tagen mein Bein und den Abdomenbereich stark anschwellen lässt.


    Ich habe nicht gewusst, dass es sein kann, dass ich eines Tages keine MLD mehr benötigen werde. Kann ich nur darauf hoffen. Oder was kann ich tun, dass die MLD eines Tages der Vergangenheit angehören?
    Danke auch, bis demnächst,

  • Das Einzige was Sie tun können ist: mit Zuversicht in die Zukunft blicken.
    Hallo Meisterdieb:
    mit Zahlenangaben können wir nicht argumentieren. 2cm am Unterschenkel bei normalerweise 22cm sind vile, 2cm am Oberschenkel bei 80cm Umfang sind wenig.

    Mit freundlichen Grüßen


    Dr. med. F.-J. Schingale
    ärztlicher Leiter Lympho Opt Klinik
    Pommelsbrunn
    Tel. 09154-911200
    http://www.lympho-opt.de/

  • Hallo !
    Wie Dr.Schingale schon schrieb: Das Volumen allein ist nicht die ganze Beurteilung ( Gewebefestigkeit , komplikationen...).Deshalb ist auch eine klinische Kontrolle zusätzlich sinnvoll