Apparative Entstauungstherapie nur mit Beinmanschnetten ausreichend?

  • Ich bin Vertreter der apparativen ENtstauung in Kombination mit der manuellen Lymphdrainage, aber nach Operation in der Leiste kommt nur eine Behandlung in der Kompressionshose und Verordnung einer Einbeinkompressionshose in Frage. Da ich im Augenblick keinen Zugang zu meinem Klinikrechner habe, bzw. der Zugriff zu lange dauert, senden Sie mir bitte eine email mit Ihrer Mail, dann senden ich Ihnen am Montag die Behandlungsanweisung, welche wir im Rahmen unseres QM in der Klinik erarbeitet haben zu, damit sie diese dem behandelnden Arzt vorlegen können. Ich gehe aber davon aus, dass er eine Behandlung in der Kompressionshose nicht durchführen kann, da er sicher diese nicht besitzt(Kosten ca 1.700.-€). Bitte unbedingt nach der Behandlung zur Lymphdrainage, da der Therapeut am Ehesten feststellen kann, ob eine Verschelchterung eintritt.

    Mit freundlichen Grüßen


    Dr. med. F.-J. Schingale
    ärztlicher Leiter Lympho Opt Klinik
    Pommelsbrunn
    Tel. 09154-911200
    http://www.lympho-opt.de/

  • Guten Morgen Mimi,


    Es gibt Entstauungsgeräte von Bösel und Villa sana. Es kommt auch auf die Krankenkasse an welches genemigt wird.
    Bei uns z.B. das Villa sana, weil es günstiger ist.


    Bei den Strümpfen kommt es darauf an welchen Job du hast, und wie die Beine aussehen.Ob Probleme mit der Haut bestehen oder nicht.
    Geh am besten in ein SH und laß dir Muster von den Strümpfen zeigen. Ein gutes SH hat Greifmuster die ,von mehreren Firmen, dir beim fühlen zeigen ob dir das Material angenehm ist.
    Zeigen die nur eine Firma geh wo anders hin, ich kann nicht nur mit einer Firma arbeiten.


    Viel Glück :P Petra

  • Hallo Mimi,


    bei sitzender Tätigkeit ürde ich zu Medi tendieren. Die sind einen
    Tick fester. Das Material hält besser zusammen.Es kommt aber auf dein Gefühl an. Mehr ie in die "Hose" gehen kann es nicht. Dann kannste es unter Erfahrung verbuchen.
    Dein Gefühl ob du damit zurechtkommst würde ich dir empfehlen. :rolleyes:


    Liebe Grüße :P petra

  • Hallo,
    auch ich möchte Ihnen raten, sich einem lymphologisch versierten Arzt vorzustellen.
    Sprechen sie auch mit Ihrem Physiotherapeuten über den Therapieplan ML/KPE( Phase I + II)
    -Maschinelle Expression-/in geeigneten Fällen möglich/, Bandagen, Kompressionstrümpfe etc..
    Gut ausgebildete Therapeuten können Ihnen auch weiterhelfen !
    Wenden Sie sich bei Fragen evtl.an eine der Fachkliniken oder auch Schulen.
    Ärzte und Physiotherapeuten beantworten gerne ihre Fragen.
    LG Gösta Weise
    Földischule - Fachlehrer ML/KPE

  • Kontraindikationen:
    Herzinsuffizienz, maligneTumore, Thrombosen, Infektionen,
    keine Indikation:
    Lymphome, Ödeme anderer Ursache als Lipödem oder Lymphödem.
    Bei Lymphödemen Vorbehandlung unbedingt erforderlich

    Mit freundlichen Grüßen


    Dr. med. F.-J. Schingale
    ärztlicher Leiter Lympho Opt Klinik
    Pommelsbrunn
    Tel. 09154-911200
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  • Hallo !
    Ergänzung zu Kontraindikationen für eine Kompressionsbandage : Schwerere Durchblutungsstörungen und Polyneuropathie.Bei malignen Tumoren kann KPE/Ml gemacht werden wenn die Tumorkrankheit in Ihrer Ausdehnung diagnostiziert und soweit möglich therapiert wird oder in palliativer Situation

  • Hallo,
    eine Zentrale Vorbehandlung ist in vielen Fällen, gerade bei Lymphödemen erforderlich.
    Hierbei handelt es sich einmal um einen Teil der Halsbehandlung und die Bauchtiefdrainage( Kontraindikationen
    müssen beachtet werden).
    Bei zB. sekundären Lymphödemen wird aus der betroffenen Region drainiert. Das bedeutet über Anastomosen.
    Hier müssen dann ersteinmal diese Wege vorbehandelt werden, um dann aus dem entsprechenden Rumpfquadranten und der Extremität abdrainieren zu können. Es genügt nicht, nur an dem betroffenem Arm oder Bein zu arbeiten. Dieses führt bei entsprechenden Befunden nicht zum Erfolg.
    Diese Zentrale Vorbehandlung kann nur manuell erfolgen, und kann durch kein Gerät ersetzt werden.
    Weiterhin bin ich der Überzeugung ,dass eine ML(Manuelle Lymphdrainage!!) mit anschließender Bandagierung in der Phase I und nicht "Maschinelle Lymphdrainage" die Therapie der Wahl ist. Individualität der Grifftechnik und Kompression mittels Bandagen führen zum Therapieerfolg.
    LG Gösta Weise

  • Es werden die Schlüsselbeingruben sowie die regionären Lymphknoten, bzw. Bei einem sekundären Lymphödem die benachbarten Lymphabflusswege vorbehandelt, bevor mit der apparativen Kompressionstherapie begonnen wird.

    Mit freundlichen Grüßen


    Dr. med. F.-J. Schingale
    ärztlicher Leiter Lympho Opt Klinik
    Pommelsbrunn
    Tel. 09154-911200
    http://www.lympho-opt.de/

  • Zitat

    Die lymphologische Ausbildung ist leider weltweit sehr dürftig.

    Zitat

    Dies ist auch ein Grund warum dieses Forum so wichtig und hilfreich ist

    Das stimmt sicher! Und ich versteh es eigentlich gar nicht: Auf der einen Seite gibt es sooo viele Menschen mit diesen Problemen, auf der anderen Seite immer noch viel zu wenig Kenntnisse bei den "Hausärzten". Wird das nicht im Studium gelehrt? Ich habe auch den Eindruck, dass die Kenntnisse über Malaria häufig besser sind, als über ein Krankheitsbild, das doch hierzulande wirklich sehr viele Patienten zeigen.


    Dies ist auch mal ein Anlaß zu sagen, dass ich froh bin, dass es dieses Forum gibt mit all den hilfsbereiten Mitgliedern und vor allem den kompetenten Mediziniern, die sich hier einbringen. Vielen Dank!

  • Was können denn die Hausärzte machen? Warum sollen sie Interesse zeigen, wenn sie nur verordnen dürfen und damit bereits in der Gefahr der Rückzahlung von verordneten Lymphdrainagen stehen?

    Mit freundlichen Grüßen


    Dr. med. F.-J. Schingale
    ärztlicher Leiter Lympho Opt Klinik
    Pommelsbrunn
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  • Das ist so nicht richtig, warum soll der Arzt etwas verordnen, wenn er es unter Umständen aus seiner eigenen Tasche bezahlen , wenn einige Patienten für sich selbst nichts unternehmen und nur Forderungen stellen. Dann sollten doch auch diese Patienten Ihren Lohnzettel vor sich her tragen. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass gerade die, die nichts oder nur wenig haben, die wenigsten Forderungen stellen. Es stand die Frage warum nur wenige Ärzte sich damit beschäftigen: weil diese teilweise selbst die Ld zahlen müssen. Große lymphologische Praxen, die früher großzügig verordneten sind sehr zurückhaltend geworden, nachdem sie bis zu 40.000.-!!!!€ zurückzahlen mussten. Leider ist das Gesundheitswesen so, aber in anderen europäischen Ländern zahlt alles der Patient, auch nicht richtig, also seien wir mit unseren Einschränkungen zufrieden.

    Mit freundlichen Grüßen


    Dr. med. F.-J. Schingale
    ärztlicher Leiter Lympho Opt Klinik
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  • Das ist so nicht richtig, warum soll der Arzt etwas verordnen, wenn er es unter Umständen aus seiner eigenen Tasche bezahlen , wenn einige Patienten für sich selbst nichts unternehmen und nur Forderungen stellen.

    Oh je, da haben Sie wohl schlechte Erfahrungen gemacht? Aber hier zu pauschalisieren, ist sicher auch nicht richtig. Die Frage war ja, warum kennen sich soviele "Hausärzte" nicht oder wenig mit dem Krankheitsbild aus, und nicht, wie sehen die finanziellen Verhältnisse der niedergelassenen Arztpraxen aus. Davon abgesehen, Verordnungen außerhalb des Regelfalles müssen doch niemals selbst bezahlt werden, denke ich. Auch der Lymphomat belastet z.B. nicht das Budget des Arztes, der es verordnet, so zumindest meine Krankenkasse und meine Ärztin, die mir das verordnet hat.


    Sicher hat Lymphdrainage keinen Zweck, wenn Patienten dies nur als "Wellness" betrachten und ansonsten auch keine Strümpfe/Strumpfhosen tragen und sich nicht bewegen damit. Ich finde es aber ein bisschen - zynisch?, zu sagen, es gäbe mit Grund sowenig Lymphologen, weil Lymphpatienten so undankbar sind und eigentlich nur Geld kosten. So kommt Ihre Aussage rüber, Herr dr. Schingale. Und da bekomm ich gerade gewaltiges Sodbrennen. Mit Verlaub.

  • Übrigens für Sodbrennen bekommen Sie auch nichts mehr verschrieben!
    Der Arzt soll eine spezielle Ausbildung machen( 3 Wochenenden, die er selbst bezahlt), dann hat er mehr oder weniger nur die Möglichkeit ein Rezept auszustellen und damit kommt er in die Gefahr, dass er Geld an die Krankenkassen zurückzahlen muss. Auch bei Rezepten ausserhalb des Regelfalles besteht diese Gefahr, es sei denn, dass die Kasse hierzu eine Genehmigung ausgestellt hat. Liegt die nicht vor, kann er ebenfalls in Regress kommen, denn es kann bei jedem sicher an dem einen oder anderen Fall nachgewiesen werden, dass zumindest eine Pause von 12 Wochen hätte versucht werden müssen. Außerhalb des Regelfalles bedeutet, dass es eben nicht die gesetzliche Regel ist, dass der Patient die LD durchgehend erhält. Er kann alles verordnen, bis ihn eine Prüfung trifft und ich kenne aus meiner Tätigkeit als Prüfarzt durchaus Fälle, wo die Ärzte die Praxis schließen mussten, weil die Rückforderung der Kasse entsprechend hoch war. Es heißt ausdrücklich: die Verordnung hat zweckmäßig und wirtschaftlich zu erfolgen.
    Wenn der Arzt ein Lymphapress-Gerät in der Praxis hat, er es entsprechend einsetzt, ist er sehr schnell über dem Durchschnitt. Er muss dann beweisen, dass er dafür Verordnungen für Lymphdrainagen eingespart hat. Wenn er das Gerät für die Heimbehandlung verordnet, dann muss er auch aufzeigen können, dass der Patient dadurch LD eingespart hat.
    Der Arzt muss zeigen, warum seine Verordnungen wirtschaftlich sind. Und in dem einen oder anderen Fall muss er auch zugeben, dass die Behandlung optimal war, aber nicht unbedingt in dieser Verordnungsmenge erforderlich war. Damit werden seine Verordnungen für die LD dann insgesamt prozentual gekürzt.
    Also es ist nicht ganz so einfach, wie es sich immer anhört:" Der Arzt will nicht verordnen, obwohl die Kasse sagt, dass er alles verordnen darf, was ich benötige." Die kasse wird diese Aussage aber nie schriftlich herausgeben, der Arzt ist der Verordner und derjenige, der dann gekürzt wird.

    Mit freundlichen Grüßen


    Dr. med. F.-J. Schingale
    ärztlicher Leiter Lympho Opt Klinik
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  • Mir wird regelmäßig vorgeworfen zu pauschalieren: z.B. dass ich gesagt habe, dass die meisten Lipödempatientinnen übergewichtig sind:
    Nach einer Studie, die in Aschaffenburg auf dem Kongress vorgestellt wurde sind 76% der Lipödempatientinnen übergewichtig. Das sind 3/4, damit ist es durchaus berechtigt davon zu sprechen, dass die meisten Patientinnen übergewichtig sind.
    Deutschland steht mit Übergewicht an der Spitze der EU.
    Durchschnittliches Aufnahmegewicht in der Lympho-Opt in 1997 war 97kg, in 2007 107kg. Also auch hier eine deutliche Zunahme. Auch die Lymphödempatienten-Männer wie Frauen- werden dicker. Wieder eine Pauschalaussage.

    Mit freundlichen Grüßen


    Dr. med. F.-J. Schingale
    ärztlicher Leiter Lympho Opt Klinik
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    Tel. 09154-911200
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