Ich arbeite in einem kleinen, feinen Krankenhaus, in dem wir uns durch eine sehr rührige Chefärztin, die sich einen guten Ruf als Wundspezialistin gemacht hat, auch auf dem Gebiet der Lymphdrainagen mittlerweile einen festen Platz bei Ödempatienten haben. Der Ruf ist so gut, daß wir uns vor Rezeptanmeldungen von Ödempatienten, die ambulant zu uns kommen wollen, kaum retten können. Mit dem bestehenden Personal ist der Arbeitsaufwand nicht zu bewältigen und wir würden uns im Kollegenkreis über Zuwachs freuen.
Jeder weiß, das in unserem Gesundheitswesen Sparen angesagt ist, vor allem in den Krankenhäusern. Also wird eine Kosten/Nutzen Rechnung aufgestellt. Und wie sich jeder denken kann, kam heraus, daß der Erlös, also das was wir Therapeuten/Krankenhaus für unsere geleistete Arbeit von den Krankenkassen bekommen, bei weitem nicht den Aufwand (Personalkosten etc.) deckt.
Fazit: wir können keine Lymphdrainagen ambulant mehr anbieten. Wir können es uns schlicht und einfach nicht mehr leisten und beschränken uns mit dem vorhandenen Personal auf stationäre Arbeit.
Ich verstehe meinen Arbeitgeber und stehe voll hinter dieser Entscheidung, denn nichts ist überzeugender als Zahlen.
Leid tut es mir für unsere Patienten, die ich gerne über den stationären Aufenthalt weiterhin ambulant in kompetenter Weise begleitet hätte.
Ich werde nicht müde, immer wieder an Verbände und MDK und Krankenkassen zu appelieren, endlich die Erlösverhandlungen so zu führen, daß Patienten sowie Therapeuten nicht auf der Strecke bleiben.
Biene