Lipödem ! Für meine Frau die reinste Horrorvorstellung:

  • Hallo,


    ich wollte einmal einen kurzen Zwischenbericht geben.


    Am Montag, dem 08.10. findet vor dem Sozialgericht in Saarbrücken die Verhandlung statt. Wir gehen einmal davon aus, dass die Kosten einer Liposuktion nicht übernommen werden. Leider haben wir mittlerweile erfahren, dass es durchaus Krankenkassen (z.B. die TK) gibt, die diese Kosten übernehmen. Die IKK ist allgemein hin bekannt, dass sie lieber auf ihrem Geld sitzen bleiben, als für ihre Versicherten auszugeben :( .


    Der unabhängige Gutachter, welchen wir von amts Wegen aufsuchen mussten, stellte bei meiner Frau zwar die Lipohyphertrohie fest, gab auch an, dass kein Übergewicht vorliegt (BMI 23), aber dass auch keine Schmerzen vorliegen und somit medizinisch keine Notwendigkeit einer Liposuktion vorliegt. Eine Garantie, dass ihre Depressionen nach einem erfolgreichen Eingriff, besser behandelt werden können, schloss er kategorisch aus. Also wirds wohl nichts mit der Übernahme.


    Unabhängig von dem Urteil wird meine Frau am 18.10. operiert, d.h. die erste von 2 geplanten Liposuktionen durchgeführt. Der Eingriff findet in Neunkrichen/Saarland statt. Der junge Arzt war jahrelang Chefarzt in der plastischen Chirurgie des KH in Lebach und hat sich Mitte des Jahres in NK niedergelassen.


    Der Eingriff wird unter Vollnarkose durchgeführt und meine Frau muss deshalb einen Nacht in der Klinik verbringen.Kompressionsstrumpfhosen wurden von ihrer Phlebologin verschrieben und werden nach Maß angefertigt.




    Viele Grüße


    Peruzzi

  • Hallo Peruzzi,
    ich kann gut verstehen wie es euch beiden geht,mit dem ganzen Gedöns der KK.
    Bin selber ja auch betroffen mit Lipödem, und hab die Diagnose schon 30 Jahre !!!
    Mein Antrag und zwei Widersprüche wurden auch abgelehnt,von wem ?? von der TK,also mit denen auch nicht ganz easy.
    Ich kenne auch noch einige andere Mädels die ebenfalls Stress mit der TK haben.
    Wenn ich meinen klagefähigen Widerspruchsbescheid habe,wird geklagt.....
    Bitte gebt nicht auf zu kämpfen,denn das ist das was die KK wollen.
    Ich wünsche euch alles Gute,und das es deiner Frau nach der OP besser geht.


    lg amina

  • Hallo peruzzi
    Wünsche deiner Frau viel Glück und guten Erfolg bei der lipo.
    Habe leider das gleiche Problem. Meine Kasse zahlt die lipo auch nicht !! Leide auch unter der lipohypertrophie. Bei mir mit der Begründung wäre alles halb so schlimm. Habe einen BMI von 23 . Also wenn ich keinen Sport und mich ungesund ernährt hätte dann vielleicht ? Man darf sich das nicht gefallen lassen. Bin bei der Aok versichert !!
    Viel viel kraft und Glück wünscht Blondie

  • Hallo an Alle,


    vielen lieben Dank für eure Anteilnahme.


    Von dem Urtéil habe ich schon gehört und werde es, auch wenn es sich auf die Diagnose "Lipödem" bezieht, am Montag in der Verhandlung mit anbringen.


    Aus dem unabhängigen Gutachten des vom Gericht bestellten Arztes geht hervor, dass die Lipohypertrophie in Zukunft durchaus zu einem Lipödem führen kann. Aber hier gibt es im I-Net unterschiedliche Meinungen dazu. Ebenso gibt es unzählige Urteile, die sich gegen eine Kostenübernahme aussprachen :( .


    Meine Frau, die extrem introvertiert ist, hat mehr Angst vor der Gerichtsverhandlung, als vor dem Eingriff 8 Tage später. Ich hoffe sehr, dass die Gerichtsverhandlung keine "bleibenden Spuren" bei ihr hinterlassen wird. Ich werde versuchen so viel wie möglich ihr in der Verhandlung abzunehmen. Ich hätte das Ganze am liebsten sowieso abgeblasen um sie zu schützen, aber sie wollte, dass wir es nun letztendlich komplett durchziehen.


    Mir ist es egal und die Liposuktion findet statt, Man gibt soviel Geld für unnütze Dinge im Leben aus und wenn durch eine Liposuktion ihr Leben ein wenig lebenswerter wird, ist es die beste Investition meines Lebens. Die Kosten für die 2 Eingriffe sind meines Erachtens auch durchaus überschaubar und dürften die 10000 Euro nicht überschreiten. Die größte Angst, nämlich durch Komplikationen später mit noch höheren Kosten rechnen zu müssen, wurde uns genommen, da wir eine Versicherung abschließen werden, die dieses Risiko abdecken wird, Ich hoffe nur, dass die Erwartungen in die optische Verbesserung nicht enttäuscht werden. Das sie keine Figur wie ein Model bekommt ist uns schon klar, aber ich möchte, dass sie aufhört mit ihrer Optik zu hadern und sich in ihrer Haut wieder Wohl fühlt.


    @Hippolein


    Vielen lieben Dank für deine Netten Worte. Sie haben mir gezeigt, dass es durchaus Menschen gibt -so wie du- denen es noch viel schlechter geht. Ich finde es klasse, wie du dein Leben gemeistert hast und wünsche dir auch für die Zukunft alles Liebe und Gute.


    Viele Grüße


    Peruzzi

  • Hallo,


    der Kampf mit der Krankenkasse ist entschieden. Beim Sozialgericht wurde eine Einigung erzielt. Die KK beteiligt sich hälftig an den Gesamtkosten. Was allerdings noch wichtiger ist, ist die Tatsache, dass wir nicht noch zusätzlich eine Versicherung für Folgeschäden/Nebenwirkungen abschliessen müssen, sondern diese, sollten sie anfallen, von der KK komplett übernommen würden.


    Leider mussten wir wegen des Vergleich, die bereits für Oktober anberaumte OP um einen Monat verlegen. Am 12. November erfolgt nun der erste Eingriff. Anfang Januar dann der 2.


    Meine Frau ist sehr erleichtert, dass die Wartezeit endlich ein Ende hat. Nun hoffen wir, dass der Eingriff auch den Erfolg bringt, den meine Frau erwartet.


    Ich möchte mich an dieser Stelle nochmals ganz herzlich für die Anteilnahme, auch per PN, von euch recht herzlich bedanken.


    Wenn gewünscht, werde ich sehr gerne über den Verlauf der OP und natürlich dem Ergebnis berichten.


    Viele Grüße


    Peruzzi

  • Lieber Peruzzi,


    super das eine Einigung beim Sozialericht erreicht wurde und ihr nicht alle Kosten tragen müßt sowie die Zusage das Folgeschäden komplett übernommen werden!
    Hoffe du konntest mit deiner Frau diesen Teilsieg feiern!
    Alles Gute für die beiden Operationen, die erste ist ja schon in zwei Wochen.
    Bitte berichte weiter wie es deiner Frau und dir geht!


    lieben Gruß aus den verschneiten Weinbergen schickt Susanne

  • peruzzi


    Na das ist ja erfreulich, wo wird denn die OP gemacht ?


    Hallo Christiana,


    die OP wird hier im Saarland von Dr. Altinay durchgeführt. Er war einige Jahre Chefarzt einer plastischen Chirurgie und hat sich im Sommer diesen Jahres selbstständig gemacht. Er war bei den ersten Gesprächen sehr einfühlsam, was vor allem meiner Frau zu Gute kam, da Sie in solchen Dingen eben doch sehr empfindlich ist.


    Euch allen vielen Dank fürs Daumendrücken. Ich werde berichten, wie es war.

  • Hallo,


    wollte einen kleinen Zwischenbericht abgeben.


    Leider gab es bei meiner Frau ein paar Komplikationen und sie musste sofort nach der OP auf die Intensivstation zur Überwachung. Ihr ging es gar nicht gut und auch der durchführende Arzt war sichtlich geschockt. Jetzt nach einem tag durfte Sie die Intensivstation verlassen und liegt auf einer normalen Station. Sie kann nicht aufstehen udn die Schmerzen (obwohl sie alles andere als wehleidig ist) sind doch recht heftig.


    Es wurden ihr insgesamt 4 Liter Fett aus den Oberschenkeln entfernt, was bei einer OP eigentlich schon oberste Grenze ist. Die Ärzte gehen davon aus, dass nach der OP dann ihr Kreislauf schlapp gemacht hatte, denn während der OP war noch alles ok.


    Meine Frau und auch ich hatten uns das alles ganz anders vorgestellt, vor allem das Aufstehen danach. Davon kann z.Zt. keine Rede sein. Die Frage ist, ob es bei einer lokalen Betäubung besser abgelaufen wäre, zumal viele, die diese OP haben machen lassen, direkt nach Hause gehen konnten.


    Im Moment bin ich ziemlich ratlos.

  • Hallo,


    zuerst möchte ich allen hier aus dem Forumein froher und vor allem gesundes neues Jahr wünschen und dass all eure Wünsche in Erfüllung gehen.


    Ich wollte jetzt nach 6 Wochen einen weiteren Zwischenstand abgeben. Die Schwellungen und Blutergüsse waren nach 2 Wochen fast vollständig verschwunden. Der leichte Druckschmerz an den Knien und das Taubheitsgefühl an den Oberschenkeln ist weiterhin vorhanden. Ab und an und vor allem am Abend "pickst" es in den Beinen. Meine Frau zieht weiterhin die Kompressionsstrümpfe an, weil sie sich damit einfach sicherer fühlt. Die Strümpfe dürften aber kaum noch ihren eigentlichen Zweck erfüllen, da sie mittlerweile nicht mehr so extrem stark anliegen und sogar rutschen. Und dabei kommen wir zu dem bisherigen Ergebnis.Nach 6 Wochen hat sie 15 cm an den Oberschenkeln und im Kniebereich ca. 7 cm an Umfang verloren. Die gesamte Silhoutte ist nunmehr wieder harmonisch und ihr geht es richtig gut. Der Arzt meinte, dass das Gefühl in den Beinen in ca. 3-4 Monaten zurück kommen müsste und das Endergebnis in ca. 6 Monaten vorliegen wird. Ich kann mir aber beim besten Willen nicht vorstellen, dass sie an den Beinen noch mehr Umfang verlieren wird. Die Oberschenkel haben jetzt ca. 55 cm (früher 70) und das ist schon wirklich klasse. Die Haut hat sich ein wenig zurückgebildet. Leichte Falten sind aber je nach Beinstellung noch zu erkennen. Hier versuchen wir mit hautstraffender Salbe und Sport ein wenig Abhilfe zu schaffen.


    Das Wandern fällt ihr, aufgrund der "leichteren" Beine jetzt auch wieder viel leichter und wir können wieder richtig flott losmarschieren.


    Auch der starke Blutverlust nach der OP mit den Blutergüssen scheint geklärt zu sein. Es stehen aber noch weitere Untersuchungen in der Uniklinik an. Meine Frau scheint ein Blutgerinnungsproblem zu haben, was uns bisher in dem Maße nicht bekannt war, zumal sie nicht unbedingt zu starken Blutergüssen bei Stössen neigt.


    Ob meine Frau sich auch die Unterschenkel noch behandeln lässt, bleibt abzuwarten, Zu stark sind die Erinnerungen an das, was direkt nach der OP passiert war. Von der Optik müsste es nicht sein (meine Meinung). Außerdem kann ich mir nicht vorstellen, dass an diesen Stellen eine Fettabsaugung wirklich viel bringen wird.


    Als Fazit bleibt, dass sie es aufgrund des wirklich tollen Ergebnisses an den Oberschenkeln nochmals lassen machen würde. Wichtig ist auch, dass sie endlich wieder zufriedener (richtig zufrieden wird wohl kaum eine Frau mit ihrem Körper sein) mit sich und ihrem Äußeren ist und wir hoffen, dass dies auch hilft, ihre Depressionen ein wenig zu verbessern.


    Viele Grüße


    Peruzzi, der glücklich darüber ist, dass es seiner Frau wieder richtig gut geht.

  • Auch geben sich einige Ärzte in diesem Forum sehr unprofessionell.


    Eigentlich lese ich immer mit Freude die neuesten Beiträge, doch jetzt habe ich mich geärgert.


    swatch20 - warum hast du dich in diesem Forum angemeldet, wenn du dieser Meinung bist (siehe Zitat)?


    Hier opfern Ärzte, die zu den Kapazitäten auf dem Gebiet der Lymphologie, Phlebologie etc gehören, ihre kostbare Freizeit, um jede, aber wirklich jede Frage der Betroffenen zu beantworten. Dafür bedanke ich mich herzlich.

  • Hallo an Alle,


    nach jetzt über 2 Jahren seit der Liposuktion möchte ich mich mal wieder melden.


    Der Alltag ist bei uns eingekehrt und alles hat sich normalisiert. Meine Frau geht regelmäßig ins Fitnessstudio und die Oberschenkel haben denselben Umfang wie 8 Wochen nach dem Eingriff. Einzig die etwas faltige/dellige Haut lässt noch Rückschlüsse auf die Liposuktion zu.


    Insgesamt sind wir sehr zufrieden mit dem Ergebnis.


    Leider wurden bisher die Waden/Unterschenkel nicht behandelt, weil wir aufgrund der Erfahrungen aus der OP an den Oberschenkeln etwas Angst haben. Damals fiel der HB-Wert von knapp 15 auf 5 und meine Frau landete auf der Intensivstadion und musste Bluttransfusionen bekommen. Weil die Unterschenkel/Waden aber leider weiterhin immer dicker werden würde sich meine Frau auch dort gerne das krankhafte Gewebe entfernen lassen.


    Die Fussfesseln sind schon arg dick. Stiefel kann sie nicht mehr tragen und selbst bei den bisher immer bequemen Wanderschuhe drückt oberhalb des Knöchels der Schuh. Strümpfe rutschen permanent nach unten.


    Der Arzt meinte, dass man aufgrund der Erfahrungen der letzten Liposuktion jetzt noch vorsichtiger sein und vor allem, dass Ganze in 2 Sitzungen durchführen würde. Außerdem wäre die zu entfernende Flüssigkeitsmenge wesentlich geringer als bei den Oberschenkeln.


    Ich persönlich würde es auch lieber sehen, dass meine Frau nur örtlich betäubt würde (Gefahr des Kollabierens). Der Arzt meinte aber, dass die OP jeweils nicht länger als eine Stunde dauern und dies dementsprechend kein Problem bei einer Vollnarkose darstellen würde.


    Hat von Ihnen/euch jemand Erfahrungen mit Liposuktionen an den Unterschenkeln?



    Viele Grüße


    Peruzzi

  • Guten Morgen Peruzzi,


    bei mir wurden von zwei Monaten die Unterschenkel in einer örtlichen Betäubung operiert, wobei 3,8 Liter entfernt wurden sind. Mein Arzt erklärte mir im Aufklärungsgespräch, dass eine Vollnarkose für den Körper wesentlichen belastender wäre, als eine örtliche Betäubung. Bei meiner zweiten OP jetzt vor einer Woche hatte ich auch Probleme mit dem Kreislauf. Dadurch das ich nicht in Vollnarkose gelegen haben, kannte der Arzt sehr gut darauf reagieren und die Schwestern haben sich sehr gut um mich gekümmert. Jeder Körper ist allerdings anders, und daher würde ich deiner Frau und Dir empfehlen dich noch einmal bei einen Arzt, der in örtlicher Betäubung die Operation durchführt, sich vorzustellen und die Vorgeschichte darzulegen. Persönlich kann ich nur sagen, dass die Oberschenkel bei mir mehr Schmerzen verursacht haben, als die Unterschenkel. Über das Ergebnis kann ich allerdings noch nicht viel sagen, da der Zeitraum noch zu kurz ist. Ich habe am Knie jetzt 3,5 cm verloren und an der Wade ca. 5 cm. Mal sehen wie es in 6 Monaten nach der Wundheilung aussieht. Die Knöchel haben aber schon eine sehr schöne Form und ich merke jetzt schon, dass meine Beine sich besser anfühlen. Ich wünsche Dir und deiner Frau alles Gute.
    Liebe Grüße
    Marie

  • Hallo,


    jetzt sind fast 3 Jahre seit der Liposuktion vergangen. Die Oberschenkel haben immer noch den gleichen Umfang wie 6 Wochen nach dem Eingriff. Somit kann man die OP als erfolgreich bezeichnen.
    Im Januar steht nun ein weiterer Eingriff an den Waden an.


    Mittlerweile gibt es einen neuen Arzt in Neunkirchen (Saarland) der nur positive Bewertungen bekommen hat. Wir waren schon bei ihm und haben mit ihm gesprochen, auch weil bei meiner Frau damals der HB-Wert so dramatisch gesunken wart und sie auch die Narkose nicht sonderlich gut vertragen hatte (Kreislaufkollaps). Er kannte den Fall und versprach, dementsprechend vorsichtig vor zu gehen. Er möchte die Waden auch mit 2 "Sitzungen" behandeln. Mir persönlich wäre eine örtliche Betäubung lieber. Aber ich habe ja gut reden, muss nicht das Ganze über mich ergehen lassen.
    Bin schon gespannt ob die KV dies auch bezahlen wird oder ob das Ganze erneut bis vor das Sozialgericht gehen muss.
    Es wäre aber auch nicht so schlimm, den Eingriff zu bezahlen. Ich denke aber immer nur an Komplikationen. Beim letzten Mal landete meine Frau schließlich auf der Intensivstation.


    Viele Grüße und schöne und geruhsame Weihnachtsfeiertage wünscht


    Peruzzi