Arzt verweigert Lymphdrainage trotz Lip/Lymphödeme Stadium 3

  • Ein freundliches Hallo an alle Mitglieder,


    habe eben in Wiederholung mit meinen behandelnden Arzt telefoniert. Es geht um die Verordnung Lymphdrainage außerhalb des Regelfalls.


    Bisher verschrieb mein Arzt mir 2 x 1 Stunde in der Woche für die Arme, 6 Anwendungen, auf einem Rezept. Auf dem Rezept hat er nicht außerhalb des Regelfalls angekreuzt.


    Meine Beine hätten längst auch behandelt werden müssen, sowie zwingend das Genitalödem, das im letzten Jahr um 25% gewachsen ist.


    Vor ca. 10 Tagen rief mich mein Arzt an, und sagte freudig erregt, dass es seit 01.07.2011 die Möglichkeit einer Dauerverordnung gibt, und ich, also die Patientin soll sich mal erkundigen.


    Ich führte dann einige Gespräche mit der Krankenkasse, die mir dann zur Auskunft gab, der Arzt muss außerhalb des Reglfalls ankreuzen, und eine für die Drainage notwendige Begründung angeben, dann wird er auch nicht in Regress genommen.


    Selbst eine Ärztin vom MDK, die vor kurzem zu einem Kontrollbesuch im Haus war, wies mich darauf hin, dass Beine und Genialödem unbedingt auch behandelt werden müssen.


    Nach dem Gespräch mit der Krankenkasse teilte ich meinem Arzt den Inhalt des Gesprächs mit, aber er zweifelte alles an, und war immer noch unwillig.


    Also rief er auch bei der gleichen Mitarbeiterin an mit der auch ich sprach - sie bestätigte den Gesprächsinhalt. Aber, und das ist das Unfassbare, er verschreibt mir trotzdem keine Bein und Genitaldrainage, weil er Angst hat man könnte ihn doch evtl. in Regress nehmen. Und es kommt noch schlimmer, er verschreibt mir auch keine Armdrainage mehr - nichts mehr, wegen dem Büget.


    Meine Lip/Lyhmphödeme sind sehr ausgeprägt ( Stadium 3), schmerzempfindlich, und das Genitalödem wächst. Ich brauche Hilfe, kann meine Verzweifelung nicht in Worte fassen, und nun werde ich nicht mehr behandelt - keine Verordung - keine Lymphdrainage.


    Würde auch einem Arzt aus diesem Forum Bilder von mir zukommen lassen, denn ich übertreibe keinesfalls.


    Bitte was muss und kann ich in die Wege leiten damit ich die für mich lebensnotwendigen Lymphdrainagen verschrieben bekomme.


    Ganz lieben Dank im voraus.


    Claudia

  • Vielen Dank für die prompten helfenden Anworten.


    An Frau Dr. Reißhauer habe ich mich sofort, erstmal schriftlich gewandt.


    Aber kann mir mal jemand erklären warum ein Arzt dem eine Sachbearbeterin ( Heilbehandlung) von der Krankenkasse bestätigt dass er bei dieser schweren Ausprägung der Ödeme nicht, bei außerhalb des Regelfalls, in Regress genommen wird, weil hier ja eine nachvollziehbare notwendige Therapie von Nöten ist, trotzdem seine Hilfe verweigert.


    Ich verstehe das nicht. ?(


    Gruß


    Claudia

  • Guten Morgen,


    es ist doch schade das viele wie man hier liest Probleme haben Ihr Rezept jeglicher Art zubekommen.Ich bin bei einem Hausarzt dort habe ich keine Probleme Rezepte zubekommen ob für Lymp-Strümpfe /Arme 2 Stück im 1/2 Jahr oder für Lymphtrainage drei mal die Woche je Arme und Beine ah 45 Minuten mit anschliessender Bandagierung. Also solche Ärzte gibt es auch.


    Schönes Wochenende :)


    Wicki

  • Hallo, und einen schönen vierten Advent,


    ich möchte mich für jeglichen weiterführenden hilfreichen Beitrag auf mein Anliegen bedanken.


    Bitte Dr. Martin können Sie mir mir irgend eine Quelle benennen in der etwas ausführlicher über die ab 01.07.2011 geänderte Heilmittelverordnung steht, oder kann man auch telefonisch darüber eine Auskunft erhalten.


    Und nun noch einmal kurz etwas zu der Regressangst. In dieser Angelegenheit habe ich versucht mich kundig zu machen, telefonisch sowie mittels Internet.


    Die Auskünfte waren immer übereinstimmend, sie lauten wie folgt:" Verordnung außerhalb des Regelfalls: besondere Begründung mit prognostischer Einschätzung unbedingt erforderlich.


    Wenn nicht in meinem Fall der extrem ausgeprägt, schmerzhaft und psychisch belastend ist, den sogar eine Ärztin vom MDK, als unbedingt behandlungsbedürftig bezeichnet hat, wann gilt denn sonst außerhalb des Regelfalls? Das Genitalödem wächst, und ich benötige Hilfe.


    Mein Arzt, und das bitte nicht falsch verstehen, hat nicht nur unnötiger Weise Angst vor dem Regress, sondern ist ein absoluter Gegner von Bürokratie, und schriftlich begründen müsste er die Verordnung eventuell.


    Nun werde ich den Arzt wechseln müssen, denn das Vertrauen ist mehr als strapaziert. Ich empfinde das als bedauerlich und belastend. :wacko:


    Liebe Grüße


    Claudia


  • Grüß Dich Liptante,


    Du hast mir damit sehr geholfen, dafür recht herzlichen Dank.


    Dieses Forum mit Ihren Menschen, und auch vor allem untersützt mit fachlicher Hilfe, ist wirklich lobenswert.



    Schönen 4. Advent


    Gruß


    Claudia

  • Hallo,


    heute habe ich für den 03.01.2012 einen wie ich finde kurzfristigen Termin, bei Frau Dr. Reißhauer erhalten, das hat mich sehr gefreut.

    Mein Hausarzt weigert sich weiterhin. Er ignoriert das Thema.


    Abgesehen davon das ich jetzt ohne Lymphdrainage noch mehr Wasser einlagere habe ich auch wieder stärkere Spannungs- und Berührungsschmerzen in den Oberarmen.


    Ein herzliches Dankeschön, an den Moderator HR.


    Grüße an Alle


    Claudia

    Einmal editiert, zuletzt von rechel () aus folgendem Grund: Jahreszahl

  • Hallo


    hat anfang letzten Jahres auch Probleme mit der Verordnung war zwar nicht so schlimm wie bei dir.


    Bin dann zum Facharzt und jetzt bekomme ich auserhalb des Regelfalles bis zu 24x Lymdranige pro Quartal


    Also zum Facharzt und Hoffung nicht aufgeben.


    Gruß Sonnenmami ;)

  • Ich hatte auch große Probleme eine Verordnung zu bekommen!


    Erst sagte mein Hausarzt, dass er mir 30 MLD aufschreiben kann, dann plötzlich hieß es, dass er mir nur alle 6 Wochen eine Verordnung ausstellen dürfe.


    Ich ging daraufhin zu einem Hautarzt, der mir 6 MDL verordnete. Heute war ich im neuen Quartal wieder beim Hausarzt!


    Ich springe also von Arzt zu Arzt für eine Verordnung!

  • Kommt sicherlich auf die Diagnose an. Es spielt dabei in jedem Fall die Ausprägung und die Art der Erkrankung an und es entscheidet der verordnende Arzt, was und wie lange behandelt wird.

    Mit freundlichen Grüßen


    Dr. med. F.-J. Schingale
    ärztlicher Leiter Lympho Opt Klinik
    Pommelsbrunn
    Tel. 09154-911200
    http://www.lympho-opt.de/

  • heute habe ich für den 03.01.2012 einen wie ich finde kurzfristigen Termin, bei Frau Dr. Reißhauer erhalten, das hat mich sehr gefreut.


    Mein Hausarzt weigert sich weiterhin. Er ignoriert das Thema.


    Abgesehen davon das ich jetzt ohne Lymphdrainage noch mehr Wasser einlagere habe ich auch wieder stärkere Spannungs- und Berührungsschmerzen in den Oberarmen.

    ... das klingt doch gut.



    Prinzipiell beim nächsten Mal: Arzt ignorieren, anderen wählen!
    Von einem Hausarzt muss man nicht erwarten dass er sich in diesem Spezialgebiet auskennt. Habe auch genügend postoperative Versorgungen mit Komplikation Lymphödem im Krankenhaus gesehen und von daher...Suche nach einem Spezialisten an dem "mein" Hausarzt des Vertrauens mich hin überweist. D.h. mein Hausarzt weiß auch nicht viel darüber, aber (!!!) er interessiert sich dafür und fragt mich dann und wann. Und das find ich super!
    Stellt problemlos Rezepte aus, wenn ich Rezepte brauche und mein Facharztbesuch (jährlich 1x Muss!) schon hinter mir liegt. Vertrauenssache halt.
    Mir würde es als Arzt auch nicht anders gehen...wenn Unsicherheiten da sind. Ist ja auch nur ein Mensch! Was aber nicht akzeptabel ist: "IGNORANZ"


    Zweites potentielles Problem...Lymphdrainage (MLD) ausreichend? Rückfluss nach MLD nicht? Wenn ja: Kompressionsbehandlung und/oder Kompressionsbestrumpfung (Rundstick/Flachstrick, ein-/zweiteilig) => Facharzt fragen!


    Drittes potentielles Problem... Diagnose: primär/sekundäres Lymphödem gestellt vom Facharzt? Wenn ja, aufpassen, dass MDK einer KK schnellstmöglich durch die KK informiert wird (bei mir hats vor 10 Jahren ein ganzes dreiviertel Jahr gedauert und zig Nervenzellen gekostet) ...damit schnelle Genehmigung, wenn Sanitätshaus Kostenvoranschlag bei KK über Versorgung einreicht (variiert leicht von Kasse zu Kasse)


    Viertes potentielles Problem... Anpassen einer Flachstrick-Versorgung ist eine Kunst!!! Rundstrick versus Flachstrick mit einer guten, erfahrungsgesattelten Sanitätsfachangestellten diskutieren. Neigung der allgemeinen Ärzte zum günstigeren Rundstrick (Kostendifferenz von mindestens 900 Euro für die KK) was zwar oft ausreichend ist, aber eben nicht jeder Fall!!!



    Viele Grüße

  • Hallo ManonLisa !!


    Habe Deinen Beitrag mit großem Interesse gelesen.
    Meine Frage :
    Wie ist es Dir bei Frau Dr. Reißhauer ergangen ?
    Meine Meinung zu Deinem Hausarzt :
    Schrecklich, daß manche Mediziner so "stur + ignorant" sein können.
    Da würde ich mir schnellstens einen anderen Arzt suchen !!!
    Klar haben Hausärzte nicht in allen Fachbereichen super Einblick.
    Nur ich kenne viele Ärzte, die sich dann trotzdem interessieren und gerne dazulernen.
    Schließlich geht es um Deine Lebensqualität !!!!
    Und bei solchen ausgeprägten Ödemen ist die MLD ein Muß !
    Sonst können z.B. auch Wunden auftreten.
    Wünsche Dir das Beste und viel Kraft !!!

  • Hallo,


    mir geht es ähnlich und ich weiß nicht mehr weiter. Meine Hausärztin kann (und will) mir keine MLD verschreiben. Bin dann zu einem zweiten Allgemeinmediziner gegangen, der auch nicht verschreibt. Der Gefäßchirurg, bei dem ich vor 2 Wochen vorstellig war, hat mir ein 6er-Rezept MLD mitgegeben und gesagt, dass ich keine weitere bekomme.


    Nun habe ich vor zwei Wochen eine Liposuktion wegen meines Lipödems gehabt. In dem Arztbrief steht eindeutig, dass ich weiterhin zur MLD gehen soll. Dass die Ärzte nur eine bestimmte Zahl an Verordnungen ausstellen und danach erst eine Pause erfolgen soll, kann ich ja noch nachvollziehen. Aber ich habe doch nur ein Rezept bekommen. Außerdem hat meine OP die KK gezahlt, da sollte man doch meinen, dass es sich wirklich nicht um eine "Schönheitsoperation" handelt, sondern um eine medizinische Sache. Ich habe das Gefühl, nicht ernst genommen zu werden und ich hätte große Lust, gegen die entsprechenden Ärzte vorzugehen. Nur weiß ich nicht wie.


    Hätte jemand Ratschläge, wie ich nun weiter vorgehen soll? Der Arzt, der mich operiert hat, hat ausschließlich operiert (Verordnungen werden hier nicht erteilt).


    LG
    Gaby