Motivationsschleuder - Entstauungsgymnastik -

  • Hallo Zusammen,


    Vielleicht können wir uns ja hier gegenseitig motivieren und noch voneinander ein paar Übungen lernen :) .


    bei meiner Kur letztes Jahr habe ich Entstauungsgymnastk gerlernt, damit ich zuhause zusätzlich zu den Verordnungen was für meinen Lymphabfluss tun kann (Lymphödem linker Fuß).
    Wenn ich es regelmäßig schaffe diese Gymnastik zuhause zu machen, merke ich auch eine Erleichterung in meinem Fuß und Bein. Also eigentlich tut das im ganzen Körper gut. Nun würde mich interessieren, wie andere Betroffene es schaffen solche Gymnastikzeiten in ihren Tagesablauf/Wochenplan ein zu bauen. Die Kunst ist ja, dann wirklich regelmäßig mit Gymnastik zu entstauen :whistling:.
    Was mir dabei hilft ist, wenn ich schöne ruhige Musik auflege, dann macht es richtig Spaß die Übungen zu machen.


    Liebe Grüße
    Bruni

    Einmal editiert, zuletzt von Bruni ()

  • Hallo Nordlicht,
    diese Entstauungsgymnastik regt den Lymphabfluss an, ohne die Durchblutung allzusehr anzuregen.
    hier ist ein Link wo einige Übungen ganz anschaulich dargestellt sind:
    http://www.deutsche-lymphschulung.de/
    komischerweise haben alle Seiten auf dieser Homepage die gleiche Adresse (?( wie ist sowas möglich...), deswegen kann ich Ihnen nur den Link geben, der zur Startseite führt. Oben in der Mitte kann man Übungen und Sport anklicken, dann sind links Links wo jeweils Arm und Beinübungen sind. Und dann geht´s los :thumbup: .
    Ein paar Übungen habe ich noch zusätzlich in meinem Programm aufgenommen. Z.B.:
    Auf der Seite liegen und dann das obere Bein 10X senkrecht hochheben (Beidseitig, jeweils mal auf der linken Seite und auf der rechten Seite liegend ausführen). Abwechselnd strecke ich die Fußspitze und ziehe sie wieder ran (also einmal Bein hoch mit langem Fuß, und das nächstemal mit rangezogenem, dann wieder lang,.....).
    Ich persönlich bevorzuge die Übungen im sitzen und liegen, weil ich dann nicht so gegen die Schwerkraft anpumpen muss. Aber wenn man irgendwo steht, Bushaltestelle oder so, ist es gut, sich an die "im-stehen" Übungen zu erinnern. Ach ja, ganz wichtig ist es bei der Gymnastik in Kompressionsverbänden oder Kompressionsstrümpfen zu sein.
    Weil die Lymphknoten arbeiten intensiver mit Hilfe des Druckes, der sich zwischen Muskeln und Strümpfen aufbaut und transportieren die Lymphflüssigkeit dann schneller richtung Herz.
    (An die Spezialisten hier im Forum: bitte verbessern, falls es anders funktioniert, so habe ich es verstanden).
    Bei der Gymnastik lieber nicht so auf "Hochleitstung" gehen. Lieber nur 20 Minuten am Tag üben und dafür öfter. Denn Überanstrengung ist für ein Lymphödem nicht so gut.
    Ich hoffe Ihr Interesse noch mehr geweckt zu haben ^^.
    Also ich bin absoluter Fan davon.


    Liebe Grüße
    Bruni


  • komischerweise haben alle Seiten auf dieser Homepage die gleiche Adresse (?( wie ist sowas möglich...)


    ...ich hab´s die Homepage wurde mit einer Frames Struktur aufgebaut, also ist es völlig normal das alle Seiten oben die gleiche Adresse haben, da ist nix seltsam...

  • Ich schiebe meinen alten Beitrag mal nach oben ;) , und frage mal in die Runde:


    macht Ihr auch zuhause Entstauungsgymnastik?
    welche Übungen bevorzugt Ihr?
    spürt ihr dabei auch manchmal so ein "strömen" unter der Haut? (Ich habe das manchmal und denke dann, das ist bestimmt die Lymphe die jetzt schneller fließt) ^^ .


    Alles Gute
    Bruni

  • Hallo Bruni,


    Sie haben die Entstauungsgymnastik sehr gut erklärt. Allerdings regt man mit der Kompression nicht die Lymphknoten an, sondern man verhindert die erhöhte Filtration von Flüssigkeit ins Gewebe (weniger lymphatische Last) und man fördert die Rückresorption in die Lymphkapillaren (besserer Lymphabtransport).


    herzliche Grüße


    Barbara Netopil

  • Danke Frau Netopil, für die Erklärung.
    Wieder was gelernt :) .
    Schade das hier niemand mitschreibt über die Gymnastik :( , liegt es daran das hier niemand die Gymnastik macht, oder liegt es daran das hier niemand darüber schreiben möchte?
    LG
    Bruni

  • Hallo Meisterdieb,


    das hört sich nach Yoga an, echt das bekommst Du hin? freistehend oder an einer Wand gelehnt?
    (Habe mal ein Jahr lang Iyengar-Yoga gemacht, wo wir auch Kopf und Schulterstände gemacht haben. Mit diesen Kopf und Schulterständen habe ich mich immer sehr schwer getan).
    Und, bemerkst Du danach/dabei eine Veränderung in deinem Ödem? oder tust du das eher aus
    Ganzheitlich-medizinischen Gründen?
    Alles Gute
    Bruni

  • Hallo Meisterdieb,
    ....Mmmm, ich weiß nicht, ob man das wirklich so pauschalisieren kann mit Männern und Frauen.....
    Ich glaube es kommt eher darauf an, wie intensiv man vor dem Lymphödem eine Sportart betrieben hat, die man dann aufgeben muss.
    Auch auf die Gefahr hin, dass das jetzt ein längerer Beitrag wird, schreibe ich mal auf wie ich dazu komme Entstauungsgymnastik zuhause zu betreiben:
    Früher habe ich intensiv getanzt, stundenlang, das war für mich Meditation, Medizin, Lebenselixier. Sowohl am Wochenende in meinen Lieblingsdisco´s, als auch als Diziplin. Ich hatte jede Woche Tanzunterricht wo ich auch Choreographien gelernt habe die ich vor Puplikum aufgeführt habe. Bis zu meinem dritten Erysipel ging das auch noch. Und danach ist schon nach 10Minuten Tanzen mein linker Fuß (Zehen bis die halbe Wade hoch angeschwollen. War ich verzweifelt, dann habe ich versucht in Kompressionsbandagen zu tanzen. Dann hat es einfach tierisch weh getan und ist trotzdem dick geworden. Bei diesen Tanzversuchen habe ich mir hinterher immer eine Flasche Rotwein aufgemacht.
    Nicht weil ich so ein Weingenießer bin, nee, nee.....
    So kam ich dann dazu mir jeden Abend Kummersaufen anzugewöhnen. Zum Glück habe ich nach einigen Monaten gemerkt was ich mir da für einen Schwachsinn angewöhne und bin seit dem mir diese Erkenntnis ins Bewusstsein gesickert ist trocken (mit Hilfe einer netten Selbsthilfegruppe).
    Also ging ich los einen Tanzersatz zu finden: Wing Tsun habe ich einige Monate gemacht, Yoga war auch so ein Tanzersatz-Finde-Versuch, Callanetics (hatte noch ein altes Buch von Früher). Und dann hatte ich einen Thai-Chi Kursus wo wir auch viel im Liegen und Sitzen gemacht haben, Übungen die die Gelenke geschmeidig machen. Aber immer nachdem ich die ein oder andere Disziplin einige Monate gemacht hatte, merkte ich, das ersetzt nicht den Tanz. Es hinterließ immer so eine Sehnsucht nach dem was ich nicht mehr haben konnte :( .
    Und dann eines Abends beim Thai-Chi hatten wir im liegen wieder unsere Gelenke gelockert und der Nachbar dort hatte ganz laut Musik an im Garten, und da fiel mir auf, das ist ja so wie tanzen im Liegen!
    Wenige Monate vor diesem Abend war ich in Bad Nauheim zur Kur und habe dort Entstauungsgymnasik gelernt (Fand ich während der Kur "ganz nett" habe ich aber auch unter -kein Tanzersatz- in meinem Gehirn verbucht).
    Nun denn jetzt wusste ich, ich kann auch im Liegen tanzen kann und machte abends Entstauungsgymnastik, Thai Chi, und einige zaghafte Tanzbewegungen auf meinem Gymnastikball -zur Musik-. Mit Musik war das auf einmal was völlig anderes für mich.
    Dabei stellte ich fest, das nun, seitdem mehrere Jahre seit meinem dritten Erysipel vergangen waren, mein Fuß gar nicht mehr so schnell und doll anschwillt (weiß nicht warum, bessere Lymhdrainage, Flachstrickversorgung, vier Wochenn Kur, oder einfach weil soviel Zeit vergangen ist...?).
    War ich froh, ich nahm meinen ganzen Mut zusammen und habe unter Tränen meine Tanzlehrerin angerufen und gefragt ob ich -in Maßen- wieder mittanzen kann, allerdings nur eingeschränkt, weil ich Rücksicht auf meinen Fuß nehmen muss.
    Und nun bin ich seit Januar wieder dabei :) . Ich bin mir bewusst, das ich wohl keine Choreographien mehr aufführen kann, weil um eine Choreographie zu beherrschen, muss man mehrmals wöchentlich stundenlang üben und das geht wirklich nicht mehr mit meinem Lyphödem. Aber ich kann und darf wieder tanzen, für mich.
    Und nun verbinde ich die Entstauungsgymnastik immer im Anschluss mit kleinen Tanzsequenzen. Und dabei blühe ich innerlich immer ein bisschen auf.


    Es ist wirklich schwer gezwungenermaßen eine geliebte Sportart aufgeben zu müssen, du hast mein ganzes Mitgefühl, hoffentlich findest Du auch einen Weg immerhin ein wenig Leichtathletik zu betreiben. Deine täglichen 5 Minuten Schulterstand sind vielleicht ein kleiner Trost, der sich in ein paar Jahren vielleicht auch vorsichtig ausdehnen lässt.


    Liebe Grüße
    Bruni

  • Hallo!


    Ich habe bei der Entstauungsgymnastik immer das Gefühl, dass meine Füße nachher leichter, befreiter und frischer (im Sinne von ausgeruht) sind. Leider kann ich nicht einen festen täglichen Zeitpunkt dafür einplanen, aber egal, ob bei der Küchenarbeit im Stehen oder am PC im Sitzen; meine Beine wippen immer vor sich hin, sind also dauernd in Bewegung. Ansonsten gehe ich gelegendlich in der Dämmerung walken, solange wie ich durchhalte. Bin da noch in der Anfängerphase. Mit Sport im Allgemeinen hatte ich bisher nicht wirklich etwas zu tun. Meine Devise war bis vor zwei Jahren noch: "Sport ist Mord." Mittlerweile habe ich aber gemerkt, was ich mir damit für ein Eigentor geschossen habe. Ich würde wohl auch gern schwimmen gehen oder Wassergymnastik machen, aber mit meinem Erscheinungsbild habe ich doch arge Probleme, mich irgendwo anzumelden.

    Liebe Grüße


    Susanne




    !!! Mein Körper ist der Tempel meiner Seele !!!

  • Hallo!


    Ich versuche jeden Tag entweder Gymnastik, Fitness zu machen und/oder Fahrradfahren zu gehen. Dafür nehm ich mir in dern Früh und abends mind. einé Stunde Zeit. Leider bleibt dann halt viel im Haushalt liegen-- aber das läuft ja nicht davon ;) Ohne irgendwelchen Sport habe ich wahnsinnige Schmerzen. Vorallem wenn ich im Liegen den Fuß und das Bein kreise oder im Liegen in der Luft radel ist es oft kurz sehr schmerzhaft, dann fühlt es sich fast so an als würde das Wasser rausgequetscht werden und am Ende ist alles viel leichter.


    mfg


    Magatang

  • Hallo Bruni, ja also Entstaunugsgymnastik ist schon was feines.....nur ich mache es sehr selten.mein kopf hat noch nicht so richtig realisiert, das es eigentlich besser ist, sie regelmäßig zu machen.


    ich habe ein lymphödem am hals nach neck dissaction beidseitig.


    Hat jemand hier ein ähnliches problem?oder erfahrung damit?


    bin im Januar operiert wurden,und seit em hab ich einen dicken hals.

  • Hallo Lydia,


    nach Neckdissektion mit sekundärem Hals oder Gesichtslymphödem hilft Ihnen die übliche Entstauungsgymnastik, die ja hauptsächlich für die Extremitäten durchgeführt wird, weniger.


    Sie müssen die Eigendrainage erlernen und wissen, wie Sie sich ausstreichen müssen. Dies lassen Sie sich am besten von einem Lymphtherapeuten zeigen. Den Lymphabfluss in den Venenwinkel am Schlüsselbein können Sie durch kreisende Bewegungen aktivieren. Lockerungsübungen für den Schultergürtel (Schulterkreisen z.B.) sind hilfreich.


    Mit freundlichen Grüßen


    Barbara Netopil

  • Hallo Netopil


    Danke für die Auskunft, als sogenannte Entstauungsgymnastik mache ich sämtliche Bewegungen des Halses möglichst langsam,(bisher war Langsamkeit nicht unbedingt ein gebräuchliches Wort in meinem Wortschatz ),Schulterkreisen und Schulterhochziehen.Gleichzeitig versuche ich ein Muskelaufbautraining am Schultergürtel,weil die Muskulatur atrophiert ist.


    Was sagen Sie als Ärztin dazu?


    Wie sind Ihre Erfahrungen mit Lymphödemen am Hals ?


    Danke im voraus.

  • Hallo Lydia !
    Die Übungen für den Schultergürtel sind im Prinzip richtig .Je nach Einschränkung des Bewegungsumfanges z.B. der Kopfdrehung sollte sollte die Erweiterung krankengymnastisch unter Kontrolle angeleitet werden.
    MfG

  • Hallo Dr.Martin


    Bisher hatte ich einmal pro Woche einen Termin bei meiner Therapeutin,einfach weil ich mehr nicht geschafft habe,und da haben wir abwechselnd Lymphdrainage, Narbenmassage und Mobilisation das Schultergürtels gemacht.Frau Dr. Netopil schrieb etwas von Eigendrainage.Leider habe ich die Ausbildung für Lymphdrainage nicht selber und von dieser Materie so gut wie keine Ahnung.Kann man die Eigendrainage mehrmals täglich ( z.B.früh und abends) machen?Oder sollte es bei einmal täglich bleiben? Meine Therapeutin hatte bisher auch noch nicht soviel Erfahrung mit Lymphödem am Hals.Ist ja auch nicht so häufig im ambulanten Bereich.


    Obwohl ich als Physiotherapeutin Ahnung haben müßte,ich bin mir nicht immer so sicher ,was richtig ist und was nicht.Danke für Ihre Antworten,sie geben mir doch eine gewisse Sicherheit.

  • Hallo Lydia !
    Die Griffe der Hals - und Gesichtsbehandlung sollte Ihnen ein / e darin erfahrener/e Therapeut/in zeigen damit Sie diese 1-2 mal täglich selbst durchführen können.
    Eine Schulung in der Eigenbehandlung erfolgt auch bei Therapien in Lymphologischen Fachkliniken.Für manche detailliertere Empfehlung müßte man den klinischen Befund kennen
    MfG

  • Hallo Zusammen,


    das finde ich ja schön, das Ihr auch eure Entstauungsgewohnheiten hier rein schreibt :) .
    Ich habe meine Gymnastik in letzter Zeit sehr vernachlässigt :S weil ich garade viel Kummer und wenig Zeit habe.
    Aber gestern abend war ich bei einem Workshop wo ein Tanzpädagoge, der auch Choreograhp und Sportwissenschaftler ist Unterricht gegeben hat. Er hat auf Fehlhaltungen die beim Orientalischen Tanz oft vorkommen aufmerksam gemacht.
    Es gab eine Power Point Präsentation über Gesundheit und den Rücken im allgemeinen und anschließend einige Übungen um die Bauchmuskeln zu trainieren, damit der Hüftdrop und die Körperwelle schön und kräftig werden.
    Viele Übungen waren im liegen und absolut Ödemfreundlich :thumbup: . So kann ich immer besser meine Entstauungsgymnastik mit dem Tanztraining verbinden....ich muss es nur wieder öfter tun....
    Alles Gute
    Bruni