Corona und Lymphdrainage

  • Hallo zusammen.

    Ist es richtig es nach der Ansprache der Bundeskanzlerin heute so zu verstehen, dass Lymphdrainage weiterhin stattfinden kann ,da es sich um eine medizinisch notwendige Therapie handelt?!

    Natürlich unter den notwendigen Sucherheitsmassnahmen.

    Danke

    • Offizieller Beitrag

    Die notwendigen Sicherheitsmassnahmen (Abstand 1,5 besser 2 Meter) sind bei MLD nicht möglich.


    FFP2-MASKEN sind in Praxen nicht vorhanden.


    Ein Physiotherapeut hat jeden Tag sehr viele Nähe Kontakte.


    Solltest du zur Hochrisikogruppe gehören, wäre mein Vorschlag, zu pausieren.


    Wenn dein Lymphoedem ohne Lymphdrainage "explodiert" und Selbstmanagement / Eigenbandagierung nicht ausreichen, dann musst du wohl zur Lymphdrainage.

  • Die Praxen sollten weiterhin geöffnet sein. Ich z. B. habe weiterhin MLD und Physio, wobei die Therapeuten schon gucken, wer's braucht und wer nicht. Und Patienten mit Erkältungssymtomen bittet man zu Hause zu bleiben.

  • Hallo, ich bin 80 J. alt, habe seit 7 Jahren ein chron. Lymphödem rechtes Bein, und nun seit fast 5 Wochen keine MLD. Die Praxis ist geöffnet, meine Therapeutin war 14 Tage in Heimisolation, da sie in Österreich war. Sie sagt, sie ist gesund. Wir habe einen Termin nächste Woche ausgemacht, Mundschutz für beide. Das Bein geht noch einigermassen, spannt sehr, brennt am Knöchel, Schwellung am Knie. Ich bewege mich viel draussen. Was soll ich nur tun? Kann mir jemand einen Rat geben? Danke! Maggy

    • Offizieller Beitrag

    Maggy, vom Alter her gehörst du zur Hochrisikogruppe. Das könnte bedeuten, dass dein Risiko bei einer Korona-Infektion zu sterben, bei 25 bis 30 Prozent liegt.

    Meine Mutter ist knapp 90, noch sehr fit und komplett eigenständig. Meiner Mutter habe ich nahegelegt, vollständig auf zwischenmenschliche Kontakte zu verzichten. Sie geht raus , sie telefoniert, schreibt Briefe, beschäftigt sich selber. So hoffen wir, die Zeit bis zu einer Impfung zu überbrücken, ohne dass sie bis dahin angesteckt wird.


    Eine Physiotherapeutin hat mehrere enge Kontakte jeden Tag. Sie kann vollkommen symptomlos und trotzdem ansteckend sein.


    Hast du wirklich alles versucht an Selbstmanagement, um die Beschwerden deines Lymphoedems zu lindern?

  • Hallo Uli29, vielen Dank für Deine Antwort. Ja, genauso mache ich es auch, habe 0 Kontakte, beschäftige mich zu Hause, gehe aber jeden Tag ca. 1 Std. durch den Wald, wo keiner geht (bin alte Wanderin), Handy dabei. Habe mich heute dazu entschlossen, die Behandlung erstmal abzusagen, ich weiss was für mich als Hochrisikobetroffene auf dem Spiel steht.

    Was sonst noch ausser Strumpf von morgens bis abends, bewegen, Beine hoch kann ich noch für mich tun? Ich habe überhaupt keine Erfahrung darin, da ich es in den 7 Jahren noch nie gebraucht habe! Hast Du da noch einen Rat für mich? Vielen Dank!!!! Maggy

  • Hallo,

    ich habe seit ca. 3 Jahren ein Lymphödem im linken Bein und leicht im Leistenbereich. Mir wurden bei einer Prostatakrebs-OP 31 Lymphknoten entfernt.

    Ich trage eine Einbein-Kompressionsstrumpfhose der Klasse2 und habe bis heute 2 X wöchentlich Lymphdrainage. Da die Corona-Fälle in unserer Region stark zunehmen, bin ich mir nicht mehr sicher, ob ich noch zu der Lymphdrainage gehen soll. Ich bin der Meinung, dass bei den bisherigen Unterbrechungen wegen Urlaub oder Abwesenheit der Therapeuten das Ödem nicht zunimmt. Allerdings hatte ich im September 2019 und jetzt im Februar jeweils ein Erysipel und die Ärzte hier bei uns scheinen keine Ahnung bei dem Thema zu haben. In 3 Wochen habe ich einen Termin bei der Ambulanz in der Földiklinik zur Untersuchung.

    Währe eine Unterbrechung der Lymphdrainage bis zu diesem Termin vertretbar, ich gehe recht viel spazieren und mache auch einigermaßen regelmäßig Entstauungsübungen. Viel mehr kann ich ja momentan auch nicht tun. Arbeiten ist zur Zeit im Home Office.


    Freundliche Grüße


    Volker

  • Ich bin 61 Jahre alt, nehme den Blutdrucksenker Ramipril 5 mg. Damit sind meine Blutdruckwerte sehr gut. Ich nehme noch das Schilddrüsenmedikament Jodthyrox 75 und wegen der Bauchspeicheldrüse das URSO 250. Den nächsten Krebsnachsorgetermin beim Urologen habe ich erst am 13. Mai, da ist bis jetzt soweit alles im grünen Bereich, PSA 0,07.

    Die Ärzte in meiner Gegend sind wegen dem Lymphödem und dessen Behandlung wenig hilfreich. Ich habe die Lymphdrainagen in einer recht großen Physio-Praxis in Rottweil mit einen großen Patientenaufkommen. Das ist 30 km von meinem Wohnort entfernt. Das Risiko der Ansteckung ist da schon recht hoch, auch weil die Therapeuten Hausbesuche bei Pflegebedürftigen machen und wie überall die Schutzausrüstungen sehr bescheiden sind.


    Viele Grüße


    Volker

  • Hallo Uli29,

    ich habe für diese Woche die Lymphdrainage abgesagt. Eigenbandagierung habe ich 2017 in der Taunusklinik in Bad Nauheim mal "gelernt", allerdings noch nie gebraucht. Ich konnte bisher immer locker 2 Wochen mit der Lymphdrainage aussetzen, ohne dass am Bein eine Zunahme des Ödems spürbar wurde. Im Urlaub, den ich im Sommer zum Wandern und Klettern und im Winter zum Skifahren fast immer in Österreich an meinem fest stehenden Wohnwagen verbringe, habe ich eine Physiopraxis bei der ich die Lymphdrainagen auch bekomme. Normalerweise wäre ich seit Samstag für 2 Wochen dort zum Skifahren, habe ja eine Saisonkarte.

    Ich werde es wohl mit Hilfe meiner Frau mit Selbstdrainage versuchen und hoffe, dass mein Ödem sich in Grenzen hält und nicht gleich wieder ein Erysipel kommt.


    Viele Grüße


    Volker

  • Ich habe am Freitag da noch nachgefragt, ob der Termin noch steht. Das wurde mir bestätigt. Glücklicherweise habe ich dabei meine neue Adresse und Telefonnummer mitgeteilt, denn seit der letzten Untersuchung bin ich in eine andere Stadt umgezogen. Dann werde ich vermutlich in den nächsten Tagen eine Absage bekommen. Wenn der ganze Mist da mal vorbei ist bekomme ich dann eventuell in einer gefühlten Ewigkeit wieder einen Untersuchungstermin.

    Danke für die Info.


    Viele Grüße


    Volker

    • Offizieller Beitrag

    Zur Erysipel-Prophylaxe: wichtig ist es, sorgfältig die Intaktheit der Haut zu kontrollieren! Insektenstiche bekommen bei mir ein Pflaster mit Jod-haltiger Creme, welches alle 12 Stunden erneuert wird.

    In den Zehenzwischenräumen wurde seinerzeit mal Fußpilz festgestellt. Alle paar Monate behandel ich mich entsprechend.


    Gute Entstauung ist wichtig! Deshalb Eigenbandagierung! Manchmal reicht schon das "Überbandagieren" mit Kurzzugbinden über den Strumpf.

    Mir hilft sehr ein Jobst relax Nachtstrumpf. Nachts nimmt gerade an den kritischen Stellen das Volumen nicht zu und die Insekten haben keine Chance!

  • Hallo Uli29,

    danke für die Tips.

    Ich hatte vor knapp 3 Jahren mein erstes Erysipel, dann 2,5 Jahre Ruhe gehabt und jetzt ohne ersichtlichen Grund die 2 relativ kurz hintereinander. Ich beachte die Vorsichtsmaßnahmen streng.


    Bei der Entstauung werde ich deine Tips wohl nicht so ganz anwenden.

    Für mich ist es eine Strafe und eine Qual, die Bestrumpfung den ganzen Tag anzuziehen. Deshalb werde ich sicher auch keine zusätzliche Bandagierung oder Nachtbestrumpfung anlegen. Ich bin jeden Tag gottfroh, wenn ich die Bestrumpfung ausziehen kann.

    Wenn mein Ödem zunehmen sollte, gehe ich lieber wieder zur Lympdrainage und riskiere die Corona-Ansteckung.

    Ich würde wirklich alles dafür geben, wenn ich diese Krebs-Op rückgängig machen könnte, dann hätte ich diese Probleme ganz sicher nicht.


    Viele Grüße


    Volker