Hat jemand gute Erfahrungen?

  • Hallo in die Runde,


    mich würde interessieren, ob es hier positive oder negative Erfahrungen gibt von anderen Lymphödempatienten und gerne auch deren Ärzten, mit zusätzlichen alternativen Heilmethoden?

    Ich bin grundsätzlich ein Freund der Schulmedizin, habe nun nach 8 Jahren konsequenter Kompression und Sport bereits sehr annehmbaren Erfolge erzielt, werde nun aber eine Ernährungsumstellung (kein Milcheiweiss, kein Gluten) und eine spezielle Lymphbehandlung .

    Was habt Ihr neben den gängigen Methoden ausprobiert? Und welche Erfahrungen habt Ihr gesammelt?


    LG Sporty Spice

  • Ja - das kann ich verstehen. Ich nehme das erst einmal nicht ganz ernst, ehrlich gesagt -und werde mich aber auch zu keinen unvertretbaren Experimenten überreden lassen. Ich merke ja als Erste, was mir gut tut und was nicht. Wenn ich weiterhin die Kompression tragen möchte, wird mir das jawohl hoffentlich niemand verbieten 😳

    Aber hat es hier jemand parallel zur Kompression ausprobiert?

    • Offizieller Beitrag

    In meiner Aqua-Sport-Gruppe haben es einige Frauen mit Lipödem ausprobiert. Die "Behandlung" ist wohl sehr schmerzhaft. Im Verhältnis zur MLD auch sehr teuer. Die Gespräche um die "Rezepte" haben viele Stunden unseres Aquatrainings begleitet.

    Überzeugend fand ich die Ergebnisse nicht. Denn die Teilnehmerinnen mussten sehr häufig auf Toilette. Das spricht m.E. für eine schlechte Entstauung.

  • Ich weiß nicht… viel auf die Toilette zu müssen könnte auch dafür sprechen, dass sie sehr gut auf den Wasserdruck reagiert haben und dann abtransportiert wird, was abtransportiert werden kann.

    Versuch macht klug. Schmerzen nehme ich für dieses Experiment inkauf - dass es teuer ist auch. Nur wenn der Zustand meiner Füße - und die kenne ich extrem gut - mir sagt, dass es stabil ist, werde ich die Strümpfe weglassen.

    Mein Phlebologe hatte mir „erlaubt“ (sogar nahegelegt) die Strümpfe 1x pro Woche zur Entlastung der Haut wegzulassen und ich habe es bisher nur sehr selten gemacht, weil mich total stört, wenn die Sehnen meiner Füße im Lymphsee „baden gehen“…

    Ich probiere diese Therapie diese Woche aus, wenn ich mich hinterher über das Verhältnis von Kosten und Effekt ärgere, dürft Ihr mit mit darüber lachen 🙃

    Tatsache ist: Diese chronische Erkrankung ist psychisch besonders durch die Strümpfe im Sommer sehr belastend. Im Winter machen sie mir sehr wenig aus… leider brauche ich sie aber vor allem im Sommer besonders dringend. Jetzt halte ich schon so lange durch und möchte „etwas Neues testen“… ein Gradmesser meiner sommerlichen Frustration wahrscheinlich 🙂

    Die Frauen von denen Du berichtest, hatten aber auch Erfahrung und Erfolg mit den schulmedizinschen Methoden?

    • Offizieller Beitrag

    (kein Milcheiweiss, kein Gluten)

    Milcheiweiß und Gluten wegzulassen, macht nur dann Sinn, wenn eine entsprechende Unverträglichkeit vorliegt, also Laktoseintoleranz oder Zöliakie.

    Milch und Milchprodukte sind wichtig, z.B. für die Calciumzufuhr. Gluten wird häufig als Bindemittel eingesetzt, wenn man es wegläßt, muß man in die Chemiekiste greifen, damit z.B. das Brot nicht auseinander fällt. Ob die Substanzen, die dann zum Einsatz kommen, so sehr gesund sind, wage ich zu bezweifeln. Ich möchte nicht E124 - 297 im Essen haben! ;)

  • Liebe SportySpice,


    ich habe genau danach vor ca. einer Woche hier im Forum gefragt ("Lymphologische Ganzheitsbehandlung"), schau doch mal den Thread an, so ein Zufall! Ich verzichte jetzt seit ca. zehn Tagen auf Gluten und Milcheiweißprodukte, die Lymphbehandlung habe ich erst mal doch nicht in Angriff genommen, weil ich keine seriös wirkende HP dafür in meiner Nähe gefunden habe, aber mich würde total interessieren, wie sie bei dir anschlägt bzw. ob überhaupt. Ich meine, probieren kann man es ja mal. Ich versuche, darauf zu achten, eben genug pflanzliche Proteine aufzunehmen, und habe auch nicht vor, dauerhaft komplett zu verzichten, aber mal einige Wochen und dann mal sehen ...


    Liebe Grüße!

  • Milcheiweiß und Gluten wegzulassen, macht nur dann Sinn, wenn eine entsprechende Unverträglichkeit vorliegt, also Laktoseintoleranz oder Zöliakie.

    Milch und Milchprodukte sind wichtig, z.B. für die Calciumzufuhr. Gluten wird häufig als Bindemittel eingesetzt, wenn man es wegläßt, muß man in die Chemiekiste greifen, damit z.B. das Brot nicht auseinander fällt. Ob die Substanzen, die dann zum Einsatz kommen, so sehr gesund sind, wage ich zu bezweifeln. Ich möchte nicht E124 - 297 im Essen haben! ;)

    Liebe Griselda, das stimmt so nicht mit der "Chemiekiste". Ich habe nun nicht sämtliche glutenfreien Produkte, die es auf dem Markt gibt, überprüft, aber ich habe z.B. Spaghetti aus Mais und Reismehl da, und da ist auch nur das drin. Dito ein "abgepackter" Toast, da ist auch keine "Chemie" drin. Und E 124 z.B. ist ein (roter) Farbstoff, der hat vermutlich keine sonderlich guten "klebenden" Eigenschaften, um ein Brot zusammenzuhalten ... man kann es doch mal ausprobieren. Überall wird Frauen außer Kompression nur die Liposuktion als "Therapie" ans Herz gelegt -- bevor man sich überlegt, sich unters Messer zu legen für einen Haufen Geld, kann man es ja mal ein paar Wochen ohne Gluten und Tiereiweiß versuchen, da werden die "Nebenwirkungen" deutlich überschaubarer sein. Keiner weiß bislang wirklich sicher, wie/warum ein Lipödem entsteht -- einen Zusammenhang mit der Nahrung, die wir jahrelang täglich in uns aufnehmen, zu vermuten, ist nun nicht völig abwegig, finde ich. Und wenn das Weglassen nichts bringt, bin ich dier Erste, die sich wieder auf richtige Nudeln freut ;)

  • Ja! Wie witzig! Ich esse gerade gf aus der Packung und finde darin auch keine E-s 😃

    Sehr gerne, Wysteria! Morgen ist mein Termin, ich werde berichten.

    Karoffeln, Reis, Mais, Hirse, Buchweizen, Erbsen-, Linsenmehl usw.… es gibt wunderbare, leckere und natürliche Alternativen.

    Ich esse auch Fleisch und Fisch, jetzt neuerdings nur keine Milchprodukte mehr, habe lustigerweise schon ewig eine Laktoseintoleranz.

    In der westlichen Kultur und Ernährungsform sind Milch und glutenhaltige Getreide aus Massenproduktion die Norm, in anderen Kulturen steht dies häufig gar nicht auf dem Speiseplan 😉

  • In der westlichen Kultur und Ernährungsform sind Milch und glutenhaltige Getreide aus Massenproduktion die Norm, in anderen Kulturen steht dies häufig gar nicht auf dem Speiseplan 😉

    Ich habe auch mal gelesen, dass bei Asiatinnen kaum Lipödeme vorkommen (bei Lymphödemen weiß ich es nicht), sofern das stimmt, würde das die Theorie ja noch untermauern, dass es an unseren Ernährunsgewohnheiten liegt. Ich habe jetzt auch wieder angefangen, ab und an Fleisch und Fisch zu essen, "vorher" war ich Vegetarierin, habe aber eben Milchprodukte gegessen ... ich habe zudem Endometriose, und da gab es mal eine Studie, die auch gezeigt hat, dass Glutenverzicht sich positiv aufs Schmerzemfpinden auswirkt, wie ich nun gelesen habe.

    Ich bin sehr gespannt, was Du berichtest, lass uns doch gerne hier auf dem Laufenden belieben und austauschen!

    Viele Grüße!

  • Ich gebe Euch einmal einen kurzes Update:

    Heute gab es ein Beratungsgespräch inkl. Anamnese und ersterBehandlung - die sich besonders auf den Bauchraum, Hals, Kopf und Rücken konzentriert hat.


    Weil ich seit Jahren schon Schmerzpunkte in der linken Seite hatte - ich wurde auch schon gastroenterologisch auf den Kopf gestellt - fand ich hochspannend, dass in dem Bereich auch Lymphsstauungen bemerkt wurden.


    Es erscheint mir sehr im Rahmen des Möglichen, dass auf diesem Weg meinen Lymphfluss verbessert werden kann. Wenn ich fühle oder sehe (buchstäblich), dass ich meine Stümpfe brauche, ziehe ich sie selbstverständlich wieder an - da waren wir uns einig, ganz undogmatisch.


    Ich würde uns allen sehr wünschen, dass zu dem Thema eine medizinische Studie in Angriff genommen würde.

  • klingt ja erstmal gut! Mein Eindruck ist, dass es zu diesem Themenkomplex Lip-/Lymphödem eher wenig Forschung gibt. Ich lasse mich gerne von den Experten eines Besseren belehren.

    Bin gespannt, ob es dir hilft!

  • Gerne, Ende der nächsten Woche ist mein zweiter Termin, dann gebe ich Euch einen Zwischenstand. (Mich begleitet seit Jahren ein Lymphödem.)


    Zu der Forschungsstand kann ich nicht viel sagen…


    Ist das nicht ein interessantes Promotionsthema für Internisten zB?

    Wie viele Referenz-Personen braucht man für eine aussagekräftiges qualitatives Ergebnis?

  • Ich hoffe natürlich sehr für dich, dass diese Behandlung effizient ist. Aber ehrlich gesagt, - für 190 € MUSS es auch effizient sein. Das ist echt sehr teuer!!!

    Und wahrscheinlich sind auch mehrere Behandlungen nötig?


    Ich würde dir folgenden Tipp geben:

    Ich würde zuhause vor dieser Behandlung mit dem Maßband ganz genau und exakt die Umfang-Maße an mehreren Stellen abmessen und exakt notieren.

    So dass du erkennst, ob bei dieser Behandlung auch tatsächlich wirklich eine Reduktion und Minimierung der Umfänge erfolgt ist.


    Ich bin auf jedenfall gespannt, was du für Erfahrungen mit der Behandlung machst und was du berichtest.

  • Ja, eine Ausbildung als Heilpraktiker hat die Person und erzählte mir von einer Patientin, die alles (auch Umfänge) sehr genau dokumentiert hatte.


    Ich kann Veränderungen tatsächlich sehr genau an der Sichtbarkeit von Sehen, Kniescheiben etc. erkennen, aber ja, vielleicht vermesse ich ergänzend.


    Ein Schulmediziner sagte mir einmal:

    „Wer heilt hat recht.“


    Dieser hatte nie ausgeschlossen, dass zB Veränderungen der Ernährung sehr positive Effekte haben können und kannte viele Rheuma-Patienten die sich zB glutenfrei ernährten, empfahl das aber selbst nie aktiv. (Nach Milcheiweiss hatte ich damals nicht gefragt.)


    Sämtliche Behandlungen der Schulmedizin sind auch nicht günstig und die Kompressionsstrümpfe extrem teuer - der Unterschied ist, dass hier viele Kosten von den Krankenkassen übernommen werden.


    Herauszufinden, ob es mir hilft, ist mir dieses Geld tatsächlich wert. Und es ist das erste Mal, dass ich die Naturheilkunde ausprobiere.


    Der Erfinder der Methode ist beides. Arzt und Naturheilkundler.

  • Ich kann Veränderungen tatsächlich sehr genau an der Sichtbarkeit von Sehen, Kniescheiben etc. erkennen, aber ja, vielleicht vermesse ich ergänzend


    Das ist ja schön, dass du schon Unterschiede erkennst. Trotzdem würde ich an deiner Stelle zusätzlich exakt genau nachmessen und Umfänge genau dokumentieren. Denn das Maßband lügt nicht. Und immer zur Sicherheit selber nachmessen.


    Würde noch zusätzlich Fotos von vor der Behandlung und nach der Behandlung machen, ob wirklich tatsächlich ein Unterschied zu erkennen ist.

    Einmal editiert, zuletzt von catwoman ()