Lymphovenöse Anastomose: OP im Sommer ?!?

  • Hallo zusammen,


    Ich habe mich in Regensburg ausführlich über LVAs aufklären lassen.

    Die Ärzte waren sehr nett und kompetent und haben mit Geduld an zwei Beratungsterminen alle meine Fragen beantwortet (drei DinA4-Seiten ^^).

    Nun habe ich mich dafür entschieden, dass ich mir wie empfohlen zwei LVAs setzen lasse (eine oberhalb des Sprunggelenks und eine oberhalb des Knies).

    Wegen Corona und den vollen Intensivstationen habe ich meinen OP-Termin allerdings erst am 31.5.2022 :(

    Die OP und die gesamte intensive Nachsorge (6 Wochen täglich MLD und 3 Monate Tag und Nacht Kompression) fallen also voll in den Sommer.

    Nun bin ich ein wenig am Grübeln, ob das nicht evtl kontraproduktiv sein könnte....

    Hat jemand von Euch Erfahrungen damit?

    Gibt es jemanden der auch im Sommer seine LVAs bekommen hat?

    Oder gibt es evtl Empfehlungen oder Ratschläge von den Ärzten hier im Forum?

    Danke schon mal!!

    • Offizieller Beitrag

    Erstens hast Du anscheinend keine andere Wahl, außer Du wartest bis zum nächsten Herbst.

    Zweitens sind hier im Forum viele User, die, wie ich selber auch, 365 Tage im Jahr ihre Kompri tragen müssen, also auch im Sommer. Ist manchmal nicht so angenehm, aber durchaus machbar (siehe Tipps zum Ertragen sommerlicher Temperaturen hier im Forum).

    Wichtiger fände ich die Frage, ob Du das zu dem Zeitpunkt beruflich realisieren kannst, Du wirst ja vermutlich für die 3 Monate krankgeschrieben werden (bei einem sitzenden Job z.B. wäre das sicher notwendig).

  • Hi Griselda,

    Das Tragen der Kompri im Sommer schreckt ich nicht so. Ich habe meine Strumpfhose ja bislang auch brav jeden Tag an.

    Mir ging es eher darum, ob die hohen Temperaturen irgendeinen Einfluss auf die Erfolgschancen haben könnten.

    Post-operativ an den Schnittstellen gut Kühlen ist wsl sowieso angebracht um die Schwellung in Schach zu halten.

    Bzgl Krankschreibung: man bleibt wohl ca 5 Tage stationär und ist insgesamt 2 Wochen krank geschrieben.

    Da ich Gleitzeit arbeite bekomme ich die 6 bzw 4 Wochen tägliche MLD sicher gut hin. Mein Job ist ein Mix aus Sitzen, Gehen und Stehen und Homeoffice kann ich teilweise auch machen. Wenn ich im Büro sitze, liegt mein Bein auf einem leeren Karton unterm Tisch und daheim im Homeoffice liegt es sogar auf dem Tisch :) Da mache ich mir ehrlich gesagt keine Sorgen.

  • Hallo Uli,

    Ja, die Lymphchirurgie ist nun nicht mehr an der Uniklinik sondern im St. Josef Krankenhaus. Die beiden Stationen Plastische Chirurgie gehören aber eh zusammen.

    Grund ist wohl "Logistik": da am Josefs das Brustkrebszentrum ist und viele Lymph-OPs bei Brustkrebspatientinnen erfolgen.

    Die OP macht wohl nicht mehr Dr Taeger, sondern Dr Heine, Dr Brix und Dr Brebant.

    So wurde es mir erklärt.

  • Dr Taeger steht wohl leider nicht mehr zur Auswahl für solche OPs :(

    Wäre mir natürlich auch am liebsten aufgrund der vielen tollen Bewertungen.


    Das perioperative Gesamtkonzept liest sich ganz vernünftig und ist wsl das Gleiche das in der Uniklinik angewendet wurde (würde ich zumindest erwarten da ja beide KH bzw Stationen zusammen gehören):

    Abmessung und Anfertigung eines Kompressionsstrumpfes mit Klettverschluss im KH vor der OP;

    Anfärbung der Lymphbahnen mit Patentblau u Indocyaningrün;

    Operation mit Mikroskop;

    Anlegen von Kompressionsbandagierung nach OP;

    Kompressionsstrumpf ab 1. Tag nach OP;

    Während des stationären Aufenthalts 2x täglich MLD;

    Im ersten Jahr nach der OP mindestens 4 Kontrolluntersuchungen;

  • Hallo Uli , das interessiert mich jetzt auch - weißt du Näheres darüber , ob Dr. Taeger noch oder womöglich gar nicht mehr operiert ? Wenn ich mich recht erinnere , hast du dich in der Uniklinik Regensburg ja beraten lassen - war da von evtl. Änderungen beim ärztlichen Personal die Rede?


    Freundliche Grüße aus dem Bayrischen Wald,

    Gelala

  • Dr. Taeger hat 2 LVAs pro Woche operiert!

    Ich bin im Juli zum Glück noch von ihm operiert worden - das war übrigens schon die zweite OP - und bei Nachkontrolle im Oktober (ich war mit Uli29 da) erzählte er schon, dass die Lymphchirurgie an das St. Josefskrankenhaus rübergeht und auch von anderen Ärzten durchgeführt wird. Unbegreiflich, weil Dr. Taeger hat eine Wahnsinnserfahrung und ist auch wegen der Lymphchirurgie grad im Focus ausgezeichnet worden..

  • Hallo in der Runde,


    hat jemanden Erfahrungen mit Lymphovenöse Anastomose...?

    Mir wurde gesagt das die Schmerzen in den Beinen besser werden, aber der Umfang signifikant sich nicht verkleinert. Ich habe seit 3 Jahre Lymph, begonnen hattes es nach dem Eierstockkrebs und der Entnahme der Knoten im Bauchraum. Ganz klassich.


    Vielen Dank im voaraus

  • Da Lymphödeme selbst zwar ein gewisses Spannungsgefühl , aber keine Schmerzen , verursachen können ,wäre vorab die Ursache der Schmerzen ( Vernarbungen nach Entfernung von Lymphknoten im Becken , die nahe der Beinnerven liegen ... ??) zu klären . Die Lymphovenösen Anastomosen würder an diesen Schmerzen naturgemäss nichts ändern können.

    Ist die Nachsorgeuntersuchung o.k. ?

  • Vielen Dank für die schnelle Antwort.


    Ich glaube, ich muss länger ausholen.

    Im Bauchraum wurden 16 Lymphknoten, Eierstock, Gebärmutter, Bauchnetz… entnommen. Ich gelte als geheilt. Da ist alles in Ordnung.


    Spannungsgefühl habe ich in den unteren Beinbereich (über den Knöchel und Waden). Abends kommen die Schmerzen, da ich mich nicht gut bücken oder leicht wieder hoch kommen kann. Venen sind in Ordnung, habe dies mehrfach abgeklärt.


    Eingestuft bin ich auf Stufe 2 Lymphödem (über dem Knöchel Stufe 3), hinzu kommt Lipödem. Vor der Krebsbehandlung hatte ich keinerlei Probleme dieser Art. Ich bin 43 Jahre alt.

    2- 3 mal die Woche habe ich Lymphdrainage. Und versuche die Kompressions-Strümpfe zu tragen, es gelingt mir nicht immer. Außer im Winter geh ich zwei mal die Woche schwimmen, jeweils eine Stunde. Da habe ich kaum diese Beschwerden.

    Mein Ziel wäre es wieder in Inline-Skates reinzupassen, da ich früher gerne gefahren bin. Ich erhoffe mir von dieser Op ( Lymphovenöse Anastomose ) eine Verbesserung oder sogar vielleicht auch Umfang-Verkleinerung in den Beinen?


    Egal wie, ich glaube, ich kann von der OP nur profitieren. Erfahrungswerte habe ich leider nicht und eine ziemlich lange Odyssee an Ärzten in den Bereich.


    Mit einer sehr beherzten jungen Physiotherapeutin und umsichtigen Hausärztin versuchen wir Information,Verbesserung und Lösungen zu finden. Die Nachsorge ist aus meiner Perspektive o.k. . Für Informationen und Erfahrungswerte wäre ich dankbar!

    Eine Reha konnte ich leider noch nicht in diesen Bereich anfangen. Zwei kleine Kinder und Corona bremsten mich aus.


    Mit freundlichen Grüßen

  • Vor einer Op. wäre eine intensive stationäre Entstauung natürlich sinnvoll ( REHA) um das Lymphödem zu bessern und damit auch zu sehen welche Beschwerden vielleicht nicht vom Lymphödem kommen und sich damit auch durch eine erfolgreiche Op. nicht bessern liesen.

    • Offizieller Beitrag

    Eine OP sollte erst dann in Betracht gezogen werden, wenn alle konservativen Möglichkeiten ausgeschöpft sind und trotzdem kein befriedigendes Ergebnis erzielt werden kann.

    Bei Dir sehe ich da noch Luft im konservativen Bereich.

    Erstmal unbedingt täglich von morgens bis abends die Kompri tragen! Im Sommer ist das nicht immer angenehm, es ist aber extrem wichtig. Auch Schwimmen nur in Kompressionsbestrumpfung.

    Du solltest auch eine stationäre Entstauung in die Wege leiten. Corona ist ja inzwischen kein Hindernis mehr, vielleicht findest Du eine Betreuungs-Möglichkeit für Deine Kinder.

    Schlimmstenfalls kann man sich auch an das zuständige Jugendamt wenden, dort wird in solchen Fällen für die Dauer Deiner Therapie eine Pflegefamilie organisiert.


    In der Reha bekommst Du viele Informationen zum Lymphödem, auch Tipps und Ratschläge von anderen Betroffenen. Nach der Entstauung werden noch in der Klinik die Strümpfe angemessen.

  • Wie du hier schon sicherlich gelesen hast, befasse ich mich auch gerade mit dem Thema der OP und bin ebenfalls sehr an Erfahrungsberichten interessiert.

    Ich habe allerdings vorher eine intensive stationäre Entstauung probiert und trage sehr konsequent meinen Kompressionsstrumpf.

    Bis jetzt habe ich auch immer die Auskunft bekommen, dass der Strumpf auch nach der OP getragen werden muss. In einer Klinik nach der OP sogar für 3 Monate möglichst 24 Stunden!

    Je nachdem, wo die Anastomosen gesetzt werden, könnte ich mir vorstellen, dass Inliner (zumindest in der ersten Zeit nach der OP) auch keine gute Idee (Hartschale) sind. Ich soll mir extra Flip-Flops besorgen, damit der Fußrücken (wo die Anastomose geplant ist) nicht belastet wird.

    Vielleicht denkst du ja doch noch einmal über eine Reha nach.

    Ansonsten kannst du dich ja auf jeden Fall mal Richtung OP erkundigen.

    Ich würde mich freuen, von deinen Erfahrungen zu hören!


    Viele Grüße


    Kunigunde

    • Offizieller Beitrag

    Das kommt auf die individuelle Schwere der Erkrankung an, mit dem Maßband vorher/nachher und dem Köpergefühl dabei wird man als Betroffene/r recht schnell herausfinden, ob die Kompression zum Schwimmen notwendig ist. Je höher die Wassertemperatur, desto erher wird die Kompression notwendig sein.

  • Vielen lieben Dank für die vielen Tips und super schnellen Antworten.


    Ich werde gerne Berichten.


    P.s Inliner ist ein langfristiges Ziel von mir. Im ersten Jahr geht da sicherlich noch nichts.


    #viele Grüße#