Lipödem und massive Gelenkbeschwerden

    Guten Abend, meine Frau hat mich gebeten, ihren Fall zu schildern.

    Sie ist 55 Jahre alt und leider seit Jahren an einem Lipödem Grad ll. Bereits vor rund 20 Jahren wurde eine Liposuktion an den Beinen durchgeführt. Bezahlt von der Kasse! Mit damaliger Technik wurde weniger Fett abgesaugt. Die OP hat dennoch das Fortschreiten verzögert.


    Problem: in Kombination mit einer Schwangerschaft und einer Schilddrüsen OP verschlimmerte sich das Lipödem. Nun sind massive Gelenkbeschwerden aufgetreten. Die Menisken beider Knie sind aufgrund des Gewichts gerissen. Sport ist nicht oder nur kaum möglich. Dadurch ist ein Teufelskreis in Gang. Trotz niedriger (zu niedriger?) Kalorienaufnahme erfolgt ohne Sport keine Gewichtsabnahme. Die Ratschläge der Orthopäden reichen von aufwändiger Umstellungsoperation der Beinachsen bis zu Liposuktion mit anschließender MeniskusOP.


    Letzteres erscheint sinnvoll, um das Gangbild zu verbessern. Dennoch verweigert die Kasse eine Kostenbeteiligung mit Verweis auf die neuen Regelungen ab Stufe 3. Eine teure BeinachsenOP inkl Nachsorge würde bezahlt, nicht jedoch eine Liposuktion mit billigerer MeniskusOP.


    Nun denken wir daran, in den sauren Apfel zu beißen und die Liposuktion selbst zu bezahlen. Hat hier jemand Erfahrungen mit Gelenkproblemen und Reaktionen der Kassen? Vielleicht gibt es hier Ratschläge?

    Vielen Dank!

    Frank

    • Offizieller Beitrag

    Ich denke, wenn der Arzt eine medizinische Notwendigkeit der Operation bestätigt und der KK plausibel erklärt, muss die KK den Fall prüfen und eine Einzelfallentscheidung treffen. Mehrere Fachärzte an der Seite deiner Frau wäre natürlich von Vorteil.


    Andere Seite.... Wenn die Patientin erheblich übergewichtig ist, ist es aus medizinische Sicht, nicht ungefährlich, solche OP durchzuführen. Gerade Liposuction.

    Dann würde ich zuerst die Fachleute mit einbeziehen, die professionell helfen würden.

    Vielen Dank für die schnellen Antworten. Sie hat Stadium 2, auf dass sich die Kasse bei ihrer Ablehnung beruft. Dabei spielt es keine Rolle,dass eine Liposuktion (zumindest an den Knieinnenseiten) aus Sicht der Orthopäden die folgenden Knie OPs wesentlich vereinfachen würden.

    Sie hat mittlerweile Übergewicht, mit einem Schub nach einer Schilddrüsen OP. Alle Diäten sind bislang erfolglos. Der Stoffwechsel scheint zu "ruhen" und Ausdauersport ist aufgrund der Kniebeschwerden nicht möglich (nur Fitness). Der behandelnde Arzt sprach bereits von einem Magenballon, um den Stoffwechsel zu "überlisten".

    Beinachsenfehlstellung lässt sich auch gut mit Physiotherapie berichtigenm mit Geduld und intensiver Arbeit und Trainieren. Ist bei mir auch von meiner Physio erfolgt, wir haben von ca. 2018 - Anfang 2020 intensiv es bearbeitet und trainiert. Bzw ich glaub: 2017-2019 Intensiv 2x die Woche Beinachsen-Arbeit, mit jede Woche natürlich Hausaufgaben, danach 2019 - 202& haben wir Sturzprophylaxe gemacht, nachdem ich 2019 nochmal schwer stürzte und schwere Handgelenksverletzung bekam. Was ineinander greift.

    Privat bezahlt alles, da das natürlich keine Kassenleistung ist.

    Aus X-Beinen sind gerade Beine geworden, natürlich muss man am Ball bleiben dauerhaft bei Übrungen im Stehen (geht so nebenher in Supermarkwarteschlangen etc.), beim Gehen und auch mit Übungen, was ich seit 2019 auf dem. Bellicon viel mache. OP mit Brechen und Neusetzen der Beine würde ich da nie riskieren.

    Einmal editiert, zuletzt von Kerstin2 ()

    Weder X noch O ausgeprägt. Durch das Lipödem an den Knieinnenseiten hat sich das Gangbild natürlich verändert. Das rechtfertigt aber sicher keine Umstellungs

    OP.

    Zitat von FrankW

    Weder X noch O ausgeprägt. Durch das Lipödem an den Knieinnenseiten hat sich das Gangbild natürlich verändert. Das rechtfertigt aber sicher keine Umstellungs

    OP.

    Das ist leider halt absolut „normal“ bei Lipödem und geht mit konsequenter Physiotherapie und täglichem Üben der Übungen zügig weg, bei Lipödem.


    Strümpfe ausmessen und anpassen / Physio suchen, die/der als Privatzahler noch was frei hat und Gangbildkorrekturen machen kann / Geduld dafür 1-2 Jahre intensives Training dort und zuhause viel und ständig Üben (auch danach immer!) / ggf Übergewicht reduzieren / dann gehts.

    Gangbildveränderung durch Lipödem-Stellen an den Knie-Innenseiten sowie den Innenseiten der Oberschenkel ist nun halt die absolut normale Standard-Folge eines Lipödems und muss man selbst bearbeiten im Training.

    Einmal editiert, zuletzt von Kerstin2 ()