Genitallymphödem - akute Verschlechterung

  • Vor 25 Jahren hatte ich mehrere Unterleibsoperationen und seitdem ein Lymphödem am Mons pubis, Bauch und linken Oberschenkel. Bisher hatte ich es durch konsequente Behandlung und Strumpfhose ganz gut im Griff. Nun hatte ich vor einem Jahr einen gutartigen Tumor im Gesäß links, dessen OP eine 15 cm lange Quernarbe verursacht hat. Im Oktober würde mir die Schilddrüse komplett entfernt aufgrund eines Karzinoms (keine Nachbehandlung).

    Seit Herbst stelle ich nun eine stete Zunahme des Ödems fest. Mittlerweile wird es auch im Schritt dick und meine Beine fühlen sich oft schwer an. Ich versuche verschiedene Einlagen. Allerdings habe ich gynäkologische Beschwerden andere Ursache, was es schwierig macht. Bisher kein Erfolg.

    Ich war beim Lymphologen, Phlebologen und Gynäkologen und habe eine zweiwöchige Entstauungstherapie gemacht. Ein MRT ist geplant.

    Nun bin ich ratlos, wie ich weiter damit umgehen soll.

    Vielleicht hat noch jemand eine Idee?

    • Official Post

    Ich würde zunächst das Ergebnis des MRT abwarten.

    Falls sich dabei keine Erklärung für die Zunahme des Ödems findet, müßtest Du überprüfen, ob die konservativen Behnadlungsmöglichkeiten maximal ausgeschöpft sind. Vielleicht kannst Du die Häufigkeit und/oder die Dauer der MLD erhöhen? Eventuell eine höhere Kompressionsklasse der Bestrumpfung?

    Man kann auch eine Lymphberaterin des Strumpfherstellers ins SH kommen lassen, oft haben diese Damen noch Ideen zur Verbesserung der Kompressionsversorgung.

    Falls sich durch konservative Behandlung keine Verbesserung erzielen läßt, wäre evtl. eine Operation (Lymphknotentransplantation oder LVA) zu erwägen.

    Schau mal hier im Forum, es gibt schon etliche Beiträge dazu.

  • Vielen Dank für eure Ideen.

    Eugenbehandlung mache ich zur Zeit jeden Abend. Durch meine diversen Narben ist der Abfluss schon schwierig. Dass eine Kompressionsberatung im SH möglich ist, wusste ich nicht. Am Unterleib vor allem, ist der Druck nun zu wenig. Der Beindruck muss dann entsprechend sein.


    Mit einer OP wäre ich sehr zurückhaltend, da ich schon so viele Eingriffe/Narben habe. Wo wird so etwas gemacht?

    • Official Post

    Hallo Christine,

    die Erhöhung des Drucks im Genitalbereich ist eigentlich nur durch Pelotten/Druckpolstern erreichbar .

    Die gibt es zum Teil aus gepolsterten textilen Einlagen, die man auch über ein Rezept im Sanitätshaus erhalten kann, ggf ist aber auch eine Anfertigung sinnvoll, da hängt es stark von den Ferigkeiten und Möglichkeiten deines Sanitätshauses ab.

    Bei den Strumpfherstellern gibt es da kaum etwas.

    Die Strumpfhose sollte in jedem Fall einen kompressiven Zwickel haben, ist je nach Hersteller bestellbar und sollte ebenfalls geklärt werden.

    Herzliche Grüße

    • Official Post

    Es gibt verschiedene Arten, Pelotten auf Maß anfertigen zu lassen. Vermutlich muss man da verschiedene Hersteller durchprobieren.


    Für uns Anästhesisten ist der Genital -bzw Leistenbereich potentiell für Infektionen prädestiniert. Durch die Behaarung, die Schweißproduktion und die Nähe zu Anus und Vagina etc. Deshalb legen wir dort nur arterielle oder venöse Zugänge, wenn andere Bereiche nicht zur Verfügung stehen. Das ist in meinen Augen auch ein Gesichtspunkt, der gegen LVA's in diesem Bereich spricht.

  • Tatsächlich ist auch meine Gynäkologin skeptisch gegenüber Einlagen. Es bräuchte auch eine Kompression vom Gesäß her, denke ich, oder?

    Welcher Hersteller hat kompressive Zwickel, das kenne ich gar nicht?

    Und wer bietet solche Geleinlage an?

    • Official Post

    Hallo Christine,

    der Druck der Kompressionsware wirkt immer zirkulär und erreicht am stärksten die dominanten Stellen, alles andere erfährt weniger Druck. Alles nach ,,innen,,liegende gar keinen. Die Pelotten und Polster sollen dieses ausgleichen und durch die Annäherung an eine runde Form, erhöht sich unter den gepolsterten Stellen der Druck .

    Zur zusätzlichen Lockerung von Fibrosen und Anregung des Lymphabflusses können unruhige Oberflächen (streifen in Abflussrichtung) sinnvoll sein .

    Der kompressive Zwickel ist zB bei Medi und Juzo bestellbar und kann den Druck nach innen nicht erhöhen, sonder schafft mehr Gegenhalt , als ein dehnfähigeres Material .

    Um im Zwickelbereich nach oben Druck zu geben, bedarf es dann schon eine Art Bodyversorgung oder Hosenträger, was zusätzlich zu der Strumpfhose sicher nicht ganz einfach ist.

    Was hat deine Frauenärztin gegen Einlagen?

    Hast du Wassereinlagerungen im Gesäßbereich?

    Herzliche Grüße

  • Meine Frauenärztin ist gegen Luftausschluss in diesem Bereich.

    Mein Gesäß und mein Bauch werden zurzeit allmählich dicker, ja.

    Meine Strumpfhosen sind von Jobst. Sie geben mir leider grundsätzlich keine Auskunft und verweisen mich auf das Sanitätshaus.

    • Official Post

    Liebe Christine,

    die geschilderten Einlagerung im Bauch und Gesäßbereich klingen umfangreicher und bedürfen einer Klärung. Was genau hat die Verschlechterung hervorgerufen?

    Da sollten alles einmal beleuchtet, diagnostisch, therapeutisch und versorgungstechnisch.

    Hast Du Mal an eine stationäre Entstauung in einer Lymphklinik gedacht, damit die Gesamtsituation bewertet wird.

    Was empfiehlt Dir deine Frauenärztin zu tun, was schlägt das Sanitätshaus vor, was sagt der Lymphtherapeut?

    Gibt es es da einen Austausch?