Liebe Forengemeinde,
ich bin froh ein solches Forum gefunden zu haben, denn ich fühlte mich im letzten Monat von den Ärzten etwas allein gelassen. Erstmal zu meiner Person: Ich wohne in Berlin, bin 26 Jahre alt bis vor kurzem auch immer kerngesund gewesen. Nun habe ich vor ca. 4 Wochen bemerkt, dass mein linker Fuß angeschwollen ist und beim laufen ein wenig schmerzte, hatte aber erst einmal nichts Schlimmes vermutet und ging erst ein paar Tage später zum Arzt. Es wurde zuerst auf irgendeine Entzündung getippt, ich bekam Tabletten und Thermosalbe. Hat die ganze Sache noch verschlimmert (vor allem die Salbe), also wieder zum Arzt. Thromboseverdacht. Wurde dann aber nach der Dopplersonografie auch ausgeschlossen. Zig mal wurde mir Blut abgenommen, Blutwerte top, ich war bei 4 Ärzten, keiner wusste was es war. Durch google bin ich dann auf das Thema "Lymphödem" gestoßen. Nach meinen Symptomen zu urteilen war ich mir sicher, dass es ein Lymphödem ist (Symptome: geschwollener Fußrücken, Stemmer'sches Zeichen positiv, leichte Schmerzen in der Wade und manchmal im Gesamten Bein bis zur Hüfte, in der Schwellung verbleibt einen Druckstelle nachdem man draufgedrückt hat). Meine Ärztin hat meine Vermutung geteilt und mir 6x MLD und Kompressionsstrümpfe verschrieben (die leider noch nicht fertig sind), bei der MLD war ich gestern das erste Mal. Eine Besserung war aber leider noch nicht zu beobachten. Ich habe leider erst in einem Monat einen Termin beim Spezialisten, so lange weiß ich noch gar nicht, ob es das wirklich ist oder nicht. Kennt zufällig jemand in Berlin einen qualifizierten Arzt, zu dem ich gehen kann, ohne dass ich monatelang auf einen Termin warten muss?
Mich belastet das Thema sehr, seit einem Monat denke ich nun fast rund um die Uhr an diesen Fuß, die Konsequenzen, unternehme weniger, bin nachdenklich, fast depressiv. Mir fehlt meine Unbeschwertheit, die ich vorher hatte, denn jetzt mache ich mir ständig Sorgen, dass es immer schimmer wird und ich bald entstellt bin und einen riesigen Fuß oder ein unverhältnismäßig dickes Bein bekomme. Vor allem der Gedanke, dass diese Krankheit chronisch ist, macht mich fertig. Ich weiß, man sollte nicht den Teufel an die Wand malen, aber ich bin nun mal ein Mensch, der sich immer viel sorgt. Fragen, die mich beschäftigen sind z.B.: Wie stehen die Heilungschancen? Kann es sein, dass die Krankheit irgendwann wieder weggeht? Kann daraus auch Elephantiasis entstehen, obwohl man in Behandlung ist?
Darf ich joggen gehen? Ist schwimmen gut? Sind Diskobesuche jetzt tabu (ich bin der Typ Mensch, der die Nacht durchtanzt...)? Sind High-Heels ab jetzt verboten? Ist Bewegung im Allgemeinen denn überhaupt gut? Mein Fuß ist abends (vor allem wenn ich viel unterwegs war und gelaufen bin) immer sehr angeschwollen, morgens weniger. Muss ich auf meine Ernährung achten? Gibt es bestimmte Dinge, die ich nicht essen sollte? Wie sieht es mit Wein aus? Ich trinke 2-3 Mal pro Woche Wein (meistens roten). Und ich rauche 2-3 Zigaretten am Tag... beeinflusst das diese Krankheit negativ?
Sorry für den langen Text und die vielen Fragen, aber ich musste jetzt mal alles rauslassen, denn ich fühle mich so allein mit meinen Ängsten und Befürchtungen. Vielleicht kann ja der eine oder andere was zu meinen Fragen sagen, ich würde mich jedenfalls sehr darüber freuen!
Liebe Grüsse und ein schönes Wochenende, Bella