Liposuktion Antrag

  • Hallo an alle,
    ich möchte eine Liposuktion bei meiner Krankenkasse (Barmer) beantragen. Habe die Diagnose Lip/Lymphödem Beine bds. Stad 3 und keine Besserung trotz regelmäßigen Tragens von Kompressionsstrümpfen/Strumpfhose und Lymphdrainage. Eine Chirurgin für Plastische und Ästhetische Chirurgie hat mir bereits ein Attest geschrieben, wo sie die Liposuktion empfiehlt. Sie sagte, alle zusätzlichen Atteste wären gut. (Phlebologe, Orthopäde wären gut), werde noch schauen, was ich bekomme.
    Dazu möchte ich selbst noch etwas schreiben. Wer hat Erfahrung mit Beantragung und Liposuktion? Ist das im Nachhinein sehr schmerzhaft? Die Erfolgsquote soll ja sehr gut sein. Was ist mit Komplikationen?
    Und was ist davon zu halten, dass gesagt wird, keine Liposuktion bei Lymphödem?
    Für mich ist das Tragen der Kompressionsbestrumpfung extrem belastend da ich eine Vorschulklasse leite und beweglich sein muss, und natürlich auch so im Alltag.


    Ich würde mich sehr über Tipps oder Rückmeldungen freuen.


    Viele Grüße


    Larisa17

  • Danke für die schnelle Rückmeldung.
    Und ja, ich bin schlank, treibe auch aktiv Sport. Und das mit der Zweitmeinung ist ein guter Tipp, werde ich auf jeden Fall einholen.
    Viele Grüße

  • Zur Risikoevaluation/erfassung ist natürlich als erstes das Ausmass des geschilderten Kombinierten Lymphödemanteils zu erfassen.
    Nach Prof. Schmellers Untersuchungen tragen auch nach Liposuktion ca. 60 % der Pat. weiter Kompressionsstrumpfversorgung

  • Hallo,
    zum Thema Lymphödem kann ich nichts sagen, aber zur Lipo.
    Sie schreiben eine plastisch ästhetische Chirurgin hat es sich angeschaut und befürwortet, kennt sie sich denn mit dem Lipödem aus ? Die meisten ästhetischen Chirurgen saugen mit der Criss Cross Technik ab, und sagen das macht nichts. Aber es soll mit optimaler Schonung der Lymphbahnen gesaugt werden und das ist nicht Criss Cross.
    Zum Thema Schmerzen nach Op, na ja jeder empfindet Schmerz anders. Ich z. B. bin nicht so empfindlich und habe nach keiner meiner drei Lipos auch nur eine einzige Schmerztablette gebraucht, manche haben sich eine Woche mit Ibu oder Novalgin zugepumpt. Der "Schmerz" ist in der Regel wirklich wie ein starker Muskelkater. Kinder kriegen ist schlimmer!
    Aber ich würde mir schon auch auf jedenfall eine Zweit vielleicht Drittmeinung einholen, am besten von jemanden der nicht selbst opeririert, sprich selbst keinen Nutzen von einer Op hat.
    Ach ja, ich trage keine Kompri mehr. ABER es war ein reines Lipödem Stadium 1-2.
    LG
    Muck

  • Hallo Dr. Sprengel, Dr Martin, Muck, ...


    zur Kompression: ich trage Kniestrümpfe und Caprihose. Die Kniestrümpfe mit Zehenkappe, ich hatte zunehmend in den Zehengrundgelenken Probleme und Schwellungen/ unklare Entzündung/ Ödem am Fuß oben. mit Zehenkappe ist das besser geworden.
    Womit ich nicht klarkomme, ist die Caprihose (also quasi Leggings), damit kann ich nicht schnell und nur kurz zügig laufen, sie behindert mich einfach zu sehr. Zudem bekomme ich davon Bauchschmerzen, spätestens in der ersten großen Pause bei der Arbeit an der Schule muss ich sie immer ausziehen, weil ich sonst regelrecht Krämpfe bekomme. Außerdem kann ich damit weder vernünftig in die Hocke, noch mich gut bücken. Wie man damit Sport treiben soll, ist mir ein Rätsel. Ich gehe regelmäßig schwimmen, oder ziehe z.B. beim Yoga nur Kniestrümpfe an. Außerdem ist es mit der Caprihose extrem warm, sobald kein Winter mehr ist. Ich frage mich, wie andere das ertragen. Ich fahre morgens schon immer mit dem Rad zur S-Bahn, weil mir das zügige Laufen dahin zu viel ist. Außerdem rutscht die Hose trotz Haftrand obwohl ich sie bevor ich losgehe, mit Haushaltshandschuhen nochmal richtig hochziehe. Bei der Arbeit habe ich das Problem mit dem Hochziehen auch. Das Ganze geht zu Lasten meiner Arbeitsfähigkeit und stresst mich sehr.


    Zu dem Punkt Anmessen der Kompressionsbestrumpfung nach optimaler Entstauung:
    Als mir vor anderhalb/zwei Jahren endgültig die Diagnose gestellt wurde, wurde mir kein Rezept für Wickeln ausgestellt, was ja für eine optimalere Entstauung als (nur) reguläre Lymphdrainage gesorgt hätte. Mit dem Hinweis auf zu geringe Ausprägung des Lymphödems. Damals vom Gefäßzentrum in Hamburg Bahrenfeld. Vielleicht sollte ich versuchen, so etwas doch mal zu bekommen. Eine Reha habe ich gerade hinter mir, aber nicht in einer lymphologischen Fachklinik.


    Zur OP: (Muck)
    Nach der Methode bei der OP werde ich fragen, aber die Chirurgin ist sehr erfahren und operiert pro Woche 5-6 Ödempatientinnen, hat sie gesagt. Sie wurde mir von verschiedenen Seiten, u.a. von meinem behandelnden Phlebologen empfohlen.


    Viele Grüße


    larisa17

  • P.S.


    Die Chirurgin hat von einer Gesetzesänderung oder Ähnlichem in Bezug auf Liposuktion gesprochen, die dieses Jahr anstehen soll. Kann mir dazu jemand was sagen?



    Morgen habe ich einen Termin bei meinem Phlebologen, den werde ich auf das Thema optimale Entstauung mit anschließender Kompression nochmal ansprechen. Er hat aber schon gesagt, dass ein Liposuktion bestimmt gut wäre, da ja das Lymphödem vom Lipödem verursacht wird und von daher das Lymphödem auch abnehmen wird, wenn das Lipödem reduziert wird. Finde ich einleuchtend.
    Und danke für die Beiträge, ich finde sie wirklich wertvoll und freue mich, dass es dieses Forum gibt.


    Viele Grüße
    larisa17

  • Hallo Larisa,
    was hattest du denn für eine Reha?Die lympholog. reha hat z. B. nichts mit einer orthopädischen Reha zutun.Ich war im August 15 erst in einer othop. Reha und im Januar 16 in der lymph. Reha.Musste im Widerspruch nur darauf hinweisen und schon wurde ich durchgewunken.
    Die liposuktion ist noch keine Kassenleistung,im Mai wird die Entscheidung des BGA dazu erwartet,hoffentlich für positiv,d.h. das unter bestimmten Voraussetzungen die KK die Kosten übernehmen müssen.also kein Freifahrtschein nach dem Motto ich will mein Fett weg habe.
    Mein Lymphologe möchte auch ,das ich einen Antrag stelle,Orthopäde befürwortet es auch,da das Lipödem auf Muskeln und Sehnen drückt und dementsprechend Schmerzen verursacht,hat dies auch in seinem Arztbericht geschrieben.Bin dann mal gespannt was meine KK dazu sagt.Konservativ geht nicht mehr:3x 60 min MLD/Woche an den anderen Tagen lege ich mich in den Lymphomaten,hab gerade meine neue Kompression bekommen,die konsequent getragen wird,Sport soweit möglich,meist nur nach MLD vernünftig möglich,selbst Ebike ist manchmal nicht mehr möglich.

    • Offizieller Beitrag

    Womit ich nicht klarkomme, ist die Caprihose (also quasi Leggings), damit kann ich nicht schnell und nur kurz zügig laufen, sie behindert mich einfach zu sehr. Zudem bekomme ich davon Bauchschmerzen, spätestens in der ersten großen Pause bei der Arbeit an der Schule muss ich sie immer ausziehen, weil ich sonst regelrecht Krämpfe bekomme. Außerdem kann ich damit weder vernünftig in die Hocke, noch mich gut bücken. Wie man damit Sport treiben soll, ist mir ein Rätsel.

    Hat der Hosenbund einen Klettverschluß ? Welche Kompressionsklasse hat das Leibteil ?
    Sitzt der Hosenbund hoch genug, also in der Taille ? Wird die Capri täglich gewaschen ?
    Falls Die Taille nicht ausgeprägt genug sein sollte ist auch eine Befestigung mittels Hosenträgern (rezeptierbar) möglich.

  • Hallo , ich bin neu hier und kann aus aktuellen Anlass euch erzählen wie es bei mir gelaufen ist. Ich habe seid gut 5 Jahren ein Lymphödem im linken Bein. Dies entstand nach Gebärmutterhalskrebs. Da sich der Zustand zusehnst verschlechterte trotz konsequenter Kompressionsstrumpfhose und Lymphdrainage wurde bei mir eine Lymphknotentransplantation durchgeführt. Leider war das Ergebnis nicht so wie erwartet. Nun kam nur noch eine Absaugung in Frage. Natürlich lehnte meine Krankenkasse (AOK) dies ab. Widerspruch eingelegt und zum medizinischen Dienst geschickt . Der konnte es kaum fassen so ein dickes Bein, jedoch lehnte er es ab, da aus seiner Sicht die Absaugung meinem Bein schaden würde. Mir bei einer (auf Empfehlung meines Arztes) Ärztin eine zweite Meinung geholt, auch diese sagte mir das nur noch eine Absaugung Linderung bringt. Sie gab mir ein Schreiben mit für die Kasse. Doch auch das brachte eine Ablehnung.Wieder ein Widerspruch eingelegt und ihr werdet es nicht glauben die Kasse zahlt nun die Absaugung. Es hat aber auch fast ein Jahr gedauert. In den nächsten Tagen werde ich ein Termin bekommen. Ihr glaubt nicht wie ich mich gefreut habe.

  • Guten Abend Dr. Sprengel, ich möchte direkt auf Ihre Fragen eingehen.Ja ich war zweimal in der Lymphklinik in Bad Nauheim.Ich trage täglich meine Kompressionsstrumpfhose, denn ohne könnte ich es gar nicht ertragen. Lymphdrainage habe ich 2 mal in der Woche je eine Stunde. Die Lymphknotentransplantation wurde aus der Achsel in den Unterschenkel verpflanzt.Das wurde in München gemacht.Eine Zweitmeinung habe ich mir von einer Ärztin in Düsseldorf geholt und Sie riet mir auch wie der Arzt in München zu einer Absaugung.Wissen Sie wenn Sie mein Bein sehen würden , dann würden Sie mich verstehen das ich jede noch so kleine Möglichkeit nutze , die mir Linderung bringt. Ich vertraue den Ärzten sehr und denke es ist die richtige Entscheidung.

  • Guten Abend Dr, Sprengel,ja der Professor aus München hat die Stelle für die Transplantation gewählt weil im Unterschenkel schon der Lymphfluss stark eingeschränkt ist.Der Bereich ist schon sehr weich jedoch reicht es nicht aus , da das Volumen des Beines einfach zu groß ist.Natürlich werde ich Sie und allen anderen hier auf den Laufenden halten.
    Zum Beitrag von Dr. Schingale, das ist mir absolut bewusst, daß ich weiterhin die Kompressionsstrumpfhose tragen muss. Ich habe knapp 6 Jahre damit gelebt und es ist für mich kein Problem sie weiterhin zu tragen. Hauptsache das Volumen ist gemindert und die dazu gehörenden Schmerzen und Einschränkungen.
    LG Katrin Hartmann

  • Die Idee bei der LK-Transplantation ist, dass die Lymphknoten eine induktive Wirkung auf das Lymphgefäßwachstum haben. Es konnten bereits 6 Monate nach der Transplantation neue Gefäße nachgewiesen werden. Allerdings ist das vorher neu gebildete Fettgewebe natürlich immer noch da, so dass in einigen Fällen neben der LK-Transplantation eine Lipsuktion Sinn macht. Habe es selbst bei mehreren Patientinnen beobachten können.

    Mit freundlichen Grüßen


    Dr. med. F.-J. Schingale
    ärztlicher Leiter Lympho Opt Klinik
    Pommelsbrunn
    Tel. 09154-911200
    http://www.lympho-opt.de/

  • In jedem Fall. Eine Arbeitsgruppe in Thessaloniki konnte nach Amputationen und Replantationen ein Lymphgefäßwachstum innerhalb von 7-11 Tagen nachweisen. Auch beim Menschen kommt es zu neuem Wachstum bei intakten Lymphknoten: siehe Landwirt aus Memmingen(Beide Unteramre verloren, dann einige Jahre später Transplantation ohne Lymphödem in der nachfolgenden Zeit.) sowie einem Patienten in Österreich(beide Hände verloren, nach Transplanantation keine Ödeme). Nach LK-Dissektion kaum neues Wachstum in dem Entsorgungsbereich der entsprechenden LK. Isolierte LK-Transplantationen führten zu Fibrosen der LK, bei Mitnahme von umgebendem Fettgewebe wachsen offenbar neue Gefäße. D. Müller, TU München.

    Mit freundlichen Grüßen


    Dr. med. F.-J. Schingale
    ärztlicher Leiter Lympho Opt Klinik
    Pommelsbrunn
    Tel. 09154-911200
    http://www.lympho-opt.de/

  • Guten Abend Dr. Sprengel natürlich kann ich Ihre Zweifel verstehen, zumal ich auch gedacht hatte das die Transplantation im "Ursachenbereich" gesetzt wird. Nun laut Aussage des Arztes war dies die richtige Stelle.
    Guten Abend Dr. Schingale ja ich denke auch das nach der Lipsuktion der Lymphfluss gebessert wird, da die Ablagerungen die sich bisher angesammelt haben dann nicht mehr den Fluss behindern. Ich hätte eine Frage wie lange bleibt nach der Absaugung das Bein dann,nun ich sage mal vorsichtig, in dem neu entstandenen Zustand. Natürlich vorrausgesetzt das weitere Tragen der Kompressionstrumpfhose ?

  • Prof. Brorson ( Malmö-S) hält nach Liposuktion bei stark "fettdurchsetztem " Lymphödem ( Quantitatives CT) ein Tragen der Kompression für 23 Std. auf Dauer für erforderlich um das erreichte Ergebnis zu halten

  • War gerade erst am Mittwoch in Prag, wo durch Prof. Wald ebenfalls das Fettrgewebe bei Armlymphödemen abgesaugt wird.
    Kontrolle bei 2 Frauen, die die Kompression nicht regelmäßig trugen: Deutliche Eiweißansammlungen am distalen Oberarm.

    Mit freundlichen Grüßen


    Dr. med. F.-J. Schingale
    ärztlicher Leiter Lympho Opt Klinik
    Pommelsbrunn
    Tel. 09154-911200
    http://www.lympho-opt.de/

  • Werter Dr. Schingale, ich habe nun ein Termin zur Absaugung. Ich habe ein sehr dickes Bein worin die Ablagerungen sich in den letzten Monaten zunehmend vermehrten.Ich trage doch jeden Tag meine Kompressionsstrumpfhose (Kl.3) und habe zweimal in der Woche MLD. Warum verschlechtert sich der Zustand trotzdem?