Lymphödem /Lipödem und Schwangerschaft

    • Offizieller Beitrag

    Liebe Mitglieder,


    ich habe einfach einmal dieses Thema aufgegriffen, da diese Frage hier im Forum oft gestellt wird oder Betroffene beschäftigt. Schwangerschaft

    Die jungen Frauen die gerne noch Nachwuchs hätten, dann die offenen Fragen was ist wenn. Wir freuen uns auf Antworten und gemachte Erfahrungen für die User.:*

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  • Hallo Ihr Lieben,


    Ich freue mich sehr, dass ich auf dieses Forum gestoßen bin.


    Bei mir wurde letztes Jahr auch ein primäres Lymphödem (ca. 5cm) im rechten Bein festgestellt. Es ist für einen Außenstehenden momentan kaum merklich, da ich das Ergebnis nach einer ambulaten Entstauung recht gut halten konnte. Seither trage ich meinen Strumph und mache regelmäßig Sport.


    Ich bin nun dreißig Jahre alt und mein Partner und ich haben einen Kinderwunsch. Ich bin bezüglich meines Ödems in großer Sorge.

    Ich würde mich deshalb sehr über Erfahrungen diesbezüglich freuen.


    Viele liebe Grüße an alle aus München,

    Eva

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Eva-Katharina,

    bei mir ist das (primäre) Lymphödem erst mit den Wechseljahren aufgetreten.

    Aber es ist wohl so, daß hormonelle Umstellungen (Pubertät, Schwangerschaft, Wechseljahre) sich auf das Lymphödem auswirken können bzw. die klinische Manifestation auslösen.

    Möglicherweise verschlechtert sich das Lymphödem in der Schwangerschaft irreversibel, das wird niemand so genau vorhersagen können.

    Du mußt letzendlich selber entscheiden, ob der Kinderwunsch für Dich das Risiko einer dauerhaften Verschlechterung überwiegt.

    Vielleicht melden sich die Ärzte im Forum oder andere Betroffene, die Erfahrungen mit Schwangerschaft haben, noch dazu.

  • Hallo Evakatharina,

    ich habe mit 24 Jahren einen gesunden Jungen zur Welt gebracht,das war 1993.Dazu muss ich etwas ausholen:

    Mit 11 hatte ich eine Lymphdrüsenblutvervgiftung - unser Hund hatte mir in die Handgelenk gebissen.In der Schwangerschaft musste ich eine Kompressionstrumpfhose tragen,die letzten Tage vor der Entbindung,wegen meinen dicken Füßen.Denn ich habe seit dem 10. Lebensjahr primäres Lymphödem aber erst am re. Fuß,(viele Jahre später linker Fuß betroffen). Seit 1993 habe ich auch ein Lymphödem an der rechten Hand.

    1996 erklärten mir die Ärzte aus der Lymphklink, dass die Behandlung falsch war,denn durch das Tragen der Kompressionsstrumpfhose (überm Bauch)- hat die Schwellung an meiner rechten Hand ausgelöst,Die Flüssigkeit hat sich in meinem Handrücken abgesetzt,da eine Entzündung vorlag.Auch wenn es viele Jahre zuvor war ( Lymphdrüsenblutvergiftung)

    Fazit 1993 waren Lymphödem bei vielen Ärzten noch nicht so bekannt.Im Krankenhaus wollten sie vorher schon die Geburt einleiten,wegen den dicken Füßen, aber ich hatte nie hohen Blutdruck! Alles normal verlaufen.Heute ist die Medizin viel weiter!

    Es soll nicht abschrecken. Mein Sohn hat die Veranlagung primäres Lymphödem nicht vererbt bekommen!

    Ich rate nicht vom Kinderwunsch ab- bin dafür!

    Alles Gute wünscht Dorni!

  • Hallo Zusammen,


    erstmal vielen Dank für die schnellen und netten Antworten.


    Dorni, wenn ich Dich richtig verstehe, so wäre es damals besser gewesen, Du hättest keine Stümpfe getragen?

    Wie schlimm ist das Ödem heute in Deiner Hand? Musst Du hier auch Kompressionsstrümpfe tragen?


    Ich habe grundsätzlich das Problem, dass ich gefühlt überall am Körper ein ganze leichtes Ödem habe.


    Vielleicht erzähle ich doch etwas ausführlicher meine Geschichte:

    Es war damals so: Ende 2017 habe ich an meinem rechten Hosenbein bemerkt, dass mein rechtes Bein etwas dicker ist. Es gab dann vorerst große Aufregung wegen Thrombose, das wurde schlussendlich ausgeschlossen. Danach haben die ratlosen Ärzte gesagt "Na ja, dann ist es halt ein Lymphödem".


    Ich bin dann, auf eigene Faust, nochmal zu einer Lymphologin in der Nähe Münchens, die das bestätigte (es wurde nichts in das Bein indiziert, sie hat die Diagnose lediglich vom Anfassen und Ansehen gemacht). Sie hat mir das Bein über zwei Wochen immer wieder gewickelt und ich musste jeden Tag viel Laufen. Die Schwellung wurde dadurch von 5 cm auf etwa einen cm minimiert.


    Dann kam der Winter und es war erstmal Ruhe. Im Februar letzten Jahres war ich dann in Hamburg im Städte Urlaub und stellte fest, dass meine Hände plötzlich auch angeschwollen sind (beide Hände). In keiner Weise extrem, aber doch so, dass ich meine Ringe ablegen wollte. Seither hatte ich meine Ringe nie mehr an. Auch hier es ist wieder so, es ist keine extreme Schwellung, aber ich merke es deutlich und Freunde, die meine Hände kennen, sehen es auch. Viele der Ärzte bei denen ich war empfinde meine Hände als normal, bzw. minimal geschwollen. Demnach wurde hier bisher nichts unternommen. Irgendwann habe ich festgestellt, dass auch mein linkes Bein beginnt Wasser einzulagern. Ebenfalls minimal, aber am Knöchel hat es sich verändert.


    Ich bin demnach immer noch auf der Suche nach der Ursache für diese ganze Misere. Gleichzeitig wollen wir schon seit einiger Zeit Kinder und so langsam wird es immer konkreter. Ich traue mich aber nicht dem final nachzugehen, da meine Angst vor der Verschlimmerung mich davon abhält. Ich fühle mich manchmal so, als würde mein Körper einfach "vollaufen".


    Alles Liebe

  • Hallo Evakatharina,

    richtig,es wäre damals besser gewesen,diese Strumpfhose nicht zu tragen.

    Ich trage einen Armstrumpf bis zum Ellenbogen. Betroffenen ist nur der Handrücken und manchmal auch die Finger.Gesundheitliche Einschränkungen habe ich schon,kann schlecht etwas festhalten,es spannt usw. Mal ist die Schwellung mehr mal weniger. Auch wetterabhängig. Es ist nicht schlimmer geworden.

    Alles Gute wünscht Dorni!

  • Ich hatte ein Rezept für 10 Sitzungen, allerdings haben diese rein gar nichts an den Ödemen verändert - auch nicht kurzfristig.

    Ich habe in etwa zwei Monaten einen Diagnostiktermin in der Földiklinik. Mal sehen was dabei rauskommt.

    • Offizieller Beitrag

    Ich habe ein einseitiges primäres Lymphödem eines Beines seit 38 Jahren. Ich habe 1996 und 1998 meine Kinder bekommen. Ich habe in den Schwangerschaften Lymphdrainage und anschließende Bandagierung engmaschig fortgesetzt und war natürlich Flachstrick- Kompressionsbestrumpft. Das war ganz ganz wichtig!!!

    Ich kann nicht sagen, dass in dieser Zeit das Lymphödem jetzt unumkehrbar schlechter geworden ist! Beide Töchter haben es nicht geerbt.


    Was du brauchst ist unbedingt eine genaue Diagnose. Und solltest du jetzt Übergewicht haben, müsste man überlegen, ob man da vor der Schwangerschaft etwas dran ändern kann.

    • Offizieller Beitrag

    1996 erklärten mir die Ärzte aus der Lymphklink, dass die Behandlung falsch war,denn durch das Tragen der Kompressionsstrumpfhose (überm Bauch)- hat die Schwellung an meiner rechten Hand ausgelöst

    Evtl kann hierzu nochmalen Arzt,oder Lymphtherapeut etwas schreiben, mir ist nicht klar, wie eine korrekt angemessene Kompression das auslösen kann.

  • Hallo Isarkriesel,

    Kompressionsbestrumpfung bekam ich erst in der Reha in der Lymphklink(Kniestrümpfe) . In der Schwangerschaft (die letzten Wochen vor der Entbindung) wurde von der Gynäkologin eine Kompressionstrumpfhose verordnet.Diese Strumpfhose tat mir nicht gut,da sie auch natürlich fest übern Bauch saß. Die angesammelte Flüssigkeit(Eiweißvibrose abgesetzt)hat sich verschoben da in der Hand eine Entzündung vorlag. So lautete später die Erklärung in der Fachklinik.Seitdem trage ich nun auch einen Armstrumpf bis zum Ellenbogen. Ich bin ja jede Woche vorort in der Fachklinik,da könnte ich nochmal nachhaken.

    Vielen Dank!

    Alles Gute!

    Dorni

  • In der Schwangerschaft bei einem Lymphödem weiter Lymphdrainage und ödem- und schwangerschaftsadäquate Kompressionsstrumpfversorgung tragen sowie weiter entstauende Übungen und gute Hautpflege

  • Ich habe ein einseitiges primäres Lymphödem eines Beines seit 38 Jahren. Ich habe 1996 und 1998 meine Kinder bekommen. Ich habe in den Schwangerschaften Lymphdrainage und anschließende Bandagierung engmaschig fortgesetzt und war natürlich Flachstrick- Kompressionsbestrumpft. Das war ganz ganz wichtig!!!

    Ich kann nicht sagen, dass in dieser Zeit das Lymphödem jetzt unumkehrbar schlechter geworden ist! Beide Töchter haben es nicht geerbt.


    Was du brauchst ist unbedingt eine genaue Diagnose. Und solltest du jetzt Übergewicht haben, müsste man überlegen, ob man da vor der Schwangerschaft etwas dran ändern kann.

    Vielen Dank für Deine Antwort. Übergewicht habe ich keins, ich bin 1,72 groß und wiege etwa 62kg.

    Ja, mal sehen was bei der Diagnose rauskommt, ich werde berichten.
    Danke für die vielen Antworten!

  • Hallo EvaKatharina.


    Ich bin 35 Jahre alt und habe seit meinem 14. Lebensjahr ein primäres Lymphödem im linken Fuß, die Diagnose wurde aber erst mit 28 gestellt. In der Pubertät und is zur ersten Schwangerschaft war es auch nicht so schlimm, der Fuß war einfach etwas dicker und über Nacht ging die Schwellung ziemlich gut zurück. Das heißt, dass ich bis ich 25 war, weder Diagnose noch eine Therapie hatte. Dann kam die erste Schwangerschaft und beide Füße und Beine wurden sehr dick, hier bekam ich Lymphdrainage und Strümpfe, es war aber etwas zu spät, denn das Lymphödem im linken Fuß hat sich richtig festgesetzt und ging nach der Geburt nicht mehr zurück. Also trug ich ab dem 25. Lebensjahr immer links einen Kniestrumpf. Mit 31 bin ich eines Tages aufgewacht und der rechte Fuß war auch dick, also gab es auch hier einen Strumpf. Mit 32 bekam ich mein zweites Kind, diese Schwangerschaft habe ich mich sehr gut um meine Ödeme gekümmert.. Und es gab keine Verschlechterung.

    Ich will damit nur sagen, dass eine Schwangerschaft dein Ödem nicht verschlechtern muss, wenn du dich darum kümmerst 😉...

    LG