Lymphödem Diagnose

  • Hallo,

    ich bin neu hier und und wäre sehr dankbar, wenn einer von Euch möglicherweise einen Rat hat.

    Ich habe seit mehreren Monaten geschwollenen Fußrücken und Zehen und geschwollene Hände und Finger, letzteres behindert mich extrem bei täglichen Handgriffen. Nach einer Odysee durch diverse Arztpraxen und Abklärung aller möglicher Krankheiten (Rheuma, hormonelles Zeug, großer Bluttest) hat ein Ostheopath mich drauf gebracht, dass das vermutlich eine Funktionsstörung des Lymphsymstem und somit ein Lymphödem ist.

    Jetzt versuche ich verzweifelt, einen Termin beim Lymphologen zu bekommen (oder zumindest einem Arzt, der ein wenig davon versteht), um eine ordentliche Diagnose und Therapie zu bekommen - was sich als unmöglich raus stellt. In meiner Heimatstadt Hamburg haben sämtliche Ärzte dieser Fachrichtung einen Patienten-Aufnahme stopp bis ins nächste Frühjahr. Ich habe jeden Morgen Panik, dass es sich verschlechtert hat und lese bei meiner Recherche auch ständig, dass man schnell handeln muss, sonst kann man es nicht mehr richtig bekämpfen.

    Hat irgend jemand eine Idee, was man in so einem Fall machen kann, wie man einen Arzttermin bekommt?

    Ich bin übrigens 41, sehr schlank, treibe mehrmals die Woche Sport, habe vorher nebenberuflich Yoga unterrichtete, was ich wegen der Hände momentan nicht mehr ausführen kann. Hatte auch keinerlei Erkrankung, die als Ursache in Frage kommen könnte... ich bin also sehr verzweifelt und wäre extrem dankbar für jede hilfreiche Idee.


    Herzlichen Dank, Lilly

    • Offizieller Beitrag

    Liebe Lilly,

    Ich lebe auch in Hamburg. Anfang 2020 sind zwei lymphologische/phlebologische Kassenarztsitze weggefallen, das erklärt zur Zeit die Terminprobleme. Ich würde über meinen Hausarzt versuchen, einen Termin in einem Gefaesszentrum zu bekommen.


    Aber, habe ich das richtig verstanden,dass deine ödematösen Schwellungen an allen vier Extremitäten zeitgleich aufgetreten sind?

    Was ist dem vorausgegangen? Was hast du sonst noch für Vorerkrankungen? Welche Medikamente nimmst du ein?


    Meines Erachtens gehörst du zunächst in die Internistische (cardiologische, nephrologische, rheumatologische ...) Diagnostik. Was wurde Internistisch (Herz, Niere, Eiweißmangel...) alles bereits ausgeschlossen?

  • Hallo Uli,

    danke Dir für die Antwort und den Tipp, über den Hausarzt zu gehen.

    Es ging damit los, dass nacht die Hände immer extrem eingeschlafen sind und ab da waren sie auch angeschwollen. Das war in der Coronahochphase, in der ich 10 Stunden am Tag im Homeoffice am Laptop saß und deshalb erstmal dachte, dass es eine Sehnenscheidenentzündung oder Carpaltunnelsyndrom ist. Der Neurologe hat damals die Nervenleitung gemessen und meinte es gibt einen geringen Befund fürs Carpaltunnelsyndrom. Ich sollte die Hände schonen und abwarten, ob die Beschwerden weggehen.


    Kurz später sind dann zusätzlich die Füße stark angeschwollen, worauf hin mich ein befreundeter Arzt sofort zur Blutuntersuchung geschickt hat.


    Es wurde ein großes Blutbild gemacht, zusätzlich Hormonstatus und Schilddrüsenwert (TSH). Alles komplett normal, kein Anzeichen, irgendwo weiter zu suchen. Deshalb wurden Herz oder Niere nicht ausführlicher untersucht, es hieß bei den Blutwerten ist es auszuschließen, dass es was Organisches ist.


    Der Orthopäde hat außerdem per Blutuntersuchung auf Rheuma untersucht (also nicht nur Rheumafaktor sondern ausführlicherer Test (irgendwas mit Antikörpern) - alles komplett unauffällig und damit kann man laut ihm Rheuma angeblich auch ausschließen.

    Der Ostheopath hat es dann mit einer Funktionsstörung des Lymphsystems erklärt, wodurch die Ödeme entstehen. Eine wirksame Behandlungsmethode hat er allerdings auch nicht..


    Momentan habe ich klar erkennbare Schwellungen auf beiden Handrücken, die Finger sind extrem unter Spannung sowie Schwellungen auf beiden Fußrücken und Zehen.

    Außerdem fühlen sich die Knie geschwollen an, ich kann kaum knien und nach langem Sitzen sind die ersten Schritte wahnsinnig beschwerlich - aber das sieht man von außen weniger deutlich, es ist also schwer vorzeigbar.

    Ich hab keinerlei Vorerkrankungen und nehme auch keine Medikamente außer mal den üblichen Schmerztabletten. War bisher ein sportlicher, schlanker und gesunder Mensch und habe keine Ahnung, was der Auslöser sein könnte.


    Herzliche Grüße, Lilly

    • Offizieller Beitrag

    Ein befreundeter Arzt, ein Neurologe, ein Orthopäde , ein Osteopath ( Arzt?, Physiotherapeut?) sind involviert. Ich würde alle Ergebnisse zusammentragen und mit dem Hausarzt besprechen, wie es weiter geht.


    Wie sind der Kreatinwert, wie das Gesamteiweiss?


    Ein Lymphödem ist etwas Organisches. Häufig sind beim Lymphoedem die Befunde asymmetrisch.


    Gibt es einen Hinweis auf ein Tumorgeschehen?

    Mir ist in der Lymphologie kein Patient erinnerlich mit deiner Symptomatik.


    Aber ich erinnere Patienten mit Paraneoplastischen Symptomen, die deinen Symptomen ähneln. Besprich es zeitnah mit dem Hausarzt und schau, dass er alle Befunde hat. Meiner Meinung sollte forciert eine Tumorsuche stattfinden. Gynäkologie, Darmspiegelung, Thorax röntgen.....evtl Kernspin und PET-CT. Bitte Berichte!

    • Offizieller Beitrag

    Die von Hamburg aus nächstgelegene Akutklinik (Lymphzentrum Nordwest) wurde Ende 2019 geschlossen.


    In der Asdonk Klinik in Zechlin gibt es meines Wissens keine ambulante ärztliche Sprechstunde.


    Ich würde versuchen, über den Hausarzt einen Termin im Gefaesszentrum Bahrenfeld zu bekommen. Aber unbedingt bei einem der etablierten Fachärzte!


    Natürlich können paraneoplastische Symptome so aussehen. Wenn der Tumor dann operativ entfernt wurde, können diese Symptome wieder verschwinden. Ich erkläre mir diese Symptomatik durch Transmitter/ Hormone etc. die der Tumor produziert. Ich sehe bei meiner beruflichen Tätigkeit regelmäßig Patienten mit dieser Problematik.


    Deshalb würde ich persönlich zeitnah und nach Absprache mit meinem Hausarzt eine Tumorsuche starten.


    Wenn mein Gedanke falsch war, ist es ja gut für Lilly, aber man hat nichts versäumt. Wenn er richtig war, aber jetzt erst ein dreiviertel Jahr auf den lymphologischen Termin gewartet wird, ist es ziemlich schlecht.

  • Hallo Lilly,

    ich selbst bin seit vielen Jahren zur regelmässigen Kontrolle im Gefässzentrum in Hamburg-Bahrenfeld, fahre immer von Buchholz aus dahin. Die haben dort Ärzte mit Tätigkeitsschwerpunkt Lymphologie. Ich bin bei Dr. Gottlieb. Die haben Ahnung und Erfahrung und können Dir sicher eine Diagnose erstellen und sagen, wie es weitergeht. Die Tel.Nr. ist 040-4600390 bzw. 040-46003924 für privat Versicherte. Ich bin übermorgen wieder da. Viel Glück! Maggy

    • Offizieller Beitrag

    ... hat dir kein Arzt Kompressionstrümpfe verschrieben

    Wenn das Ödem weich ist, also auf Druck z.B. mit der Daumenkuppe für 30 Sek eine Delle hinterläßt, kann als erste Hilfe an den Unterschenkeln auch mit einem DICKWANDIGEN Stützstrumpf oder Dickwandigem Kompressionsstrumpf gearbeitet werden, je nachdem wie stark das Knie betroffen ist..


    Dünnwandige Kompressionsstrümpfe für Venenleiden sind nicht geeignet, da sie das Problem verschärfen können, da sie evtl. einschneiden, also Wulste bilden.


    Lassen Sie sich hierzu bezüglich einer Rezeptierung von einem lymphologisch versierten Sanitätshaus beraten. Bitte zur Dokumentation Fotos anfertigen und Maße nehmen lassen und mitgeben lassen. Falls das Ödem im Laufe des Tages schlimmer wird, bitte morgens beim SH vorstellig werden, am besten mit Termin bei einer Lymphfachkraft.


    Sie können auch versuchen über die Terminservicestellen der Kassenärztliche Vereinigungen einen Akuttermin bei einem Facharzt zu bekommen.

    Tel-Nr je nach Bundesland:

    https://www.krankenkassen.de/gesundheit/terminservicestelle/

  • Ich habe mir die Infobroschüre über Ödemtherapie etwas durchgelesen.


    Wie sind die Langzeiterfahrungen und Heilungschancen bei Lymphödem mit operativen Methoden wie


    Resektionsmethoden ?

    ableitende Verfahren ?


    rekonstruktive Verfahren ?