Lymphovenöse Anastomose

  • Lymphödem, Entzündung, Schmerzen, Rötung, Schwellung - zuvor lymphovenöse Anastomose


    Hallo in die Runde,


    ich bin sehr verzweifelt. Im Juli hatte ich wegen meines Lymphödems im rechten Bein eine OP. Lymphovenöse Anastomose. 6 Wochen danach ging es mir gut. Plötzlich war mein Fuß viel mehr geschwollen als je zuvor. Der Fuß wurde plötzlich rot, warm und ist schmerzhaft. Vor allem beim Gehen, unter Belastung tut es weh. Sogar das warme Wasser beim Duschen ist schmerzhaft.

    Ich befand mich zu der Zeit in einer lymphologischen Klinik. Es wurde Blut abgenommen. CRP nicht erhöht. Das Bandagieren des Beins hat am Schwellungszustand meines Fusses nichts geändert. Ich kann nur kurze Strecken laufen. Wenn ich das Bein hochlege oder den Fuß kühle wird es besser. Dann habe ich lediglich ein leichtes Stechen oder eine Art "Ameisenkribbeln" im Fuß.

    Zuhause wurde der Fuß geröntgt sowie ein MRT gemacht. Alles negativ. Blut wurde ein weiteres Mal abgenommen. Alles ok, kein erhöhtes CRP. Ich habe trotzdem 10 Tage lang Penicillin eingenommen und danach ein anderes Antibiotikum. Alles ohne Effekt und ohne Besserung der Beschwerden.

    Beim Angiologen wurde ein Thrombose ausgeschlossen. Weil ich Ibuprofen nicht mehr vertrage, wurde mir Pregabalin verordnet, das hilft kurzfristig gegen den Schmerz.

    Was kann das sein? CRPS? Oder ist eine Druckveränderung im venösen System dafür verantwortlich? Kann ich mir nicht vorstellen, da es mir 6 Wochen lang gut ging.

    Bitte geben Sie mir einen Rat, an wen ich mich in meiner Verzweiflung wenden kann.

  • Hatte bereits einen Termin bei dem Operateur. Seine Auskunft war, dass es nicht an der Anastomose liegen könne. Gerinnungswirksame Medikamente nehme ich nicht mehr (wurde zwei Wochen nach OP) gespritzt.

    Einmal editiert, zuletzt von Katrin ()

    • Offizieller Beitrag

    Bei der doch recht aufwendigen Diagnostik, die bereits gemacht wurde, scheinst Du doch in guten Händen zu sein. Die lassen Dich doch nicht einfach laufen, ohne Dir irgendwelche Ratschläge zur weiteren Abklärung zu geben bzw. diese selbst in die Wege zu leiten?

    Wo warst Du denn bisher in Behandlung?

    Ansonsten würde ich mich an einen Internisten oder Dermatologen wenden.


    Ich drücke Dir die Daumen!

  • Danke für die guten Wünsche. Dermatologe hat den Fuss schon gesehen und fühlt sich nicht zuständig. In der nächsten Woche habe ich einen Termin in einer Schmerzpraxis, mal sehen was die sagen. Mein Hausarzt beharrt auf einer lokalen Entzündung, obwohl die bisherigen Antibiotika/Penicillin-Einnahmen nichts gebracht haben. Ich quäle mich seit 8 Wochen mit Schmerzen usw.

    Liebe Grüße

    Katrin

    • Offizieller Beitrag

    Hast du ein primäres oder ein secundäres Beinymphödem?


    Wenn Flussumkehr und Verstopfung der Anastomose vom Operateur ausgeschlossen wurde, dann wäre mein nächster Gedanke: Sudeck-Syndrom.

    Damit wärest Du in der Schmerztherapie richtig.


    Eine ganz andere Frage: welchen Verlauf hat deine Op-Narbe? Hast du einen Schnitt in Längsrichtung? Oder in Querrichtung?

  • Es ist ein sekundäres Lymphödem.

    Die OP-Narbe verläuft quer oberhalb des Knies auf der Bein-Innenseite und sie sieht gut aus. Nicht entzündlich, sondern gut verheilt, kein Schmerz an dieser Stelle. Ich habe auch während des Klinik-Aufenthaltes Antibiotika prophylaktisch als Infusion erhalten. Am Unterschenkel hat sich das Lymphödem durch die OP vermindert. Dieser Effekt ist auch geblieben, von daher kann ich mir auch nicht vorstellen, dass an dieser Stelle das Problem liegt.

    Mal sehen, was der Schmerztherapeut sagt.

    Danke schon mal und

    liebe Grüße

    Katrin

  • Das ist wohl die "übliche" Vorgehensweise. Mit Kontrastmittel werden die Lymphbahnen sichtbar gemacht, so dass nur eine Bahn für die Anastomose verwendet wird - so mein laienhafter Kenntnisstand.

    • Offizieller Beitrag

    Die meisten Lymphgefäße sind doch unter der Haut und so fein, dass sie durch diese Kontrastmitteldarstellung gar nicht in Erscheinung treten.


    Nur, weil etwas "schon immer so gemacht wird", (eine häufige Begründung in Kliniken), deshalb muss es doch trotzdem in Frage gestellt werden können!


    Warum kein Längsschnitt? Sondern der risikoreichere Querschnitt?


    Hier im Forum ist ein Operateur lympho-venöser Anastomosen. Vielleicht meldet er sich ja noch und hat eine überzeugende Begründung!

  • Hallo Katrin ,

    Magst du berichten wie es weiterging mit deinem Bein? Ich bin neu hier im Forum , habe ebenfalls ein sekundäres Lymphödem im rechten Bein, eine Anastomose wurde mir empfohlen. Deine Geschichte hat mich wieder etwas verunsichert…

    Alles Gute für dich!

    Gelala

    • Offizieller Beitrag

    Operative Maßnahmen bitte nur in Erwägung ziehen, wenn alle konservativen Möglichkeiten komplett ausgeschöpft sind und der Zustand trotzdem sehr unbefriedigend ist!

    Oft läßt sich z.B. mit mehrmaliger MLD/Woche, mehr Sport, stärkerer Kompression oder evtl. einer stationären Entstauung eine deutliche Besserung erzielen, ohne daß man das Risiko eines operativen Eingriffs eingehen muß.