Wirkungsweise Lymphtape

  • Hallo,mir wurde gesagt,sogenannte Lymphtapes würden die Lymphangiomotorik anregen-es fällt mir etwas schwer,das zu glauben-oder tue ich da Unrecht?Mir ist auch nicht klar,wozu sie überhaupt gebraucht werden:reicht denn MLD und Kompression nicht aus?Und soll man wirklich auf ein Lymphödem Klebestreifen kleben?Danke Gruss Polydor

  • Hallo !
    Die physologische Wirung der sog . Lymphtapes ist wissenschaftlich noch nicht geklärt. Ob eine additive wirkung zur KPE besteht wird in unserer Klinik gerade duch eine Studie geprüft.
    MfG

  • Hallo Dr. Martin,


    mich würde Ihre Studie zur additiven Wirkung der Lymphtapes interessieren. Bringen Sie die Tapes nur nachts an ? Unter die Bandage ? Oder nur außerhalb der Extremitäten ? Welche Patienten wählen Sie dafür aus ?
    Ich habe Verständnis, wenn Sie noch nicht alles im Detail berichten möchten. Aber neue Verfahren zu testen ist ja erst mal spannend und natürlich fragen die Pat. häufiger danach.


    Herzliche Grüße


    Barbara Netopil

  • Hallo Polydor,


    gib mal bei "Suchbegriffe eingeben" Lymph-Tape ein, da gibts auch schon was in den älteren Beiträgen dazu.


    Gleichzeitig noch ein großes Dankeschön an Horst, jetzt macht stöbern hier im neuen Forum richtig Spaß :thumbup:


    Herzliche Grüße


    Elechen

  • Hallo Frau Dr. Netopil !
    Wir entwickeln gerade das endgültige Studienprotokoll , auch bezügl. Kontrolluntersuchungen .Die Lymph-Tapes wurden z.T. über Tage belassen.
    MfG

  • Hallo,
    ich hatte selber von meine Physio mal ein Lymphtape bekommen. Ich habe ein sekundäres Lymphödem in beiden Beinen. Das Tape wurde Fächerformig (Richtung der Lymphbahnen) auf den Bauch geklebt. Das Tape habe ich als sehr angenehm empfunden und hatte auch das Gefühl es fördert den Lymphfluss. Leider hatte ich keine Messung durchgeführt.


    LG Susi

  • Hallo,



    ich hatte das Tape am linken Unterschenkel, unter Bandagierung und auch unter Bestrumpfung. Ich fand auch, dass es was geholfen hat. Das Gewebe/ Fibrosen war deutlich weicher. Natürlich wie schon in einem älteren Beitrag erwähnt, nicht als Ersatz für Lymphdrainage und/ oder Bestrumpfung, aber als Unterstützung.


    Herzliche Grüße


    Elechen

  • Hallo Elechen,
    wenn man MLD, Kompression und Tape zusammen einsetzt, wie will man denn differenzieren, was die Wirkung der einzelnen Komponenten ist ?
    Gruß

    Dr. Herpertz

  • Hallo Herr Dr. Herpertz,



    da gebe ich Ihnen völlig Recht :thumbup: , ich kann nur meine Beobachtung im Vergleich zu vorher oder später ohne Tape beurteilen. Ich bekam es nach der MLD, vor der Bandagierung :cursing: , Donnerstag und hatte es bis Dienstag dran. Zu viele Faktoren spielen hier zusammen: stärker bandagiert, länger gelympht, öfters bzw. länger die Beine hoch gelegt :sleeping: , länger Schwimmen gewesen, psychisch 8| besser belastbar gewesen oder die Hormone haben mitgeholfen. Oder der Glaube daran hat sprichwörtlich "Berge versetzt". Eventuell war ja auch die Farbe Schwarz dran schuld und bei Rosa :cursing: wäre es eher schlechter geworden?


    Hm, ohne klinische, exakte Studie unter Ausschluss so vieler Faktoren kann wohl keine generelle Aussage dazu getroffen werden. Wobei, ich beurteile da als Patientin eh nur mein Bein und fand es besser, warum auch immer.


    Herzliche Grüße


    Elechen 8o

  • Hallo Elechen,
    mein Kompliment für ihr kritisches Denken.
    Eine solche Studie mit Lymphtapes hatten wir in der Taunus-Klinik Bad Nauheim (Ödemklinik) schon vor 2 Jahren diskutiert.
    Aber eine solche Studie ist in einer Lymphklinik nicht möglich. Man müsste ja einem Teil der Patienten MLD und/oder Kompression vorenthalten, um eine Vergleichsgruppe zu haben. Und das wird kein Patient akzeptieren. Außerdem ist der Zeitrahmen von 3-4 Wochen zu kurz.
    Es ist theoretisch eine Studie unter ambulanten Bedingungen machbar, z.B. 1 Jahr mit zusätzlichen Tapes im Vergleich zu 1 Jahr ohne. Aber die Standardbedingungen sind sehr schwer, denn sie erfordern viel Disziplin vom Therapeuten und Patienten: regelmäßige MLD, konsequentes Tragen der Bestrumpfung, keine Gewichtsänderung, keine Änderung der Medikation, konstanter Sport, konstante Arbeitsbedingungen, exakte Kontrollmessungen usw.
    Ich habe den Eindruck, dass beim Tapen die Psyche eine große Rolle spielt, was man schon an den vielen Farben erkennen kann. Eine Wirkung der Tapes kann theoretisch allerdings dort möglich sein, wo man nicht bestrumpfen kann, an Brustkorb und Mamma.
    Gruß

    Dr. Herpertz

  • Wir setzen das Kinesio-Tape insbesondere bei Patienten, bei denen dioe Bandagierung problematisch ist, ein: Genitalödem, abdominelles Ödem, Thorax und Brustödem, Gesichtslymphödem sowie bei Armlymphödemen zur gesunden Seite hin. Ich muss Herrn Dr. Herpertz Recht geben, dass das Medi-Taping(hat nichts mit dem Strumpfhersteller medi Bayreuth) zu tun, nur in Deutschland mit den unterschiedlichen Farben eingesetzt wird. Hier kann der Glaube sicher auch Berge versetzen. Bei dem Kinsie-Taping(gleiches Tapen nur ohne Farblehre) wird das Tape auf die gestreckte Haut geklebt und ruft so Wellenstrukturen auf der Haut hervor. Bei der Bewegung erfolgt dann eine auf die Praekollektoren gerichtet Bewegung ein und fördert somit den Abstrom. In Fällen in denen wir anfangs nur wenig Erfolg hatten, zeigt sich jetzt eine deutliche Besserung.

    Mit freundlichen Grüßen


    Dr. med. F.-J. Schingale
    ärztlicher Leiter Lympho Opt Klinik
    Pommelsbrunn
    Tel. 09154-911200
    http://www.lympho-opt.de/

  • Hallo alle zusammen,


    Wir verwenden das Kinesiotape schon seit mehreren Jahren in unsere Klinik, ebenso wie mein Vorschreiber am Brustkorb und Gesicht sowie bei Narben.


    Da viele PatientInnen immer wieder über Jahre kommen und jedes Jahr gleich "kritische" Stellen haben, die etwas langsamer auf die KPE reagieren (z. B. einige Handrückenödeme), hatten die PatientInnen doch zumindest subjektiv einen guten Vergleich. Fast alle PatientInnen reagierten sehr positiv auf das Tape und - auf Anregung von amerikanischen Lymphtherapeuten - sind wir gerade dabei, das Tape auch unter der Bandage auszuprobieren, eben vor allem bei fibrotischen und dicken Handrückenödemen.


    Die ersten Versuche sind sehr vielversprechend, wenn auch sehr schwer messbar. Wir dachten ursprünglich auch, dass die Wirkung des Unterdrucks ja praktisch durch den Kompressionsdruck egalisiert werden würde. Aber frei nach dem Motto "probieren über studieren" haben wir tatsächlich gute subjektive Erfolge.


    Ob die Farbe des Tapes zusätzlich eine Wirkung hat, sei dahingestellt. Falls eine PatientIn sensibel auf diese ganzheitlichen Therapieansatz ist, so testen wir mittels APM,ob eine Energiefülle bzw. -leere im Arm herrscht und legen dann entsprechend das jeweilig farblich passende Tape an.


    Zur Anlegedauer wäre zu sagen, dass die farbigen Tapes etwas wasserresistenter sind und somit - ohne Hautreaktion - 3 - 4 Tage auf der Haut gelassen werden. Die Wirkung des Tapes wird unserer Erfahrung nach durch das Duschen bzw. Waschen nicht wesentlich verschlechtert.


    Ich bin auch der Meinung, selbst wenn der Patient nur das "Gefühl" hat, dass das Tape zur Besserung beiträgt, so würde ich als Therapeut auf alle Fälle das Tape anlegen. Meist wird das Gefühl des Patienten deutlich schlechter, wenn er den Preis hört, da das K-Tape relativ teuer ist.


    Frage an Dr. Herpertz: zur Studie: wenn wir unsere ständig wiederkehrenden Patienten, d. h. Messwerte über Jahre vorhanden, AB, Abnahme und EB sind über die letzten Jahre nahezu ident, im 2008 zusätzlich mit K-Tape vesorgen und es ergibt sich ein zusätzliche Ödemreduktion, ist dann dies lege artis?


    Ich wünsche allen Forenbesuchern ein schönes Wochenende :thumbup:

  • Hallo Herr Wittlinger,

    Zitat

    "Ob die Farbe des Tapes zusätzlich eine Wirkung hat, sei dahingestellt. Falls eine PatientIn sensibel auf diese ganzheitlichen Therapieansatz ist, so testen wir mittels APM,ob eine Energiefülle bzw. -leere im Arm herrscht und legen dann entsprechend das jeweilig farblich passende Tape an."


    Ich hatte einen derartigen "Test" machen dürfen. Da ich täglich mit Farben zu tun habe, war ich über meine "Auswahl" doch sehr erstaunt. Ich will hier lieber nicht über die psychologische Bedeutung von Schwarz sprechen (in meinen Fachvorträgen, beginne ich gerne mit dem Bild eines Regenbogens und der unterschiedlichen Bedeutung meiner Lieblingsfarbe Rot 8o ), könnte sonst etwas länger dauern 8| .


    Warum gibt es ausgerechnet in Deutschland die bunten Versionen (bekannt sind mir Schwarz, Rosa, Türkis und Beige)? Ich hätte da eher auf die Herkunft aus dem asiatischen Raum getippt :?:


    @ Barbara: probier es einfach mal aus, bin gespannt, wie Du die Wirkung beurteilst 8)


    Herzliche Grüße


    Elechen :thumbup:

  • Hallo Herr Wittlinger,
    Sie können durchaus eine Studie mit solchen chronischen Patienten machen, die wiederholt Ihre Klinik aufsuchen. Es müssen nur die übrigen vorbeschriebenen Parameter konstant bleiben.
    Gruß

    Dr. Herpertz

  • @ barbara


    oha, Angst vor einem neuen Erysipel hab ich auch ständig, letztes war 2005, danach wurde erstmals der Name Lymphödem verwendet.


    Das Tape geht übrigends super mit einer Fettcreme wieder ab.


    Herzliche Grüße und weiter so :thumbup:


    Elechen

  • Hallo,


    ich habe mir das Tape jetzt auch mal auf meinem Handrücken (Fibrose) draufmachen lassen. Leider hat es gerade mal 1 Stunde gehalten, dann hat es sich so langsam wieder abgelöst. Ich war ca. ne Stunde mit meinen Hunden draußen, da die mich immer ziemlich durch den Wald jagen, kam ich verschwitzt nach Hause und hab dann das Tape runtergemacht, es hat wirklich nur noch an ein paar Stellen geklebt. Schade ich hätte es gerne längere Zeit ausprobiert. ?(


    Viele Grüße


    Madlon

  • Hallo Zusammen,


    ich bin 23 Jahre alt und leide unter einem primären Lymphödem leider am ganzen Körper
    Die Krankheit ist erst mit ungefair 20 Jahren ausgebrochen.
    Leider hat mans nicht früh genug erkannt denn schon in jungen Jahren waren die Beine tagsüber geschwollen und sind nachts wieder abgelaufen. Zu diesem Zeitpunkt habe ich aber noch 60 Kilo mehr gewogen daher viel das nicht ins Gewicht vom optischen her.


    Mir schwellen vorallem die Beine und die Arme sehr an, daher sind zwei Ganzkörperdrainagen pro Woche pflicht.
    Ich kann diese Krankheit nicht akzeptieren daher bin ich immer wieder auf der Suche nach neuen Möglichkeiten, die eine Verbesserung versprechen.


    Ich bin im Internet auf Lymphtaping aufmerksam geworden.
    Nach einem Wechsel der Behandlungspraxis habe ich die Lymphtapes an mir anwenden lassen.
    Bei den Lymphtechniken wird durch die Elastizität des Tapes (CureTape)
    die Haut angehoben, so dass unter dem Tape mehr Raum und somit eine
    Druckreduzierung entsteht. Die Lymphe, die sich in Teilen des
    Interstitiums befinden, in dem ein erhöhter Druck besteht, werden jetzt
    in die Richtung fließen, in dem der Druck niedriger ist. Hierdurch wird
    der Lymphfluß aktiviert.
    Am besten wirkt es nach einer Lymphdrainage .
    Am Anfang muss man ein bisschen aufpassen damit sich das Tape nicht wieder abrollt. Am besten die Tapes immer wieder anstreichen denn so klebts besser.


    Wichtig ist auch, das nach dem Sport unbedingt die Tapes gut abgeduscht werden denn sonst kommt es in Verbindung mit dem Schweiss zu all. Reaktionen.


    Es bringt wirklich was also einfach mal testen. Mittlerweile bringe ich die Tapes auch selber an . Das wurde mir entsprechend gezeigt.


    Sonst ist zu sagen ... Sport Sport Sport gesunde Ernährung ( am besten viel Rohkost ) wenig Käse und Süßes!!! zur Unterstützung Medikamente wie:
    ( Solunat No. 9 , Selen ) und Lymphtee ....
    Grüße
    Danny

  • Ich habe das Problem das nach Mama Ca., eher meine Brust und mein rücken betroffen sind. Nun wurde bei mir das Tape angewand + MLD natürlich und ich bin begeistert. Mein rücken ist wieder leer :)


    Meiner Brust geht es auch viel besser und meine Narben wurden mitgetapt und wurden nun schön weich.


    Die Tapes halten auf meinen Körper über eine woche (dusche auch nicht täglich!) und lassen sich prima lösen...ohne fettcreme!



    denke man kaum ein studie darüber führen, den jeder Mensch ist individuell. nNicht jeder hat die gleichen Symptome oder die gleichen Beschwerden, selbst der Lymphabfliss ist beijedem verschieden.

  • Das Tape setzt einen Anker in den Bereich, wohin die Lymphe abfließen soll, Die Einzelnen Äste reichen in das Ödem hinein, um es zu den benachbarten Lymphknotengruppen herausleiten soll.

    Mit freundlichen Grüßen


    Dr. med. F.-J. Schingale
    ärztlicher Leiter Lympho Opt Klinik
    Pommelsbrunn
    Tel. 09154-911200
    http://www.lympho-opt.de/