Rezept MLD 6 oder 20 mal?

  • Hallo Zusammen,


    ich habe eine Frage zum Rezept für die MLD.


    Ich bekomme seit einem Jahr 2x wöchentlich MLD.
    Mein Arzt will mir aber immer nur ein Rezept über 6x MLD verschreiben. Das heißt für mich, ich muss


    a) alle 3 Wochen zum Arzt, ein neues Rezept besorgen
    b) jede 4 Woche Rezeptgebühren bezahlen.


    Gibt es eine Regelung wer und unter welchem Umständen man ein Rezept über 20x MLD bekommt? ?(


    Ich hoffe ihr könnt mir weiterhelfen, da das ganze eine sehr aufwendige Angelegenheit ist.


    Vielen Dank im Voraus!


    Liebe Grüße Kaddi

  • 20 MLD können Sie erhallten, wenn sie sie außerhalb des Regelfalles von dem behandelnden Arzt eingestuft werden. Dazu gibt es die Heilmittelrichtlinien, nach den der verordnende Arzt rezeptieren muss. Auch Fälle ausserhalb des Regelfalles belasten das Budget des Arztes und eine Klinik kann nur Vorschläge für den behandelnden Arzt geben, aber er muss sich jedesmal selbst davon überzeugen, ob die Verordnung weiter erforderlich ist. Eine Krankheit ist immer zeitaufwändig und der Arzt muss sich davon überzeugen, was und wie etwas hilft.

    Mit freundlichen Grüßen


    Dr. med. F.-J. Schingale
    ärztlicher Leiter Lympho Opt Klinik
    Pommelsbrunn
    Tel. 09154-911200
    http://www.lympho-opt.de/

  • Hallo Herr Dr. Schingale,


    vielen Dank für die schnelle Antwort.


    Was heißt den genau "außerhalb des Regefalls"?
    Wann bzw. unter welchen Umständen ist das ein Patient?
    Ist ein Patient mit Lipödem nicht generell "außerhalb des Regelfalls"?


    Grüße Kaddi

  • Außerhalb des Regelfalles kann dann verordnet werden wie Lunatica1 schon erwähnt hat. Ohne Dokumentation, dass das Ödem innerhalb der 12-wöchigen Pause schlechter wird, sollte keine Verordnung außerhalb des Regelfalles erfolgen. Dabei muss aber die Kompression getragen werden. Ohne Tragen der Kompression in der Pause ist es natürlich nicht mögliche ien Verordnung außerhalb des Regelfalles zu erreichen. Die Kasse sagt natürlich, dass der Arzt verordnen kann, was er für nötig hält, aber ohne Genehmigung der Kasse steht der Arzt nach wie vor mit einem Bein im Regress, denn er muss bei einer Prüfung beweisen, dass eine Verordnung außerhalb des Regelfalles erforderlich war, deshalb am Besten Maße und Fotodokumentation. Die KK stellt nämlich einen Antrag auf Prüfung, ob diese Verordnungen außerhalb des Regelfalles nötig waren. Übrigens Regelfall heißt: in der überwiegenden Zahl der Fälle.

    Mit freundlichen Grüßen


    Dr. med. F.-J. Schingale
    ärztlicher Leiter Lympho Opt Klinik
    Pommelsbrunn
    Tel. 09154-911200
    http://www.lympho-opt.de/

  • Hallo Kaddi,


    ich bekomme seit x-Jahren MLD 60 min 2 x Woche außerhalb des Regelfalles. Bis letztes Jahr immer 10 x pro Rezept. Mein damaliger Hausarzt (Allgemeinmediziner) sagte mir, er dürfe auf einem Rezept nicht mehr ausstellen. Mein jetziger Hausarzt (Nachfolger des alten, da dieser in Ruhestand ging) sagte mir, daß er als Allgemeinmediziner nur 6 x pro Rezept ausstellen dürfe. Wenn ich mehr MLDs pro Rezept wolle, müßte ich mich an einen Facharzt wenden.


    Da ich die MLDs immer problemlos verschrieben bekomme, nie eine Pause machen muß, weiterhin außerhalb des Regelfallles bin, werde ich mit meinem Hausarzt defintiv keinen Streit anfangen. Ich bezahle wie Du auch alle 3 Wochen meine Rezeptgebühr, muss aber keine Einschränkungen in den Verordnungen befürchten.


    LG


    Bettina

    Liebe Grüße


    Bettina

  • Da hab ich doch auch gleich noch eine Frage zum Thema:


    Im Gutachten des Klinikums wo ich zur stationären Entstauung war steht bereits drin "Verordnung ausserhalb des Regelfalls möglich" reicht diese Einstufung für die Krankenkasse aus? Bei mir wurde ein Lipolymphödem beide Beine diagnostiziert. Auf den Rezepten steht ua. LY2a. Ich merke es schon wenn ich mal 10Tage keine Drainage habe (die Lücke entstand durch Terminliche engpässe), vor allem bei dem Wetter.


    Sollte das nämlich nicht ausreichen kann ich mich jetzt schon drauf einstellen und gegebenenfalls drauf reagieren.

  • Die Klinik kann nur einen Vorschlag machen, entscheiden wird es der verordnende Arzt. LY2a bedeutet, dass maximal 5 Rezepte mit je 6 Verordnungen möglich sind, dann ist eine Pause von 12 Wochen erforderlich. Bei Tragen der Kompression sollte das allerdings bei der Diagnose eines "echten" Lipolymphödems ausreichen, wenn die Kompression wirklich getragen wird.

    Mit freundlichen Grüßen


    Dr. med. F.-J. Schingale
    ärztlicher Leiter Lympho Opt Klinik
    Pommelsbrunn
    Tel. 09154-911200
    http://www.lympho-opt.de/

  • <Selbst hier im Forum wurde in einem früheren Beitrag gesagt, man muss eben sehen, dass der Arzt Lipolymphödem als Diagnose aufschreibt, dann könnte man auch außerhalb des Regelfalles Verordnungen bekommen. Ein echtes Lipolymphödem liegt vor, wenn belegt ist, dass bei einem Lipödem der Lymphabfluss gestört ist. Nicht jede Schwellung bei einem Lipödem ist ein Lymphödem. Die Diagnose Lipödem setzt sich zusammen aus der Lipohyperplasie(Vermehrung der Anzahl der Fettzellen) Berührungsschmerzhaftigkeit und einem orthostatischen Ödem in der 2. Tageshälfte. Folglich hat nicht jede Patientin, die in der 2. Tageshälfte über geschwollenen Beine klagt ein Lipolymphödem, sondern das ist das Zeichen eines Lipödems. Wenn dann natürlich im Laufe der Jahre Vorfußschwellungen und ein positives Stemmer'sches Zeichen auftreten, dann liegt ein Lipolymphödem vor.Ein weiters Zeichen ist, dass ein Bein deutlich dicker als das andere ist.

    Mit freundlichen Grüßen


    Dr. med. F.-J. Schingale
    ärztlicher Leiter Lympho Opt Klinik
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  • Guten Morgen an alle,


    ich möchte folgendes zu den "Vorrednern" anmerken: In der Ambulanz ist das Spektrum an Schweregraden der Erkrankungen sicherlich ein anderes als in der Klinik. Wir sehen hier sehr viele Patienten mit Lipödem, die nach vorausgegangener Entstauung (auch ambulant) mit alleiniger Kompression gut zu führen sind, teils sogar Patienten mit MInimalbefunden, die direkt bestrumpft beschwerdefrei sind. Und es gibt sogar Patienten mit "echtem" Lipolymphödem und sogar Lymphödem, die hervorragende Ergebnisse mit alleiniger Kompression erzielen, und dann gegebenenfalls mit kurzzeitiger "Vorbereitung" vor der Neubestrumpfung auskommen.


    Ärztliche Aufgabe ist es in vielen Fällen, dem Patienten soviel Vertrauen in sich und das Behandlungsteam zu geben, daß er unvoreingenommen und ohne sich "beraubt" zu fühlen in eine Therapiepause geht. Dazu gehört, daß der Patient Handlungskompetenz erwirbt und sich über leichte Verschlechterung selber hinweghelfen lernt und im Zweifelsfall sich bei seinem Arzt auch kurzfristig wieder vorstellen kann.

    Sabine Stüting


    Ärztin, Klinik Rheine

  • Dann hat die Lymphdrainage auch keinen Sinn, denn ohne Kompression ist die Wirkung der MLD nach ca 2. Stunden nicht mehr vorhanden. Vielleicht sollten Sie sich einem Lymphologen vorstellen. Was ist mit Bandagierung?

    Mit freundlichen Grüßen


    Dr. med. F.-J. Schingale
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  • Bei mir wurde ein echtes Lipolymphödem diagnostiziert, auch wenn meine Füße nicht direkt geschwollen sind, falle da etwas aus dem Schema. Mein linkes Bein hat etwa 1cm mehr Volumen als das rechte, kommt aber auch deutlich aufs Wetter an.
    Wenn es heiß und Schwül ist stehe ich schon mit dicken Beinen auf, also mit 1-2 cm zusätzlich. Da ist es dann auch schwierig die Strümpfe hoch zu bekommen. Je wärmer es wird umso dicker werden die Beine, leider nicht erst am Nachmittag. Ausserdem habe ich die meiste Zeit die Möglichkeit die Beine hochzulegen.


    Ohne Kompression gehe ich nicht aus dem Haus.


    Bereits 10 Tage Pause haben sich bei mir negativ geäußert.

  • Hallo ibbas29,
    aus Ihren Schilderungen ging leider nicht hervor, dass Sie beriets in lymphologischer Behandlung sind. Dass Sie schlechte Erfahrungen damit gemacht haben, kann ich in einigen Fällen nachvollziehen, wo teilwiese dies "Lymphologen" keine Flachstrickstrümpfe verordneten, obwahl ein Rundstrick bei dicken Hautfalten absolutnicht angezeigt sind. Ebenso geht es Ihnen mit der Bandagierung der Therapeuten. Nicht alle- um Verallgemeinerungen zu vermeiden- können gut bandagieren, obwohl sie es gelernt haben. Nur wenn ich nur wenige solcher Fälle habe, bin ich darin nicht mehr geübt und es fällt dann schwer- zumal diese aufwändige Bandagierung nur mit 5-6.-€ bezahlt wird.

    Mit freundlichen Grüßen


    Dr. med. F.-J. Schingale
    ärztlicher Leiter Lympho Opt Klinik
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  • @ibbas29


    Ich hab einfach Schnür-Turnschuhe die 2 Nummern größer sind als meine eigentliche Schuhgrösse das klappt wunderbar und man kann richtig gut laufen damit

  • Schade! Ich dachte ich kann dir weiterhelfen! :(


    In Freising auf Station ahben die eine Art Sandalen mit Schnürung oben verkauft. Die sahen recht brauchbar aus. Ich weiß nur leider nicht mehr wie die heissen, aber ich glaube die gibts auch im Sani-Haus. Aber sowas hast du bestimmt schon...

  • Auch die Privatkassen ziehen in einigen Bereichen den gestzlichen Kassn nach. So gibt es einige, die den Patienten 40 Lymphdrainagen pro Jahr genehmigen, also auch hier die Sparbremse.

    Mit freundlichen Grüßen


    Dr. med. F.-J. Schingale
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  • Hallo Zusammen,


    ich weiß das Thema ist endlos, aber bei jedem anders. Ich bin ziemlich neu bei dem Thema Lip- und Lymphödem und versuche von Euch allen zu lernen. Trotzdem habe ich eine Frage zu diesem Sachverhalt:


    Eigentlich wollte ich eine Liposuktionsbehandlung bei meiner KK erreichen. Fehlgeschlagen! Die KK (MDK) bietet mir aber schriftlich an: "Als Behandlung kann ich Ihnen zur Linderung der nachvollziehbaren Beschwerden neben der regelmäßigen komplexen physikalischen Entstauungstherapie bzw. manueller Lymphdrainage und konsequenter Kompressionstherapie nun auch . . . anbieten." Das habe ich alles in Anspruch genommen, aber wie ist das nun mit den Lymphdrainagen? Muss ich das Rezept ab der 31 Behandlung vorab genehmigen lassen oder ist damit die Genehmigung erteilt?


    Vielen Dank vorab für die Hilfe, Eure Lesemaus


    P.S. Als chronisch krank bin ich auch gemeldet! Bestätigung von der KK gestern erhalten.

  • Rgelmäßig heißt für den verordnenden Arzt nicht automatisch: außerhalb des Regelfalles. Aus Sicherheitsgründen für den Arzt sollten Sie sich das schriftlich bestätigen lassen, denn bei einer Prfüfung für den Arzt, bedeutet das regelmäßig immer noch: so weit es die Heilmittelrichtlinie zulässt

    Mit freundlichen Grüßen


    Dr. med. F.-J. Schingale
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    Tel. 09154-911200
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