Mir wird immer klarer, dass es keine kleine Gemeinde derer ist,die unter massiven Ödemen leiden. Lymph/Lip/ Phleboödeme und Kombinationen, die sogenannten Mischödeme. Aber warum kennt kaum jemand die AIK? zu deutsch: alternative intermittierende Kompressionstherapie? Erfunden wurde das erste Einkammer-Gerät etwa 1903. (!) Inzwischen gibt es 12-Kammer-Geräte mit überlappenden Manschetten mit ebenfalls 12 Kammern, die eine hervorragende Langzeittherapie ( soweit keine Kontraindikationen vorhanden sind ) leisten können. Die Geräte sind anerkannte Hilfsmittel, werden nach Hause geliefert, von den meißten Krankenkassen übernommen, belasten nicht das Budget des Arztes und bringen hervorragende Ergebnisse, mal ganz abgesehen von der Schmerzbefreiung, der Druckempfindlichkeitsreduzierung,dem nachlassenden Schweregefühl, der Reduzierung des enormen Druckes auf alle Gefäße und Nerven, der nachhaltigen Verzögerung der Progeressivität der Krankheit, der verbesserten Mobilität, der möglichen Reduzierung von Wassertabletten ( die auch ihre Nachtele haben! ), Schmerztabletten, Magen-Darm und Herz-Kreislauftabletten infolge starker Schmerzmittel und und und... letztendlich einer erheblichen Verbesserung der Lebensqualität ( natürlich nur bei regelmäßiger vorschriftsmäßiger Anwendung und Kontrolle durch den Arzt ). Das Gerät -in Verbindung mit den passenden Manschetten - transportiert schonend die Lymphflüssigkeit in die Ausscheidungsorgane und schafft in kurzer Zeit enorme Erleicherung. Gleichzeitig ist es nicht zu vermeiden, dass die Venentätigkeit stark unterstützt wird ( wichtig vor allem für Venenkranke und Diabetiker ). Zusätzlich massiert es die Fettablagerungen der Lipödeme und bremst das Fortschreiten aus, führt auf lange Sicht zur Stagnation bzw.zur Rreduzierung der Lipödeme. Außerdem hilft es durch die Anregung der Venentätigkeit, offene Beine abheilen zu lassen - und zwar in einem Zeitraum, von dem jede Wundschwester nur träumen kann. Zugegebenermaßen beschäftige ich mich schon ziemlich lange mit diesen Themen. Aber ich bin entsetzt darüber, dass diese absolut probate und zur Verfügung stehende Hilfe so wenig genutzt wird - und vor allem so wenig bekannt ist. Nein, das stimmt so nicht, jede Lymphklinik hat diese Geräte stehen und wendet sie bei den Patienten an. Aber bei der Entlassung werden die Geräte für den Heimgebrauch kaum empfohlen. Da bleibt man im Wesenrlichen bei den manuellen Lymphdrainagen und Kompressionsstrumpfversorgungen. Jeder Betroffene weiß, dass das nicht genug ist. Ganz abgesehen davon, wie verschreibungsfreudig unsere Ärzte bei Manuellen Lymphdrainagen sind in Anbetracht der stark reglementierten Budgetierung und den Regeressforderungen die ihnen ins Haus stehen,wenn sie zuviel Mitleid mit ihren Patienten haben.
Leider gibt es zu wenig Synergieffekte in der Zusammenarbeit der einzelnen Berufsgruppen,die sich doch gemeinsam um die betroffenen Patienten bemühen.Diese Geräte sind eine sehr qualifizierte Ergänzung der Gesamtbehandlung.
Der Physiotherapeut hat Sorge, dass er wegen dieser Geräte weniger Aufträge bekommt - aber jetzt stellt Euch doch mal vor, dann würde JEDER Ödempatient Manuelle Lymphdrainagen erhalten ( mit Zielorientierung Aktivierung der Lymphknoten, denn das Flüssigkeitsabtransortieren übernimmt ja weitesgehend das Gerät - und zwar täglich ). Manche Ärzte denken, die Geräte sind zu teuer - aber auch da liegen sie falsch, denn die reduzierten Lymphdrainagen pro Patient sparen dauerhaft, das Gerät kostet nur ein einziges Mal. Bereits im ersten Jahr wird gespart, definitiv. Als Hilfsmittel belastet es nicht mal ihr Budget. Die Kurkliniken empfehlen es eher selten,weil - auch hier wirtschaftliche Interessen - es ist doch viel besser, der Patient kommt öfter in die Klinik. Wie er zwischen diesen Aufenthalten klarkommt - ? Zumindest beim Wasser - das läuft stündlich nach. Und wie oft kann ich in die Klinik? Der ganze Körper benötigt ununterbrochen frisches mit Sauerstoff angereichertes Blut - nicht nur gelegentlich. Die Fettansammlungen in den Gliedmaßen reagieren nur auf "steter Tropfen höhlt den Stein" - REGELMÄSSIGE Anwendungen-täglich und UNABHÄNGIG von Feiertagen und Wochenenden, Urlaub der Lymphtherapeutin - kein Problem mehr.
Tja - da hat es mich wohl grade etwas hingerissen - sorry. Wo steht überall dran: WIR HELFEN - ....Wirklich ?
Seht mir den Anfall bitte nach, die Sendung Akte 2010 zum Lippödem hat mich irgendwie in Wallung gebracht. Es gibt tatsächlich viel Leid.
Herzlich grüßt
Selma