Liposuktion - Akte 20.11 Sendung vom 26.07.2011

  • Genau da liegt das wie schon gesagt das gerne " akzeptierte"Mißverständnis
    Das Vorgehen das Dr.Felmerer in Göttingen hat wurde und wird seit vielen Jahre mit Ihm zusammen(damals noch Uni Freiburg) in der Földiklinik in Kooperation mit der Uni Freiburg und jetzt auch Göttingen durchgeführt

  • Hallo ,


    ja ich habe die Sdg. gesehen und bin sehr nachdenklich.


    Pandora, so ähnlich wie bei Jetta sieht meine Figur auch aus. Ich habe bereits 40 Kg abgenommen, es sollen noch einige folgen, aber meine Haut ist schon viel zu viel. zwar nur an den Beinen, die Arme sind Ok. Ich habe aber zum Lipödem ja auch ein Lymphödem, sonst hätte ich durch MLD wohl nicht soviel an den Beinen an Umfang verloren.


    Ich stehe vor der Frage trotz Lymphödem eine Op zu machen, Hautstraffung ? Hab am 26 .09 einen Termin bei Dr. Felmerer und bin schon etwas aufgeregt was da bei raus kommt. Ob das überhaupt möglich ist und wenn ja, ob die KK zahlt ?


    Wenn ich dann die über die Bilder der Frau nachdenke, bei der die 1. Liposuktion und die Krankheit jetzt solche Folgen hat zweifel ich schon noch mehr.


    Ich finde es Toll wie Jetta das gemacht hat und hoffe auch den richtigen weg zu finden.


    Mir war von Anfang an Klar das ich selbst etwas dazu beitragen muß um meinen Körper zu verändern und es hat geklappt , darüber bin ich schon sehr froh.


    Liebe Grüße sendet Renate

  • ich habe in der Sendung folgendes verstanden das z.B. die junge FRau die Ihre Strümpfe so hasst.... bisher immer damit ab gespeist wurde nehmen Sie ab dann wird alles besser.....ein gern genommenes Argument und erst durch eine die Akte Sendung darauf gekommen ist das das Sie auch ein Lipödem hat.Das die Frau die schon eine Fett absaugung hatte laut Dr. Felmerer man das hätte nie machen dürfen weil es ein Lymp/Lipödem ist und auch er dann nichts macht.Der Lymphomat der gezeigt wurde wurde vermittel die FRau nutzt Jacke und Hose zugleichen was mir strengstens untersagt wurde immer nur eins und wenn dann mit vielen Stunden unterschied da zwischen das andere zunutzen da das für das Herzkreislaufsystem zu belastend ist.Am nächsten Tag bedingt durch die Sendung habe ich bei dem Hersteller nochmal nach gefragt und mir wurde bestättigt nur eins immer.


    Wicki

  • In Japan werden junge Frauen in eine Ganzkörperanzug gesteckt und haben Erfolg. Es kommt sicher auf das Alter und auf die Ausprägung an. Bei massiven Fettmassen ist die Ganzkörperbehandlung durch die AIK in jedem Fall untersagt, bei schlanken und gesunden Fällen kann sicher ein Anzug genommen werden. Wenn Sie aber nach der Beinbehandlung sofort auf die Toilette gehen müssen, sollin jedem Fall dann zur Behandlung der Arme eine Zeitspanne von gut 4 Stunden verstreichen.
    Zur Liposuktion bei Übergewicht: unseriös, wenn man den Frauen verspricht, dass dann das Abnehmen leichter gehen würde, besonders wenn keine Umstellung der Ernährung erfolgt. Spätestens drei Jahre später sehen die Beine dann wieder wie vor der Operation aus.

    Mit freundlichen Grüßen


    Dr. med. F.-J. Schingale
    ärztlicher Leiter Lympho Opt Klinik
    Pommelsbrunn
    Tel. 09154-911200
    http://www.lympho-opt.de/

  • Hallo zusammen,


    ich habe diese Sendung auch gesehen und den Fernseher mit Wut ausgemacht! Akte hat bereits vor einiger Zeit über das Lipödem berichtet und auch dort aufgerufen, dass sich Frauen melden sollen, die Probleme mit Ihrer Krankenkasse haben. Ich denke, das sich nach dieser Sendung 1001 Leute gemeldet haben und was war das nächste Thema der Sendung... das man mit Ernährung und Nordic Walking das Lipödem HEILEN kann. Wir alle wissen doch, das es keine Heilung, sondern "nur" Linderung bringt. Zu den 1001 Leuten zählten auch zwei Freundinnen von mir, bei der einen haben sie sich gar nicht gemeldet und bei der anderen sind sie ziemlich unfreundlich geworden, als sie nicht so wollte wie das Akte Team.


    Für mich ist das keine gute Reportage über das Lipödem! Ich finde dort werden Hoffnungen geweckt, die dann nicht erfüllt werden und das ist bitter für die Leute.


    Ich habe drei Absaugungen hinter mir und ich kann, ne ich muss Euch leider sagen, gebracht hat es mir nichts! Warum? Habe damals gut recherchiert, zu welchem Arzt ich gehe..bzw. mein damaliger Lymphologe hat mir die Klinik empfohlen und ich habe geschaut, dass das kein Kurpfuscher ist. Das es Spezialisten für das Lipödem gibt, war mir damals noch fremd. Heute ärgert mich das natürlich, vor fünf Jahren hat die Krankenkasse ein Fax von mir bekommen und ich habe innerhalb einer Woche die Genehmigung im Briefkasten gehabt. Kein Vergleich zu heute!!


    Fazit: mir hat das Forum viel mehr geholfen, als so eine Sendung!!


    Wünsche Euch noch einen schönen Sonntag.


    VG
    Nicole 76

    • Offizieller Beitrag

    Ich habe mir die Sendung angesehen. Fachlich, sachlich daneben. Einseitige Recherche, auf "Einschaltquote" getrimmter Beitrag der mehr Fragen aufwirft wie beantwortet. Das Thema ist viel zu komplex und vielschichtig um das in einem kurzen, nur wenige Minuten langen Beitrag abzuhandeln. Der 1. Beitrag zum Lipödem hatte viele Zuseher, also noch mal nachlegen, Quote machen.

  • Hi ,
    ich fand die Sendung sehr interessant, freute mich für Jetta, und war hinterher sehr traurig über den schlimmen Zustand der Beine der einen Frau :( . Hoffentlich findet die junge Frau aus dem ersten Beitrag auch noch den richtigen Drive, um ihre Behandlung anzugehen.


    Nicole76: mich würde auch interessieren, was "nichts gebracht" bedeutet :( . War Dein Lipödem auch schon soooo schlimm, daß die OPs es nicht einmal vorübergehend aufhalten konnten, bzw. die schlimmen Spannungen und Schmerzen lindern, wegen denen man die OPs ja angeht?


    Viele Grüße
    Olga

  • Hallo,
    ich habe die Sendung auch gesehen,ich weiß nicht recht was ich davon halten soll.
    Für Jetta freut es mich natürlich.Aber die anderen Beiden tun mir sehr leid.
    Die junge Mutter hat mich sehr nachdenklich gemacht.Ich weiß nicht ob man sie überhaupt so filmen muss,wie sie beim anziehen der
    Strümpfe verzweifelt.Eine Reha wäre für sie glaube ich besser als eine OP.Ich hoffe ,dass sie den richtigen Weg findet .
    Viele Grüße
    neram

  • Mein neuer Partner hat den Bericht auch gesehen und mich danach angerufen um mir zu sagen, ich soll doch einfach bei der Krankenkasse einen Antrag auf die OP stellen und meine Probleme wären damit weg . . . . Ihm als Laie wurde rübergebracht, dass nur eine OP der richtige Weg ist und das als Allheilmittel gilt.


    Hab ihm dann erstmal erklären müssen, dass man das so garnicht sagen kann und dass für mich persönlich (ebenso wie für meine Lymphtherapeutin und meiner Sani-Frau) eine OP nie in Frage kommen würde da ich meine Beschwerden alleine durch Kompression, Abnehmen, Sport und Lymphdrainage in den Griff bekommen und fast verringert habe.

  • Hallo zusammen,


    mir geht es wie Anja, die junge Mutter hat mich auf die Palme gebracht. Von ihrem Arzt finde ich es mehr als unseriös, ihr zu erzählen, sie müsse nur 30.000,-- Euro in OPs investieren und dann wäre sie ihre Beschwerden los, wie einen kranken Blinddarm. So etwas gehört verboten! Diese Frau hat nicht nur ein Lipödem sondern auch Übergewicht. Hoffentlich findet sie einen Arzt, der ihr die (unangenehme) Wahrheit sagt und ihr wirklich weiter hilft.


    Jetta hat es m.E. richtig gemacht und ich wünsche ihr dauerhaften Erfolg. Die andere Patientin von Dr. Felmerer hat mich zu Tränen gerührt und ich hoffe, dass man doch noch etwas für sie tun kann. Insgesamt fand ich die Akte-Sendung eher fragwürdig und wenig hilfreich.


    Liebe Grüße Barbara

  • Hallo zusammen !!


    Stimme Anja und HR voll zu !
    Hab die Sendung verspätet gesehen (aufgenommen), da ich
    Spätdienst hatte.
    Ich kann nur sagen, typisch Einschaltquotenmacherei !!!!!


    Habe aber auch mal einen sehenswerten Beitrag im Bayerischen Fernsehen
    gesehen.
    War zwar auch ein Thementeil in der Sendung "Gesundheit" - aber sehr informativ !
    Weiß leider nicht mehr, wann die Sendung gelaufen ist.
    Momentan kann ich auch nicht recherieren, da ich wenig Zeit habe.
    Vielleicht bekommt es von Euch jemand raus ???

  • Hallo Elli, die Sendung war am 12.Juli, wie du schon sagtest im Bayrischen FS, in Gesundheit.
    Kopier mal den Text hier rein.
    Es gibt auch ein Video auf der Fernsehseite dazu.
    Lieben Gruß, Susanne


    Lipödem
    Was tun gegen Fettpolster in den Beinen?


    Dicke Oberschenkel - ein Albtraum für alle Frauen. Oft steckt hinter der Fettansammlung eine Krankheit, die durch Diäten nicht beeinflussbar ist. Beim Lipödem hat sich das Fettgewebe krankhaft verändert und neigt zu Wassereinlagerungen, die Haut bekommt unschöne Dellen. Wer neigt zu dieser Krankheit? Wie kann man sie erkennen und bekämpfen?


    Von Sabine Winter
    Stand: 11.07.2011

    Stefanie W. ist 24 Jahre, als ihr Körper beginnt, sich zu verändern. An ihren Beinen und ihren Hüften sammelt sich immer mehr Fett an. Sie ist ratlos, geht zu ihrem Hausarzt. Dieser empfiehlt ihr abzunehmen, verschreibt ihr Appetitzügler. Sie nimmt daraufhin auch ab, aber nicht an Beinen und Hüften. Die richtige Diagnose bekommt sie später, von einer Masseurin: Stefanie W. hat ein Lipödem, eine chronische Krankheit, die kaum jemand kennt, obwohl sie sehr häufig vorkommt.



    Der Lymphtransport und Fettabbau ist blockiert


    Hinter einem Lipödem steckt eine Fettverteilungsstörung im Körper. Das Unterhautfettgewebe ist vermehrt und enthält gleichzeitig mehr Flüssigkeit als bei gesunden Menschen. Im fortgeschrittenen Stadium kann es zur Überforderung des Lymphgefäßsystems kommen, der Lymphtransport und Fettabbau ist blockiert. Nach Jahren kann sich zusätzlich zum Lipödem - als Komplikation der Krankheit - auch noch ein Lymphödem bilden. Anders als beim reinen Lipödem sind dann auch Hand- und Fußrücken von den Schwellungen betroffen. Die Fettansammlung führt nicht nur zu einem ästhetischen Problem, sondern auch zu Schmerzen und einem Druckgefühl sowie zu einer vermehrten Hämatom-Bildung.
    Nicht nur ein ästhetisches Problem


    Meist bilden sich die Fettpolster an Beinen und Hüften, und zwar immer auf beiden Seiten - seltener sind auch die Arme betroffen. Das Erscheinungsbild ist - je nach Ausprägung und Schweregrad der Krankheit - höchst unterschiedlich: Zunächst ist die Haut noch glatt, das Gewebe aber bereits feinknotig. Ganz allmählich zeigen sich Unregelmäßigkeiten, die oft als Orangenhaut bezeichnet werden. Im Endstadium ist die Haut stark verdickt, es bilden sich derbe Hautlappen.
    Eine Frage der Hormone?


    Die genaue Ursache ist bis heute unklar. Da fast nur Frauen betroffen sind, scheinen die Hormone eine wichtige Rolle zu spielen. Und: Oft treten Lipödeme bei mehreren Frauen innerhalb einer Familie auf, die Krankheit ist also offenbar vererbbar.
    Lernen, mit der Krankheit zu leben


    Stefanie W. muss nach der Diagnose lernen, die Krankheit anzunehmen. Sie muss sich daran gewöhnen, dass andere sie anstarren und tuscheln. Und, dass sie einige Dinge nicht machen kann, die für andere selbstverständlich sind: So kann sie zum Beispiel nicht in ein Café gehen, das enge Plastikstühle hat. Sie hätte ständig Angst, in ihrem Stuhl steckenzubleiben.
    Behandlung der Symptome


    Bildunterschrift:
    Frau beim Fettabsaugen


    Eine Heilung der Krankheit gibt es bis heute nicht. Lediglich die Symptome sind behandelbar. Gegen zusätzliches Übergewicht, das das Lipödem verstärken könnte, helfen Sport und eine ausgewogene Ernährung. Regelmäßige manuelle Lymphdrainagen regen das Gefäßsystem an und sorgen so für einen besseren Abfluss der Flüssigkeit. Da der Effekt allerdings nur 24 Stunden anhält, ist eine anschließende Kompression unumgänglich. Massangefertigte Kompressionsstrumpfhosen üben einen ständigen Druck auf die geschwollenen Beine und Hüften aus. Als letzte Möglichkeit bleibt schließlich die Liposuktion, eineFettabsaugung. Das Problem: Die gesetzlichen Krankenkassen kommen nicht für die Kosten auf. Und: Die OP kann nicht verhindern, dass sich an anderen Körperstellen ein Lipödem bildet, die Krankheit also zurückkommt.

  • Sehr geehrter Hr. Dr. Zvonik,


    ich finde es prima + schön von Ihnen, daß Sie dazu Stellung nehmen.
    Sicherlich ist bei Ihnen jede Pat. in individueller Weise in Behandlung.
    Ihre medizinischen Beiträge (Dr. Felmerer) in der Sendung finde ich sehr gut !
    Klar, viele Pat. erkennen sich wieder, dennoch bleiben meiner Meinung mehr
    Fragen als Antworten zurück.
    Kurze und trotzdem sehr informative, fachlich gut verständliche Gesundheitssendung fand man im BR.
    Link dazu :
    http://www.br-online.de/bayerisches-fern…10045265575.xml
    (Video: http://www.br-online.de/bayeri…beine-ID1310551715172.xml)


    Hier fand ich, waren die Lipödeme sachlich gut erklärt.

  • Ich finde es gut, wenn richtig über das Lipödem berichtet wird, aber es sollte auch mal darauf hingewiesen werden, dass viele Menschen auch ein Lymphödem dabei haben und es dann nicht so einfach zu operieren ist. Denn ich in von sehr vielen angesprochen worden, die mir rieten ich solle mich doch auch operieren lassen und es ginge mir doch dann endlich wieder gut. Aber mit beiden Ödemen ist es sehr schwer sich operieren zu lassen, zumal es doch auch noch keine Langzeitstudien gibt, die den Erfolg belegen, oder?

    Es ist keine Schande hinzufallen, nur wer nicht wieder Aufsteht hat verloren!!

  • Hallo Jetta, danke für den ausführlichen Bericht. Es freut mich auch zu hören, dass es dir so gut geht und der anderen, im Bericht gezeigten Patientin, geholfen wird, was ihr da widerfahren ist, ist wirklich schrecklich. Den Akte-Beitrag fand ich trotzdem fragwürdig. Nicht was den Part betraf, wo es um dich ging, sondern den, wo es um die Patientin ging, die in Düsseldorf untersucht wurde. Es ist unverantwortlich, jemandem mit der Erkrankung zu sagen, sie brauche sich nur operieren zu lassen und schon sei sie geheilt. Da enststeht doch bei den Zuschauern ein völlig falscher Eindruck! Ein Hinweis auf dieses Forum (wie du es ja wohl auch angeregt hattest) hätte betroffenen Fernsehzuschauern mehr geholfen. Grundsätzlich ist es natürlich gut, dass Akte mit dieser und der früher ausgestrahlten Sendung, auf die Erkrankungen Lip- und Lymphödem aufmerksam gemacht hat.


    Lieben Gruß Barbara

  • Hallo zusammen,


    anbei findet ihr eine Stellungnahme der Eurocom http://www.eurocom-info.de/ zu dem diskutierten Bericht von Akte 2011 am 26.07.11.


    Stellungnahme der eurocom


    zu der SAT1-Sendung Akte 2011 vom 26. Juli 2011


    Thema: Der harte Kampf gegen das Lipödem


    In der o.g. Sendung werden in einem Beitrag drei Frauen gezeigt, die an einem Lipödem bzw. – in einem Fall – an einem Lip-Lymphödem erkrankt sind. Es wird erklärt, was es mit dieser Erkrankung auf sich hat, und gezeigt, wie hoch der Leidensdruck der Betroffenen ist. Dabei wird insbesondere darauf verwiesen, dass die konservative Therapie bestehend aus manueller Lymphdrainage und Kompressionstherapie (Kompressionsstrümpfe und IPK) nicht helfen, sondern vielmehr den Leidensdruck noch erhöhen würde. Als Beleg dient eine der drei Frauen, die unter Tränen ihre flachgestrickten Kompressionsstrümpfe anzieht. Diese Prozedur wird vom Moderator als „tägliche Quälerei“ kommentiert.


    Lediglich eine Liposuktion könne den Frauen helfen, da hiermit die überschüssigen Fettzellen entfernt würden. In dem Beitrag wird hierzu unter anderem Professor Dr. Manuel Cornely aus Düsseldorf zitiert, der eine der Damen untersucht, ein manifestes Lipödem bestätigt und zu einer Liposuktion rät. Nur bei der an einem Lip-Lymphödem erkrankten Frau rät ein plastischer Chirurg von einer Liposuktion ab, da diese bei einem ödematösen Geschehen kontraindiziert sei. In dem Beitrag wird außerdem suggeriert, dass die Krankenkassen bei entsprechender Hartnäckigkeit seitens des Patienten durchaus bereit wären, die Kosten für eine Liposuktion zu übernehmen, obwohl diese nicht in den Leistungskatalog der GKV fällt. Es wird außerdem eine Vergleichsrechnung aufgemacht, auf Grund derer die Liposuktion mit einmalig ca. 30.000,- Euro auf die Länge des Lebens einer Patientin gerechnet deutlich günstiger sei als die konservative Therapie.


    Völlig außer Acht gelassen werden außerdem die Empfehlungen in der Leitlinie „Lipödem“ der Deutschen Gesellschaft für Phlebologie. Darin heißt es zur Therapie:


    „Da die eigentliche Ursache des Lipödems unbekannt ist, gibt es keine eigentliche kausale Behandlung. Körperliche Aktivitäten können zwar das Übergewicht reduzieren, nicht aber die disproportionale Fettvermehrung an den unteren Extremitäten; dasselbe gilt für Abmagerungskuren und spezielle Diäten. Eine Diuretikatherapie zur Beseitigung der Beinödeme ist nicht indiziert. Prinzipiell sollte eine Gewichtszunahme vermieden bzw. Normalgewicht angestrebt werden, da Übergewicht ein Risikofaktor ist (Marshall 2008 ).


    Das Ziel der Therapie besteht zum einen in der Beschwerdebesserung/-beseitigung durch Ödemreduzierung mittels konservativer Maßnahmen und zum anderen in der Reduktion des Fettgewebes mittels operativer Verfahren. Zur Ödemreduktion werden physikalische Maßnahmen in Form der komplexen bzw. kombinierten physikalischen Entstauungstherapie (KPE) eingesetzt (Földi et al., Herpertz). Diese beinhaltet: 1.) manuelle Lymphdrainage, 2.) Kompression (in der Entstauungsphase: Kompressionsverbände, in der Erhaltungsphase: medizinische Kompressionsstrümpfe), 3.) Bewegungstherapie, 4.) Hautpflege.


    Unterstützend und begleitend kann die intermittierende pneumatische Kompression - insbesondere zur Schmerzreduktion – angewandt werden (Herpertz). Die Ödemreduktion sollte durch objektive Messverfahren (z.B. Volumetrie, Umfassungsmessung) dokumentiert werden. Mit den physikalischen Maßnahmen können Minderungen der Beinvolumina in der Größenordnung bis 12 Prozent erzielt werden (Deri et al.). Durch die Kompressionsbehandlung soll der Erfolg der nur passager wirkenden manuellen oder apparativen Entstauung möglichst lange gehalten werden.


    Eine Reduktion des krankhaft vermehrten Fettgewebes ist damit jedoch nicht möglich. Hierzu wird das operative Verfahren der Liposuktion in Tumeszenz-Lokalanästhesie (TLA), d.h. in Form der "wet technique" mit vibrierenden stumpfen Mikrosonden eingesetzt (Klein, Sattler et al. 1997, Sattler 2002, Rapprich et al., Cornely, Schmeller et al. 2007). Bei der Liposuktion des Lipödems sind meist deutlich größere Fettmengen zu entfernen als bei kosmetischen Operationen (Schmeller et al. 2008 ). Im Gegensatz zu früheren Verfahren in Vollnarkose mit "dry technique" konnten dabei klinisch relevante Schäden an den Lymphgefäßen bislang nicht nachgewiesen werden (Frick et al., Hoffmann et al., Schmeller et al. 2006, Stutz et al.).


    Klinische Untersuchungen nach bis zu 8 Jahren ergaben bei allen Patientinnen (n= 19) eine deutliche Verbesserung des Befundes in Bezug auf Körperform und Beschwerden; in keinem Fall war es zu einer Verschlimmerung der Ödeme gekommen (Rapprich et al.).


    Dies bestätigen auch Erfahrungen einer Studie (n=75) über einen Zeitraum bis zu 4 ½ Jahren nach der letzten Liposuktion. Dabei gaben 25 Prozent der Befragten an, keine weitere konservative Therapie mehr zu benötigen. Bei 41 Prozent war diese zwar noch weiterhin nötig, aber in deutlich eingeschränktem Maße. 23 Prozent der Operierten beschrieben - bei weitgehender Beibehaltung von Lymphdrainagen und Kompression - eine ausgeprägte Verbesserung ihrer Lebensqualität (Schmeller et al. 2007).“


    So sieht zwar auch die Leitlinie die Bedeutung der Liposuktion, jedoch wird deutlich, dass in einer überwiegenden Vielzahl der Fälle – nämlich bei 75 % der Betroffenen – die konservative Therapie weiter durchgeführt werden muss. Zudem ist die KPE auch direkt nach der OP indiziert (siehe hierzu auch Beitrag von Prof. Dr. Cornely in eurocom aktuell 6/2011).


    Die Liposuktion ist im Vergleich also nicht günstiger als die konservative Therapie, weil hier die konservative Therapie noch zusätzlich zu den Operationskosten hinzukommt – bei der Mehrzahl der Frauen auch dauerhaft.


    Der Beitrag von SAT1 suggeriert den betroffenen Frauen also inkorrekterweise, dass ihre Probleme mit einer Operation für immer behoben sind. Außerdem wird die konservative Therapie, vor allem die Kompressionstherapie, völlig zu Unrecht diffamiert und als wirkungslos dargestellt. Die in der Leitlinie zitierten Studien belegen eindeutig, dass eine konsequent angewandte KPE eine spürbare Verbesserung des Ödems und damit auch eine Umfangsverminderung bewirkt.

    Einmal editiert, zuletzt von Schreyerm ()

  • Solche Beiträge- insbesondere Hinweise, dass das Lipödem "geheilt" werden kann sind völliger Unsinn. Wie bitte soll eine genetische Anlage durch Liposuktion geheilt werden????
    Es geht da überwiegend um monetere Dinge, die Kostenrechnungen stimmen auch nicht, nach diesen Aufstellungen berechnet wohl der eine oder andere Kollege auch die übertrieben hohen OP-Kosten. Mit solchen Beiträgen wird der Zulauf zu solchen Kollegen wieder enorm. Ich bin froh, dass es trotz allem aber auch sehr viele seriöse Operateure gibt.

    Mit freundlichen Grüßen


    Dr. med. F.-J. Schingale
    ärztlicher Leiter Lympho Opt Klinik
    Pommelsbrunn
    Tel. 09154-911200
    http://www.lympho-opt.de/

  • Hallo Ärzte,


    diesem Dank möchte ich mich sehr gerne anschließen. Die Informationen, die ich hier erhalte waren und sind für mich sehr wichtig. Ohne das Forum wäre ich sicherlich noch längst nicht so weit gekommen!


    Viele Grüße


    tintezza