Pille absetzen gegen Schwellungen?

  • Hallo ihr Lieben


    Ich bräuchte mal eure Hilfe bezüglich der Antibaby-Pille. Ich habe ein Lymphödem und ein Lipödem. Beides ist zum Glück noch nicht zu stark ausgeprägt – also meine Schwellungen halten sich noch in Grenzen, aber ich habe innerhalb der letzten 1,5 Jahre fast 14kg zugenommen (ohne, dass ich etwas an meinem Lebensstil verändert hab) und ich habe auch etwas Schmerzen.



    Ich habe nun gehört, dass das ganze auch durch die Pille beeinflusst werden kann. Stimmt das? Hat jemand von euch Erfahrungen damit? Also kann es helfen, dass die Schwellungen etwas zurückgehen und ich weniger Schmerzen haben, wenn ich die Pille absetze?



    Schon mal lieben Dank für eure Antworten


    VG Anna

  • Hallo Anna,


    weil ich dachte, mir und evtl meinem Lymphödem etwas Gutes zu tun, habe ich letztes Jahr die Pille abgesetzt. Dem Lymphödem hat das keine Verbesserung gebracht. Das Einzige was passiert ist: mir sind die Haare ausgefallen. Da ich eh sehr feines Haar hab, war dann so wenig übrig dass ich mich von 25cm Länge trennen musste. Nach 3 Monaten hat es mir gereicht und ich habe die Pille wieder genommen, hoffe das sich mein Haar dann langsam beruhigt, man sieht es schon sehr. Meine Fraunenärztin meinte vor 3 Wochen dazu, dass das die "Pillenpausen" eher schädlich seien, das das Tromboserisiko steige, werde das nie wieder machen.


    Und wie gesagt, Effekt auf die Beine war null.



    Viele Grüße


    Fischkopp

  • Schon mal lieben Dank für eure Antworten.
    @ Aussi: ich nehme die Pille bereits schon und habe auch schon ein bisschen rumprobiert.
    Ursprünglich habe ich eine ganz normale Pille genommen. Aber meinen Mama hat gemeint,dass damit auch die Schwellungen zusammen hängen könnten und ich soll doch mal lieber was anderes ausprobieren oder sie ganz weglassen. Da ich einen Freund habe, wollte ich ungern ganz auf diese Art der Verhütung verzichten und habe den Nuva-Ring ausprobiert,was bei mir in einer Vollkatastrophe endete: innerhalb von 5 Tagen hatte ich plötzlich 2 kg mehr drauf und sehr starke Schmerzen,sodass ich den sofort weggelassen hab. nun nehme ich eine Pille mit weniger Hormonen (Cerazette). Also bei mir stellt sich nicht die Frage, ob ich zunehme, wenn ich damit anfange sondern ob es was hilft,wenn ich damit aufhöre. Am liebsten würde ich sie weiternehmen, wenn die Schwellungen aber besser werden würden, ist es klar,dass ich sie dann weglasse.


    Fischkopp: Das mit den Haaren macht mir ein bisschen Angst. Ich hänge schon sehr an meinen Haaren... Reicht ja schon, dass ich umbenennst zunehme...:-( Ich hoffe, dass sie bei dir ganz schnell wieder nachwachsen und du dich dann wieder wohler fühlen kannst!!


    Aber insgesamt danke für eure Ratschläge. Ich glaub ich muss mir das nochmal gut überlegen ;)

  • Hallo!


    Ich nehme diese Pille auch! Jahrelang habe ich keine Pille genommen, da ich der Meinung war, dass sie schlecht für ein Lipödem ist. Meine FA könnte meine Bedenken nicht nachvollziehen bzw. hat mich eines besseren belehrt. :) Mit der Pille könnte ich keine Gewichtszunahme feststellen und eine Mehrung der Ödembildung auch nicht. Die Wassereinlagerung während der Meno sind sogar weniger geworden.


    Gruss Teddy

  • Hier ein paar Gedanken/Thesen bzgl. des Zusammenhangs von PILLE und LIPÖDEM - ohne den Anspruch auf Vollständigkeit zu erheben!!!:
    Die Pille kann (evtl. in Abhägigkeit der Einnahmedauer und Zusammensetzung) zu einer Östrogendominanz im Körper führen, was wiederum für Fettzunahme (je nach Veranlagung) an Bauch , Hüfte, Oberschenkel sowie Wassereinlagerungen mitverantwortlich sein kann (Jaaa, Lebensweise spielt natürlich auch eine Rolle...) und wie es bei östrogenfreien Pillen ist, weiß ich leider nicht). Sprich: es fehlt im Körper durch die entstandene Östrogendominanz dann an ausgleichendem Progesteron. Letzteres wird oft mit den Gestagenen, welche in der Pille enthalten sind, gleichgesetzt, weshalb man bei Beschwerden (z.B. PMS) vom Arzt schnell die Pille verschrieben bekommt. Ich habe aber gelesen, dass die synthetischen Gestagene nicht in gleichem Maß dasselbe bewirken wie natürliches Progesteron (dem Gegenspieler des Östrogens), sprich: den Fettabbau und Abschwellungen (hervorgerufen Durch Wassereinkagerungen) im Körper zu regeln.Übrigens zur Info: ein Zuviel an Progesteron wird wiederum in Östrogen umgewandelt, was dann wiederum zu besagten Symptomen wie Gewichtszunahme, Fetteinlagerungen etc. führt (wie es z.B. bei Schwangeren ist, hier ist der Progesteronspiegel um ein Vielfaches erhöht).
    Ich denke, dass der Hormonspiegel - neben der Veranlagung - einen wesentlichen Beitrag hat, ob man ein Lipödem entwickelt oder schlimmer bzw. besser wird. Warum also taucht das Lipödem meist in der Pubertät, ab Einnahme der Pille, in der Schwangerschaft oder in den Wechseljahren auf? In all diesesn Phasen herrscht meist ein Ungleichgewicht an Östrogenen und Progesteron vor. Ich glaube, dass ein gesundes Gleichgewicht von Östrogen und Progesteron die Basis für nachhaltige Erfolge beim Abnehmen - evtl. auch an den Beinen - darstellen kann.

  • Hallo,


    ich bin etwas verunsichert.


    Biene , das mit der Pille ist sehr gut erklärt, gibt es auch zur 3 Monats- Spritze solche Erkenntnisse ?


    Die bekomme / nehme ich bereits seit 2001, bin 53 Jahre alt und habe keine Nebenwirkungen , wie Zwischenblutungen oder Hitzewallungen. Hab schon mal drüber nachgedacht sie abzusetzen, aber was dann.


    Der FA meint alles ist möglich ?(


    Hat sonst jemand Info´s oder Erfahrungen ?


    Danke und liebe Grüße Renate

  • Danke an Dr Schingale und Dr. Martin,


    ist mit den Hinweisen - Brustkrebs, Thrombose + Herzinfarkt Risiken die lange Dauer bei der 3 Monats Sprize gemeint und daher doch abzusetzen. ?(


    Mein FA hat dazu keine Bedenkan geäußert.


    Doch ziemlich verunsichert. Für Info danke ich schonmal. Gruß Renate

  • Hallo alle miteinander,
    Hallo Renate,

    hier meine Gedanken zur
    3-Monatsspritze bzw. zu hormonellen Verhütungsmitteln (auch ohne Anspruch auf Vollständigkeit!):
    Soweit ich weiß, gibt eine 3-Monatsspritze verhältnismäßig weniger Östrogene ins Blut ab als die Pille. ABER: Ob sich das im Einzelfall weniger negativ auf die Entwicklung des Lipödems auswirkt als durch die Einnahme der Pille oder Nuvaring, kann man wahrscheinlich nicht pauschal sagen, denn es spielen meiner Meinung nach meherer ineinandegreifende Parameter eine Rolle und die sind bei jedem Individuum unterschiedlich.
    z.B.
    - Hormonelle (Grund-)Zusammensetzung im Körper: z.B. in den Wechseljahren (und oft schon auch ein paar Jahre zuvor) sinkt der Progesteronspiegel im Blut bei dem meisten Frauen kontinuierlich ab, was meist eine (relative) Östrogendominanz nach sich zieht wodurch wiederum Fetteinlagerungen (Lipödem?!?) unterstützt werden. Wenn man nun zusätzlich Östrogene in Form der 3-Monatsspritze zu sich nimmt (bzw. die in Pille; sogar die darin enthaltenen Gestagene wirken im Körpere mehr östrogenähnlich), dann begünstigt man quasi wieder eine Östrogendominanz oder verstärkt diese (bis es letztendlich zu einer "Absoluten" werden kann)
    - die Östrogen-Konzentration der 3-Monatsspritze (bzw. des jeweiligen Verhütungsmittels): hier weiß ich nicht, wie hoch der Wert ist aber durch die Spritze, wie auch durch Pille oder Nuvaring bekommt der Körper noch zusätzlich Östrogene zugeführt. Wenn nun der Körper generell bzw. in der zweiten Zyklushälfte nicht ausreichend über Progesteron verfügt, dann ist ein hormonelles Verhütungsmittel wohl eher von Nachteil - bezogen auf die Entwicklung des Hormonhaushalts und letztendlich wohl auch auf das Lipödem => Ich distanziere mich aber davon, zu behaupten, das Lipödem sei allein abhängig vom Hormonhaushalt. Fakt ist lediglich, dass ein Zusammenhang zwischen beidem vermutet wird.
    - evtl Dauer der hormonellen Anwendung
    - Lebensstil: man kann den Hormonhaushalt durch einen "gesunden" Lebensstil (drauf genau einzugehen erübrigt sich wohl durch die zahlreichen Forenbeiträge...) durchaus positiv beeinflussen, allerdings ist man gegen ungünstige hormonelle Konstellationen aufgrund der Wechseljahre/Schwangerschaft/hormonelle Verhütungsmittel nie davor gefeit. Eine Östrogendominanz wird aber auch z.B. durch den Verzehr von z.B. Fleisch unterstützt. Was genau und wieviel man aber dazu essen müsste, um das körperlich zu spüren, weiß ich nicht.


    WIE sich WELCHE hormonellen Verhütungsmittel im Einzelfall auswirken hängt wohl mehr von der individuellen Konstitution ab. Bei mir als Fallbeispiel wirkte sich z.B. der Nuvaring nachteilig aus, obwohl auch er weniger Östrogene ans Blut abgibt als die Pille. Es kann aber auch sein, dass dieser allein nicht das Lipödem so schwer negativ beeinflusst hätte, denn jahrelang zuvor hatte ich mit der Pille verhütet. Eventuell brachte der Nuvarin das Fass zum Überlaufen.


    Zuletzt muss ich Dr. Schingale und Dr. Martin beipflichten: Zu viel an Östrogen im Körper (noch unterstützt durch künstliche Hormone: Östrogene und Gestagene) kann krebserregend sein. Allerdings wirkt das im Körper vorhandene "natürliche Progesteron" (bei Mangel => in der Apotheke ist auch natürliches Progesteron erhältlich aber rezeptpflichtig) laut Berichten "krebshemmend", sofern davon kein drastischer Überschuss im Körper vorhanden ist. Es wirkt wohl dem schädlichen Einfluss eines Östrogenüberschusses entgegen. Also sind nicht alle Hormone per se krebserregend. Es kommt auf die Gesamtkonzentration und Zusammensetzung aller Hormone im Körper an, so meine Schlussfolgerung.



    Beste Grüße
    Biene

  • Nochmal speziell zu Renate:


    wenn du bisher keine Probleme/Beschwerden mit der Spritze gehabt hast und absetzten willst, dann würde ich es auch probieren - eben aus den genannten Gründen wie Herzinfarkt-, Thrombose-, Brustkrebsrisiko. Ich will aber weder eine Anweisung geben noch eine Ferndiagnose machen!!! Alles was folgt, sind eigene Überlegungen aufgrund von eigenen Erfahrungen und dem Wissen diverser Lektüren. Also alles bitte ohne Garantie!
    Nachdem dein Körper jahrelang mit hormonellen Verhütungsmitteln versorgt wurde, kann es sein, dass das Absetzten eine (noch) stärker ausfallende Hormonschwankung nach sich zieht, vor allem auch deswegen, weil du dich aufgrund deines Alters natürlicherweise in einem hormonellen Umbruch befindest. Ich hatte mal gelesen, dass das Absetzten der Pille auch PMS bzw. Progesteronmangel auslösen kann. In deinem Fall wäre das evtl. noch deutlicher. Ich will dir aber keine Angst machen! Die Spritze hat bisher wohl deinen Hormonpegel relativ konstant gehalten bzw. etwaige negative Symptome der Wechseljahre unterdrückt (?)
    Also ich würde das Absetzten der Spritze dennoch ausprobieren und bei Beschwerden wie Hitzewallungen, Wassereinlagerungen, depressiven Verstimmungen und weiteren Problemen wie etwa eine Verstärkung des Lipödems etc. den Frauenarzt aufzuchen und regelmäßig den Hormonspiegel überprüfen lassen. Wenn nach dem Absetzen eine dem Alter entsprechend unverhältnismäßig starke Östrogendominanz bzw. Progesteronmangel vorliegt (und das führt ja meistens zu den genannten Beschwerden), dann würde ich über eine Behandlung mit natürlichem Progesteron nachdenken. Ich glaube, dass das langfristige gesünder wäre, als dem Körper weiterhin künstliche Östrogene/Gestagene zuzuführen.


    Alles gute weiterhin!
    Biene

  • Hallo und vielen Dank für diese ausführliche Schilderung an Biene.


    Es ist tatsächlich so, das ich bisher überhaupt keine Wechseljahres beschwerden habe. Es geht mir mit Spritze also gut. Die einzige Veränderung der letzten Zeit ist die Unterfunktion der SD, aber damit bin ich in Behandlung, die Einstellung stimmt noch lange nicht. Friere bei 24 Grad im Büro und bin etwas antriebslos / Müde.


    Es wurde Hashimoto diagnostiziert, am Donnerstag ist mein Termin beim Endokrinologen.


    Ich weiß das ich , altersbedingt , die Spritze vielleicht schon nicht mehr brauche. Darum werde ich mir die nächste nicht mehr holen. Und dann heißt es abwarten.


    Liebe Grüße und einen schönen Abend Renate

  • Hallo Renate,


    ich will mich von nun an nicht mehr ständig einklinken aber nur aus Interesse frage ich: Wie wurde denn deine Schilddrüsenunterfunktion bzw. die Hashoimoto-Thyreoidis festgestellt? (Wurden dazu mehrere verschiedene Antikörper-/ Hormon-Werte überprüft, um eine aussagekräftige Diagnose zu erhalten?)
    In den Wechseljahren ist eine Schilddrüsenunterfunktion anscheinend nicht so selten und sogar hier - da schließt sich der Themen-Kreis wieder - ist unter Umständen eine Östrogendominanz mit dran beteiligt. Das muss aber natürlich nicht immer so sein. Sicher gibt es genügend verschiedene Ursachen für eine SD-Unterfunktion. Ich will die Diagnose bei Dir nicht anprangern!
    Mich macht es nur stutzig, dass ich in dem Forum jetzt schon öfter gelesen habe, dass einige Frauen mit Lipödem eine SD-Unterfunktion haben (was entweder daran liegt, dass, mit steigender Mitgliederzahl die SD-Unterfunktionsfälle ohnehin mehr werden) oder aber es ist zu überlegen, ob dann in vielen Fällen der Haushalt der weiblichen Hormone speziell damit zu tun hat (so wie bei manch anderen Krankheiten, da löst oft ein "Fehler im System" mehrere Beschwerden gleichzeitig aus).
    Aber ein Experte bin ich auch nicht. Das sind alles nur Inputs (-;


    Schöne Grüße
    Biene

  • Hallo,


    also ich habe die Pille abgesetzt vor über einem Jahr. Eine Besserung des Lymphödems konnte ich bisher nicht feststellen, jedoch merke ich, dass es mir im Allgemeinen viel besser geht :D


    Mein Frauenarzt meinte, dass man die Pille mindestens für ein Jahr absetzen muss, wenn man feststellen will, ob sie auf das Lymphödem wirkt. Und man kann natürlich auch keine anderen Verhütungsmittel mit Hormonen nehmen.

    LG Isabella

  • Ich wollte einmal berichten, dass ich die Pille nun Ende Februar wirklich abgesetzt habe. Für mein Lipödem und Lymphödem hat das direkt nichts gebracht, also die Schwellungen sind dadurch nicht weniger geworden aber es hat sich insgesamt bei mir ein bisschen was verändert. Also erstmal wache ich jetzt teilweise schon vor meinem Wecker auf und bin viel fitter - vorher war ich einfach immer zu jeder Tageszeit müde und kam nie aus dem Bett. Außerdem hab ich es geschafft ein bisschen abzunehmen und ich hab das Gefühl, das Leben ist jetzt "bunter" :) als wenn man vorher hinter einem grauen Schleier gelebt hat. Das war ja normal für mich, ich hatte die Pille ja schon seit Jahren genommen. Aber so ist es jetzt grad für mich echt besser. Ich werde die Pille auch erstmal nicht wieder nehmen. Vielleicht überkommt es mich in einiger Zeit nochmal (man soll ja niemals nie sagen) aber erstmal lasse ich es jetzt so, wie es ist.
    Ach ja: mir sind die Haare zum Glück nicht ausgefallen, obwohl ich echt Angst davor hatte. Aber ich hatte Gott sei Dank Glück :)
    VG

  • ich habe gerade das Them, beim durchstöbern, gefunden.
    Hat einer Erfahrung mit dem Nuva-Ring und Lipödem? Als ich den letzten Termin bei meiner FA hatte habe ich ihr erzählt, daß bei mir Lipödem festgestellt wurde und sie kannte das gar nicht.