Erfahrungen mit Entstauungsphase in ambulanter Praxis?

  • Hat jemand von euch schonmal eine ambulante Entstauungsphase gemacht?
    Wie erfolgreich seid ihr damit gewesen...?


    Meine Beine haben eine Reha/intensive Entstauung wirklich nötig, aber zeitmäßig würde ich es dieses Jahr einfach nicht hinkriegen, 3 oder 4 Wochen in eine Klinik zu gehen.
    Deshalb hab ich überlegt, im Sommer 2 Wochen in meiner LD-Praxis zu entstauen - natürlich auch mit Bandagen.


    Welche Erfahrungen habt ihr (Patienten, Therapeuten, Ärzte) damit gemacht?

    VG,
    Mona

  • Hallo Mona,


    ich mache schon seit Jahren regelm��ig ambulante Entstauungstherapie (im Krankenhaus Freising, Abteilung Lymphangiologie)


    Ich habe t�glich (auch Samstag und Sonntag!) einen Termin, werde gelympht und anschlie�end bandagiert. Da ich mit den Bandagen nicht selber mit dem Auto fahren darf, lass ich mich immer von meinem Mann fahren.
    Ich hab zwar zuhause nicht die Gymnastik und Schwimmbecken und auch keine 2. Lymphdrainage am Nachmittag wie bei der station�ren Entstauungstherapie. Aber ich hab trotzdem die besten Erfahrungen gemacht. Zuhause hab ich mit den Bandagen viel mehr Bewegung, allein schon wenn ich meinen Haushalt mache (gro�es Haus, drei Kinder) als in der Klinik.
    Ich versuche nat�rlich auch, mich extra viel zu bewegen und achte in der Zeit (i.d.R. 3 Wochen) auch sehr auf die Ern�hrung (z.B. 2 mal Obsttag pro Woche).
    Zuhause kann ich auch mit den Bandagen besser schlafen als in der Klinik.


    F�r mich ist das genau so effektiv als in der Klinik!
    Auch wenn es in der Praxis am Wochenende nicht m�glich ist, denke ich, wenn man aktiv mitarbeitet, kann man super Ergebnisse erzielen!


    Viele Gr��e
    Petra

  • Hallo Tolnedra,
    theoretisch sollte das in einer lymphologisch arbeitenden Praxis genauso funktionieren wie in der Klinik.


    Praktisch sehen wir immer wieder Patienten, bei denen das nicht so gut geklappt hat, weil die niedergelassenen Kollegen qualitative Defizite im Bereich Lymphdrainagen sowie im Anlegen des lymphatischen Kompressionsverbandes hatten.


    Es ist ganz wichtig, daß die Praxis/der Therapeut viel Übung im Wickeln hat und kompetent die Lymphdrainage beherrscht.


    Da du schon in Lymphkliniken warst, kannst du dir ja ein Urteil erlauben.
    Arbeitet die Praxis deiner Wahl genauso, dann spricht nichts gegen eine ambulante Entstauung.
    Lieben Gruß
    Biene

  • Hallo ihr Lieben ,


    auch ich bekomme 6 mal die Woche in meiner Lymphdrainage Praxis 60 Min. Lymphdrainage mit anschl Kompression . Ich habe eine wirklich gute Therapeutin ( jetzt leider im 4.Mont schwanger ),die es auch versteht zu wickeln. Wenn man im Moment nicht in eine Klinik kann oder will , dann ist dieses eine gute Alternative. Auch ich kann wegen des dicken ,gewickelten Beines kein Auto fahren. Daher bekomme ich auf Antrag bei der Krankenkasse eine Kilometerpauschale überwiesen wenn ich täglich zur Drainage gefahren werde. Die Therapie ist natürlich in einer Lymphklinik effektiver da dort mindestens 2mal täglich gelympht wird (und auch gewickelt ). Aber mich beschäftigt noch etwas anderes - ich habe bei einem eurer Beiträge gelesen, das die Ernährung auch eine Rolle spielt. Das wußte ich noch nicht :!: Welche Ernährungsform ist denn bei einem Lymphödem wichtig . Abnehmen muss ich ja bei Bekleidungsgröße 38 wohl nicht.


    Liebe Grüße Angela

  • Guten Tag !
    Eine spezielle "Lymphödemernährung" gibt es nicht :Gesunde Ernährung ist adäquat. Ausser bei schwerer Lymphangiodysplasie des Bauchraumes/Brustraumes Da ist eine spezielle MCT/CERES Diät erforderlich

  • Ich habe nächste Woche einen Termin beim Facharzt und denke, dass er die Diagnose Lipödem ( die ich schon von einem anderen Arzt vorliegen habe) bestätigen wird.


    Dann muss doch als erstes, wenn denn die Behandlung losgeht, diese Entstauungstherapie gemacht werden, richtig?
    Wie schnell kann das denn dann mit der Klinik gehen?
    Es ist für mich zwar grad nicht günstig, aber es ginge.
    Kann man so etwas recht schnell beginnen oder dauert es?
    Und wird man für die Zeit, die man sonst inder ambulanten Therapie ist, krank geschrieben? Denn bei meinem Job (Erzieherin) kann ich es mir grad nicht vorstellen, wie das mit den Bandagen klappen soll...

  • Nanty:
    Ich lese aus deinem Schreiben heraus, daß du nur in die Klinik zum Entstauen gehen möchtest.


    Dafür brauchst du eine Einweisung für stationäre Behandlung von deinem Hausarzt oder von deinem Facharzt. Am besten mit der Begründung, daß ambulante Entstauung nicht möglich ist.


    Dann meldest du dich im Krankenhaus, welches die Entstauung vornehmen kann und will. Da muß natürlich erstmal ein Bett für dich frei sein.
    Hilfreich ist es, wenn dein Arzt für dich die Kontaktaufnahme mit der Klinik organisiert.


    Und los gehts.


    Alles Gute, Biene

  • Hallo biene


    Ja, am liebsten wäre es mir so.
    Ich weiß halt nicht, wie ichd as ambulant hinkriegen soll...
    Und dann steht ja evtl. doch noch mal der Aufenthalt stationär an.


    Und dann einmal 2 und einmal 3 Wochen krank geschrieben sein - das ist schon viel :thumbdown:


    Aber vielleicht warte ich erstmal ab, was der Doc am Dienstag sagt...

  • Hallo!


    Genau vor diesem Problem wie Nanty es hat, stehe ich auch!


    Jetzt hab ich zwar nachträglich das passende Rezept ergattert für MLD + Bandagen, habe aber feststellen müssen, dass ich das praktisch ambulant gar nicht umsetzen kann.


    1. weil ich definitiv keine 5 MLD pro Woche verschrieben kriege (es bleibt bei 2 pro Woche),
    2. weil ich vormittags arbeite (sitzend) und aufs Auto fahren angewiesen bin. Ich hab weder einen Dauerchauffeur, noch kann ich im Büro und bei anderen Terminen wie ne Mumie in Latschen und Trainingshosen o.ä. aufschlagen,
    3. weil ich von meiner Hausärztin keine Krankschreibung über Wochen bekomme. Ich werde nämlich meinen Facharzt aufgrund schlechter Erfahrungen nicht erneut aufsuchen (der wollte mir ja ursprünglich sowieso keine Bandagen verordnen). Meine Hausärztin dagegen hält die Bandagen bei mir für unsinnig. Sie meint, Strümpfe sind in meiner Lage praktikabler und tun es auch. Leider kann ich bei einer alternativen Fachärztin erst zum 29.05.13!!! einen Termin bekommen,
    4. bin ich nicht sicher, ob eine reine Unterschenkelwicklung mit mehr Bewegungsfreiheit überhaupt effektiv ist - schließlich sind meine Oberschenkel am voluminösesten. Das Gefühl, halbe Sachen zu machen, lässt mich jedenfalls nicht vollkommen hinter der Therapie und den damit verbundenen Strapazen stehen.
    Und 5. bekomme ich garantiert noch finanzielle Probleme, denn wenn ich dem Rat meiner Hausärztin folge und mir statt Badagen ein Paar Strümpfe besorge und ein paar Wochen später das nächste (Wechselversorgung für mangelnde Passform), muss ich über Monate mit jeweils nur einem passenden Paar auskommen. Sollten sich dann im weiteren Verlauf der MLD doch noch weitere Veränderungen am Beinumfang ergeben und / oder eine Reha zeitnah möglich sein, kann ich die dann benötigten Strümpfe auch noch selber zahlen.


    Um aus diesem Dilemma rauszukommen, bin ich zu dem Schluss gekommen, vorerst auf eine Therapie verzichten und stattdessen auf die Reha zu warten. Dann kriege ich das volle Programm und die Wahrscheinlichkeit ist höher, dass die dort angepassten Strümpfe passen und auch die Qualität der MLH und der Wicklung stimmen. Denn auch hier müsste ich Joker setzen, denn Spezialpraxen in meiner Umgebung, auch mit Therapeuten für jeden Tag und jede Tageszeit (früh morgens), sind mir nicht bekannt.
    Aber auf ein halbes Jahr mehr oder weniger kommt es jetzt auch nicht mehr an, zumal ich dieses Hin- und Her sowie das Gefühl, doch nicht ganz das Richtige zu tun, nervlich nicht länger ertrage. :S

  • Hallo Tolnedra,
    ich habe auch schon mal für zwei Wochen ambulant ein KPE machen lassen (1994) und dabei gearbeitet. Das war natürlich sehr anstrengend, da ich im Krankenhaus arbeite und man dort eigentlich recht flott unterwegs ist. Das ging damals aber nicht und ich bin durch die Gänge geschlichen.Ich hatte dreimal in der Woche MLD. Der Erfolg war aber großartig. So dünne Beine hatte ich seit meinem neunten Geburtstag nicht mehr.


    Liebe Grüße



    Röntgendiva :)

  • Hallo!
    Ich habe eine ambl. Entstauungstherapie gemacht. Meine Erfahrungen waren durchweg gut. Die Unterstützung der Familie muss natürlich vorhanden sein, da man in seiner Beweglichkeit/Mobilität sehr eingeschränkt ist. Ich habe zwei kleine Kinder und eine Krankheitphobie und wollte deshalb nicht ins Krankenhaus. Ich habe hier alles vor Ort gehabt. Arzt, Lym.-Therapeuth, Familie. Besser hätte es nicht laufen können. Heute zwei Jahre später habe ich insgesamt 20 kg meines Gewicht runter und trage nur noch rundgestrickte Kniestrümpfe. Fast 11/2 Jahre habe ich konzepent flachgestrickte OS-Strümpfe getragen. Irgendwann hat mein Kopf gesagt,:"Ich will das nicht mehr!". Mich haben diese Strümpfe in meiner Lebensqualität eingeschränkt. Dieses ist aber immer vom jeweiligen Befund abhängig. Durch die Gewichtsreduzierung ist auch mein Befund und mein Befinden besser geworden.


    Ich habe diese Infos helfen weiter.


    Viele Grüße


    Teddy


    P. S. Der Weg dorthin war sehr steinig, ABER ich habe es GESCHAFFT!

  • Prima, Glückwunsch zu deiner Leistung. Durch deine Schilderung ist es ersichlich, dass durch konsequente Therapie und der nötigen Selbstbeherrschung sehr viel erreicht werden kann.
    Alle Achtung, dass du es bis hierher geschafft hast.


    Und du wirst es weiter schaffen, da bin ich mir ganz sicher. Viel Erfolg weiterhin!
    Biene

  • ich war im Aug - Sep in Bad Berleburg zur Reha und muß sagen, es war super. Das würde ich immer wieder machen. Es waren nur Leute mit Lipödem und Lymphödem, also alles Gleichgesinnte.
    Es war auch stressfrei, weil der ganze Tagesablauf auf das Lymphen und wickeln abgestimmt war. Was am besten war, man mußte sich um nichts kümmern, was zu Hause noch so nebenbei gemacht werden muß.

  • Ich bin jetzt mit meinen 2 Wochen fertig.
    Und muss sagen: es hat gut getan!


    Aber:


    1)ich war für die gesamte Zeit krank geschrieben. mit den Bandagen konnte ich nicht arbeiten. Außerdem hätte ich die Termine niemals hinbekommen, wenn ich nicht völlig frei zur Verfügung gestanden hätte.


    2) War man einmal bandagiert, konnte nicht nachbandagiert werden und ich musste entweder mit rutschenden Bandagen durch die Gegend laufen und kribbelnde Füße und schmerzen Druck in Kauf nehmen müssen oder ich hab es abgemacht.


    3) Waren die Wochenende sehr kontraproduktiv, da ich in den zwei Tagen nicht wickeln konnte (keine Ahnung wie) und ich schon am Samstag Abend wieder das Gefühl hatte, alles sei wie vorher.


    4) ich jetzt heute keinen Termin hinbekommen habe und morgen erst die Strümpfe fertig sind. Hab zwar noch einmal MLD, aber mal sehen, ob wir sie nach drei unbandagierten Tagen wieder da hin kriegen, wo gemessen wurde.


    5) War alles sehr viel Aufwand und logistisch teilweise schwierig, und das obwohl ich keine Kinder habe und krank geschrieben werden konnte.


    Ich weiß nun aber, dass mir die MLD verdammt gut tut (hatte unter der Woche keinerlei Schmerzen mehr und habe überall bei reinem Lipödem min 3cm weniger). Und so hoffe ich, dass mir die Rentenversicherung die Reha genehmigt! Und cih während der Wartezeit einen Arzt finde, der mir in regelmößigen Abstände MLD aufschreibt, damit ich die Schmerzen im griff halten und den Umfang halten kann.

  • Ich frage mich wie das weiter geht. Kann man das einfach weiter wickeln bis das Bein entleert ist. Wie geht sowas von statten?

    Wie ging es denn weiter? Hast du die Wickelung gut vertragen?
    War die Entstauung erfolgreich?
    Es sind jetzt einige Tage vergangen, was macht das Bein? Wie verläuft die Therapie, wie fühlst du dich? Ziel erreicht?