Forum Lymphchirurgie

  • Wenn nach einer intensiven stationären Reha keine weitere Verbesserung eintritt, bzw. innerhalb von 6 Monaten nach der Reha eine Verschlechterung eintritt, kämen mehrere Optionen in Frage: Lymphgefäßtransplantation, Lymphknotentransplantation, wobei bei etwa 1/3 der Patienten eine Besserung eintritt, oder eine lympho-venöse Anastomose im Unterschenkel, wenn der Unterschenkel das Hauptproblem ist. Im Oberschenkel sind diese LVA weniger erfolgversprechend.

    Also in jedem Fall erst einmal eine intensive KPE

    Mit freundlichen Grüßen


    Dr. med. F.-J. Schingale
    ärztlicher Leiter Lympho Opt Klinik
    Pommelsbrunn
    Tel. 09154-911200
    http://www.lympho-opt.de/

  • Hallo,

    ich bin im Dezember 2018 das erste Mal i einer Reha Fachklinik gewesen. Hier hatte ich täglich Lymphtrainage und

    Bandagierung. Zurück im Alltag und nur zweimal wöchentlich manuelle Lymphtrainage wieder eine Verschlechterung.

    Was kann ich noch tun? Ich werde jetzt an dem 4.Lymphtag in Regensburg teilnehmen um mich weiter zu informieren.

    Das Problem liegt tatsächlich im Fuss und Unterschenkel. Wo würde man dann die Transplantation durch führen.

    Hat hier schon jemand Erfahrung gemacht?

    Ich bin über jede Information dankbar.

    Vielen herzlichen Dank.

    • Offizieller Beitrag

    War das denn eine lymphologische Fachklinik ? Ich kenne das mit zweimal täglich mld und Bandagierung.

    Hast du dort Eigenbandagierung gelernt und machst du das auch weiter? Machst du ergänzend zur mld und anschließenden Bandagierung durch die Praxis jetzt zu Hause AquaSport? Hast du eine Nachtversorgung?


    Ich frag das so konsequent, weil ich auch die Risiken der Lymph- Operationen sehe und befürchte. Wundinfektionen, Verschluss durch Blutgerinnsel von lympho-venoesen Anastomosen am Bein, Lymphödem-Entstehung im Entnahmegebiet.

    Diese Risiken sind erheblich, deshalb würde ich die konservative Behandlung unbedingt vorher ausschöpfen.

    • Offizieller Beitrag

    Was kann ich noch tun?

    Hallo,Biggi,

    kannst Du die Kompressionsklasse evtl. noch erhöhen? (nur nach Rücksprache mit dem behandelnden Arzt natürlich)

    Ein Trampolin kann ich Dir wärmstens empfehlen - hilft bei mir immer sehr gut!

    (Das muß nicht teuer sein, meines hat 80,- Euro gekostet. Wenn man nicht gerade Hochleistungssport betreiben will, reicht die Qualität absolut aus. Achtung, es gibt sie mit Gummibändern oder Stahlfedern - am besten vorher z.B. in einem Fitneßstudio oder einer Physiopraxis mal ausprobieren.)

    Generell ist viel Bewegung wichtig - Aquasport, Schwimmen, Nordic Walking, Radfahren, Gymnastik (es gibt spezielle Entstauungsgymnastik) ......... Viel Sitzen oder Stehen ist kontraproduktiv. Evtl. beruflich "kürzertreten" (wenn Du lange sitzen oder stehen mußt).

    Hilfreich ist auch Gewichtsreduktion (falls Du Übergewicht hast).

    Ansonsten schließe ich mich den vorherigen Beiträgen absolut an: Operation nur, wenn konservativ trotz Ausschöpfung aller Möglichkeiten partout kein zufriedenstellendes Ergebnis erreicht werden kann.

    Du hast keine Garantie, das die Situation sich durch eine OP verbessert. Schlimmstenfalls kannst Du Dir auch noch mehr Probleme einhandeln.

  • Hallo an Alle,

    vielen herzlichen Dank für die vielen Informationen.

    Ich war in Bad Nauheim in Reha, dort wurde ich täglich gelympht und bandagiert. Eine Selbstbandage habe ich auch gelernt,

    diese kann ich allerdings nur am Wochenende durchführen, da ich voll berufstätig bin und täglich zwischen 8 und 10 Stunden

    arbeite, im Büro also viel sitzen. Ich erledige allerdings viele Arbeiten jetzt in Stehen.

    Ich war am Wochende in Regensburg zum 4. Lymphtag und ich muss sagen es hat mir sehr viel gebracht.

    Herr Dr. Schingale vielen Dank für den tollen Vortrag, ich habe noch viel dazu gelernt.

    Die Vorträge von Herrn Prof. Bauermeister und Dr. Taeger haben mich noch mehr zum Nachdenken gebracht.

    Ich befasse mich seit einem Jahr mit dem Thema, da sich mein Ödem extrem verschlechtert hat.

    Danke für die Tipps, Trampolin habe ich schon, allerdings bin ich da nicht so konsequent, werde mich bessern.

    Ich habe an dem Lymphbein keine Haut oder Wundprobleme.....

    Mir ist schon bewusst das es keine 100% Sicherheit gibt, das es zu einer Besserung kommt. Aber welche OP ist schon 100%.

    Ich stosse allerdings gerade an meine Grenzen was Lebensqualität anbetrifft, in allen Bereichen.

    Ich werde mich in Regensburg fachlich beraten lassen. Eine Frage hätte ich noch. Bin ich bei der Fachärztin für Gefässchirurgie richtig oder

    sollte ich mir einen Lymphologen suchen?

    Vielen Dank für die Tipps und Informationen.

    Herzliche Grüße

    Biggi07

    • Offizieller Beitrag

    Einen Facharzt für Lymphologie gibt es gar nicht.


    Gibt es hier in den Dateien keine Empfehlung in Deiner Nähe?


    Ich weiß jetzt nicht Dein Alter, aber möglicherweise wäre eine Arbeitszeitreduzierung ein sinnvoller Schritt. (auf 80 % zum Beispiel Den Mittwoch immer frei haben, dann mittwoch morgens MLD oder AquaSport, anschließend Bandagierung bis Donnerstag morgen. Auch am Wochenende einen Tag "Lymphtag"


    Oder jährlich einmal stationär entstauen.

  • Hallo Uli29,

    vielen Dank.... dann bleibe ich bei meiner Ärztin für Gefässchirurgie.

    Ich bin wohne im Rhein-Sieg-Kreis.

    Die stationäre Entstauung hat mur echt viel gebracht. In welchen Abständen kann man die Reha beantragen?

    Ich habe zweimal wöchentlich manuelle Lymphtrainage immer morgens vor dem Büro.

    Bei meiner nächsten gynäkologieschen Untersuchung, werde ich versuchen das Rezept für die Lymphdrainage auf dreimal wöchentlich

    zu erweitern. Vielleicht ist das möglich und wird genehmigt.


    Einen schönen Abend noch und schöne Grüße

    Biggi07

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Biggi07,

    auch ich bin noch ganz begeistert von den Vorträgen am Samstag in Regensburg auch mir haben die Vorträge von Den Schingale und die von Dr. Taeger besonders gefallen .Die Möglichkeiten, Chancen und Risiken der sehr eindrücklich gezeigten Operationen waren sehr verständlich und toll erklärt und die Bilder des bei der Operation benutzten Mikroskop sehr beeindruckend. Die Feinheit der Lymphgefäße und der notwendigen Nähte schier unglaublich.

    In Regensburg gibt es ein gutes Lymphnetz und jeden Dienstag eine Lymphsprechstunde im Gefäßzentrum im CRC .

    • Offizieller Beitrag

    Ich habe zweimal wöchentlich manuelle Lymphtrainage immer morgens vor dem Büro.

    Bei meiner nächsten gynäkologieschen Untersuchung, werde ich versuchen das Rezept für die Lymphdrainage auf dreimal wöchentlich

    Du missverstehst mich. Ich fände es wichtig, nach jeweils zwei Arbeitstagen einen Tag Pause zu machen. Für das Bein.


    Und ich persönlich finde die Bandagierung wichtiger als die MLD, weil effektiver. Aber nicht am Arbeitsplatz. Sondern am freien Tag.


    Natürlich verdienst Du dann weniger Geld. Aber vielleicht ist es Dir dann möglich , insgesamt länger zu arbeiten.


    Akutentstauung mache ich alle 18 Monate.

    • Offizieller Beitrag

    Es wäre aber trotzdem sinnvoll, Dich ambulant in der Földiklinik vorzustellen und Dich bezüglich OP-Indikation / -Verfahren und Durchführung beraten zu lassen.

    Vielleicht kannst Du durch Optimierung der konservativen Maßnahmen die OP doch noch vermeiden; dort wirst Du auf jeden Fall umfassend beraten.

    Kliniken, die solche Operationen durchführen, haben oft auch wirtschaftliche Interessen!

  • Vielen Dank für die vielen Informationen. Einen Beratungstermin in Regensburg habe ich bekommen.

    Gibt es noch eine Empfehlung für Düsseldorf.?

    Auch in der Földliklink werde ich versuchen einen Termin zu bekommen.

    Ich bin für jeden Tipp weiter sehr dankbar.

    Hallo kasimir,

    Auch mich haben die Beiträge von Dr.Taeger und Dr.Schingale sehr beeindruckt. Bei der hochmoderne Technik, sollte man

    meinen es kann nichts schief gehen, leider spielt halt der Körper und die Gesundheit nicht immer mit.

    Ich versuche alles um meine Lebensqualität wieder zu finden.

    Viele Grüße und vielen Dank

    Biggi07

  • Es wäre aber trotzdem sinnvoll, Dich ambulant in der Földiklinik vorzustellen und Dich bezüglich OP-Indikation / -Verfahren und Durchführung beraten zu lassen.

    Vielleicht kannst Du durch Optimierung der konservativen Maßnahmen die OP doch noch vermeiden; dort wirst Du auf jeden Fall umfassend beraten.

    Kliniken, die solche Operationen durchführen, haben oft auch wirtschaftliche Interessen!

    Wirtschaftliche Interessen haben Kliniken jeglicher Art ;)

    • Offizieller Beitrag

    ..... Kliniken die unwirtschaftlich arbeiten, gehen zugrunde.


    Wie kann ich denn beurteilen, ob die Klinik xy ihr wirtschaftliches Interesse über mein gesundheitliches Interesse stellt?


    - Ich muss mich informieren!

    - Die Leitlinie Lymphödem durcharbeiten.

    - Fachbücher ebenso.

    - Ich muss mehrere Meinungen einholen, mich in mehreren renommierten Fachkliniken vorstellen.

    - Fragen vorher notieren.

    - Einen Angehörigen möglichst dazu mitnehmen.

    - Ich muss mir klar machen, es gibt für Lymphchirurgie keinen zeitlichen Druck!

    - Bei Eingriffen mit so hohem Risiko (1/3 Verschlechterung lt. Dr. Schingale) muss die Vorbereitung optimal sein, das Gewebe muss vorher optimal entstaut sein!

    • Offizieller Beitrag
    PD Dr. med. Taeger Univ.Klinik. Regensburg (im Forum)


    Liebe Foren Mitglieder,


    PD Dr. med. Christian Taeger vom Universitätsklinikum Regensburg ist im Forum um Fragen rund um die Lymphchirurgie zu beantworten. Im LymphNetzwerk und im ÖdemForum ist auf beiden Seiten "Fachkliniken" eine Information zu finden.