Forum Lymphchirurgie

  • Hallo Sky , ich danke Dir für deine Antwort .. ich habe zuerst auch an Göttingen gedacht , habe aber in der Zeitung " Lymphe &Gesundheit " ein Bericht über die Operative Möglichkeiten gelesen und da sind auch Kliniken in ganz Deutschland, die die Operationen machen ... Da von Hamburg die Charite besser zu erreichen ist, dachte ich mir , vielleicht kann mir jemand hier dazu etwas sagen :/.. Du schreibst , dass dein Bein sich wieder verschlechtert hat ? Kannst Du mir etwas dazu sagen , wie geht's Dir zur Zeit ? LG

  • Eine lympho-venöse Anastomose an einem Bein mit nur "schwach ausgeprägtem" sec. Lymphödem würde ich persönlich nicht machen lassen. Ich würde immer konservative Therapie vorziehen, da Operationen jeder Art das Lymphödem verschlechtern können.

    Auch wäre mir ein "schneller" Termin völlig unwichtig. Viel wichtiger wäre mir, dass alle Voruntersuchungen sorgfältig durchgeführt werden, dass postoperativ täglich manuelle Lymphdrainage stattfindet, dass der OP angepasst im Anschluss bandagiert wird, dass passende massgefertigte Flachstrick -KompressionsbeStrumpfung zeitgerecht bestellt wird, ggf mit Klettverschluss , um die Bestrumpfung den abnehmenden Umfängen anpassen zu können. Eine stationäre Entstauung wenige Monate nach der OP erscheint mir sinnvoll. Auch dieses braucht Planung und Vorlaufzeit.

    Also gerade der Faktor "schnell, schnell" gehört mE nicht in die Planung lymphchirurgischer Operationen. Eher noch "ob überhaupt oder lieber gar nicht" -Überlegungen.

    Ich zitiere eine alte Aussage von Dr. Schingale: " Ein Drittel wird besser, ein Drittel bleibt gleich und ein Drittel wird schlechter" nach lymphchirurgischer Operationen.

    Hallo Uli29,


    natürlich ist ein schwach ausgeprägtes Lymphödem prinzipiell im Bereich der konservativen Therapie anzusiedeln. Allerdings muss man wissen, dass lymphchirurgische Operationen vor allem dann sinnvoll und erfolgreich sind, wenn die Lymphbahnen durch das Lymphödem noch nicht zu stark geschädigt sind. Wartet man zu lange, so sind die Möglichkeiten der Mirkochirurgie deutlich eingeschränkter. Wir verfolgen in Regensburg unter anderem mit 3D Volumetrie alle unsere Patienten nach, auch im Langzeitverlauf. Mit Sicherheit kommt es nicht in einem Drittel zu einer Befundverschlechterung. Es kommt auch darauf an, wie viele Lymphbahnen anastomosiert werden. Früher wurden sehr viele Lymphgefäße verwendet, sollten sich die Anastomosen hierbei verschließen konnte es zu einer deutlichen Verschlechterung kommen. Aktuell werden meist 1-3 Bahnen anastomosiert, sodass das Risiko einer Befundverschlechterung im Falle eines Anastomosenverschlusses sehr gering ist.


    Viele Grüße,


    Christian Taeger

    Viele Grüße


    Christian Taeger


    Prof. Dr. med. Christian Taeger

    Facharzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie

    Zusatzbezeichnung Handchirurgie

    Plastische Chirurgie & Ästhetik an der Isar

    Widenmayerstraße 16

    80538 München

    mail: info@widenmayer16.de

    fon: 089 5480 6666

    instagram: prof.taeger

  • Vor zehn Jahren hatte ich eine OP wegen eines Uterussarkoms. Fünf Jahre danach bekam ich dann fast von einem Tag auf den anderen ein Lymphödem am linken Bein, welches (noch) nicht stark ausgeprägt ist. MLD hilft mir nicht, und auf Anraten meiner Aerztin habe ich damit aufgehört. Den Kompressionsstrumpf trage ich fast täglich.


    Ich habe die Beiträge mit grossem Interesse gelesen und möchte gerne einen Spezialisten konsultieren, welcher auch Erfahrung im Bereich der Chirurgie hat. Hat mir jemand einen Tipp für die Schweiz?


    Danke und liebe Grüsse

    Johanna

  • Eine lympho-venöse Anastomose an einem Bein mit nur "schwach ausgeprägtem" sec. Lymphödem würde ich persönlich nicht machen lassen. Ich würde immer konservative Therapie vorziehen, da Operationen jeder Art das Lymphödem verschlechtern können.

    Auch wäre mir ein "schneller" Termin völlig unwichtig. Viel wichtiger wäre mir, dass alle Voruntersuchungen sorgfältig durchgeführt werden, dass postoperativ täglich manuelle Lymphdrainage stattfindet, dass der OP angepasst im Anschluss bandagiert wird, dass passende massgefertigte Flachstrick -KompressionsbeStrumpfung zeitgerecht bestellt wird, ggf mit Klettverschluss , um die Bestrumpfung den abnehmenden Umfängen anpassen zu können. Eine stationäre Entstauung wenige Monate nach der OP erscheint mir sinnvoll. Auch dieses braucht Planung und Vorlaufzeit.

    Also gerade der Faktor "schnell, schnell" gehört mE nicht in die Planung lymphchirurgischer Operationen. Eher noch "ob überhaupt oder lieber gar nicht" -Überlegungen.

    Ich zitiere eine alte Aussage von Dr. Schingale: " Ein Drittel wird besser, ein Drittel bleibt gleich und ein Drittel wird schlechter" nach lymphchirurgischer Operationen.

    Hi Uli,

    die Aussage von Dr. Schingale bezog sich - so hab ich es nochmal nachgelesen - auf die Lymphknotentransplantation und nicht auf die Anlage von LVAs..

  • Bereits unter LK-Transplantation gepostet.:


    Noch einmal zur Richtigstellung (siehe mein Post #22): wenn die konservativen Maßnahmen keine Verbesserung nach 6-12Monaten bringen, trotz intensiver konservativer Therapie- käme ein lymphchirurgischer Eingriff in Frage. Wichtig ist, dass die konservative Therapie auch im Anschluss weiter fortgeführt werden muss.

    Wenn es erst einmal zu Verhärtungen und Fibrosierungen gekommen ist, ist auch die Lymphchirurgie machtlos.

    Mit freundlichen Grüßen


    Dr. med. F.-J. Schingale
    ärztlicher Leiter Lympho Opt Klinik
    Pommelsbrunn
    Tel. 09154-911200
    http://www.lympho-opt.de/

  • Hallo Herr Dr. Taeger,


    was Sie schreiben gefällt mir und macht mir noch mehr Mut in meiner Entscheidung, weitere Anastomosen legen zu lassen. Nach der OP wurde mir gesagt, dass meine Gefäße und Lymphbahnen sehr gut aussehen und nachdem die Anastomose gelegt wurde, auch gleich sichtbar war, wie die Lymphe über die Vene abfloss. Ich kann es jetzt nicht so gut wiedergeben, aber sicher wissen Sie, was gemeint ist.

    Was ich aber gerne wissen würde ist, warum es die ersten 14 Tage nach der OP total abgeschwollen war, sich dann aber wieder füllte?? Ich habe das Gefühl, dass sich das Ödem etwas zur anderen Seite des Beins verlagert und dadurch etwas dicker ist. Ich denke zwei Anastomosen sind ja auch nicht genug um einen "Erfolg" zu verzeichnen.


    Freundliche Grüße


    Sky

  • Hallo Herr Dr. Taeger, ich danke Ihnen für Ihre Information... ich habe nach eine Klinik in der Nähe vom Hamburg gesucht , aber Ihre Aussagen haben mich überzeugt und ich werde den langen Weg nach Regensburg in Kauf nehmen und mich von Ihnen beraten und operieren lassen ... Ich würde mich freuen , wenn mein Bein dünner werden würde ... Ich weiss , dass ich bei Ihnen in besten Händen bin . LG

    • Offizieller Beitrag

    Ich trage stundenweise den Strumpf, besonders wenn ich länger stehe, oder unterwegs bin, sonst wird die Schwellung schlimmer und ziemlich schmerzhaft.

    Flachstrickkompression soll immer tagsüber getragen werden, d.h. im Sitzen, Stehen. Gehen; nur im Liegen (oder während Wassergymnastik/Schwimmen) , wenn die Ödemgebiete über Herzhöhe gelagert sind, kann auf die Bestrumpfung verzichtet werden, bei manchen Patienten ist sogar eine leichtere Nachtversorgung nötig.

  • Hallo Sky,


    in erster Linie ist die Qualität der (noch) vorhandenen Lymphgefäße entscheidend. Wie Sie schon anmerken gibt es aber viele weitere Kriterien, die über Erfolg oder Misserfolg im Bereich der lymphovenösen Anastomosen mit entscheidend sein können. Sie erwähnten bereits die Qualität der Gefäße, denn sind die Venenklappen inkompetent kann Blut in Richtung der Anastomosen laufen und diese verstopfen. Aber auch hier ist es schwierig im Vorfeld definitive Aussagen zu treffen, denn untersucht werden meist nur größere Gefäße, diejenigen die für die Anastomosen in Frage kommen sind extrem klein und im Ultraschall nicht abschließend zu beurteilen. Sicher mit entscheidend ist auch das Nachbehandlungsregime, hier sind viele Kollegen aber unterschiedlicher Meinung. Es kann durchaus sein, dass es bei Ihnen nach 14 Tagen zum Anastomosenverschluss gekommen ist. Warum sich das Ödem zur Gegenseite verlagert haben soll kann ich so nicht beurteilen. Hier würde gerade die 3D Volumetrie helfen, um beurteilen zu können, in welchem Ausmaß das stattgefunden hat, sofern sie auch vor der Operation durchgeführt worden ist.


    Im Detail versuche ich im Rahmen unseres Lymphtages in Regensburg (voraussichtlich am 28.3.2020) darzustellen, unter welchen Umständen und mit welchen Erfolgsaussichten Lymphchirurgie erfolgreich sein kann.

  • Hallo Gabriela,

    Ich habe ein Lymphödem Stadium II nach einer Krebserkrankung (Zystektomie mit Anlage einer orthotopen Neoblase) und bin - ähnlich wie du - zu der Entscheidung gekommen, mich um eine OP in Regensburg zu kümmern. Meine OP war am letzten Mittwoch (06.11.)und meine Erfahrungen sind wie deine :ich fühle mich hier sehr gut beraten und behandelt! Ich weiß natürlich nicht, ob es so bleibt, aber aktuell hat mein Beinumfang abgenommen und das Gewebe ist richtig weich geworden. Morgen geht's nach Hause. Auch ich komme aus Hamburg, bin allerdings mit der Bahn unterwegs..

    Hallo Hubiskus ,

    auch ich komme aus Hamburg und möchte zu einem Beratungstermin nach Regensburg reisen . Ich habe ein Lymphödem nach Krebs in den linken Bein. Ich hoffe so sehr , dass man mir helfen kann . Hast Du in Regensburg in einem Hotel in der nähe der Klinik übernachtet? Wenn ja in welchen ? Ich hoffe und wünsche Dir , dass es Dir weiterhin gut geht

    LG

    Nova aus Hamburg

  • Hallo Sky

    Ich Danke Dir für deine Antwort :)Ich nehme den weiteren Weg und lasse mich in Regensburg beraten

    LG :)

  • Hallo Sky,


    in erster Linie ist die Qualität der (noch) vorhandenen Lymphgefäße entscheidend. Wie Sie schon anmerken gibt es aber viele weitere Kriterien, die über Erfolg oder Misserfolg im Bereich der lymphovenösen Anastomosen mit entscheidend sein können. Sie erwähnten bereits die Qualität der Gefäße, denn sind die Venenklappen inkompetent kann Blut in Richtung der Anastomosen laufen und diese verstopfen. Aber auch hier ist es schwierig im Vorfeld definitive Aussagen zu treffen, denn untersucht werden meist nur größere Gefäße, diejenigen die für die Anastomosen in Frage kommen sind extrem klein und im Ultraschall nicht abschließend zu beurteilen. Sicher mit entscheidend ist auch das Nachbehandlungsregime, hier sind viele Kollegen aber unterschiedlicher Meinung. Es kann durchaus sein, dass es bei Ihnen nach 14 Tagen zum Anastomosenverschluss gekommen ist. Warum sich das Ödem zur Gegenseite verlagert haben soll kann ich so nicht beurteilen. Hier würde gerade die 3D Volumetrie helfen, um beurteilen zu können, in welchem Ausmaß das stattgefunden hat, sofern sie auch vor der Operation durchgeführt worden ist.


    Im Detail versuche ich im Rahmen unseres Lymphtages in Regensburg (voraussichtlich am 28.3.2020) darzustellen, unter welchen Umständen und mit welchen Erfolgsaussichten Lymphchirurgie erfolgreich sein kann.

    Hallo Dr. Taeger,


    vielen Dank für Ihre ausführliche Antwort.


    Eine 3D Volumetrie wurde bei mir nicht gemacht, weder vor, noch nach der Operation. Eine Nachbehandlung findet bei mir nicht statt, ich war nur vier Wochen nach der OP zur Wiedervorstellung in der Lymphsprechstunde des Klinikums, muss aber dazu sagen, dass ich bis Göttingen einen langen Anfahrtsweg habe und daher nicht regelmäßig zu einer Nachsorge gehen könnte.


    Um alle Fragen die mir noch auf der Seele liegen klären zu können und die erforderlichen Untersuchungen durchführen zu lassen, werde ich einen Termin in Regensburg machen.


    Freundliche Grüße und ein schönes Wochenende


    Sky

  • Hallo Sky

    Ich Danke Dir für deine Antwort :)Ich nehme den weiteren Weg und lasse mich in Regensburg beraten

    LG :)

    Hallo Nova,


    ich denke, das ist eine gute Entscheidung und glaube auch, sich in Regensburg in gute Hände zu begeben. Auch für mich ist es ein noch längerer Anfahrtsweg als nach Göttingen, habe mich aber dazu entschieden, mir für Regensburg einen Termin geben zu lassen.


    Auch liebe Grüße :)

  • Hallo Hubiskus ,

    auch ich komme aus Hamburg und möchte zu einem Beratungstermin nach Regensburg reisen . Ich habe ein Lymphödem nach Krebs in den linken Bein. Ich hoffe so sehr , dass man mir helfen kann . Hast Du in Regensburg in einem Hotel in der nähe der Klinik übernachtet? Wenn ja in welchen ? Ich hoffe und wünsche Dir , dass es Dir weiterhin gut geht

    LG

    Nova aus Hamburg

    Hi Nova, hab dir ne private Nachricht geschrieben.. LG Hibiskus

  • Hallo Nova,


    ich denke, das ist eine gute Entscheidung und glaube auch, sich in Regensburg in gute Hände zu begeben. Auch für mich ist es ein noch längerer Anfahrtsweg als nach Göttingen, habe mich aber dazu entschieden, mir für Regensburg einen Termin geben zu lassen.


    Auch liebe Grüße :)

    Hallo Sky , ich habe heute einen Termin in Regensburg am 10.03 .20 vereinbart - Ich hoffe so sehr, dass der Dr. Taeger mir helfen kann 🙄Ich wünsche Dir alles Gute und LG

  • Hallo Sky , ich habe heute einen Termin in Regensburg am 10.03 .20 vereinbart - Ich hoffe so sehr, dass der Dr. Taeger mir helfen kann 🙄Ich wünsche Dir alles Gute und LG

    Hallo Nova,


    das freut mich für dich, bis März ist es ja nicht mehr so lange. Ich glaube, dass du auf jeden Fall gut beraten wirst und die Möglichkeiten, die für dich infrage kommen diskutiert werden. Ich bin auch fest entschlossen einen Termin zu machen, da werde ich mich demnächst drum kümmern. Es ist ja auch nicht verkehrt eine Zweitmeinung einzuholen und alles was möglich ist auszuschöpfen!!


    Dir auch alles Gute und einen guten Start in die Woche ;)

  • Hallo Nova,


    das freut mich für dich, bis März ist es ja nicht mehr so lange. Ich glaube, dass du auf jeden Fall gut beraten wirst und die Möglichkeiten, die für dich infrage kommen diskutiert werden. Ich bin auch fest entschlossen einen Termin zu machen, da werde ich mich demnächst drum kümmern. Es ist ja auch nicht verkehrt eine Zweitmeinung einzuholen und alles was möglich ist auszuschöpfen!!


    Dir auch alles Gute und einen guten Start in die Woche ;)

    Hallo Sky , das finde ich auch , wünsche Dir , dass Du schnell ein Termin bekommst

    LG

  • Hallo Katalina,


    Dein Beitrag ist schon eine weile her. Mich würde aber interessieren wie es Deinem Sohn heute geht nach den Operationen? Ihr wart nehme ich an bei Fr. Dr. Becker in Paris? Wie alt war Dein Sohn bei der Op? Mein Sohn hat ebenfalls ein primäres Lymphödem was immer schlimmer und härter wird. Die ganzen Therapie und Bandagen bringen nichts. Es ist auch psychisch eine Belastung für ihn. Aber bald geht es ersteinmal zur stationären Enstaung in die Földiklinik. Ich hoffe es bring etwas.