Lymphdrainage in Bauchlage?

  • Hallo, ich habe ein Lymphödem im linken Unterschenkel und habe seit kurzem eine neue Physiotherapeutin für die manuelle Lymphdrainage. Während der Behandlung muss ich mich irgendwann auf den Bauch legen, und sie behandelt dann auch den Rücken, den Beckenbereich und schließlich mein Bein von hinten. Das kannte ich so bisher noch gar nicht und ich frage mich, ob das überhaupt sinnvoll und wirksam ist. Ich wäre dankbar für eine Einschätzung hierzu.

  • Interessant!! Bin gespannt, was die Physios hier sagen und was es für Varianten gibt.


    Ich werde behandelt, gelernt seitens der Therapeutin bei Földi Schwarzwald, in Rückenlage, erst Öffnen an drei Stellen (Hals, Schulterblatt und Leiste, jeweils beide Seiten), dann linkes Bein Vorderseite außen an den Lymphbahnen abwärts, dann die der Innenseite aufwärts, dabei muss ich dann auf Kniehöhe das Knie aufstellen klein wenig anwinkeln, wird Innenseiten die Rückseite dort bearbeitet, dann wieder Bein hinlegen und Rest Bein hoch Richtung Schritt, dann gehts rüber zum rechten Bein dasselbe. Sie schaut in Abständen auf die Digitaluhr im Raum, um die Zeitanteile im Griff zu behalten. Am Ende werden wieder beide Seiten am Hals zugemacht.

    Das geht genau 60 Minuten, dabei ist meine Aufgabe außer Knie aufstellen (seit November etwas schwergängig meinerseits rechts wegen Knieproblem) weitgehend erst mal noch nichts, Behandlung fertig nach 60 Minuten. Dann geht sie raus, ich bastele mich in meine Kompressionsstrumpfhose (oder auch mal nicht nur in Wollstrumpfhose, wenn ich es terminlich eilig habe), und bin praktisch schon am Rennen Richtung WC-Raum, oft noch bevor ich die Kompression anziehen kann. Danach ist entweder der Nachmittag „gelaufen“, und schlafe ich widerstandsunfähig zu Hause auf der Couch ein für rund 2,5 Stunden, ODER schaffe es, sofort zuhause auf meinem Bellicon 15-20 Minuten oder dem Ergometer zu arbeiten = Müdigkeit wegtrainieren, nur dann habe ich die Chance, den Mittwoch Nachmittag noch arbeiten zu können. Heute passierte leider einschlafen auf der Couch und wieder arbeiten ab abends.


    Ich muss sagen, dass sich diese Therapie unfassbar positiv auswirkt: keine Schmerzen mehr (wenn man von Knke ansieht, was nix mit dem Ödem zu tun hat und seit Anfang November kam, orthopädisch). Als ich 2,5 Wochen im November pausierte, weil ich mit dem C. erstes Mal straff im Bett lag 😖, danach gut halbe Woche straff auf der Couch, war es schon etwas grenzwertig. Wieder Ödemschmerzen. Natürlich trug ich auch keine Strumpfhosen im Bett. Habe MLd ja erst seit Juli, nach nun 10 Jahren erst.

    - und ich dachte schon im Oktober: „ach guck an keine Ödemschmerzen mehr, und man soll immer MLD machen = hoher Zeitaufwand, ist das wirklich nötig? Ja ist es, denn DASS man keine Schmerzen hat, geht halt nur bei regelmäßiger MLD neben der Kompression, merkte ich bei der Pause wegen C. - und danach gingen die auch wieder weg (mit Ausnahme der Weihnachtspause der Praxis).

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  • Ich hatte in der Rehaklinik letztes Jahr auch beidseitig LMD, jetzt in der Physio nur auf dem Rücken. Inzwischen habe ich meinen eigenen festen Plan. Montags Aquasport, Dienstag MLD, die Kombi ist sehr gut und zeigt auch Wirkung. Da ich auch Knieprobleme und eine Prothese habe machen wir vor der MLD noch Ultraschall auf beide Knien und meine Physio beginnt danach gleich mit ihrer Arbeit. Wir haben festgestellt, das der Ultraschall eine postive Wirkung auf meine Dauerschmerzen hat. Zudem trage ich konsequent meine Kompression und versuche mich so viel wie möglich zu bewegen. Inzwischen zeigt es wirklich auch Wirkung, man braucht halt viel Geduld und darf nicht aufgeben.

  • Für meinen steifen Rücken ist es vorteilhaft,wenn ich zwischendurch in Bauchlage gelympht werde, nach 60 min brauche ich sonst einen Kran um mich aufzurichten und komme auch schlechter wieder in die Kompri

  • Ich kann mich JimboJones anschliessen, es kommt auf den Therapeuten an.


    Ich hatte auch mal eine Therapeutin, die mich ca. eine Viertelstunde in Bauchlage behandelte, nachdem sie vorher "normal" in Rückenlage therapierte. Dabei hat sie vom Rumpf abwärts massiert. Ich hatte das Gefühl, dass bei mir der Abfluss über den Rücken ziemlich gut funktioniert und eine Entlastung bringt (bei mir ist das rechte Bein betroffen inkl. etwas das Gesäss). Vielleicht spürst du ja auch, welcher "Abfluss" bei dir am wirkungsvollsten ist und kannst dich dann mit der Therapeutin absprechen :) .

    Liebe Grüsse

    Jeannette

  • Bei Ausbildung nach Dr. Vodder ein ganz klares JA! für die Beinlymphödembehandlung auch in Bauchlage (wenn keine Kontraindikationen wie z.B. Schwangerschaft oder Schmerzen im Wirbelsäulenbereich vorliegen).


    V.a. bei Lymphödemen nach Vulva Karzinom mit beidseitiger Bestrahlung der Leistenlymphknoten oder Lymphödemen im Bereich des Gesäßes bzw. an der Rückseite der Beine, da hier der Abfluss von vorne hin zu den Leistenlymphknoten im Einzelfall nicht richtig funktioniert.


    Es wird dann über die Lende in Richtung Lendenwirbelsäule und den sogenannten Mus. quadratus lumborum gearbeitet.