Lymphödem und Hormonersatz

  • Hallo liebe Forum-Mitglieder,


    ich bin Mitte Vierzig und hatte vor neun Jahren eine Wertheim-OP (wobei die Eierstöcke geblieben sind). Meine Gynäkologin hat mir jetzt Progesteron und Östrogen verordnet. Ich traue mich nicht so recht es zu nehmen, weil ich Angst habe, dass es negativen Einfluss auf mein sekundäres Lymphödem Stadium 2 im Bein haben könnte.


    Ich habe bisher noch keine typischen Wechseljahrs-Hitzewallungen, bin jedoch seit geraumer Zeit quasi 24/7 unfassbar müde, habe Ein- und Durchschlafschwierigkeiten und zunehmende Konzentrations- und Gedächtnisprobleme. Meine Ärztin führt das auf Wechseljahre zurück, wollte aber keinen Hormonstatus bestimmen lassen, weil dieser ihrer Meinung nach nicht aussagefähig ist und meine Beschwerden letztlich ausschlaggebend seien. Ich solle Progesteron und Östrogen einfach mal drei Monate testen und schauen, ob es mir hilft. Sollte dies nicht der Fall sein, könne ich es wieder weglassen. Ist es wirklich so einfach?


    Gibt es Erkenntnisse oder Erfahrungswerte über den Einfluss von Hormonersatztherapie auf Lymphödeme?

    Kann ich diesen „Test“ wagen oder besteht das Risiko einer Ödemzunahme durch die Hormongabe?


    Herzliche Grüße!

    • Offizieller Beitrag

    Ist das die Hausärztin oder die Gynäkologin?


    Ich habe eine andere Erkrankung, bei der Östrogene kontraindiziert sind und würde auf eine kausale Abklärung der Beschwerden drängen.


    Das ist doch ein Unding, aus Kostenersparnis die Diagnostik zu überspringen und eine Hormontherapie zu verordnen ohne Diagnose.

    Freundliche Grüße


    Uli29

  • Eine Überprüfung der Schilddrüsenfunktion ist bei den o.g. Beschwerden m.E. zwingend erforderlich .

    Die kombinierte Hormontherapie wird das Lymphödem wohl nicht richtungsweisend verschlechtern , ABER ist sie überhaupt erforderlich ??

  • Genau die Frage von Dr. Martin würde ich der Gynäkologin auch stellen!

    Wozu ist die HET zwingend notwendig und welchen Nutzen soll sie bringen.


    Mein Gynäkologe wollte das im April auch plötzlich - verschrieb mir mit längst über 60 reine pure Östrogen-Zäpfchen „vorsorglich@ - ich habe aber 0 Wechseljahressymptome, im Gegenteil, und bin wohl längst über diese raus und hatte praktisch bis auf die ersten Jahre mit 48-51 keine, wo wir dann leider 3 Jahre HET machen mussten (extreme überstarke Dauerblutungen, führte zu Totalverlust Eisen, Alltagsbeeinträchtigungen bei der Hygieneabsicherung in der Außenwelt) .

    Seitdem nix niente, weder Regelblutung seitdem Gottseidank, noch Symptome, aber körperlich gesundheitlich und vom Wohlfühlgefühl mit Ausnahme des Lipödems (und dauerhafte Thyroxin gegen Ufu) die allerbeste Zeit je des bisherigen gesamten Lebens. Ich kann daher die Wechseljahre nur als Erfolgsmodell empfehlen!


    Scheint ne Art Automatismus zu sein bei den Gynäkologen, irgendwelche HET pauschal zu verordnen = dauernde Rente, statt Honorar, für die permanenten Quartals- und Verordnungsgebühren, ohne erkennbaren Nutzen oder Erforderlichkeit. Bringt halt ordentlich und regelmäßig Geld.


    Deine geschilderten Symptome passen irgendwie gar nicht zu Wechseljahresproblemen, zumal du auch erst Mitte 40 bis und daher der Beginn und Kern der WJ ja noch vor dir liegen.


    Neben der mE absolut überzeugenden Einschätzung von Dr. Martin, dass hier die Schilddrüse Unterfunktion haben könnte, bei den Symptomen, die dafür regelrecht ja klassisch sind, könnten es auch ggf. weitere andere sein - jedoch kaum Wechseljahressymotome es sind.


    Denkbar zB auch: mangelnder Schlaf? Dauer oder Qualität; mangelnde Vitalstoffe, insbesondere das ständig unterschätzte Vit D 3 mit Vit K2, was im Kern ein Hormon ist und der Körper eben nicht selbst bilden kann (und derart viel wie nötig kann auch niemand ohne Hautschaden im Deutschland in der Sonne liegen, reicht zudem nkcht, um den nötigen Spiegel nur zu halten, im Winter eh nicht), Mangelzustand dabei löst u.a. genau diese Symptome aus - plus weitere Schwächen. Ich substantiiere das daher seit 2016 ständig hochdosiert mit 5.000 IE/200 mcg K2 und kontrolliere das hier für mich errechnete und definierte zwingende absolute OH25-Mindestlimit 1x jährlich.

    Ferner auch denkbar: Mentale Einstellung? Man glaubt gar nicht, wie das prägen kann. Angst/Sorge vor Wechseljahren kann das Gefühl von Symptomen gerade erzeugen. Aber wozu Angst/Sorge? Beste Zeit des Lebens physisch und mental!

    Sport genug an und an? Erholung genug ab und an? Zufriedenheit mit den Lebensumständen?

    desweiteren drängt sich mir auch als denkbare Ursache auf: konsumierst du evtl Kuhmilch? Im Kaffee morgens zB regelmäßig? Kuhmilch vertragen nur Kälber, naturgemäß, wofür sie gedacht ist, und Menschenbabys bis maximal Lebensalter 1-3 Jahre, nicht aber Menschen im Erwachsenenalter. Hat diverse Gesundheitsfolgen (neben Verschleimung der Bronchien und des Darms, wie es bei mir war u.a., bis ich dieses Nahrungsmittel mit Wut endlich zu 100% vom Soeisezettel 2012 gestrichen habe und zwar ohne irgendeine Ausnahme zu machen in Hotels zB auf Reisen, bis hin zu eben Müdigkeit und Konzentrationsproblemen.


    Nur ein Gedankenanstoss, da deine Symptome zu diesen Ursachen jedenfalls mehr passen.

    Einmal editiert, zuletzt von Kerstin2 ()

  • Gegen evtl. künftige Hitzewallungen würde ich keinesfalls risikoreiche Hormone einsetzen!


    Bei mir kamen Hitzewallungen im Alter von 52-54 (liegt also noch sehr viele Jahre vor dir), und war irrelevant. Eher lustig als störend.

    Zwar war man mitunter von einer Sekunde auf die andere knallrot im Gesicht, durch fast nichts ^^ , was meine Physiotherapeutin immer amüsierte, die nach einer Radiusfraktur des Handgelenks dasselbe wieder beweglich und kräftig machen musste mit mir, und anfing damit, dass ich schlicht ihre Hand wegdrücken sollte ein meiner Hand, die sie nur mit Fliegengewicht gegen meine stellte, und beim Wegdrücken ihrer Hand von weniger als 20 Gramm Gegendruck von ihr mein Gesicht knallrot anlief > Hitzewallung durch die 20 Gramm-Anstrengung :D :D wir lachten beide dabei immer. Mehr ist nicht. Kein Grund Hormone zu nehmen. Für anstrengende Phasen nimmt man halt in der Tasche nen Fächer mit, und gut ist.

  • Wenn nicht schon gemacht sollten auch Laborwerte z.b. im Rahmen einer Vorsorgeuntersuchung beim Hausarzt oder Internisten wie z.B. Eisenstatus (inklusive Eisensättigung und Ferrtin (Eisenspeicher), damit man auch einen funktionellen Eisenmangel (noch keine Blutarmut aber reduzierte Eisensättigung und reduzierter Eisenspeicher) ausschließen kann), Blutbild (zum Ausschluss Blutarmut (Anämie), Schilddrüsenstatus (Ausschluss Unterfunktion), Folsäure, Vitamin B12, Vitamin D, Serotoninspiegel, etc.


    Wenn das alles in Ordnung ist kann man je nach Wechselbeschwerden mit pflanzlichen Hilfsstoffen wie Mönchspfeffer oder Yamswurzel bzw. Salbei (als Tee oder Kapseln) arbeiten.


    Bei Nichtansprechen bzw. so starken Beschwerden, dass die Lebensqualität beeinträchtigt ist, kann sich ein Termin bei Ärzten (Gynäkologen) mit Spezialisierung auf bioidente Hormontherapie lohnen.

    Ein link zu dieser Therapieform:


    Bioidentische Hormone - Wechseljahre-Verstehen.de
    Erfahren Sie mehr über die bioidentische, naturidentische oder natürliche Hormonersatztherapie (HRT) bei Wechseljahresbeschwerden.
    wechseljahre-verstehen.de

  • Würde evtl. die Mitochondrien überprüfen lassen.

    Keinesfalls nimm irgendwelche Hormone ohne Deinen Hormonstatus zu überprüfen.

    Hatte früher wahnsinnige Beschwerden während meiner Periode. Die Gynäkologin gab mir ohne Überprüfung Progesteron. Ich bekam eine tiefe Stimme und eine Zyste am Hals die sich immer wieder füllte. Musste operativ entfernt werden und um ein Haar hätte meine Schilddrüse was abbekommen. Periodenschmerzen blieben!