Psychische Belastung und / oder Depression

  • Hallo zusammen


    nachdem ich nun hier im Forum lange rumgestöbert und gelesen habe, wie viele Erkrankte und auch verschiedene Formen der Erkrankungen es gibt, stelle ich mir die Frage: "Wie kommt Ihr mit der Psyche klar?? Wie kommt Ihr mit Eurem veränderten Aussehen klar??? Versteckt Ihr auch Eure Beine??"


    Auch wenn ich versuche mit der Diagnose klarkommen muss, fällt es mir sehr schwer. Komme mir total häßlich vor. Vor meinem Mann traue ich mich nicht mehr mit nackten Beinen zu zeigen. Fühle mich, vor allem wenn die MLD schon wieder einige Tage her ist, so schwerfällig vor. Abends bin ich einfach nur froh, wenn ich die Beine hochlagern kann. Setzte mich aber trotzdem täglich auf mein ErgoRad und radel 1 Stunde.


    Habe leider niemanden, mit dem ich über all dies sprechen kann. Denn verstehen kann das alles nur wer auch selber betroffen ist, oder? Sicher gibt es hier auch etliche Betroffene, denen es noch schlimmer geht als mir. Und es tut mir auch wirklich leid, das ich mit diesem Beitrag mich so jämmerlich anhöre (gibts anlese?). Aber die Fragen sind wirklich ernst gemeint und hoffe auf ein paar ernsthafte Antworten.


    Im Bekannten- und Freundeskreis sind alles nur total fitte und schlanke Leute. Falle da total aus dem Rahmen.


    Und ständig denke ich darüber nach, ob ich auch irgendwann Beine mit Hautüberlappung habe, oder nur noch auf Hilfe angewiesen sein werde.


    Auch wenn heute das Wetter eine wunderschöne Winterlandschaft zaubert kann ich mein Gedankenkarussell nicht abstellen.


    So, hab mal eine neue Seite aufgemacht: die Heulseite!!!


    Liebe Grüße Waldfee2

  • Hallo Waldfee,


    ich drücke dich mal ganz vorsichtig und möchte dir Mut machen.


    Mut nach vorne zu schauen. Wir müßen mit der Krankheit leben und das schaffen wir am besten in dem wir darüber reden. So geht es mir jedenfalls. Ich war zur Reha und habe nach über 25 Jahren nun meine Diagnosen. 25 Jahre in denen ich hätte anders Leben können. Aber gerade das ist der Grund warum ich mir Phychologische Hilfe geholt habe. Vergangenheit aufzuarbeiten und lernen mit meinen Diagnosen zu leben.


    Lernen das diese keine Übermacht über mich bekommen und ich ihnen den Kampf ansage obwohl ich ihn nicht gewinnen werde und nie dünne Beine und Arme bekommen werde. Aber ich kann was dafür tun das es nicht schlimmer wird. Ich kann meine Kompression tragen, kann ins Schwimmbad, kann zur MLD und kann in meinen Lhymphomaten. Ich muß mein Gewicht reduzieren, weiß aber das keine Diät was bringt sondern nur eine bewußte Umstellung meiner Ernährung.


    Es ist halt schwer wenn man anders ist als andere, aber siehst du das nicht aus einer ganz anderen Sicht als die anderen? Wie geht dein Mann mit deiner Diagnose um? Hast du eine gute Freundin mit der du über dieses Thema auch mal reden könntest?


    Vielleicht wäre auch eine Reha was für dich, Austausch mit anderen .


    Reden oder auch seine Gedanken mal nieder schreiben was einen bedrückt kann ganz, ganz viel Helfen. Es hat nichts mit Heulen für mich zu tun.


    Liebe Grüße :thumbup:


    Rechel

  • Hallo Waldfee,
    du mußt dich deiner Gedanken überhaupt nicht schämen, durch die Phase sind wohl alle gegangen. Klar sieht es scheiße aus und jeder hat ein anderes empfinden für seinen Körper und findet vielleicht etwas an sich total grausam, wo andere nur drüber lächeln. Aber eines mußt du dir immer sagen, du kannst da nichts für und du hast es dir nicht ausgesucht.


    Dann kommt die Angriffsphase: Man geht zum Arzt und läßt sich erklären, was man tun kann um das Krankheitsbild zu verbessern. Ernährung umstellen, Sport treiben, MLD, Kompression.


    Dann kommt die Frustphase: STillstand und zweifeln. Dafür ist auch wieder das Forum da, damit wir uns gegenseitig stärken.


    Und so geht es immer im Wechsel. Mit der Zeit lernt man sich zu akzeptieren und feiert für jedes Kilo oder jede Umfangminderung eine Abschiedsparty. Hier bist du nicht alleine und wenn du mal einen Hänger hast, wirst du hier aufgefangen.


    LG und viel Erfolg Bea

    • Offizieller Beitrag

    Hallo,


    dieses Thema finde ich wichtig denn viele der Lymphödem / Lipödem Betroffenen haben mit Ihrer Psyche zu kämpfen. Vielleicht kann so ein Thema helfen das ein wenig zu ändern, mehr Selbsbewußtsein zu entwickeln (leichter gesagt als getan) und Ihre Erkrankung "anzunehmen" und vor allem nicht darauf zu achten was andere denken und sagen (auch wenns manchmal schwer fällt). Vielen aus dem Forum ist das gelungen wie man an Ihren Reaktionen sieht (liest).


    Ich "hänge" dieses Thema oben an da ich denke das hierzu noch etliche Beiträge kommen werden.

  • Ich habe ja nicht die Absicht, hier nur rumzujammern. Ich weiß, wie jede/r Andere/r hier, das man immer weiter kämpfen muss. Und sei es morgens der Kampf mit dem Strumpf/ Strumpfhose/ Bandage. Oder man hat sich zu seinem jüngsten Enkel (11 Monate) auf den Boden gesetzt und hat größte Mühe, wieder auf die Beine zu kommen.


    Ich frage mich nur manchmal (oft), wie macht Ihr das? Wie ergeht es Euch, wenn Ihr Euch gerade erst (vor 6 Monaten) eine neue Hose gekauft habt, weil die Anderen nicht mehr gepasst haben. Und jetzt passt die Neue auch nicht mehr!!! Und eigentlich ist das Geld zu knapp, um schon wieder was Neues zu kaufen. Und wie ist es mit dem Arbeiten?? Als was arbeitet Ihr?? Sitzende oder stehende Tätigkeit?? Könnt Ihr überhaupt noch arbeiten??


    Ich habe bzw hatte einen Job, bei dem ich ca 6 Stunden nur gestanden habe, ohne Pause. Den habe ich gekündigt, auf anraten meines Hausarztes. So hoffe ich, das ich beim Arbeitsamt um eine Sperre herumkomme. Außerdem meint mein Hausarzt wir sollten einen Antrag beim Versorgungsamt stellen. Auf diese Art würde man vermeiden, das man mir Putzstellen zumutet.


    Ich bin erst 50 Jahre und schon einen Antrag beim Versorgungsamt??? Komme mir vor wie eine Greisin, kurz vor der Kiste. Eigentlich bin ich ein sehr positiver Mensch, aber im Moment fällt es mir sehr schwer, hier bei all dem positiv zu sein.


    Mein Mann, seit fast 26 Jahren, steht zu mir. Er sagt, er liebt mich so wie ich bin. Aber was ist, wenn meine Liebe zu mir grade irgendwo versteckt ist????


    Ja, eine Heulseite....... ;(


    Danke


    Gruß Waldfee2

  • Hallo Waldfee,
    lass den Kopf nicht hängen und hole dir von deinem Arzt die sogenannte Chroniker Bescheinigung. WEnn du chronisch krank bist ( bist du ja zweifelsfrei) bist du für Ausgaben wie Lymphdrainage, Kompression, etc. befreit, wenn Sie mehr als 1% deines Einkommens übersteigen. Dafür bekommst du ein Formular bei deiner KK, Einkommensbescheinigung bei und alle gesammelten Quittungen.


    Und auf jeden Fall ANtrag beim Versorgungsamt stellen und nicht verzagen, meistens muß man einen Widerspruch einlegen ;) Und anscheinend hast du auch einen guten Arzt an der Seite, mit dem bekommst du auch die Aufhebung der Sperre vom Arbeitsamt hin. Denn du bist ja körperlich eingeschränkt.


    Wenn man unsicher ist gibt es Sozialverbände o.ä., die einem hilfreich zur Seite stehen. Aber glaube mir, wenn du passende Kompression hast und du langsam siehst, wie du Wasser verlierst, kommt auch das sich mögen langsam wieder.


    Lauter kleine Ziele stecken und hier im forum aktiv sein. Mit jedem kleinen Schritt kommt man dem sich selber mögen näher. :)


    Und wenn du mal gar nicht aus dem Tief kommst, ist es wirklich keine Schande sich Hilfe zu holen. Wenn dein Auto kaputt ist, bringst du es doch auch in die Werkstatt. Psychologen sind Menschen, die dir das Rüstzeug an die Hand geben, aus dem Tief wieder heraus zu kommen.


    Jedes Gramm Wasser weniger im Körper bringt dich deinem Ziel, mit deinem jüngsten Enkel herum zu tollen näher. ALso tief durch atmen und anfangen.


    LG Bea


    @ Tajen: Ich kann mir vorstellen, dass dir viele Gedanken durch den Kopf gehen, aber ich glaube nicht, dass deine Tochter nichts mehr von dir wissen will. Weißt du noch wie gedankenlos wir in dem ALter waren. Wir waren mit unseren Gedanken nur bei der 1. Wohnung und dabei unser eigenständiges Leben zu finden. Schimpft sich Abnabelung. Dabei wird Sie dich nicht weniger Lieben.


    Auch wenns schwer fällt, jetzt mußt du langsam loslassen und wieder Dinge finden, die gut für dich sind. Dein Leben neu strukturieren und dir neue Aufgaben suchen. Denn bis jetzt warst du ja hauptsächlich für die Kinder da. Je länger die Leine, desto schneller und lieber kommen die Kinder wenn auch nur zu Besuch, nach Hause. Entdecke dich und deinen Mann neu.


    Viel Glück und alles Liebe Bea

  • liebe Tajen!
    klar beschäfitgt man sich mit dem Ödem und den Erkrankungen. Auch ich habe Depressionen aber nicht nur deswegen, hier in der Reha habe ich trotzdem viel Zeit für mich und das tut mir einfach gut, obwohl ich die Kinder vermisse, freue mich mit dir über deinen tollen Erfolg, und der Urlaub tut dir sicher gut..
    lg anghi

  • Schönen Urlaub Anghi und allen Winterblues geplagten wünsche ich 1 mal in der Woche Rotlicht, Sonnenbank oder Lichttherapie und das es alle ohne Medikamente schaffen. Laßt den Kopf nicht hängen, wir denken an Euch.


    Bea

  • Hallo liebe Forumsmitglieder,

    bin neu hier und war noch nie in einem Forum unterwegs.Erst einmal Hut ab vor allen, die trotz ihrer Erkrankung tapfer bleiben!
    Ich bin leider ein Mensch, der sich mit bestimmten Dingen nicht abfinden kann. Bei mir wurde in der vergangenen Woche ebenfalls ein Lipödem von Dr. Schingale persönlich diagnostiziert. Dass etwas mit meinen Beinen nicht stimmte, merkte ich schon sehr früh als ich in die Pubertät kam. Ich verglich ständig meine Beine mit denen anderer Mädchen und Frauen und ich begann mich und meine Beine wirklich sehr zu hassen. Komplexe standen an der Tagesordnung, wollte nicht mehr ins Freibad, bekam dazu noch doofe Sprüche von den pubertären Jungs wegen der Beine und wollte damals kein Mädchen mehr sein. Ich kannte viele dicke und übergewichtige Mädchen, die komischerweise viel schlankere Beine hatten als ich, was ich nie begriff - und ich schämte mich. (Das Einzige, worauf ich immer stolz war, war mein muskulöser Oberkörper.) Dass eine
    Krankheit dahhinter steckte wusste niemand (und wenn ich nicht durch einen Zufall eine Sendung darüber gesehen hätte, dann hätte ich es wohl nie erfahren (was vielleicht besser gewesen wäre).Nun, seitdem vergeht kein Tag, an dem keine Tränen fließen, da ich ständig sehr bildhaft diese "Monsterbeine" Kopf habe, die vielleicht einmal daraus werden könnten.


    Manchmal fühle ich mich vom Leben verarsch, wie wohl viele Betroffene hier. Ich komme aus einer Sportlerfamilie und ich liebe Sport über alles, habe seit dem 14. Lebensjahr regelmäßig Sport getrieben bei Regen und Schnee, zwar nicht profimäßig, aber ich kann extrem gut Mountainbiken - hänge da bislang sämtliche männliche (sehr sportliche!) Kollegen ab - und auch sonst bin ich überdurchschnittlich fit, egal ob Jogging, Langlauf oder Skifahren. Und das mit den Beinen! Das Tückische an der Lipödemgschichte ist ja bekanntlich, dass der Sport die Zunahme an den Beinen begünstigt hat, wodurch sie noch fetter und unförmiger wurden. Kommentare von anderen wie: "...Die ist total sportlich, auch wenn man es ihr nicht ansieht" haben mir richtige Stiche versetzt. Meine Oma, von der ich das wohl geerbt habe sagte mal charmant zu mir: "Du hast ja ganz schön fette Beine". Ich verstand die Welt nicht mehr und habe erst recht noch mehr Sport getrieben, mit dem traurige Ergebnis, dass ich mich jetzt mittlerweile so hässlich finde, dass ich auch nur noch mit langer Bekleidung - auch im Sommer unterwegs bin.


    Meine Arme habe ich lange Zeit mit Muskeltraining härter bekommen wollen, mit dem Ergebnis, dass sie am Trizeps Fett angesetzt haben (weshalb sie wohl auch betroffen sind). Ich hasse mich und meinen Körper und ich hasse es eine Frau zu sein, als Mann hätte ich dieses Problem sicher nicht. Wenn ich dran denke, dass das Lipödem durch eine Schwangerschaft noch schlimmer werden kann, dann will ich gar keine Kinder mehr bekommen. Meine größte Hoffnung war, dass ich bei Sport mit Kompression tatsächlich etwas erreichen könnte - auch dauerhaft - , wie es Dr. Schingale empfohlen hat (habe aber keine Lympfdrainage verordnet gekriegt). Aber dann hört man ständig davon, dass das Fett nicht verschwinden wird. Zwar findet mich mein Freund noch ansehnlich und ich bin sehr dankbar für seine Unterstützung, aber die Gedanken an die Zukunft fressen mich von innen auf. Und für eine Fettabsaugung sei ich noch zu jung...(bin 28).Wie? Wenn es aber irgendwann zu spät ist, weil man vor lauter Fett bereits Lymphödeme gekriegt hat, dann kann man doch wiederum keine Liposuktion mehr machen.Ich weiß nicht, wie ich das psychisch verkraften soll, neige ohnehin schon zu Depressionen, hatte schon Gedanken, wie es wäre, nicht mehr zu leben.


    Es würde mich interessieren, was Patienten, vor allem aber die Ärzte dafür tun können, damit sich etwas bei den Krankenkassen etwas bezüglich der Kostenübernahme (bei Liposuktion) ändert. Da macht man brav viele Jahre Sport, geht ins Fitnessstudio und ernährt sich gesund, was ja die Kassen aus Kostengründen wollen - und als Belohnung darf man am Ende die Beseitigung des Resultats (noch mehr Fett durch Sport) selbst übenehmen. Psychotherapeutische Behandlungen kosten schließlich auch Geld!


    Entschuldigung für diesen sehr langen Text und Danke für sie Geduld bein Lesen. Ich musste das alles einfach mal loswerden.

  • Ich kann Dir nur zu gut nachempfinden und weiß genau, wie Du Dich fühlst.
    Mittlerweile sehe ich das ganze - zumindest zwischendurch - als eine Gewißheit für mich. Weiß jetzt, das ich nicht zu doof und zu fett bin.
    Weiß jetzt, das ich einfach KRANK bin. Mein Umfeld hat noch immer Schwierigkeiten, das alles als solches zu akzeptieren. Verständlich, denn wir selber wollen es doch eigentlich nicht akzeptieren, oder?
    Aber hier bist Du richtig, denn hier wirst Du so akzeptiert wie Du bist, brauchst Dich nicht verstellen, findest immer ein offenes Ohr und Verständnis, denn HIER haben fast alle die gleichen Probleme. Die Einen mehr, die Anderen weniger. Und gute Ratschläge bekommst Du obendrein.
    Deshalb: KOPF HOCH!!!!!!!
    Gruß Waldfee2

  • @ Biene123


    Hallo,


    wie gut ich dich verstehen kann. Als meine Lipödeme festgestellt wurden und ich mich durch die ganzen Foren las, stand da immer wieder die Betroffenen würden häufig an Depressionen erkranken, weil sie nicht wüßten warum sie nicht abnehmen. Ich hab meine Krise erst seit ich weiß das ich Lipödeme habe. Früher dachte ich immer- selbst schuld, iss weniger, beweg dich mehr- aber jetzt ist mir, mehr oder weniger, die Chance auf Besserung aus der Hand genommen worden.


    War diese Woche in der Földi-Klinik. Die Ärztin war voll begeistert und nannte mich eine Vorzeige-Patientin, weil ich in diesem Jahr so gute Erfolge erzielt habe. Sie sagte ich soll stolz auf mich sein. War ich auch, aber es frustriert trotzdem maßlos, wenn man das Ergebnis sieht. Mehr kann ich ja nicht mehr machen. Treibe Sport, soviel geht mit meinen restlichen Erkrankkungen, mache KEINE Diät, sondern hab wirklich die Ernährungsumstellung geschafft. In den letzten 5Monaten 12Kilo abgenommen (in den letzten drei Jahren insges. 30), an den Oberschenkeln je 6cm und an den Waden drei.


    Und was bringt´s? Nichts. Schau immer noch unförmig aus, krieg keine Klamotten mehr die passen, weil der Unterschied zwischen oben und unten immer größer wird.


    Hab zur Zeit auch mal wieder so ne Depri-Phase, aber ich kämpfe weiter und will noch ein paar Kilo schaffen und dann vielleicht doch versuchen eine Liposuktion bezahlt zu bekommen.


    Gruß Krümel


  • Dankeschön für eure lieben Antworten!


    Leider hört man tatsächlich immer wieder und wieder dasselbe. Es scheint, als würde es bei jeder Frau, die diese Krankheit hat außer der Liposuktion gar keinen Hoffnungsschimmer geben. Wofür Therapien, wenn am Ende doch eh alles schlimmer wird? Was soll das alles? Wie gut ist diese Krankheit denn nun wirklich erforscht? Gibt es auch ganz unterschiedliche Arten dieses Lipödems, so dass man nicht unbedingt das Endstadium erreicht und es einfach irgendwann auf ner Stufe stehen bleiben kann? Ich vermute, dass das wohl niemand beantworten kann. Ich stelle mir halt diese Fragen....und langsam träum ich schon von dem Zeug. Hatte vor ein paar Wochen ne zweite Knie-OP (wegen dem jahrelangen exzessiven Sport!!!!!!!! Dachte, die Welt geht unter, wenn ich mit 28 schon so ein kaputtes Knie habe und war da schon sehr angeschlagen. Dann diese neue Horrormeldung, die ich noch schlimmer finde, als ein lädiertes Knie, dass frühzeitig verschleißt...bin ich denn bescheuert???Jeder Außenstehende würde wahrscheinlich sagen, dass ich froh sein könne, wenn ich noch kein künstliches Gelenk brauch, aber seit der Lipödem-Diagnose kann ich die Vorstellung, ein unförmiger Haufen zu werden sehr viel weniger ertragen.


    Mir würde es ja schon eine riesengroße Freude bringen, wenn ich wüsste, dass ich selbst genügend dagegen tun kann.


    Plötzlich haben die ganzen Puzzleteile der Vergangenheit ein Gesicht. Bin schon als Kind auf meiner pummelig aussehenden Puppe herumgetrampelt, als könnte ich mit dieser Art Voodoo das, was ich an mir hasste beeinflussen. Dann die Pubertät: Ich hasste es immer schon, Hosen zu kaufen oder schöne Schuhe, habe immer nur neidisch und enttäuscht auf die engen Röhrenjeans bei H&M geguckt und mich dauernd gefragt, ob solche Menschen wie ich nicht erwünscht sind. Bin dann in den Umkleiden tatsächlich oft in Tränen ausgebrochen.


    Krümel, ich wünsche dir von ganzem Herzen, dass du weiterhin Erfolg hast! Falls du dich tatsächlich für eine Lipo entscheiden solltes, würde es mich sehr interessieren, wie du dich danach fühlst. Danke auch an Waldfee2!

  • wünsche Allen denen die im Forum mit Rat und Tat zur Seite stehen, sowie die Betroffenen


    ein friedvolles Fest und für das Jahr 2011 viel Kraft und Erfolg


    LG.Rosenkind


    Suche im Raum Nürnberg Leidensgenossinnen

  • Hallo Zusammen,


    melde mich als neues Mitglied. Ich bin sehr froh, dass es so ein Forum gibt, in dem viele Fragen beantwortet werden, die sich mir auch stellen. Da ich meine Diagnose erst seit knapp 2 Monaten habe, ist mein Wissen auf diesem Gebiet noch recht dürftig.


    Auch ich habe mich Zeit meines Lebens mit meinem Körper beschäftigt. Über 35 Jahre Diäten im Wechsel mit diätfreien Zeiten, verbunden mit dem JoJo-Effekt, haben mich nicht zu einem positiven Körperbild/-gefühl gebracht. Es mag vielleicht komisch klingen, aber als ich die Diagnose Lipödem bekam und die Erklärung dazu, war ich erleichtert. Obwohl sich an meinem Körper nichts geändert hat, änderte sich von einer Minute zur anderen mein Gefühl zu mir selbst: die ganze Schuld und Scham, die ich über mein Aussehen empfinde, hat einen anderen Grund, als ich bisher für mich gesehen hatte (ich kann für einen Großteil meines Körperbildes nichts!) - das Gefühl hält an.


    Ich weiß zwar noch nicht, wie es mit den Strümpfen sein wird (bin momentan noch in der Entstauungsphase), hoffe aber, dass mich mein Gefühl weiter tragen wird. Mache mir auch etliche Gedanken, was und wie sich mein Leben evtl. ändern wird; bin teilweise neugierig, dann auch wieder eher ängstlich. Bei vielen der Fragen merke ich, dass ich alleine nicht zu einer Antwort komme, daher noch einmal: ich finde es gut, dass es dieses Forum gibt!!


    Liebe Grüße


    Sprotte

    Viele Grüße
    Sprotte

  • Hallo zusammen ;)


    zunächst möchte ich mich als Neue hier noch kurz vorstellen: Ich bin 53 Jahre, verheiratet und habe zwei erwachsene Töchter.


    Die Diagnose des Lip-Lymphoedems habe ich vor 2 Jahren bekommen und erlebe seit dieser Zeit auch ein ständiges Auf und Ab meines Seelenzustandes. Aber ich glaube, dass es den meisten hier so geht. Mir persönlich hat eine Reha im letzten Jahr sehr geholfen, zum einen fand ich den Austausch mit den Leidensgenossinen sehr wichtig und zum anderen war ich nach der intensiven Behandlung (2xtäglich MLD mit anschließender Bandagierung) lange Zeit schmerzfrei.


    Ich wünsche allen noch einen schönen Tag :)


    Maria1

  • Hallo.
    Bin neu hier im Forum. ich habe ein Primäres Lymphödem praecox Stadium II beidseits und ja auch mir geht es oft schlecht damit. Die Diagnose Lymphödem bekam ich mit 16 nachdem ich ein Jahr von Arzt zu Arzt marschierte.
    Jetzt 1 1/2 Jahre später und auch nach einem 3-wöchigen Reha Aufenthalt, kann ich nur sagen ich versteh euch alle.
    Auch mir gehts es jetzt immer noch oft schlecht mit meiner Krankheit. Im Verhältnis zu anderen Patienten ist es bei mir nicht so schlimm, klar es gibt immer jemandem dem es schlechter geht, aber manchmal manchmal da fragt man sich echt nur mehr "wieso gerade ich". VOr allem anfangs hatte ihc große Probleme damit umzugehen und die Psychische Belastung war enorm. Ich machte Phasenweise die gesamte Emotionspalette durch was auch für mein Umfeld nicht einfach war.


    Mich belastete vor allem dass ich nicht mehr anziehen konnte was ich wollte und was mir gefiel, denn meine unschönen Kompressionsstrümpfe waren und sind einfach peinlich. In meinem alter fehlt auch das verständnis bei den gleichaltrigen und vor allem im sommer tat ich mir total schwer. während alle in kurzen Röcken und hosen herumhüpften trug ich nach wie vor nur lange hosen und blickdichte schwarze oder dunkelblaue strümpfe.


    Ich denke dass die psychische belastung wirklich oft unterschätzt wird, denn hätte ich nicht supertolle freunde und eine familie die mich unterstützt hat weiß ich nicht wie schlecht es mir heute gehen würde.


    Manchmal gibt es einfach Tage wo man raunzen will und weinen und shcreien und wütend sein , doch die gehen vorbei. Ich denke mir einfahc immer wieder- es gibt da draußen Menschen, denen es schlechter geht als mir.

  • meine Gedankengänge aufgeschrieben - genauso geht es mir!!! 8| Warum gerade heute bei mir hängenimKarton ist, weiss ich nicht. Aber heute z.B. könnte ich k....en, X( wenn ich nur an mein Spiegelbild denke. Auch ich kenne mich ja anders. Noch vor 2 1/2 Jahren war ich mit 68 kg bei 1.60m zwar nicht wirklich dünn, aber doch wesentlich schlanker. Und jetzt??? ;( Alles Sch.....!!! Dabei versucht man/ Frau alles, um nicht komplett aus der Form zu quellen. Mitte nächsten Monat habe ich nochmal einen Termin bei einer Ärztin, die sich auf Ernährung spezialisiert hat - mit Überweisung meiner Phlebologin. :S


    Schaun wir mal.


    Schönes Wochenende wünscht die Waldfee2